(19)
(11) EP 0 474 951 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1992  Patentblatt  1992/12

(21) Anmeldenummer: 90810690.9

(22) Anmeldetag:  12.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/08, E04F 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(71) Anmelder: Wyss, Heinz
CH-3047 Bremgarten (CH)

(72) Erfinder:
  • Wyss, Heinz
    CH-3047 Bremgarten (CH)

(74) Vertreter: AMMANN PATENTANWAELTE AG BERN 
Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rechteckiges Fassadenelement aus Blech


    (57) Das rechteckige Fassadenelement aus Blech weist eine Längsseite (3) mit einem etwa Z-förmigen Querschnitt und eine andere Längsseite (4) mit einem Querschnitt in der angenäherten Form eines um 90o gedrehten M auf, wobei die Neigung des Seitenwandteils (5,31) der Z-förmigen Längsseite (3) derjenigen des unteren Seitenwandabschnittes (6,22,23,29) der M-förmigen Längsseite (4) entspricht und der untere Schenkel (7,32) der Z-förmigen Längsseite länger ist als der untere Schenkel (8,30) der M-förmigen Längsseite.
    Ausserdem ragt die obere Kante (9,28) des M, die von der Oberseite (2) und dem oberen Seitenwandabschnitt (10,21, 23,36) gebildet ist, über die untere Kante (11) des M hinaus.
    Diese Ausbildung der Längsseiten ermöglicht die verdeckte Montage solcher Fassadenelemente von unten her, wodurch eine sehr grosse Arbeitserleichterung ermöglicht wird. Ausserdem wird die Herstellung solcher Elemente wesentlich erleichtert.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein rechteckiges Fassadenelement aus Blech, mit gefalzten Längsseiten und für die verdeckte Montage geeignet. Es gibt eine grosse Anzahl von Fassadenelementen, oder auch Paneele genannt, die in der Regel aus Dünnblech hergestellt werden und nach verschiedenen Systemen geformt sind, wie beispielsweise mit Doppelfalz, Winkelfalz, Doppelwinkelwalz mit Schieber, Leisten und Steckfalz. Falls man jedoch Paneele verdeckt montieren will, schränkt sich diese Palette ganz erheblich ein. Insbesondere war es bis anhin nicht möglich, Paneele für die verdeckte Montage vorzusehen, die von unten nach oben zu montieren sind, und es ist daher eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Fassadenelemente anzugeben, bei denen eine verdeckte Montage von unten nach oben möglich ist. Ausserdem ist es mit den bekannten Paneelen nicht möglich, diese auf einfache Art und Weise mit horizontal, vertikal oder diagonal zu verlegenden Paneelen zu kombinieren. Es ist daher eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese vielfältige Verlegungsmöglichkeit auf einfache Art und Weise zu ermöglichen. Ausserdem ist es ein weiteres Ziel der Erfindung, Paneele aus Dünnblech bereitzustellen, deren Fabrikationskosten kleiner sind als für vorbekannte Fassadenelemente für die verdeckte Montage. Diese Aufgaben werden mit einem in den Ansprüchen definierten rechteckigen Fassadenelement gelöst.

    [0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt in perspektivischer Sicht ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Fassadenelementes,

    Fig. 2 zeigt einige dieser auf einer Unterkonstruktion befestigten Fassadenelemente im Querschnitt,

    Fig. 3 zeigt in einer Ausschnittsvergrösserung die Befestigung zweier Fassadenelemente auf dem Unterbau,

    Fig. 4 zeigt eine Befestigungsvariante,

    Fig. 5 zeigt schematisch eine horizontale und vertikale Verlegung von Fassadenelementen,

    Fig. 6 zeigt eine Ausschnittsvergrösserung von Fig. 5,

    Fig. 7 und 8 zeigen zwei Uebereckverlegungen von Paneelen,

    Fig. 9 und 10 zeigen weitere Ausführungsbeispiele von Fassadenelementen, und

    Fig. 11 zeigt eine andere Ausschnittsvergrösserung von Fig. 5.



    [0003] In Fig. 1 ist das Grundprinzip des erfindungsgemässen Fassadenelementes in perspektivischer Sicht dargestellt, wobei das rechteckige Fassadenelement 1 eine Oberseite 2, eine im Querschnitt Z-förmig gefalzte Längsseite 3 und in der Zeichnung unten die andere Längsseite 4 aufweist, die im Querschnitt einem um 90o gedrehten M entspricht. Aus Fig. 1 geht hervor, dass die Neigung des Seitenwandteils 5 der Z-förmigen Längsseite 3 derjenigen des unteren Seitenwandabschnittes 6 der M-förmigen Längsseite 4 entspricht. Insbesondere aus den Fig. 3 und 4 geht hervor, dass der untere Schenkel 7 der Z-förmigen Längsseite 3 länger ist als der untere Schenkel 8 der M-förmigen Längsseite 4. Die Höhe h der Z-förmigen Längsseite entspricht in vorliegendem Beispiel der Höhe h des unteren Seitenwandabschnittes 6, während die Gesamthöhe H der M-förmigen Längsseite 4 grösser ist als die Höhe h der Z-förmigen Längsseite 3. In Ausnahmefällen können beide Höhen auch gleich gross sein, jedoch nicht kleiner als h. In vorliegendem Ausführungsbeispiel ist das Verhältnis von h zu H etwa 1:2. Aus Fig. 1 ist ferner ersichtlich, dass die obere Kante 9 der M-förmigen Längsseite, die aus der Oberseite 2 und dem oberen Seitenwandabschnitt 10 gebildet wird, über die untere Kante 11 hinausragt. Dies kann auch so definiert werden, dass die Strecke x im Z-förmigen Profil, die den horizontalen Abstand zwischen der oberen und unteren Z-Kante 36,37 definiert und gleich dem horizontalen Abstand zwischen der unteren Kante 11 und der Mittelkante 12 in der M-förmigen Längsseite 4 ist, kleiner ist als der horizontale Abstand A zwischen der oberen Kante 9 und der Mittelkante 12. Insbesondere bei hohen Gebäuden kann es erforderlich sein, einen Aufwindwasserschutz vorzusehen. Zu diesem Zwecke kann ein dafür geeignetes Dichtungsband zwischen den Wänden 5 und 6 im Bereich "h" in Figur 1 angeordnet werden.

    [0004] In Fig. 2 sind einige verlegte Fassadenelemente dargestellt, und man erkennt das Mauerwerk 13, eine Isolationsschicht 14 sowie die an sich bekannten und üblichen Träger 15, die mittels Winkel 16 im Mauerwerk 13 verankert sind. Statt dieser beispielhaften und an sich bekannten Unterkonstruktion kann auch jede andere Unterkonstruktion, beispielsweise ganz aus Holz, verwendet werden, wobei der Architekt ein sehr breites Spektrum für die Wahl seiner Raster- und Achsmasse zur Verfügung hat.

    [0005] Die vorliegenden Fassadenelemente werden, im Gegensatz zu den vorbekannten Fassadenelementen, von unten nach oben montiert, was vor allem bei hohen Gebäuden grosse Vorteile bringt. Dabei können jeweils die Schenkel 7 der Z-förmigen Längsseiten 3 entweder mit dem Träger 15 mittels Nieten 17 fest verbunden oder gemäss Fig. 4 in eine Klemmhalterung 18 von unten her eingeschoben werden, wobei nicht alle Paneele nur eingeschoben werden können, sondern teilweise angeschraubt werden müssen. Im Falle eines Vernietens oder Verschraubens sind an den langen Schenkeln 7 entsprechende Bohrungen vorgesehen. Dadurch kann die Montage dieser Fassadenelemente relativ leicht und auch kostengünstig durchgeführt werden. Zur besseren Hinterlüftung der Fassade kann der obere Seitenwandabschnitt 10 des M-förmigen Profils gelocht sein. Wie aus den Fig. 2 oder 5 besonders hervorgeht, ist durch die verdeckte Montage eine unterhaltsfreie und längere Lebensdauer gewährleistet, wobei im Unterschied zu vorbekannten Fassadenelementen in verdeckter Montage die Montage hier sehr leicht durchzuführen ist.

    [0006] In Fig. 5 ist schematisch dargestellt, wie sich die horizontal montierten erfindungsgemässen Fassadenelemente 1 sehr leicht mit anderen vorbekannten Fassadenelementen, die vertikal montiert sind, kombinieren lassen. Bei der Anordnung von Fig. 5 ist es notwendig, seitliche Abschlüsse 19 gemäss Fig. 6 vorzusehen, um zu verhindern, dass Regenwasser oder Schnee hinter die Fassadenelemente gelangt.

    [0007] In den Fig. 7 und 8 sind zwei Möglichkeiten der Uebereck-Montage der erfindungsgemässen Fassadenelemente angedeutet, wobei in Fig. 7 die Fassadenelemente aneinanderstossen und in Fig. 8 ein Winkelstück dazwischen angeordnet ist. In Fig. 7 ist an der Ecke ein beidseitig gefalztes Eckstück 20 angeordnet, um zu verhindern, dass Wasser hinter die Unterkonstruktion, resp. Isolationsschicht gelangen kann, während in Fig. 8 das Winkelstück 21 in die Ecke hinausgezogen ist, wobei die Fassadenelemente an dieses Winkelstück 21 dicht anschliessen derart, dass das Wasser zwar nach unten abfliessen kann, jedoch nicht hinter die Fassadenelemente gelangen kann.

    [0008] In den Fig. 9 und 10 ist angedeutet, dass die Profile der Längsseiten nicht an bestimmte Winkel gebunden sind, sondern eine grosse Variationsbreite zulassen. Ausgehend vom Z- und M-förmigen Profil der beiden Längsseiten gemäss den Fig. 1 bzw. 3 oder 4 ist in Fig. 9 angedeutet, dass der obere Seitenwandabschnitt 21 des M-förmigen Profils 24 fast parallel zur Oberseite 2 verläuft und demgemäss der untere Seitenwandabschnitt 22 wesentlich länger als im Profil gemäss den Fig. 3 oder 4 ist und auch länger als das Seitenwandteil 5 des Z-förmigen Profils. Das strichpunktiert eingezeichnete Profil 25 hingegen weist einen unteren Seitenwandabschnitt 23 auf, der ein wenig länger ist als der Seitenwandteil 5. Beim Fassadenelement 27 gemäss Fig. 10 ist angedeutet, dass beispielsweise die obere Kante 28 des M-förmigen Profils einen kleineren Winkel einschliessen kann als beim Profil gemäss den Fig. 3 oder 4, und der untere Seitenwandabschnitt 29 mit dem unteren kurzen Schenkel 30 der M-förmigen Seitenwand etwa einen rechten Winkel bilden kann. Desgleichen bildet der Seitenwandteil 31 des Z-förmigen Profils mit dem unteren langen Schenkel 32 den gleichen, ungefähr rechten Winkel, wobei solche Fassadenelemente 33 auch beim Uebergang von vertikal angeordneten, herkömmlichen Fassadenelementen 34 zu horizontal montierten erfindungsgemässen Fassadenelemente 33 Verwendung finden (Fig. 11). Durch eine solche Montage ergibt sich eine Schattenfuge 35, wie dies auch in Fig. 5 angedeutet ist.

    [0009] Allen Fassadenelementen, wie sie in einigen Beispielen in Fig. 1, respektive 3 oder 4 und in den Fig. 9 und 10 angegeben worden sind, ist gemeinsam, dass die unteren Schenkel 7 oder 32 der Z-förmigen Längsseite stets länger sind als die Schenkel 8 der anderen Längsseite, und dass die Neigung des Seitenwandteiles 5 oder 31 der Z-förmigen Längsseite derjenigen des unteren Seitenwandabschnittes 6, 22 oder 29 der anderen Längsseite entspricht. Dadurch ist eine problemlose Montage von unten gewährleistet, falls die Fassadenelemente horizontal montiert werden.

    [0010] Als Material kommen alle gebräuchlichen Bleche für Fassadenelemente in Frage, während auch alle gebräuchlichen Dicken dafür in Frage kommen, wobei noch hervorzuheben ist, dass die Z-förmige und M-förmige Gestaltung der Seiten ein besonders stabiles Element ergibt, wodurch die Blechdicke reduziert werden kann ohne Gefahr zu laufen, dass sich die Fassadenelemente wegen der Witterung verziehen.


    Ansprüche

    1. Rechteckiges Fassadenelement aus Blech, mit gefalzten Längsseiten und für die verdeckte Montage geeignet, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsseite (3) einen etwa Z-förmigen Querschnitt und die andere Längsseite (4) einen Querschnitt in der angenäherten Form eines um 90o gedrehten M aufweist, wobei die Neigung des Seitenwandteils (5,31) der Z-förmigen Längsseite (3) derjenigen des unteren Seitenwandabschnittes (6,22,23,29) der M-förmigen Längsseite (4) entspricht und der untere Schenkel (7,32) der Z-förmigen Längsseite länger ist als der untere Schenkel (8,30) der M-förmigen Längsseite.
     
    2. Fassadenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Kante (9,28) des M, die von der Oberseite (2) und dem oberen Seitenwandabschnitt (10,21, 23,36,) gebildet ist, über die untere Kante (11) des M hinausragt.
     
    3. Fassadenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H) der M-förmigen Längsseite (4) grösser ist als die Höhe (h) der Z-förmigen Längsseite (3).
     
    4. Verwendung der Fassadenelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für die horizontale Montage in verdeckter Bauweise, dadurch gekennzeichnet, dass von unten her ein Element (1,24,25,27,33) mit der Z-förmigen Längsseite (3) nach oben an dessen langem Schenkel (7,32) auf der Unterkonstruktion (15) befestigt wird und anschliessend das zweite Fassadenelement mit der M-förmigen Längsseite (4) auf die Z-förmige Längsseite des vorangehenden Elementes gelegt und oben am langen Schenkel der Z-förmigen Längsseite befestigt wird, usw.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht