(19)
(11) EP 0 474 195 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1992  Patentblatt  1992/11

(21) Anmeldenummer: 91114852.6

(22) Anmeldetag:  03.09.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D04B 15/78
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE IT

(30) Priorität: 05.09.1990 DE 4028132

(71) Anmelder: HARTING ELEKTRONIK GmbH
D-32325 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Harting, Dietmar, Dipl.-Kaufm.
    W-4992 Espelkamp (DE)
  • Harting, Ernst-Heinrich, Dipl.-Ing.
    W-3253 Hess.-Oldendorf (DE)
  • Schmidt, Reiner, Dipl.-Phys.
    W-4950 Minden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Auswahlmagnet


    (57) Für einen Auswahlmagneten (1) für die Nadelauswahl bei Textilmaschinen wird vorgeschlagen, den Haltepolbereich als zwei beabstandete Teilbereiche (3,3') auszubilden, zwischen denen sich der Steuerpolbereich (4) befindet. Für den Steuerpolbereich (4) ist vorgesehen, daß dieser durch die Schenkelenden eines U- oder Y-förmigen Magnetkerns gebildet wird und daß auf den Schenkelenden Erregerspulen angeordnet sind. Die Haltepolbereiche (3,3') sind dabei als permanentmagnetische Bereiche ausgebildet, wobei Permanentmagnete zwischen jeweils zwei Polschuhen angeordnet sind. Zusätzlich kann neben dem Steuerpolbereich (4) ein elektromagnetisch steuerbarer Hilfspolbereich angeordnet sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Auswahlmagneten für die Nadelauswahl bei Textilmaschinen mit einem permanentmagnetischen Haltepolbereich und einem elektromagnetisch beeinflußbaren Steuerpolbereich.

    [0002] Derartige Auswahlmagnete werden bei Textilmaschinen zur Nadelauswahl verwendet. Dabei werden die Nadeln bzw. damit verbundene Platinen während eines Arbeitszyklus über die Halte- und Steuerbereiche mechanisch langgeführt, wobei die Platinen von den Haltepolbereichen je nach deren magnetischem Zustand gehalten oder zur Entfernung (Abwurf) von diesen freigegeben werden.

    [0003] Derartige Auswahlmagnete sind beispielweise aus der DE-PS 36 14 220 bekannt. Dabei ist ein durchgehender Permanentmagnetblock beidseitig an seinen Polen von Polblechen begrenzt, so daß ein langes permanentmagnetisches Haltemagnetsystem gebildet wird. Die Polbleche weisen über ihre Längsausdehnung gesehen zwei oder mehrere Aussparungen auf, in die Kerne eingesetzt sind, und die Spulen tragen und die Steuerpolbereiche bilden, also löschfähige Polbereiche darstellen.
    Im Zustand ohne externe elektrische Energie stellen die Steuerpolbereiche auch Haltemagnete dar, die ihr permanentmagnetisches Feld vom Permanentmagnetblock über die Polbleche beziehen. Je nach Anzahl der aufliegenden Auswahlplatinen auf den Haltepolbereichen bilden diese Auswahlplatinen einen sich ändernden Nebenschluß, der somit auch das Feld und die Haltekraft des Steuerpolbereiches beeinflußt.
    Der für dieses Löschsystem erforderliche Löschstrom muß je nach Beeinflussung des Haltebereiches durch die unterschiedliche Anzahl aufliegender Auswahlplatinen auch angepaßt werden, um eine saubere Löschung der Steuerpolbereiches zu erzielen. Nachteilig ist dabei, daß der Steuerpolbereich abhängig vom Feld des Haltepolbereiches ist, und nur durch eine elektronische Nachregelung des Löschstromes läßt sich dieses System so sauber löschen, daß es zufriedenstellend funktioniert. Der hierzu im Magneten integrierte Hallgenerator und die elektronische Regelschaltung sind aufwendig und kostspielig.

    [0004] Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, einen Auswahlmagneten der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß eine Beeinflussung des Steuerpolbereiches über die von Nadeln oder Platinen beeinflußten Felder der Haltepolbereiche vermieden wird und somit zusätzliche elektronische Steuerungsmittel einzusparen. Dabei soll der Auswahlmagnet möglichst kleinvolumig aufgebaut sein und dennoch ausreichende Haltekräfte für die Nadeln oder Platinen aufweisen, wobei eine Vielzahl von Auswahlmagneten auf engstem Raum nebeneinander angeordnet werden können und auch dabei eine gegenseitige Beeinflussung der verschiedenen Auswahlmagnete ausgeschlossen sein soll. Darüber hinaus sollen die Auswahlmagnete mit hohen Taktfrequenzen betrieben werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Haltepolbereich zwei beabstandete Teilbereiche aufweist, die jeweils aus Haltemagnetsystemen bestehen, die jeweils zwei Polschuhe mit einem zwischen diesen angeordneten Permanentmagneten aufweisen, daß der Steuerpolbereich zwischen den Polschuhpaaren der Haltemagnete angeordnet ist, wobei ein im wesentlichen U- oder Y-förmiger Magnetkern vorgesehen ist, dessen obere Schenkelenden in einen Spalt zwischen die Polschuhe der Haltemagnete ragen, daß auf den beiden Schenkeln des Magnetkernes jeweils mindestens eine Erregerspule vorgesehen ist, und daß Halterungsmittel zum mechanischen Zusammenhalt der Einzelteile des Auswahlmagneten vorgesehen sind. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 20 angegeben.

    [0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine magnetische Beeinflussung des Steuerpolbereiches durch die Haltepolbereiche vermieden wird, wenn sich verschiedene und eine wechselnde Anzahl von Auswahlplatinen über die Haltepolbereiche hinwegbewegen.

    [0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung bestand darin, einen Auswahlmagneten der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß die maximal mögliche Arbeitsfrequenz der Textilmaschine (Zusammenspiel Magnetsysteme und Platinen) erhöht wird.

    [0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß neben dem Steuerpolbereich ein oder mehrere Hilfspolbereiche angeordnet sind, die durch Bestromung ihrer Steuerspulen elektromagnetisch steuerbar sind.

    [0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 22 bis 26 angegeben.

    [0010] Die damit erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die Anordnung eines zusätzlichen Hilfspolbereiches die maximal mögliche Arbeitsfrequenz der Textilmaschine entscheidend erhöht wird.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
    Es zeigen
    Fig. 1
    eine perspektivische Ansicht eines Auswahlmagneten,
    Fig. 2A,B,C
    Ansichten eines Auswahlmagneten,
    Fig. 3
    die Ansicht eines modifizierten Auswahlmagneten,
    Fig. 4A,B,C
    Ansichten eines vollständigen Magnetkernes,
    Fig. 5A,B,C
    die Ansichten eines modifizierten Magnetkernes,
    Fig. 6A,B,C
    die Ansichten eines modifizierten Auswahlmagneten,
    Fig. 7A,B
    die Ansichten eines weiterhin modifizierten Auswahlmagneten,
    Fig. 8
    die Ansicht eines modifizierten Magnetkernes,
    Fig. 9A,B
    die Ansichten eines modifizierten Auswahlmagneten,
    Fig.10
    die Ansicht eines weiterhin modifizierten Auswahlmagneten,
    Fig.11A,B,C
    die Ansichten eines Auswahlmagneten mit schräg geneigter Oberfläche,
    Fig. 12
    die Ansicht eines entspr. modifizierten Magnetkernes,
    Fig. 13
    eine perspektivische Ansicht eines Auswahlmagneten mit einem Hilfspolbereich,
    Fig. 14 A,B,C
    die Ansichten eines Auswahlmagneten mit einem Hilfspolbereich, und
    Fig. 15 A,B,C
    die Ansichten eines Auswahlmagneten mit einem modifizierten Hilfspolbereich.


    [0012] Der in Fig. 1 dargestellte Auswahlmagnet 1 ist blockförmig ausgebildet und weist an seiner Oberseite 2 Haltepolbereiche 3, 3' sowie einen zwischen diesen Bereichen angeordneten Steuerpolbereich 4 auf. Oberhalb der Oberseite des Auswahlmagneten sind Platinen a - d dargestellt, die mit den Nadeln einer Strickmaschine verbunden sind bzw. so auf diese einwirken, daß die Nadeln entweder aktiviert werden (stricken) oder nicht aktiviert werden (nicht stricken). Die Platinen werden beim Betrieb der Strickmaschine in Richtung V über die Oberseite 2 des Auswahlmagneten 1 geführt, wobei sie zunächst vom Haltepolbereich 3 angezogen und auf der Oberseite des Auswahlmagneten gehalten werden (Platine a). In weiterer Fortführung der Platinenbewegung gelangt diese dann in den Steuerpolbereich 4 (Platine b). Hier wird entschieden, ob die entspr. Nadel stricken soll oder nicht. Ist der Steuerpolbereich magnetisch aktiv, wird die Platine auf der Oberseite des Auswahlmagneten gehalten und gelangt schließlich auf den linken Haltepolbereich 3', wo sie weiterhin auf dessen Oberfläche gehalten wird (Platine c). Ist der Steuerpolbereich magnetisch neutral (inaktiv), so wird die Platine durch eine äußere Kraft von der Oberseite des Auswahlmagneten um einen Betrag S entfernt, und bei weiterer Fortführung von deren Bewegung über den Auswahlmagneten bleibt sie in dieser Entfernung, da sie vom Haltemagnetbereich 3' nicht mehr angezogen wird (Platine d).
    In den Fig. 2A bis 2C ist der Aufbau eines Auswahlmagneten 1 gezeigt. Der Auswahlmagnet besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 5 aus nichtmagnetischem, gut wärmeleitfähigem Material, in das die einzelnen Teile des Magnetsystemes eingefügt sind. Es ist ein Y-förmiger Magnetkern 6 vorgesehen, der mit zwei Erregerspulen 7 auf seinen Schenkeln 8 versehen ist. Ggfs. kann der Magnetkern dabei auch U-förmig ausgebildet sein. Zur Verringerung des Volumens der Anordnung sind die Erregerspulen versetzt, verschachtelt auf den Schenkeln des Kernes angeordnet. Vorzugsweise ist der Magnetkern aus lamellierten Blechen hergestellt. Eine Leiterplatte 9 trägt die elektrischen Anschlüsse der Erregerspulen und ist im unteren Bereich des Kernes befestigt. Der Magnetkern ist mit seinem unteren Ende 10 so in das Gehäuse eingefügt, daß hier ein gut wärmeleitender Übergang vorhanden ist. Die oberen Schenkelenden 11 schließen mit der Oberseite 2 des Auswahlmagneten ab und bilden hier den Steuerpolbereich 4. Neben dem Magnetkern sind jeweils Ausnehmungen in dem Gehäuse vorgesehen, in die Permanentmagnete 12 sowie mit seitlichen Nasen 13 versehene Polschuhe 14 eingefügt sind. Dabei sind die Permanentmagnete als flache, rechteckige Magnete ausgebildet und in Richtung ihrer Dicke magnetisiert. Die Magnetisierungsrichtung der Permanentmagnete ist dabei in der Fig. 2C durch die Bezeichnungen N - S angedeutet. Die Polschuhe sind ebenfalls flach ausgebildet und an den flachen Seiten der Permanentmagnete angesetzt. Die oberen Enden der Polschuhe schließen mit der Oberseite 2 des Auswahlmagneten ab.
    Zwischen den Schenkelenden 11 des Magnetkernes und den Polschuhen 14 ist ein schmaler Spalt 15 vorgesehen, in den ein nichtmagnetisches Material mit einer geringen Dicke L eingefügt ist, um einen definierten Abstand der Schenkelenden und der Polschuhe zu gewährleisten. Schließlich ist das gesamte System mit einer Vergußmasse vergossen, und die Oberfläche 2 des Auswahlmagneten ist plan geschliffen. Ggfs. ist die Oberfläche mit einer Oberflächenvergütung (Beschichtung mit Titanoxid, Wolframkarbid o.ä. verschleißfestem Material) versehen., um einen eventuellen Abrieb beim Betrieb (Gleiten der Platinen über die Oberfläche) zu vermeiden. Es kann jedoch zu diesem Zweck auch eine Keramik- oder Hartmetallschiene längs der Längsachse des Auswahlmagneten eingesetzt sein, die mit der Oberfläche 2 abschließt oder ggfs. geringfügig darüber hervorragt.
    Bei dem in den Fig. 2A - 2C dargestellten Auswahlmagneten wird durch die gleichsinnige Magnetierungsrichtung der eingesetzten Permanentmagnete (s. Fig. 2C) erreicht, daß der Steuerpolbereich 4 als magnetische Zone bei nicht bestromten Erregerspulen vorhanden ist, d.h. die Platinen werden auch im Steuerpolbereich an dem Auswahlmagneten zunächst angezogen, und bei Bestromung der Erregerspulen wird der Steuerpolbereich magnetisch neutral, und die jetzt in diesem Bereich befindliche Platine wird abgeworfen.
    In der Fig. 3 ist ein prinzipiell gleichartig aufgebauter Auswahlmagnet dargestellt, nur sind hier die Permanentmagnete mit entgegengesetzt gerichteter Magnetisierungsrichtung in das System eingesetzt ( vgl. Polarisierungsangaben N - S). Dadurch bildet sich bei nicht bestromten Erregerspulen der Steuerpolbereich als magnetisch neutrale Zone aus, und die jeweils in diesem Bereich befindliche Platine wird abgeworfen, wenn nicht durch Bestromung der Erregerspulen der Steuerpolbereich magnetisiert wird und die Platine in ihrer Lage auf der Oberfläche des Auswahlmagneten festhält.
    In den Fig. 4A bis 4C ist das elektromagnetische System des Auswahlmagneten in verschiedenen Ansichten dargestellt. Das System besteht im wesentlichen aus dem Y-förmigen Magnetkern 6, der vorzugsweise aus lamellierten Blechen zusammengefügt ist und den beiden Erregerspulen 7. Die Erregerspulen sind in der Höhe versetzt und geschachtelt auf die Schenkel 8 des Kernes aufgeschoben. Unterhalb der Spulen ist eine Leiterplatte auf das Ende 10 des Magnetkernes aufgeschoben. Die Anschlüsse der Erregerspulen sind auf die Leiterplatte geführt, wo dann die Anschlußleitungen des Auswahlmagneten angelötet sind. Je nach Erfordernis können die beiden Spulen parallel oder hintereinander geschaltet sein, oder ggfs. auch getrennt mit einzelnen Anschlußleitungen verbunden sein.
    Schließlich ist in den Fig. 5A bis 5C noch ein elektromagnetisches System dargestellt, wobei auf jedem Schenkel 8 des Magnetkernes mehrere Erregerspulen 7 vorgesehen sind. Auch hierbei sind die Spulen gegeneinander versetzt und verschachtelt auf die Schenkel 8 aufgeschoben. Die Spulenanschlüsse sind auf eine Leiterplatte 9 geführt, auf der elektronische Bauelemente (Endverstärker 16) mit den Spulenanschlüssen verbunden sind. Durch entspr. Ansteuerung der Endverstärker können die Spulen je nach Erfordernis getrennt oder gemeinsam angesteuert werden.
    In den Fig. 6A bis 6C ist ein modifizierter Auswahlmagnet dargestellt, dessen Einzelteile in einer Umhüllung 17, die beispielsweise aus Kunststoffmaterial bestehen kann, eingebettet sind. Zur Ableitung der beim Betrieb des Auswahlmagneten entstehenden Wärme ist im unteren Teil der Umhüllung eine Metallplatte 19 mit Befestigungsbohrungen 18 eingesetzt, in die das untere Ende 10 des Magnetkernes eingefügt ist.
    Bei dem in den Fig. 7A und 7B dargestellten Auswahlmagneten ist im unteren Bodenbereich eine Nut 20 eingearbeitet, die bis in das untere Ende 10 des Magnetkernes reicht. In diese Nut ist ein scheibenförmiger Permanentmagnet 21 eingefügt. Dadurch wird der Steuerpolbereich bei nicht bestromten Erregerspulen stets als magnetischer Bereich ausgebildet, der eine angebotene Platine hält. Bei Bestromung der Erregerspulen wird die permanentmagnetische Magnetisierung des Steuerpolbereiches neutralisiert und eine angebotene Platine abgeworfen. Schließlich kann ein derartig arbeitendes System auch durch eine Ausbildung des elektromagnetischen Systems erzielt werden, wie es in der Fig. 8 dargestellt ist. Hierbei ist in dem unteren Kernende 10 ein Schlitz 22 eingearbeitet, in den ein Permanentmagnet 23 eingesetzt ist.
    In den Fig. 9A und 9B ist ein Auswahlmagnet dargestellt, bei dem zwei elektromagnetische Systeme benachbart vorgesehen sind, wobei der mittlere Haltepolbereich für das rechte und linke System wirksam ist. Im übrigen entspricht die Wirkungsweise und der Aufbau dem weiter vorn in den Fig. 2A bis 2C beschriebenen Auswahlmagneten.
    In der Fig. 10 ist ein ähnlicher Auswahlmagnet mit zwei elektromagnetischen Systemen dargestellt, dessen Arbeitsweise und die Anwendung der Permanentmagnete dem weiter vorn in der Fig. 3 beschriebenen Auswahlmagneten entspricht.
    Schließlich ist in den Fig. 11A - 11C noch ein weiterhin modifizierter Auswahlmagnet dargestellt, dessen äußere Form trapezförmig ist. Hierbei sind die Bauteile des Systems in einer entsprechenden Form mit einander vergossen bzw. umspritzt. Darüber hinaus ist die Oberfläche 2 des Auswahlmagneten schräg zur Grundfläche angeordnet. Ein derartiger Auswahlmagnet ist platzsparend und insbesondere für den Einsatz bei kleinen Rundstrickmaschinen vorgesehen.
    Die Fig. 12 zeigt die Ausführung des entsprechenden elektromagnetischen Systems mit abgeschrägten Schenkelenden des Magnetkernes.
    In der Fig. 13 ist ein Auswahlmagnet 1' dargestellt, der im wesentlichen dem Bereits in der Fig. 1 dargestellten und weiter vorn näher beschriebenen Auswahlmagneten entspricht. Dabei ist bei diesem Auswahlmagneten ein zusätzlicher Hilfspolbereich 24 vorgesehen, der sich neben dem Steuerpolbereich 4 und somit zwischen diesem Steuerpolbereich und dem Haltepolbereich 3 befindet.
    Zwecks besserer zeichnerischer Darstellung ist die Bewegungsrichtung der Platinen V hierbei entgegengesetzt zur Darstellung in der Fig. 1 gezeichnet worden.
    In den Fig. 14 A bis 14 C ist der Aufbau eines Auswahlmagneten 1' gezeigt. Dabei ist der Auswahlmagnet im wesentlichen wie der in den Fig. 2 A bis 2 C dargestellte Auswahlmagnet ausgebildet, und es sind bei entsprechenden Teilen auch die gleichen Bezugszeichen eingetragen. Bei diesem modifizierten Auswahlmagneten 1' ist neben dem Steuerpolbereich 4 ein Hilfspolbereich 24 vorgesehen. Der Hilfspol 25 besteht im wesentlichen aus zwei Polstücken 26 und zwei darauf angeordneten Steuerspulen 27. Im unteren Bereich zwischen den Polstücken ist ein Permanentmagnet 28 angeordnet, der in Richtung seiner Dicke magnetisiert ist. Die oberen Enden des Hilfspoles bzw. der Polstücke schließen mit der Oberseite 2 des Auswahlmagneten ab.
    Zwischen dem Steuerpolbereich 4 und dem Hilfspol 25 sowie dem Hilfspol und dem angrenzenden Polschuh 14 sind schmale Spalte vorgesehen, in die ein nichtmagnetisches Material mit einer geringen Dicke eingefügt ist, um definierte Abstände zu gewährleisten, wodurch die gegenseitige magnetische Beeinflußbarkeit der benachbarten Systeme weiter verringert wird.
    Der Hilfspolbereich schließt sich somit nur durch einen kleinen, nichtmagnetischen, zur magnetischen Entkopplung dienenden Spalt direkt an den Steuerpolbereich an. Der Hilfspol besteht mindestens aus einem Polstück und einer Spule, wird vorzugsweise jedoch aus zwei Polstücken gebildet, die jeweils eine Steuerspule tragen und unterhalb der Steuerspulen über einen Permanentmagneten miteinander verbunden sind.
    Beim Betrieb des Auswahlmagneten stellt der Hilfspolbereich 24 zunächst einen permanentmagnetischen Haltepol dar, ähnlich wie der angrenzend folgende Haltepolbereich 3, wobei jedoch die Magnetkraft des Hilfspolbereiches über die Steuerspulen 27 beeinflußbar ist.
    Ggfs. kann bei einem in invertiert wirkenden Hilfspolbereich auch vorgesehen sein, daß der Hilfspol nur aus einem weichmagnetischen Eisenkreis und einer oder mehreren Steuerspulen besteht, wobei kein Permanentmagnet eingesetzt ist. Hierbei wird die Magnetkraft des Hilfspolbereiches dann nur über eine entsprechende Bestromung der Steuerspulen geregelt.
    Der Hilfspolbereich wird beim Betrieb der Textilmaschine in Abhängigkeit von deren Arbeitsfreqzenz gesteuert. Bei niedrigen Arbeitsfrequenzen wird der Hilfspolbereich so gesteuert, daß er stets seine volle permanentmagnetische oder ggfs. elektromagnetische Haltekraft aufweist. Er wirkt dann wie der nachfolgende Haltepolbereich.
    Ab einer oberen Arbeitsfrequenz der Textilmaschine, bei der bei üblichen Auswahlmagneten, d. h. bei Auswahlmagneten ohne Hilfspolbereich, ein ordnungsgemäßer Betrieb nicht mehr möglich ist, wird der Hilfspolbereich durch entsprechende Ansteuerung der Steuerspulen beeinflußt und zwar derart, daß in einem bestimmten Zeitabschnitt die permanent- oder ggfs. elektromagnetische Haltekraft des Hilfspolbereiches geschwächt wird, so daß Steuerplatinen, die beim Löschvorgang im Steuerpolbereich - bedingt durch die hohe Arbeitsfrequenz (Bewegungsgeschwindigkeit der Platinen) - noch nicht weit genug von der Polfläche des Auswahlmagneten abgefallen sind, über dem Hilfspolbereich weiter abfallen können und somit nicht die Gefahr besteht, daß sie wieder vom Haltepolbereich angezogen werden, wie es bei einer Anordnung ohne Hilfspolbereich der Fall wäre.

    [0013] Die vorstehend erläuterte Anordnung eines Hilfspolbereiches kann erforderlichenfalls bei allen in den Fig. 1 bis 12 darstellten Auswahlmagneten vorgesehen werden. Ggfs. kann auch vorgesehen sein, daß zwei oder mehrere Hilfspolbereiche hintereinander angeordnet sind.
    Die Hilfspolbereiche sind vorzugsweise in gleicher oder annähernd gleicher Breite wie der Steuerpolbereich ausgebildet.
    Ggfs. kann auch vorgesehen sein, daß der Hilfspol als einseitiger Pol ausgebildet ist, wobei dann nur ein einziges Polstück und eine auf diesem angeordnete Steuerspule vorzusehen ist.
    In den Fig. 15 A bis 15 C ist ein Auswahlmagnet 1' mit einem modifizierten Hilfspolbereich 24' dargestellt. Hierbei ist der Hilfspol 25 zum einen nur als einseitiger Pol ausgebildet, und zum anderen ist das Polstück 26' in den Polschuh 14 des Haltepolbereiches 3 eingesetzt. Auf dem Polstück ist die Steuerspule 27 vorgesehen. Bei dieser Anordnung wirkt der Hilfspol zunächst als permanentmagnetischer Haltepol, wobei die permanente Haltekraft durch den Permanentmagneten 12 hervorgerufenwird. Bei der Bestromung der Steuerspule kann dann die Haltekraft des Hilfspoles/des Hilfspolbereiches gesteuert, beeinflußt werden.
    Abwandlungen dieses Systemes können darin bestehen, daß - wie in den vorstehend beschriebenen Anordnungen - zwei Hilfspole für den Hilfspolbereich vorgesehen werden, wobei dann jeweils ein Polstück 26' in die benachbarten Polschuhe 14 eingesetzt wird, oder daß der Polschuh 14 und das jeweilige Polstück 26' als einstückiges Teil ausgebildet werden.


    Ansprüche

    1. Auswahlmagnet für die Nadelauswahl bei Textilmaschinen mit einem permanentmagnetischen Haltepolbereich und einem elektromagnetisch beeinflußbaren Steuerpolbereich, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Haltepolbereich zwei beabstandete Teilbereiche (3, 3') aufweist, die jeweils aus Haltemagnetsystemen bestehen, die jeweils zwei Polschuhe (14) mit einem zwischen diesen angeordneten Permanentmagneten (12) aufweisen,
    daß der Steuerpolbereich (4) zwischen den Polschuhpaaren der Haltemagnete angeordnet ist, wobei ein im wesentlichen U- oder Y-förmiger Magnetkern (6) vorgesehen ist, dessen obere Schenkelenden (11) in einen Spalt zwischen die Polschuhe der Haltemagnete ragen,
    daß auf den beiden Schenkeln (8) des Magnetkernes (6) jeweils mindestens eine Erregerspule (7) vorgesehen ist, und
    daß Halterungsmittel zum mechanischen Zusammenhalt der Einzelteile des Auswahlmagneten vorgesehen sind.
     
    2. Auswahlmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den Schenkelenden (11) des Magnetkernes (6) und den angrenzenden Polschuhen (14) der Haltemagnete ein nichtmagnetisches Material mit einer geringen Dicke (L) eingefügt ist.
     
    3. Auswahlmagnet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß das untere Ende (10) des Magnetkernes (6) in eine Platte (19) aus gut wärmeleitendem Material eingefügt ist, die an einer Wärmeableitfläche befestigbar ist.
     
    4. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Teile des Auswahlmagneten mit Kunststoffmaterial umspritzt bzw. umgossen sind.
     
    5. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Teile des Auswahlmagneten in ein Gehäuse (5) aus gut wärmeleitendem Material eingesetzt und ggfs. darin vergossen sind, wobei insbesondere das untere Ende (10) des Magnetkernes gut wärmeleitend in das Gehäuse eingefügt ist.
     
    6. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Erregerspulen (7) verschachtelt, d.h. in ihrer Höhe versetzt und ineinandergreifend auf den Schenkeln (8) des Magnetkernes (6) angeordnet sind.
     
    7. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Erregerspulen (7) auf jedem der beiden Schenkel (8) des Magnetkernes (6) in mehrere Teilspulen unterteilt sind, wobei die Teilspulen in Einzelkammern angeordnet oder durch Zwischenisolation getrennt, übereinander gewickelt sind.
     
    8. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Spulenanschlüsse auf eine im unteren Kernbereich angeordnete Leiterplatte (9) geführt sind.
     
    9. Auswahlmagnet nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß jede Erregerspule an einem eigenen Endverstärker (16) angeschlossen ist, der die jeweilige Teilspule ansteuert, und
    daß die Endverstärker auf der Leiterplatte (9) angeordnet sind.
     
    10. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Permanentmagnete (12) benachbarter Haltemagnete gegensinnig gepolt (s. Fig. 3) zwischen die Polschuhe (14) eingefügt sind, wobei dann der Steuerpolbereich (Schenkelenden des Magnetkernes) als magnetisch neutrale Zone ausgebildet ist, d.h. im Steuerpolbereich (4) eine magnetisch neutrale Zone entsteht, und der Steuerbereich bei Bestromung der Erregerspulen (7) magnetisch wird.
     
    11. Auswahlmagnet nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Permanentmagnete (12) benachbarter Haltemagnete gleichsinnig gepolt (s. Fig. 2C) zwischen die Polschuhe eingefügt sind, wobei dann der Steuerpolbereich (4) (Schenkelenden des Magnetkernes) in nicht bestromtem Zustand der Erregerspulen magnetisch ist und bei Bestromung der Erregerspulen (7) magnetisch neutral wird.
     
    12. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Magnetkern (6) aus Massivmaterial oder aus lamellierten Blechen hergestellt ist.
     
    13. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß mittig zwischen die beiden Pole längs der Längsachse des Magnetsystems eine Saphir-, Achat-, Rubin-, Keramik- oder Hartmetallschiene eingesetzt ist, die mit den Polflächen abschließt oder ggfs. gering übersteht.
     
    14. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die oberen Polflächen des Auswahlmagneten (Haltepolbereiche und Steuerpolbereich) nach dem Zusammenfügen des Magnetsystems überschliffen, geläppt und poliert sind.
     
    15. Auswahlmagnet nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Polflächen des Auswahlmagneten mit einer verschleißfesten Beschichtung, wie z.B. Titanoxid, Wolframkarbid o.ä. versehen sind.
     
    16. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Auswahlmagnet mit mehreren Steuerpolbereichen versehen ist, wobei der zwischen den Steuerpolbereichen liegende Haltepolbereich jeweils für das linke und rechte Teilsystem wirksam ist.
     
    17. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der untere Kernbereich (10) des U- oder Y-förmigen Magnetkernes mit einem Schlitz (22) versehen ist, und
    daß in den Schlitz ein Permanentmagnet (23) eingesetzt ist.
     
    18. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß das zusammengefügte Magnetsystem nachträglich von der Unterseite her mit einer schlitzförmigen Ausnehmung (20) versehen ist, die den unteren Kernbereich (10) des Magnetkernes (6) durchgreift, und daß in die Ausnehmung eine Permanentmagnetscheibe (21) eingefügt ist.
     
    19. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Oberseite (2) (Polfläche) des Magnetsystems schräg zur Bodenfläche angeordnet ist.
     
    20. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Auswahlmagnet einen trapezförmigen Querschnitt aufweist.
     
    21. Auswahlmagnet für die Nadelauswahl bei Textilmaschinen mit einem permanentmagnetischen Haltepolbereich und einem elektromagnetisch beeinflußbaren Steuerpolbereich, dadurch gekennzeichnet,
    daß neben dem Steuerpolbereich (4) ein oder mehrere Hilfspolbereiche (24) angeordnet sind, die durch Bestromung ihrer Steuerspulen (27) elektromagnetisch steuerbar sind.
     
    22. Auswahlmagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
    daß neben dem Steuerpolbereich (4) ein oder mehrere Hilfspolbereiche (24) vorgesehen sind, die durch Bestromung ihrer Steuerspulen (27) elektromagnetisch beeinflußbar sind.
     
    23. Auswahlmagnet nacheinem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hilfspolbereich (24') nur einen einseitigen Hilfspol (25) aufweist.
     
    24. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hilfspol (25) eine permanentmagnetische Vormagnetisierung aufweist, die elektromagnetisch veränderbar ist.
     
    25. Auswahlmagnet nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß ein oder mehrere elektromagnetisch steuerbare Hilfspole in den Polschuh (14) des Haltepolbereiches (3) eingesetzt sind.
     
    26. Auswahlmagnet nach einem der Ansprüche 1 - 24, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Polschuhe (14) des Haltepolbereiches (3) einstückig mit einem oder mehreren Hilfspolen ausgebildet sind, und daß der oder die Hilfspole elektromagnetisch steuerbar sind.
     




    Zeichnung