(19)
(11) EP 0 474 144 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1992  Patentblatt  1992/11

(21) Anmeldenummer: 91114694.2

(22) Anmeldetag:  31.08.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B63B 35/79
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.09.1990 DE 4028033
17.09.1990 DE 4029422

(71) Anmelder: Schütz-Werke GmbH & Co. KG.
D-56242 Selters (DE)

(72) Erfinder:
  • Namur, Marc, Dipl.-Ing.
    W-6100 Darmstadt (DE)

(74) Vertreter: Pürckhauer, Rolf, Dipl.-Ing. 
Am Rosenwald 25
57234 Wilnsdorf
57234 Wilnsdorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwertlager für Surfsegelbretter


    (57) Das mit der Zielsetzung einer Verbesserung der Segeleigenschaften entwickelte Schwertlager für Surfsegelbretter weist einen in das Segelbrett (1) eingesetzten Schwertkasten (4) auf, in welchem ein von oben einsetzbares Schwert (5) mit einem über die Brettoberseite vorstehenden Handgriff (6) schwenkbar gelagert ist. Am Schwertoberteil (11) sind ein äußerer Lagerzapfen (12) im Bereich der Schwertoberkante (13) und ein zu diesem versetzter, innerer Lagerzapfen (14) angeformt. Die Lagerzapfen (12, 14) sind in Längsrichtung des Schwertes (5) mit einem Abstand (a) und in Querrichtung des Schwertes (5) mit einem Abstand (b) voneinander auf einer Seite des Schwertoberteils angeordnet. In eine Seitenwand (16) des Schwertkastens (17) ist eine auswechselbare Einsatzplatte (17) mit zwei kurvenförmig ausgebildeten Führungs- und Lagernuten (18, 19) zur Aufnahme der Lagerzapfen (12, 14) einsetzbar, auf welche Führungsrollen (15) aufgesetzt sind. Die Zweipunktschwenklagerung ermöglicht gegenüber herkömmlichen Schwertlagern eine Verlagerung des Handgriffs (6) in eine in Heckrichtung verschobene Position (6a) bei eingeschwenktem Schwert (5a) und damit eine entsprechende Verschiebung der hintersten Position des Mastfußes (10) in Heckrichtung. Auf diese Weise wird die Schnelligkeit des Surfsegelbrettes bei Raumschotkursen erhöht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schwertlager für Surfsegelbretter, mit einem in das Segelbrett eingesetzten Schwertkasten, in welchem ein von oben einsetzbares Schwert mit einem über die Brettoberseite vorstehenden Handgriff schwenkbar gelagert ist.

    [0002] Bei einem aus der DE 32 17 444 C2 bekannten Schwertlager dieser Gattung wird das Schwert beim Aus- und Einschwenken um zwei auf beiden Seiten des Schwertes angeordnete Lagerzapfen mit einer gemeinsamen Drehachse geschwenkt, die in Führungs- und Lagernuten in den Seitenwänden des Unterteils eines zweiteiligen Schwertkastens sitzen. Der aufgrund der einachsigen Schwenklagerung des Schwertes erforderliche, verhältnismäßig große Schwenkbereich des über die Brettoberseite vorstehenden Handgriffs des Schwertes, dessen ausgeschwenkte Position aufgrund der Segelbrettgröße vorgegeben ist, bedingt, daß der Handgriff bei eingeschwenktem Schwert eine zur Position des ausgeschwenkten Schwertes vergleichsweise weit in Bugrichtung verschobene Position einnimmt. Durch die vorgeschobene Position des Schwerthandgriffs wird die hinterste Position des Mastfußes beschränkt, der mittels eines in einer Mastschiene verschiebbaren Schlittens in Brettlängsrichtung verstellbar ist. Die Beschränkung der hintersten Mastfußposition durch die verhältnismäßig weit in Bugrichtung vorgeschobene Position des Schwerthandgriffs bei eingeschwenktem Schwert wirkt sich negativ auf die Geschwindigkeit des Surfsegelbrettes auf Raumschotkursen aus.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schwenkbereich des Handgriffs des Schwertes des gattungsgemäßen Schwertlagers beim Aus- und Einschwenken des Schwertes zu verkleinern.

    [0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Schwertlager mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

    [0005] Zweckmäßige Weiterbildungen des Schwertlagers sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0006] Das erfindungsgemäße Schwertlager bewirkt eine erhebliche Verbesserung der Segeleigenschaften eines Surfsegelbrettes, ohne die Handhabung des Schwertes bei einem verkleinerten Schwenkbereich des Schwerthandgriffs gegenüber den bekannten Surfsegelbrettern zu verschlechtern. Die unverändert gute Handhabung des Schwertes wird durch die Doppellagerung des neuen Schwertes erreicht, die günstige Hebelverhältnisse insbesondere beim Ausklappen des Schwertes gewährleistet, so daß die beim Ausklappen des Schwertes aufgrund der Reibung der Dichtlippen an der Schwertkastenunterseite von dem Surfer aufzubringenden Betätigungskräfte ohne Schwierigkeiten von Erwachsenen und Jugendlichen beherrschbar sind. Schließlich kann die Schnelligkeit insbesondere von Rennbrettern durch den Einbau einer entsprechenden Einsatzplatte mit den Führungs- und Lagernuten für die Lagerzapfen des Schwertes, die eine optimale Verlagerung der hintersten Position des Mastfußes in Heckrichtung ermöglichen,gesteigert werden.

    [0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 eine Längsschnittdarstellung des neuen Schwertlagers und

    Fig. 2 die Kinematik des Schwertlagers.



    [0008] Ein Segelbrett 1 mit einem Schaumstoffkern 2 ist mit einer Aussparung 3 im Kern versehen, die einen aus Kunststoff gespritzten Schwertkasten 4 aufnimmt und in Heckrichtung zur Aufnahme eines eingeschwenkten Schwertes 5 verlängert ist. Das mit einem Handgriff 6 versehene, aus Kunststoff hergestellte Schwert 5 ist von oben in den Schwertkasten 4 einsetzbar.

    [0009] In eine weitere Aussparung 7 des Kerns 2 vor dem Schwertkasten 4 ist eine Mastschiene 8 mit einem in Brettlängsrichtung verschiebbaren Schlitten 9 zur Einstellung unterschiedlicher Positionen des Mastfußes 10 eingesetzt.

    [0010] An dem Schwertoberteil 11 sind ein äußerer Lagerzapfen 12 im Bereich der Schwertoberkante 13 und ein zu diesem versetzter innerer Lagerzapfen 14 angeformt, die in Längsrichtung des Schwertes 5 mit einem Abstand a und in Querrichtung des Schwertes mit einem Abstand b voneinander auf einer Seite des Schwertoberteils 11 angeordnet sind. Auf die Lagerzapfen 12, 14 sind Kunststoffrollen 15 aufgesetzt.

    [0011] In eine Seitenwand 16 des Schwertkastens 4 mit einer entsprechenden Ausnehmung ist von unten eine auswechselbare Einsatzplatte 17 aus Kunststoff eingesetzt, die mit der Seitenwand 16 verrastet. Die Einsatzplatte 17 weist zwei kurvenförmig ausgebildete Führungs- und Lagernuten 18, 19 zur Aufnahme der Lagerzapfen 12, 14 des Schwertes 5 mit den Rollen 15 auf. Die Lagernuten 18, 19 erstrecken sich bis zur Oberseite 4a des Schwertkastens 4.

    [0012] Die in Fig. 2 dargestellte Kinematik des Schwertlagers ist folgende:

    Beim Ausschwenken des Schwertes 5 aus der Stellung 5a in die Stellung 5b und Einschwenken des Schwertes in umgekehrter Richtung bilden die beiden Lagerzapfen 12, 14 zwei veränderliche Drehpunkte 20, 21,und das Schwert 5 schwenkt um einen veränderlichen ideellen Drehpunkt 22, der sich durch den Schnittpunkt der beiden Normalen 23, 24 auf den Tangenten 25, 26 an den Führungs-und Lagernuten 18, 19 in den veränderlichen Drehpunkten 20, 21 in der jeweiligen Stellung des Schwertes 5 ergibt.



    [0013] Die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Position eines Handgriffes 27 eines herkömmlichen, eingeschwenkten Schwertes mit einer Einpunktschwenklagerung verdeutlicht die durch die Zweipunktschwenklagerung erreichbare, in Heckrichtung verschobene Position 6a des Handgriffs 6 des eingeschwenkten Schwertes 5.


    Ansprüche

    1. Schwertlager für Surfsegelbretter, mit einem in das Segelbrett eingesetzten Schwertkasten, in welchem ein von oben einsetzbares Schwert mit einem über die Brettoberseite vorstehenden Handgriff schwenkbar gelagert ist, gekennzeichnet durch einen äußeren, am Schwertoberteil (11) angeordneten Lagerzapfen (12) im Bereich der Schwertoberkante (13) und einen zu diesem versetzten, inneren Lagerzapfen (14), die (12, 14) in Längsrichtung des Schwertes (5) mit einem Abstand (a) und in Querrichtung des Schwertes (5) mit einem Abstand (b) voneinander auf einer Seite des Schwertoberteils (11) angeformt sind, sowie zwei in einer Seitenwand (16) des Schwertkastens (4) angeordnete, kurvenförmig oder als Geraden ausgebildete Führungs- und Lagernuten (18, 19) zur Aufnahme der Lagerzapfen (12, 14), die (18, 19) sich in Höhenrichtung des Schwertkastens (4) bis zur Oberseite (4a) desselben erstrecken, derart, daß beim Aus- und Einschwenken des Schwertes (5) die beiden Lagerzapfen (12, 14) zwei veränderliche Drehpunkte (20, 21) bilden und das Schwert (5) um einen veränderlichen ideellen Drehpunkt (22) schwenkt, der sich durch den Schnittpunkt der beiden Normalen (23, 24) auf den Tangenten (25, 26) an den Führungs- und Lagernuten (18, 19) in den veränderlichen Drehpunkten (20, 21) in der jeweiligen Stellung des Schwertes (5) beim Aus- und Einschwenken ergibt.
     
    2. Schwertlager nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch auf die Lagerzapfen (12, 14) des Schwertes (5) aufgesetzte, in den beiden Führungs- und Lagernuten (18, 19) des Schwertkastens (4) laufende Rollen (15).
     
    3. Schwertlager nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine in den Schwertkasten (4) einsetzbare, auswechselbare Einsatzplatte (17) mit den Führungs- und Lagernuten (18, 19) für die beiden am Schwert (5) angeordneten Lagerzapfen (12, 14) bzw. die auf diesen sitzenden Führungsrollen (15).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht