[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des Gehaltes an nicht mehr mit
Wasser hydratisierbaren Schleimstoffen und gleichzeitig des Wachsgehaltes von Pflanzenölen.
[0002] Bei der Gewinnung von rohen Pflanzenölen treten auch phosphorhaltige Verbindungen,
nämlich Phosphorglyceride und Phosphosphyngolipide - Sammelnamen Schleimstoffe bzw.
Phosphatide - zusammen mit Öl aus den Zellen der Rohstoffe aus und gelangen in das
Öl.
[0003] Diese Verbindungen spielen eine lebenswichtige Rolle in den Pflanzen, in erster Linie
bei der Ausbildung von Lipoprotein-Zellenmembranen, der Photosynthese, dem Fettsäure-Stoffwechsel
und den in den Zellen stattfindenden sonstigen Vorgängen.
[0004] Ihre in das Rohöl gelangende Menge schwankt in Abhängigkeit von den Eigenschaften
der pflanzlichen Rohstoffe sowie von der Technologie der Rohölgewinnung zwischen 3,0
bis 0,5 %, bezogen auf das Ölgewicht.
[0005] Trotz ihrer relativ kleinen Menge ist ihre Zusammensetzung kompliziert. Sie bestehen
aus mannigfaltigen, in bezug allein auf die Hauptkomponenten aus mindestens 10 bis
12 Verbindungen, was nicht überrascht, da sie, wie erwähnt, in den Zellen unterschiedliche
Funktionen haben und dementsprechend vielfältig sein müssen.
[0006] Die Mehrheit dieser Verbindungen besitzt die charakteristische Eigenheit, daß sie
sich durch Wasser hydratisieren lassen. Sie formen Lyotrop-Phasen, die aufquellen
und sich aus dem Öl in Gel-Form ausscheiden lassen.
[0007] Dieser sich ausscheidende Stoff verursacht Trübung und Niederschlagbildung. Er stört
bei den weiteren Verfahrensschritten der Ölraffination, und seine Entfernung ist darum
notwendig.
[0008] Die Entfernung dieser sogenannten hydratisierbaren Schleimstoffe erfolgt durch eine
Behandlung mit Wasser oder Dampf, Quellung oder Hydration mit nachfolgender Separierung,
üblicherweise durch Zentrifugieren.
[0009] Dieser Verfahrensschritt wird als wässrige Entschleimung bezeichnet.
[0010] Unter den Schleimstoffen gibt es jedoch auch solche Verbindungen, die sich unter
dem Einfluß der Wassermoleküle nicht hydratisieren lassen und daher auch nach der
wässrigen Entschleimung im Öl bleiben.
[0011] Die Menge dieser sogenannten nicht hydratisierbaren Schleimstoffe - nach der entsprechend
durchgeführten wässrigen Entschleimung - beträgt ca. 0,15 bis 0,20 %, d.h. 5 bis 30
% der ursprünglich vorhandenen Schleimstoffe, und ihre Entfernung erfordert spezielle
Methoden.
[0012] Aber auch diese geringe Menge muß im Zuge der weiteren Raffination der Öle bis zum
abschließenden Verfahrensschritt der Desodorierung auf möglichst weniger als 0,01
% reduziert werden, um Probleme im Desodorierapparat und mit der Raffinatqualität
zu vermeiden. Denn die Schleimstoffe sind thermisch nicht hinreichend beständig und
polymerisieren und vercracken daher bei den technisch üblichen Desodoriertemperaturen
von über 200°C. Außerdem bewirken die Abbau- und Zersetzungsprodukte von im Raffinat
verbliebenen Phosphatiden eine negative geschmackliche Veränderung des fertig raffinierten
Öles.
[0013] Bei der klassischen chemischen Raffination, bei der die freien Fettsäuren mit Alkalien
neutralisiert und die so gebildeten Seifen abgetrennt und ausgewaschen werden, werden
gleichzeitig die Schleimstoffe auf ca. 0,015 bis 0,03 % vermindert. Die notwendige
weitere Reduzierung erfolgt dann in der Bleichung vor der abschließenden Desodorierung.
[0014] Bei der zunehmenden Bedeutung der physikalischen Raffination, die zunehmend für immer
mehr Öle angewandt und praktiziert wird, folgt auf die Entschleimung nur noch die
Bleichung und abschließend die destillative Entsäuerung und Desodorierung. Die notwendige
Verringerung der Schleimstoffe nach der Entschleimung kann daher nur noch mit einem
erhöhten und damit kostenaufwendigen Bleicherdeeinsatz erreicht werden. Daher kommt
der Reduzierung der Schleimstoffe bereits im ersten Schritt eine besondere Bedeutung
zu.
[0015] Mit der Aufdeckung der Struktur dieser nicht hydratisierbaren Verbindung haben sich
zahlreiche Forscher befaßt (K. Nielsen: Dissertation Kopenhagen, 1956; B. Braae, U.
Brimberg und N. Nyman: J.Am.Oil Chem.Soc., 34, 1957, 293; A. Hvolby: Femte Nordiska
Fettsymposiet, Tyringe, 1969, 338-351; C.R. Scholfield, H.J. Dutton et al: J.Am.Oil
Chem.Soc., 25, 1948, 368-372, etc.).
[0016] Die wichtigsten Feststellungen sind: Im Gegensatz zu den hydratisierbaren Schleimstoffen,
den Phosphatiden, deren Moleküle einen stark polaren Anteil (Cholin, Äthanolamin,
Serin, Inosit) enthalten, fehlen den nicht hydratisierbaren Schleimstoffen diese polaren
Teile, und sie bestehen hauptsächlich aus den Ca- und Mg-Salzen der Phosphatidsäure
und Lysophosphatidsäure. Es kann aber auch angenommen werden, daß an der Salzbildung
auch andere Kationen (Fe, Cu, Al etc.) teilnehmen.
[0017] In Kenntnis ihrer Struktur wurden zu ihrer Entfernung bereits mehrere Verfahren entwickelt.
Mit der Anwendung dieser Verfahren kann auch ein großer Teil der mit Wasser nicht
hydratisierbaren Verbindungen eliminiert werden.
[0018] Ein solches ist das in der deutschen Offenlegungsschrift 26 09 705 beschriebene Verfahren,
wonach das Öl mit Säure oder Säureanhydrid und nachfolgend mit Wasser behandelt wird.
[0019] Dieses Verfahren entspricht dem US-Patent 4 049 686, bei dem das Öl ebenfalls mit
Säure behandelt wird und anschließend dem Öl-Säure-Gemisch zum Auswaschen der Säure
und der durch die Säure zersetzten Phosphatide 0,5 bis 3 % Wasser zugesetzt werden.
[0020] Wie auch in der neueren europäischen Veröffentlichungsschrift 0 195 991 dargelegt
ist, entfernen diese Verfahren die im Öl vorhandenen metallischen Verunreinigungen
nicht zufriedenstellend, und bei der Anwendung derartiger Verfahren stößt die Entfernung
der nicht hydratisierbaren Phosphatide auch nach weiteren Erfahrungen ebenfalls auf
Schwierigkeiten.
[0021] Die Behandlung kann nach beiden vorstehenden Gesichtspunkten erfolgreicher durchgeführt
werden, falls man nach der Säurebehandlung einen laugenartigen Stoff - eine Base -
dem Gemisch zusetzt, so daß aus dem Säureüberschuß fettlösliche Salze gebildet werden.
[0022] Die Wirkung der Base ermöglicht auch, daß die von ihren Kationen (Kalzium, Magnesium,
Eisen usw.) befreite Phosphatidsäure bzw. Lysophosphatidsäure dissoziiert, wodurch
deren Hydratierung und Ausscheidung aus dem Öl gefördert wird.
[0023] Ein solches Verfahren wird in der britischen Patentschrift 1 565 569 sowie in der
europäischen Veröffentlichungsschrift 0 195 991 und in der US-Patentschrift 4 698
185 beschrieben.
[0024] Es gibt jedoch zwei Aspekte, denen die bisherigen Verfahren nicht in ausreichendem
Maße Rechnung tragen.
[0025] Der kritische Aspekt bei der Behandlung ist die Frage der Schonung.
[0026] Heute bereits gilt allgemein die Meinung, daß die als Lebensmittel genutzten Stoffe
- darunter auch die Öle - einer möglichst geringen Behandlung durch Chemikalien ausgesetzt
werden sollten.
[0027] Deshalb sollte es zweckmäßig sein, für die Entfernung der mit Wasser nicht hydratisierbaren
Phosphatide nach einer optimalen Technologie zu suchen, die einerseits bei der Realisierung
der Ziele Erfolg verspricht, andererseits aber die geringstmögliche Einwirkung durch
Chemikalien und Wärme erfordert.
[0028] Diese Aspekte waren in den bisher bekannten Vorschlägen nicht berücksichtigt.
[0029] Die schonende Behandlung ist gleichzeitig auch vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit,
dem zweiten wesentlichen Aspekt (Kosten der Chemikalien und Energie) vorteilhaft.
[0030] Damit die Wirtschaftlichkeit auch von der Seite der Verfahrenstechnik gegeben ist,
wurde auch bei der praktischen Realisierung eine einfache Lösung angestrebt, die also
mit einem geringstmöglichen Aufwand an Maschinen und Apparaten zur Erreichung eines
hervorragenden Ergebnisses auskommt.
[0031] Nach bisherigen Berechnungen und Erfahrungen bleiben durchschnittlich 0,20 %, d.h.
2.000 ppm nicht hydratisierbare Phosphatide im Öl nach der entsprechend durchgeführten
wässrigen Entschleimung zurück. Besteht diese Substanzmenge gänzlich aus den Mg- oder
Ca-Salzen der Phosphatidsäure, so enthält dann diese oben erwähnte Menge ca. 110 ppm
Kalzium - sämtliche Kationen als Ca gerechnet -, zu deren Zersetzung stöchiometrisch
190 ppm H₃PO₄ bzw. 380 ppm Zitronensäure erforderlich sind. Auf Öl gerechnet, sind
das 0,02 % bzw. 0,04 %.
[0032] Nach weiteren Untersuchungen ist der Kalzium-, Magnesium- und Eisengehalt der mit
Wasser hydratisierten Öle geringer als der oben erwähnte Wert, so daß zum Erreichen
der entsprechenden Wirkung nur eine sehr geringe Säuremenge von ca. 0,04 bis 0,08
%, auf Öl gerechnet, genügend ist.
[0033] Überraschenderweise haben die mit diesen Werten ausgeführten Versuche zu einem recht
guten Ergebnis geführt, selbst wenn diese geringe Säuremenge in verdünnter - 10 bis
15%iger - Lösung angewandt wurde, die Temperatur nicht über 70°C erhöht wurde und
die wässrige Säurelösung nicht kraftvoll mit dem Öl gemischt wurde.
[0034] Dadurch konnte die Anwendung der bei den ebenfalls Säure und Lauge verwendenden Entschleimungsverfahren
genannten übermäßigen Konzentration (konzentrierte oder 50%ige Säure) und eine hohe
Temperatur (95°C), wie in der britischen Patentschrift 1 565 569 beschrieben, sowie
die Dosierung übermäßiger Säuremengen (mehr als 0,08 %, eventuell sogar 1,2 %) in
verhältnismäßig konzentrierter Form (20 bis 50%ige Konzentration) und bei sehr kräftigem
Rühren, wie dieses in der europäischen Veröffentlichungsschrift 0 195 991 beschrieben
ist, vermieden werden.
[0035] Dieses schonende Verfahren erfordert eine etwas längere Zeit (10 bis 15 Minuten)
als die Rührzeit nach den bekannten Verfahren. Da aber die Anlagen geschlossen sind
und die Temperatur niedrig ist (ca. 70°C), ist die Wirkung auch besonders schonend,
was sich auch dadurch bestätigt, daß sich die Oxydationskennzahlen des Öles, z.B.
die Peroxydzahl, während des Prozesses nicht oder nur sehr geringfügig verschlechtern.
[0036] Nach der Behandlung mit Säure wird ebenfalls auf schonende Weise eine verdünnte (1
bis 2%ige) Laugenlösung dem Öl zugesetzt, wobei das Öl auf 20 bis 40°C vor der Zumischung
abgekühlt wird.
[0037] Als Wirkung dieser Behandlung dissoziieren Phosphatidsäure und Lysophosphatidsäure.
Sie werden hydratisiert und können aus dem Öl durch Separierung entfernt werden.
[0038] Die Möglichkeit der Entfernung wird durch die niedrige Temperatur wesentlich verbessert,
da die Schleimstoffe dadurch in Gel-Form aus dem Öl abgeschieden werden.
[0039] Gleichzeitig gewährleistet die niedrige Temperatur, daß diese Phase der Behandlung
auch schonend ist. Die Oxydations-Charakteristiken des Öles verändern sich nicht ungünstig.
[0040] Ein weiterer Vorteil der niedrigen Temperatur ist, daß bei wachshaltigen Ölen und
Ölen, die Triglyceride mit höherem Schmelzpunkt enthalten, auch deren Ausscheidung
dadurch begünstigt wird.
[0041] Nach praktischen Erfahrungen wird die Ausscheidung und eventuelle Kristallisation
der höher schmelzenden Triglyceride und Wachse durch die im Öl vorhandenen Phosphatidverbindungen
wesentlich verhindert. Deshalb werden nach der Ausscheidung der nicht hydratisierbaren
Phosphatide durch Quellung überraschenderweise auch die vorhin erwähnten Triglyceride
und Wachsstoffe aus dem Öl in kurzer Zeit ausgeschieden.
[0042] Die Laugenmenge wird so bemessen, daß sie zur Neutralisierung der vorher dem Öl zugesetzten
Säure ausreicht.
[0043] Bei solchen Ölen - z.B. Sonnenblumenöl -, bei denen ein kraftvolleres Entwachsen
nötig ist, kann das Maß der Wachsausscheidung, neben einer Temperaturverminderung
des Öles auf 8 bis 10°C vor der Zugabe der Laugenlösung, noch wesentlich gesteigert
werden.
[0044] Da nach gewonnenen Erfahrungen die Möglichkeit zur Entfernung sowohl der Phosphatidstoffe
als auch der Wachsstoffe durch die Absorptionswirkung von Seifenmizellen erhöht wird,
kann das Verfahren in Abhängigkeit vom Charakter des zu entschleimenden Öles derart
durchgeführt werden, daß die verdünnte Lauge einen kleinen Teil der im Öl stets anwesenden
freien Fettsäuren neutralisiert, also eine geringe Menge Seife entsteht.
[0045] Wie erwähnt, sorgen die schonenden Bedingungen, u.a. die niedrige Temperatur, dafür,
daß während der Behandlung die oxydativen Kennzahlen des Öles nicht zunehmen. Dieser
Umstand fördert auch die Kristallisation der Wachsstoffe, da bekannt ist, daß die
oxydierten Fettsäuren kristallisationshemmende Eigenschaften aufweisen.
[0046] Zur Ausscheidung der Triglyceride mit höherem Schmelzpunkt bzw. der Wachsstoffe ist
eine sog. "Ruhezeit" erforderlich, die aber auch die Ausscheidung der Phosphatide
begünstigt. Deshalb werden Öl und Lauge nach dem Zusetzen der Lauge bei sehr langsamem
Rühren oder langsamer Strömung 2 bis 3 Stunden lang sich selbst überlassen.
[0047] Danach folgt als dritter Schritt die Trennung der Phasen dadurch, daß das Gemisch
aus Öl und Laugenlösung blitzartig erwärmt, sofort separiert und mit wenig Kondenswasser
gewaschen wird.
[0048] Die abgetrennten Schleimstoffe und Wachse sind darüber hinaus hinsichtlich ihres
pH-Wertes neutral und können problemlos dem Extraktionsschrot oder anderen Futtermitteln
beigegeben werden.
[0049] Durch die Anwendung dieses Verfahrens wird die Menge der mit Wasser schon nicht mehr
hydratisierbaren Schleimstoffe wesentlich vermindert, wobei sich aber infolge der
schonenden Behandlung die Oxydations-Charakteristiken des Öles betreffenden Werte
nicht nennenswert verschlechtern, und gleichzeitig vermindert sich die Menge der Triglyceride
mit höherem Schmelzpunkt und des Wachsgehaltes von Ölen so, daß eine nachträgliche
Entwachsung nicht nötig ist oder dieser Verfahrensschritt leichter durchgeführt werden
kann. Wenn das Ziel die wesentliche Verminderung des Wachsgehaltes im Öl ist, kann
man in dem Öl eine sehr geringe Menge von Seifen durch Verwendung einer sehr kleinen
Menge von Überschußlauge herstellen, um die adsorptive Wirkung der Mizellen auszunutzen.
[0050] Wie aus den Beispielen zu ersehen ist, wird durch die Anwendung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens eine fast vollständige Entschleimung des eingesetzten Öls erreicht. Daher
wird in der nachfolgenden Bleichungsstufe nur noch sehr wenig Bleicherde benötigt,
was eine wesentliche Kosteneinsparung und damit erhöhte Wirtschaftlichkeit bedeutet.
Beispiel 1
[0051] Als Grundstoff wurde mit Wasser entschleimtes Sonnenblumenöl verwendet, das folgende
charakteristischen Eigenschaften hat:
Säurezahl |
1,5 |
Peroxydzahl |
8,0 |
Anisidinzahl |
0,9 |
Phosphorgehalt |
75 ppm |
Eisengehalt |
1,00 ppm |
Kupfergehalt |
0,04 ppm |
UV Absorption (232 nm) |
3,1 |
Wachsgehalt |
0,06 % |
[0052] In einem Pflanzenölbetrieb wurde das oben beschriebene Öl kontinuierlich auf 50°C
erwärmt, und die 10%ige Zitronensäure-Lösung wurde in einem mit Rührer versehenen
Tank kontinuierlich zugegeben. Gerechnet auf feste Zitronensäure wurde zum Öl zu je
1000 kg 700 g Zitronensäure gegeben. Das behandelte Öl wurde in einem Rührtank - während
langsamem Rühren - 15 Minuten lang gehalten, dann auf 30°C gekühlt.
[0053] Danach wurde die Mischung mit einer Menge von 4%iger NaOH-Lösung, die der durch die
Zitronensäure verursachten Säurezahlerhöhung stöchiometrisch entspricht, in einem
Tank zwei Stunden lang gerührt, dann blitzartig auf 80°C erwärmt und mit Separator
getrennt.
[0054] Die beim Trennen erhaltene Ölphase wurde auf einem anderen Separator mit weichem
Wasser von 10 % gewaschen.
[0055] Das gewaschene Öl wurde getrocknet oder zur weiteren Raffination oder in einen zur
Herstellung von Speiseöl geeigneten Apparat gebracht.
[0056] Die charakteristischen Eigenschaften des so erhaltenen ultrafein entschleimten Öles
sind wir folgt:
Säurezahl |
1,5 |
Peroxydzahl |
8,0 |
Anisidinzahl |
1,0 |
Phosphorgehalt |
2,5 ppm |
Eisengehalt |
0,1 ppm |
Kupfergehalt |
0,01 ppm |
UV Absorption (232 nm) |
3,2 |
Wachsgehalt |
0,04 % |
[0057] Nach Behandlung mit Bleicherde von 0,1 % kann der Phosphorgehalt des Pflanzenöls
auf einen Wert unter 1 ppm vermindert werden, und dessen Farbe entspricht den Vorschriften.
Beispiel 2
[0058] Mit Wasser entschleimtes Sonnenblumenöl wurde mit den folgenden charakteristischen
Eigenschaften verwendet:
Säurezahl |
1,2 |
Peroxydzahl |
7,5 |
Anisidinzahl |
0,7 |
Phosphorgehalt |
80 ppm |
Eisengehalt |
0,9 ppm |
Kupfergehalt |
0,05 ppm |
UV Absorption (232 um) |
3,5 |
Wachsgehalt |
0,05 % |
[0059] In einem kontinuierlich arbeitenden Betrieb wurde Pflanzenöl auf 40°C mit einer 15%igen
Zitronensäure-Lösung gerührt. Zu 1000 kg des Öls wurden 400 g von fester Zitronensäure
in einer 15%igen Lösung zugegeben. Nach einem langsamen Rühren 15 Minuten lang wurde
der Stoff auf 25°C gekühlt. Danach wurde das Öl mit einer 5%igen NaOH-Lösung von 110
%, die der durch die Zitronensäure verursachten Säurezahlerhöhung stöchiometrisch
entspricht, in einem Tank zwei Stunden lang langsam gerührt, dann wurde der auf 80°C
erwärmte Stoff blitzartig auf Separator getrennt.
[0060] Die beim Trennen erhaltene Ölphase wurde auf einem neuen Separator mit weichem Wasser
von 10 % gewaschen. Das gewaschene Öl wurde getrocknet oder zur weiteren Raffination
befördert.
[0061] Wichtigste Eigenschaften des erhaltenen entschleimten Öls sind wie folgt:
Säurezahl |
1,0 |
Peroxydzahl |
6,0 |
Anisidinzahl |
1,0 |
Phosphorgehalt |
4,5 ppm |
Eisengehalt |
0,08 ppm |
Kupfergehalt |
0,01 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,5 |
Wachsgehalt |
0,03 % |
Beispiel 3
[0062] Gepreßtes Sonnenblumenöl wurde als Ausgangsstoff mit den folgenden charakteristischen
Eigenschaften verwendet:
Säurezahl |
1,3 |
Peroxydzahl |
6,0 |
Anisidinzahl |
0,1 |
Phosphorgehalt |
150 ppm |
Eisengehalt |
5,0 ppm |
Kupfergehalt |
0,05 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,0 |
Wachsgehalt |
0,07 g |
[0063] In einem - mit Rührer versehenen - Tank von 150 l wurden 1000 kg Öl etappenweise
auf 50°C erhitzt, dann zuerst mit weichem Wasser von 0,2 % und danach mit einer Phosphorsäure-Lösung
von 10 % (zu 1000 kg Öl 700 g Phosphorsäure hinzugerechnet) gerührt und weitere 20
Minuten lang langsam gerührt.
[0064] Unter fortgesetzter Rührung wurde zum Stoff eine 5%ige NaOH-Lösung für die ganze
Neutralisierung der gegebenen Phosphorsäure zugegeben. Gleichzeitig wurde die Mischung
auf 30°C gekühlt.
[0065] Nach weiterem Rühren über zwei Stunden wurde der Stoff blitzartig auf 80°C erhitzt
und auf einen Separator gegeben.
[0066] Nach Separierung wurde der Stoff zweimal auf zwei nacheinanderfolgenden Separatoren
mit 10 % Wasser gewaschen. Das gewaschene Öl wurde getrocknet oder zur weiteren Raffination
befördert.
[0067] Charakteristische Eigenschaften des Endproduktes:
Säurezahl |
1,3 |
Peroxydzahl |
7,1 |
Anisidinzahl |
0,2 |
Phosphorgehalt |
7,0 ppm |
Kupfergehalt |
0,01 ppm |
Eisengehalt |
0,1 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,0 |
Wachsgehalt |
0,07 % |
Beispiel 4
[0068] Mit Wasser entschleimtes Rapsöl wurde mit den folgenden Eigenschaften verwendet:
Säurezahl |
1,5 |
Peroxydzahl |
8,5 |
Anisidinzahl |
0,5 |
Phosphorgehalt |
90 ppm |
Eisengehalt |
0,7 ppm |
Kupfergehalt |
0,05 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
2,1 |
[0069] 1000 kg des oben beschriebenen Öls wurden in einem mit Rührer versehenen Tank von
1500 l etappenweise auf 40°C erwärmt. Dann wurde aus einer 15%igen wässrigen Phosphorsäure-Lösung
auf reine Phosphorsäure gerechnete 0,05 % Menge zugegeben und langsam 20 Minuten lang
gerührt. Nach Rühren wurde das Öl mit 5%iger NaOH-Lösung in einer mit Phosphorsäure
stöchiometrisch genügenden Menge neutralisiert.
[0070] Nach langsamem Rühren über eine Stunde wurde der Stoff blitzartig auf 80°C erwärmt
und auf einen Separator gegeben. Nach Separierung wurde der Stoff zweimal mit weichem
Wasser von 10 % gewaschen.
[0071] Das gewaschene Öl wurde getrocknet oder zur weiteren Raffination befördert. Charakteristische
Eigenschaften des Endproduktes sind:
Säurezahl |
1,5 |
Peroxydzahl |
9,0 |
Anisidinzahl |
0,5 |
Phosphorgehalt |
9,0 ppm |
Eisengehalt |
0,5 ppm |
Kupfergehalt |
0,01 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,0 |
Beispiel 5
[0072] Mit Wasser entschleimtes Sojaöl wurde mit den folgenden Eigenschaften verwendet:
Säurezahl |
1,7 |
Peroxydzahl |
7,1 |
Anisidinzahl |
0,7 |
Phosphorgehalt |
100 ppm |
Eisengehalt |
2,0 ppm |
Kupfergehalt |
0,05 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,2 |
[0073] Das obige Öl wurde in kontinuierlicher Behandlung auf 60°C erwärmt, und es wurde
in einem mit Rührer versehenen Tank 10%ige Zitronensäure-Lösung zugegeben. Auf feste
Zitronensäure gerechnet wurden 800 g zu je 1000 kg Öl gegeben. Der Stoff wurde in
einem Rührtank während langsamem Rühren 15 Minuten lang gehalten, dann auf 30°C gekühlt
und danach mit 4%iger NaOH-Lösung gerührt. Aus der NaOH-Lösung wurde zum Öl eine Menge
gegeben, die stöchiometrisch die Zitronensäure neutralisiert. Im Tank wurde der Stoff
zwei Stunden lang langsam gerührt, dann blitzartig auf 80°C erwärmt und auf einem
Separator getrennt.
[0074] Die bei der Trennung erhaltene Ölphase wurde in einem anderen Separator mit weichem
Wasser von 10% gewaschen. Das gewaschene Öl wurde getrocknet oder zur weiteren Raffination
gefördert.
[0075] Charakteristische Eigenschaften des Endproduktes:
Säurezahl |
1,7 |
Peroxydzahl |
7,8 |
Anisidinzahl |
0,7 |
Phosphorgehalt |
6,0 ppm |
Eisengehalt |
0,1 ppm |
Kupfergehalt |
0,01 ppm |
AV Absorption (auf 232nm) |
3,4 |
Beispiel 6
[0076] Mit Wasser entschleimtes Sonnenblumenöl wurde als Ausgangsstoff mit den folgenden
charakteristischen Eigenschaften verwendet:
Säurezahl |
1,2 |
Peroxydzahl |
6,0 |
Anisidinzahl |
0,9 |
Phosphorgehalt |
52 ppm |
Eisengehalt |
1,0 ppm |
Kupfergehalt |
0,03 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,0 |
Wachsgehalt |
0,06 % |
[0077] Das Öl wurde in kontinuierlicher Behandlung auf 50°C erwärmt, und es wurde in einem
mit Rührer versehenen Tank 15%ige Zitronensäure-Lösung zugegeben. Auf 1000 kg gerechnet
wurden zum Öl 300 g Zitronensäure zugegeben. Der behandelte Stoff wurde 15 Minuten
lang langsam gerührt, dann auf 20°C gekühlt. Danach wurde der Stoff mit einer der
durch die Zitronensäure verursachten Säurezahl-Erhöhung 100%ig stöchiometrisch entsprechenden
Menge von 4%iger NaOH-Lösung weitere zwei Stunden lang gerührt, blitzartig auf 80°C
erwärmt und in einem Separator getrennt.
[0078] Dann wurde die separierte Ölphase mit weichem Wasser gewaschen.
[0079] Das gewaschene Öl wurde getrocknet oder zur weiteren Raffination befördert.
[0080] Charakteristische Eigenschaften des Endproduktes sind:
Säurezahl |
1,2 |
Peroxydzahl |
6,0 |
Anisidinzahl |
0,9 |
Phosphorgehalt |
3,0 ppm |
Eisengehalt |
0,1 ppm |
Kupfergehalt |
0,01 ppm |
UV Absorption (auf 232nm) |
3,0 |
Wachsgehalt |
0,02 % |