(19)
(11) EP 0 474 113 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1992  Patentblatt  1992/11

(21) Anmeldenummer: 91114517.5

(22) Anmeldetag:  29.08.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 01.09.1990 DE 4027772
01.09.1990 DE 4027773

(71) Anmelder: MOLEX INCORPORATED
Lisle Illinois 60532 (US)

(72) Erfinder:
  • Dechelette, Hélen
    F-75007 Paris (FR)

(74) Vertreter: Andrejewski, Walter, Dr. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner Postfach 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindungsvorrichtung für Mehrleiterkabel


    (57) Verbindungsvorrichtung für Mehrleiterkabel. Kontaktelemente sind in einem Isolierstoffgehäuse angeordnet. Die einzelnen Leiter des Mehrleiterkabels sind mit den Kontaktelementen kontaktierend zu verbinden. Das Isolierstoffgehäuse ist als zweiteiliges Gehäuse mit Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil ausgeführt, wobei das Gehäuseoberteil Einführungskanäle für die zu kontaktierenden Leiter und das Gehäuseunterteil den Einführungskanälen zugeordnete Kontaktelementaufnahmen mit den darin eingesetzten Kontaktelementen aufweist. Die Kontaktelemente weisen einen in Bodenabschnitte aufgelösten Boden und daran angeschlossene Kontaktelementseitenwände auf, die winkelförmig eingezogene Kontaktierungsbereiche besitzen, an denen Kontaktzungen ausgestanzt sind. Die Leiter sind durch eine Stauchung der Kontaktelemente in Richtung ihrer Längsachse, die mit Hilfe von Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil als Stauchwerkzeug durchführbar ist und eine Knickverformung der Kontaktierungsbereiche definiert, zwischen den Kontaktzungen, die die isolierende Umhüllung der Leiter durchschneiden, festklemmbar. Das Gehäuseoberteil ist entsprechend festgesetzt. Auch ein Verfahren zur Betätigung der Verbindungseinrichtung wird angegeben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrichtung für Mehrleiterkabel, die Kontaktelemente mit Kontaktstiften oder Kontaktfahnen bzw. Kontaktaufnahmen für die Kontaktstifte oder Kontaktfahnen aufweist, insbesondere für elektronische Apparate und Einrichtungen, wobei die Kontaktelemente in einem Isolierstoffgehäuse angeordnet sind und die einzelnen Leiter des Mehrleiterkabels mit den Kontaktelementen kontaktierend zu verbinden sind. Die Verbindungsvorrichtung ist mit einer komplementären Verbindungsvorrichtung kuppelbar. Die Leiter werden über Einführungskanäle eingeführt. Die Kontaktelemente sind an der den Einführungskanälen der Leiter abgewandten Seite z. B. mit Kontaktstiften oder Kontaktfahnen bzw. mit Kontaktaufnahmen, z. B. in Form von Kontakthülsen, für die vorgenannten Bauteile versehen. In der klassischen Terminologie sind die Verbindungsvorrichtungen Steckverbindungsvorrichtungen, die Kontaktstifte beziehungsweise Kontakthülsen oder äquivalente Bauteile besitzen. Bei den Kabeln, die mit einer erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung versehen und dabei kontaktiert werden sollen, kann es sich auch um bewehrte oder abgeschirmte Kabel handeln. Das Isolierstoffgehäuse kann noch in ein umhüllendes Gehäuse eingesetzt sein. - Die Erfindung betrifft fernerhin ein Verfahren zur Betätigung einer solchen Verbindungsvorrichtung zum Zwecke der Kontaktierung der einzelnen Leiter.

    [0002] Bei der aus der Praxis bekannten Verbindungsvorrichtung, von der die Erfindung ausgeht, ist das Isolierstoffgehäuse ein einteiliges Gehäuse. Es besitzt die schon erwähnten Einführungskanäle für die zu kontaktierenden Leiter, die aus dem Kabel ausgefächert sind. Die Kontaktierung muß mit Hilfe von besonderen Werkzeugen durchgeführt werden, die quer zur Längsrichtung der Leiter in das Gehäuse eingeführt werden müssen. Das ist aufwendig und um so aufwendiger, je größer die Anzahl der Leiter in dem Mehrleiterkabel ist. Bei elektronischen Apparaten und Einrichtungen geht die Tendenz zu Kabeln, die eine sehr große Vielzahl von Leitern aufweisen.

    [0003] Der Erfindung liegt zunächst die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsvorrichtung für Mehrleiterkabel anzugeben, die sich durch ihren einfachen Ausbau auszeichnet und die es erlaubt, die Kontaktierung auf sehr einfache Weise unter Verzicht auf Werkzeuge, die eine besondere, quer zu den Leitern orientierte Kinematik verlangen, durchzuführen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung eine Verbindungsvorrichtung für Mehrleiterkabel, die Kontaktelemente mit Kontaktstiften oder Kontaktfahnen beziehungsweise Kontaktaufnahmen für die Kontaktstifte oder Kontaktfahnen aufweist, insbesondere für elektronische Apparate und Einrichtungen, wobei die Kontaktelemente in einem Isolierstoffgehäuse angeordnet sind und das Isolierstoffgehäuse als zweiteiliges Gehäuse mit Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil ausgeführt ist, wobei das Gehäuseoberteil Einführungskanäle für die zu kontaktierenden Leiter des Mehrleiterkabels und das Gehäuseunterteil den Einführungskanälen zugeordnete Kontaktelementaufnahmen mit den darin eingesetzten Kontaktelementen aufweist, die einen in Bodenabschnitte aufgelösten Boden und daran angeschlossene Kontaktelementseitenwände mit winkelförmig eingezogenen Kontaktierungsbereichen besitzen, an denen im Firstbereich Kontaktzungen ausgestanzt sind, und wobei die Leiter durch eine Stauchung der Kontaktelemente in Richtung ihrer Längsachse, die mit Hilfe von Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil als Stauchwerkzeug durchführbar ist und eine Knickverformung der Kontaktierungsbereiche definiert zwischen den Kontaktzungen, die die isolierende Umhüllung der Leiter durchschneiden, festklemmbar sind sowie das Gehäuseoberteil gegenüber dem Gehäuseunterteil festsetzbar ist. Nach bevorzugter Ausführungsform ist die Anordnung so getroffen, daß mit der Kontaktierung der Leiter auch eine Befestigung des Gehäuseoberteils mit dem Gehäuseunterteil erreicht wird, wobei das Befestigungsmittel die Leiter selbst sind. Dazu lehrt die Erfindung, daß die Kontaktelemente mit Endbereichen in Kontaktelementaufnahmen des Gehäuseoberteils einfassen, wobei die Kontaktelementaufnahmen Einführungskanalwände bilden, die auf der anderen Seite Klemmstufen aufweisen, und daß die Einführungskanalwände durch knickverformte Bereiche der Kontaktelemente an den Leitern festsetzbar sind. - Die vorstehend beschriebene Erfindung beruht einerseits auf der Erkenntnis, daß bei einer Verbindungsvorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus eine wesentliche Vereinfachung der Kontaktierung erreichbar ist, wenn das Gehäuse in ein Gehäuseoberteil und ein Gehäuseunterteil aufgelöst werden und diese Gehäuseteile zugleich ein Stauchwerkzeug darstellen, welches bei Verwirklichung der weiteren zur Lehre der Erfindung gehörenden Maßnahmen durch den Stauchvorgang eine sichere Kontaktierung der Leiter und eine Fixierung des Gehäuseoberteils gewährleistet. Insofern erfüllen die Gehäusebauteile bei der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung eine Doppelfunktion. Sie sind einerseits Gehäuse und andererseits Werkzeug. Eine zusätzliche Funktion erfüllen nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung aber auch die kontaktierten Leiter, weil sie in der beschriebenen Weise das Gehäuseoberteil festhalten und festsetzen.

    [0005] Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem die Kontaktierung der einzelnen Leiter bei Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung auf besonders einfache Weise und sehr funktionssicher erfolgen kann.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Gehäuseoberteil und das Gehäuseunterteil in einer Hilfsvorrichtung mit einem Arbeitsabstand voneinander angeordnet werden, daß die zu kontaktierenden Leiter in die Einführungskanäle des Gehäuseoberteils sowie, den Arbeitsabstand überbrückend, in die Kontaktelemente des Gehäuseunterteils eingeführt werden, daß danach das Gehäuseoberteil und das Gehäuseunterteil relativ zueinander in Richtung der Achse der Leiter nach Maßgabe des Arbeitsabstandes bewegt sowie dabei die Kontaktelemente unter Verwendung des Gehäuseunterteils und des Gehäuseoberteils als Stauchwerkzeuge gestaucht werden und daß durch die Stauchung der Kontaktelemente die Kontaktzungen der Kontaktelemente gegen die Leiter bewegt werden, die Kontaktierung der Leiter herbeigeführt und das Gehäuseoberteil gegenüber dem Gehäuseunterteil festgesetzt wird. - Die Erfindung beruht in bezug auf das Verfahren auf der Erkenntnis, daß besondere Kontaktierungswerkzeuge, die darüber hinaus quer zur Richtung der Leiter in das Gehäuse eingeführt werden müssen, nicht erforderlich sind, wenn das Gehäuse in ein zunächst selbständiges Gehäuseoberteil und in ein Gehäuseunterteil aufgelöst wird und diese Gehäuseteile selbst als Werkzeuge eingesetzt werden, nämlich als Stauchwerkzeuge mit einem Werkzeugoberteil und einem Werkzeugunterteil, welche Werkzeugteile mit einer einfachen Hilfsvorrichtung in Richtung der Leiter bewegt werden und mit der Stauchung der Kontaktelemente eine sichere Kontaktierung der Leiter bewirken, wobei gleichzeitig eine Festsetzung des Gehäuseoberteils gegenüber dem Gehäuseunterteil herbeigeführt wird. Diese Verfahrensmaßnahmen können mit sehr kurzer Taktzeit durchgeführt werden und ermöglichen folglich eine hohe Produktivität.

    [0007] Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung des Verfahrens. So können die Kontaktelemente mit Endbereich, den Arbeitsabstand überbrückend, in Kontaktelementaufnahmen des Gehäuseoberteils eingeführt und bei der Stauchung in den Kontaktelementaufnahmen gehalten und abgestützt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelementaufnahmen zum zugeordneten Leiter hin durch den Stauchvorgang der Kontaktelemente verformbare Wände aufweisen und durch deren Verformung das Gehäuseoberteil an den Leitern festgesetzt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann mit Leitern gearbeitet werden, deren isolierende Umhüllung zumindest im Bereich der Kontaktierungsstellen zuvor entfernt worden ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden jedoch die Leiter mit isolierenden Umhüllungen in die Einführungskanäle eingeführt und wird die isolierende Umhüllung von den Kontaktzungen bei der Stauchung durchtrennt und, gegebenenfalls verschoben. - Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für Mehrleiterkabel, bei denen die einzelnen Leiter singuläre Drähte sind. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich jedoch auch für Kabel, bei denen die Leiter als Litzen aus einer Mehrzahl von dünnen Drähten ausgeführt sind.

    [0008] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt es darauf an, daß das Gehäuseoberteil und das Gehäuseunterteil als Stauchwerkzeug arbeiten und folglich nach Maßgabe des Arbeitsabstandes relativ zueinander bewegt werden. Im einfachsten Falle geschieht dieses dadurch, daß das Gehäuseoberteil in der Hilfsvorrichtung festgehalten wird und das Gehäuseunterteil bewegt wird. Die Leiter, die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens in das Gehäuseoberteil, das Gehäuseunterteil und die Kontaktelemente eingeführt werden, können vor der Einführung längenmäßig eingerichtet werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, so vorzugehen, daß unter dem Gehäuseoberteil eine Abstandsplatte angeordnet wird, deren Dicke der vorgegebenen Länge der in die Kontaktelemente einzuführenden Leiter entspricht und die in Ausnehmungen oder Schlitzen die Leiter passieren lassen, daß die Leiterenden unter den Abstandsplatten auf die vorgegebene Länge abgeschnitten werden und die Abstandsplatte entfernt wird und daß danach das Gehäuseunterteil mit den Kontaktelementen heran geführt und der Stauchvorgang sowie die Kontaktierung durchgeführt werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß die zu kontaktierenden Leiter unterhalb des Gehäuseoberteils bzw. unterhalb der Abstandsplatte an Kontrolleinrichtungen angeschlossen werden sowie die schaltungskonforme Anordnung der anderen Endes an komplementäre Kontrolleinrichtung angeschlossenen Leiter kontrolliert wird, daß danach die Kontrolleinrichtungen entfernt werden und das Gehäuseunterteil mit den Kontaktelementen herangeführt und der Stauchvorgang sowie die Kontaktierung durchgeführt werden.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung bezüglich der Verbindungsvorrichtung sowie bezüglich des Verfahrens anhand einer Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung in Richtung der Leiter,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1 bei entfernten Leitern,

    Fig. 3 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 von unten,

    Fig. 4 eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1,

    Fig. 5 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus dem Gegenstand der Fig. 1 mit Kontaktelement bei festgeklemmten Leiter,

    Fig. 6 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 5,

    Fig. 7 einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 5,

    Fig. 8 perspektivisch ein Kontaktelement aus einer erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung,

    Fig. 9 mit den Teilfiguren 9a, 9b und 9c zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens Vorgänge beim Kontaktieren von Leitern in einer erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung,

    Fig. 10 schematische Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens und

    Fig. 11 weitere Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.



    [0010] Die in den Figuren dargestellte Verbindungsvorrichtung ist für Mehrleiterkabel 1 bestimmt, deren Leiter 2 ausgefächert werden, um in der Verbindungsvorrichtung an Kontaktelemente 3 angeschlossen zu werden. Die Kontaktelemente 3 sind mit Kontaktstiften oder Kontaktfahnen oder auch mit Kontaktaufnahmen 4 für die Kontaktstifte beziehungsweise Kontaktfahnen einer komplementären Verbindungsvorrichtung versehen, wie es eingangs erläutert wurde. In der Fig. 8 erkennt man die Ausführungsform mit einer Kontaktaufnahme 4 an dem Kontaktelement 3. Solche Verbindungsvorrichtungen werden insbesondere bei elektronischen Apparaten und Einrichtungen eingesetzt. Die Kontaktelemente 3 sind in einem Isolierstoffgehäuse 5, 6 angeordnet. Es besteht aus einem Gehäuseoberteil 5 und einem Gehäuseunterteil 6. Die einzelnen Leiter 2 des Mehrleiterkabels 1 werden mit den Kontaktelementen 3 kontaktierend verbunden. Gleichzeitig wird auch das Gehäuseoberteil 5 gegenüber dem Gehäuseunterteil 6 festgesetzt.

    [0011] Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 7 entnimmt man, daß das Isolierstoffgehäuse 5, 6 als zweiteiliges Gehäuse mit dem Gehäuseoberteil 5 und dem Gehäuseunterteil 6 ausgeführt ist. Das Gehäuseoberteil 5 besitzt Einführungskanäle 7 für die zu kontaktierenden Leiter 2. Das Gehäuseunterteil 6 besitzt den Einführungskanälen 7 zugeordnete Kontaktelementaufnahmen 8 mit den darin eingesetzten Kontaktelementen 3. Insbesondere aus der Fig. 8 entnimmt man, daß die Kontaktelemente 3 einen in Bodenabschnitte aufgelösten Boden 9 und daran angeschlossene Kontaktelementseitenwände 10 besitzen. Die Kontaktelementseitenwände 10 besitzen ihrerseits zur Achse des Kontaktelementes 3 hin winkelförmig eingezogene Kontaktierungsbereiche 11, an denen im Firstbereich Kontaktzungen 12 ausgestanzt sind. So wird erreicht, daß die Leiter 2 durch eine Stauchung der Kontaktelemente 3 in Richtung ihrer Längsachse, die mit Hilfe von Gehäuseoberteil 5 und Gehäuseunterteil 6 als Stauchwerkzeug erfolgt und die eine Knickverformung der Kontaktierungsbereiche 11 definiert, zwischen den Kontaktzungen 12, die die isolierende Umhüllung der Leiter 2 durchdringen, festgeklemmt und kontaktiert werden können. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 bis 7 ist diese Kontaktierung durchgeführt worden. Man erkennt hier außerdem, daß die Kontaktelemente 3 mit Endbereichen 13 in Kontaktelementaufnahmen 14 des Gehäuseoberteils 5 einfassen, wobei die Kontaktelementaufnahmen 14 Einführungskanalwände 15 bilden, die auf der anderen Seite Klemmstufen 16 besitzen. Die eingeführten Leiter 2 sind durch die knickverformten Kontaktierungsbereiche 11 an den Klemmstufen 16 festsetzbar, wie es in der Fig. 5 dargestellt ist. Damit wird andererseits bewirkt, daß das Gehäuseoberteil 5 gegenüber dem Gehäuseunterteil 6 festsetzbar ist. Man erkennt, daß dazu die Einführungskanalwände 15 von den knickverformten Bauteilen 11 des Kontaktelementes 3 zum Leiter 2 hin zusammengedrückt sind. Gehäuseoberteil 5 und Gehäuseunterteil 6 bilden in diesem Zustand eine Funktionseinheit. Es versteht sich, daß das Gehäuse 5, 6 in ein zusätzliches umhüllendes Gehäuse eingesetzt werden kann.

    [0012] Zur Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens, anders ausgedrückt, zur Beschreibung der Kontaktierungsvorgänge im einzelnen wird auf die Fig. 9 mit den Teilfiguren 9a, 9b und 9c sowie auf die Figuren 10 und 11 verwiesen. Man erkennt in der Fig. 9 wiederum das zweiteilige Gehäuse 5, 6 bei dem das Gehäuseoberteil 5 von dem Gehäuseunterteil 6 getrennt ist. Insoweit wird insbesondere auf die Teilfiguren 9a und 9b verwiesen. Das Gehäuseoberteil 5 und das Gehäuseunterteil 6 mögen in einer nicht gezeichneten Hilfsvorrichtung mit einem Arbeitsabstand A voneinander angeordnet sein. Die zu kontaktierenden Leiter 2 werden, wozu insbesondere auf die Fig. 9b verwiesen wird, in die Einführungskanäle 7 des Gehäuseoberteils 5, den Arbeitsabstand A überbrückend, eingeführt, sie treten dabei auch in die Kontaktelemente 3 des Gehäuseunterteils 6 ein. Das kann auch dadurch geschehen, daß das Gehäuseunterteil 6 entsprechend auf das Gehäuseoberteil 5 zubewegt wird. Jedenfalls werden danach das Gehäuseoberteil 5 und das Gehäuseunterteil 6 relativ zueinander in Richtung der Achse der Leiter 2 nach Maßgabe des Arbeitsabstandes A bewegt. Dabei werden die Kontaktelemente 3 unter Verwendung des Gehäuseoberteils 5 und des Gehäuseunterteils 6 als Stauchwerkzeuge gestaucht. Die Stauchung erfolgt so, daß durch die Stauchung der Kontaktelemente 3 die Kontaktzungen 12 gegen die Leiter 2 bewegt werden, die Isolierung durchschnitten wird und die Kontaktierung herbeigeführt wird. In der Fig. 9 mit ihren Teilfiguren erkennt man insbesondere, daß die Kontaktelemente 3 mit ihren Endbereichen 13, den Arbeitsabstand A überbrückend, in Kontaktelementaufnahmen 14 des Gehäuseoberteils 5 eingeführt werden und bei der Stauchung in den Kontaktelementaufnahmen 14 gehalten und abgestützt werden. Gleichzeitig wird, wie beschrieben, über die Klemmstufen 16 an den Einführungskanalwänden 15 das Gehäuseoberteil 5 festgesetzt. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mag das Gehäuseoberteil 5 in der Hilfsvorrichtung festgehalten sein, während das Gehäuseunterteil 6 bewegt wird.

    [0013] Spezielle Verfahrensschritte erläutern die Schemata der Figuren 10 und 11. Man erkennt, daß unter dem Gehäuseoberteil 5 eine Abstandsplatte 17 angeordnet wird, deren Dicke die vorgegebene Länge der in die Kontaktelemente 3 einzuführenden Leiter 2 entspricht und die in Ausnehmungen oder Schlitzen 18 die Leiter passieren lassen. Die Leiterenden werden unter der Abstandsplatte 17 auf die vorgegebene Länge mit Hilfe eines besonderen Messers 19 abgeschnitten, wozu auf die Fig. 11 verwiesen wird. Danach wird die Abstandsplatte 16 entfernt. Das Gehäuseunterteil 6 mit den Kontaktelementen 3 wird herangeführt und der Stauchvorgang sowie die Kontaktierung werden wie beschrieben durchgeführt. In der Fig. 10 erkennt man links einen sogenannten Testkopf 20. Er gehört einer Kontrolleinrichtung an. Folglich können die zu kontaktierenden Leiter 2 unterhalb des Gehäuseoberteils 5 bzw. unterhalb der Abstandsplatte 17 an eine Kontrolleinrichtung angeschlossen werden, wobei die schaltungskonforme Anordnung der anderen Endes an komplementäre Kontrolleinrichtung angeschlossenen Leiter 2 kontrolliert wird und danach die Kontrolleinrichtung entfernt wird und das Gehäuseunterteil 6 mit den Kontaktelementen 3 herangeführt und der Stauchvorgang sowie die Kontaktierung wie beschrieben durchgeführt werden. In der Fig. 11 erkennt man unterhalb der Abstandsplatte 17 Kontrolleinrichtungen 21. - Die Pfeile und Doppelpfeile in den Fig. 10 und 11 verdeutlichen die Bewegungsrichtungen der zugeordneten Bauteile bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.


    Ansprüche

    1. Verbindungsvorrichtung für Mehrleiterkabel (1), die Kontaktelemente (3) mit Kontaktstiften oder Kontaktfahnen beziehungsweise Kontaktaufnahmen (4) für die Kontaktstifte oder Kontaktfahnen aufweist, insbesondere für elektronische Apparate und Einrichtungen, wobei die Kontaktelemente (3) in einem Isolierstoffgehäuse (5, 6) angeordnet sind und das Isolierstoffgehäuse (5, 6) als zweiteiliges Gehäuse mit Gehäuseoberteil (5) und Gehäuseunterteil (6) ausgeführt ist, wobei das Gehäuseoberteil (5) Einführungskanäle (7) für die zu kontaktierenden Leiter (2) des Mehrleiterkabels (1) und das Gehäuseunterteil (6) den Einführungskanälen (7) zugeordnete Kontaktelementaufnahmen (8) mit den darin eingesetzten Kontaktelementen (3) aufweist, die einen in Bodenabschnitte aufgelösten Boden (9) und daran angeschlossene Kontaktelementseitenwände (10) mit winkelförmig eingezogenen Kontaktierungsbereichen (11) besitzen, an denen im Firstbereich Kontaktzungen (12) ausgestanzt sind, und wobei die Leiter (2) durch eine Stauchung der Kontaktelemente (3) in Richtung ihrer Längsachse, die mit Hilfe von Gehäuseoberteil (5) und Gehäuseunterteil (6) als Stauchwerkzeug durchführbar ist und eine Knickverformung der Kontaktierungsbereiche (11) definiert, zwischen den Kontaktzungen (12), die die isolierende Umhüllung der Leiter durchschneiden, festklemmbar sind sowie das Gehäuseoberteil (5) gegenüber dem Gehäuseunterteil (6) festsetzbar ist.
     
    2. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Kontaktelemente (3) mit Endbereichen (13) in Kontaktelementaufnahmen (14) des Gehäuseoberteils (5) einfassen, wobei die Kontaktelementaufnahmen (14) Einführungskanalwände (15) bilden, die auf der anderen Seite Klemmstufen (16) aufweisen, und daß die Einführungskanalwände (15) durch knickverformte Bereiche (11) der Kontaktelemente (3) an den Leitern (2) festsetzbar sind.
     
    3. Verfahren zur Betätigung einer Verbindungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 zum Zwecke der Kontaktierung der einzelnen Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseoberteil und das Gehäuseunterteil in einer Hilfsvorrichtung mit einem Arbeitsabstand voneinander angeordnet werden, daß die zu kontaktierenden Leiter in die Einführungskanäle des Gehäuseoberteils sowie, den Arbeitsabstand überbrückend, in die Kontaktelemente des Gehäuseunterteils eingeführt werden, daß danach das Gehäuseoberteil und das Gehäuseunterteil relativ zueinander in Richtung der Achse der Leiter nach Maßgabe des Arbeitsabstandes bewegt sowie dabei die Kontaktelemente unter Verwendung des Gehäuseunterteils und des Gehäuseoberteils als Stauchwerkzeuge gestaucht werden und daß durch die Stauchung der Kontaktelemente die Kontaktzungen der Kontaktelemente gegen die Leiter bewegt werden, die Kontaktierung der Leiter herbeigeführt und das Gehäuseoberteil gegenüber dem Gehäuseunterteil festgesetzt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente mit Endbereichen, den Arbeitsabstand überbrückend, in Kontaktelementaufnahmen des Gehäuseoberteils eingeführt und bei der Stauchung in den Kontaktelementaufnahmen gehalten und abgestützt werden.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelementaufnahme zum zugeordneten Leiter hin durch den Stauchvorgang der Kontaktelemente verformbare Wände aufweisen und durch deren Verformung das Gehäuseoberteil an den Leitern festgesetzt wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ausführungsform, bei der die Leiter mit ihrer isolierenden Umhüllung in die Einführungskanäle eingeführt werden, die isolierende Umhüllung von den Kontaktzungen bei der Stauchung kontaktierend durchtrennt und gegebenenfalls verschoben wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseoberteil in der Hilfsvorrichtung festgehalten und das Gehäuseunterteil bewegt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Gehäuseoberteil eine Abstandsplatte angeordnet wird, deren Dicke der vorgegebenen Länge der in die Kontaktelemente einzuführenden Leiterenden entspricht und die in Ausnehmungen oder Schlitzen die Leiter passieren läßt, daß die Leiterenden unter der Abstandsplatte auf die vorgegebene Länge abgeschnitten werden und die Abstandsplatte entfernt wird, und daß danach das Gehäuseunterteil mit den Kontaktelementen herangeführt und der Stauchvorgang sowie die Kontaktierung und die Festsetzung des Gehäuseoberteils durchgeführt werden.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zu kontaktierenden Leiter unterhalb des Gehäuseoberteils bzw. unterhalb der Abstandsplatte an Kontrolleinrichtungen angeschlossen werden sowie die schaltungskonforme Anordnung der anderen Endes an komplementäre Kontrolleinrichtungen angeschlossenen Leiter kontrolliert wird und daß danach die Kontrolleinrichtungen entfernt und das Gehäuseunterteil mit den Kontaktelementen herangeführt sowie der Stauchvorgang, die Kontaktierung und die Festsetzung des Gehäuseoberteils durchgeführt werden.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht