(19)
(11) EP 0 474 998 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1992  Patentblatt  1992/12

(21) Anmeldenummer: 91110827.2

(22) Anmeldetag:  29.06.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66F 7/26, B66F 7/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.09.1990 DE 4028484

(71) Anmelder: Otto Nussbaum GmbH & Co. KG
D-77694 Kehl (DE)

(72) Erfinder:
  • Nussbaum,Hans,Dipl.-Ing.
    W-7640 Kehl-Sundheim (DE)

(74) Vertreter: Brommer, Hans Joachim, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. R. Lemcke Dr.-Ing. H.J. Brommer, Postfach 40 26
76025 Karlsruhe
76025 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hebebühne für Kraftfahrzeuge


    (57) Die Erfindung betrifft eine Hebebühne für Kraftfahrzeuge mit zwei vertikal verfahrbaren Säulen (3,4), in denen zusätzliche Hubelemente (8,9) angeordnet sind. Diese Hubelemente (8,9) sind über Zugmittel (10a,10b) und Umlenkrollen (11,12a,12b,15) so an einen gemeinsamen Antrieb (13,13a) angeschlossen, daß mit einem einzigen Antrieb beide Hubelemente (8,9) synchron verfahren werden können.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht aus von einer Hebebühne für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenwagen mit mindestens zwei vertikal verfahrbaren Säulen, die oben zumindest eine Stützfläche zur Aufnahme der Fahrzeugräder aufweisen, wobei zusätzliche Hubelemente zum Radfreiheben des Fahrzeuges an, insbesondere in den Säulen angeordnet sind.

    [0002] Diese Hebebühnen haben den Vorteil, daß das Fahrzeug mit seinen Rädern aus der Stützfläche, die im allgemeinen als Laufschienen ausgebildet sind, herausgehoben werden kann, so daß beispielsweise Bremsenreparaturen oder eine Achsvermessung in angenehmer Arbeitshöhe durchgeführt werden kann.

    [0003] Bei derartigen bekannten Hebebühnen werden die eingangs genannten Hubelemente zum Radfreiheben durch jeweils einen Hydraulikzylinder angetrieben, der in der Säule angeordnet ist. Damit die Hubelemente synchron verfahren werden, ist es notwendig, eine Verbindung zwischen Ihnen vorzusehen. Meist verwendet man hierfür eine Zahnstangen-Synchronisierung.

    [0004] Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Hebebühne der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, daß sie bei qualitativ gleicher Erfüllung aller Anforderungen konstengünstiger herstellbar wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hubelemente einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, der über Zugmittel mit den beiden Hubelementen verbunden ist.

    [0006] Auf diese Weise benötigt man für den Antrieb der beiden Hubelemente nur einen Antrieb und die bisher notwendige Zahnstangen-Synchronisierung entfällt.

    [0007] Für die Positionierung des Antriebes hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn er etwa in Horizontalrichtung wirkt und an bzw. in einem Querjoch montiert ist, das die beiden Säulen nahe ihrem unteren Ende verbindet. Dieses Querjoch ist ohnehin zur Synchronisation der Säulen notwendig und bietet wesentlich mehr Platz als der Säuleninnenraum, in dem bisher die beiden Hydraulikzylinder eingebaut worden sind. Die Verbindung des Antriebes mit den beiden Hubelementen erfolgt über Zugmittel, insbesondere über Ketten oder Seile, die über Umlenkräder zu den Hubelementen laufen.

    [0008] Grundsätzlich kommen für die Wahl des Antriebes verschiedene Möglichkeiten in Betracht, etwa zweiseitig wirkende Spindel- oder Kolbenantriebe. Ebenso kann aber auch ein nur einseitig wirkender Antrieb verwendet werden, wobei die erforderliche Gegenläufigkeit der beiden Zugmittel dadurch herbeigeführt wird, daß das eine Zugmittel eine zusätzliche 180 ° -Umlenkung erfährt. Als Antrieb kann dann ein einfaches hydraulisches Zylinder-Kolben-Aggregat verwendet werden.

    [0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung; sie zeigt eine schematische Darstellung der Hebebühne im Vertikalschnitt.

    [0010] Unterhalb des Hallenbodens 1 befindet sich eine Grube, auf deren Fundament das Traggestell 2 der Hebebühne ruht. An ihm sind zwei Säulen 3 und 4 vertikal verschiebbar geführt. Ihr Antrieb erfolgt in an sich bekannter Weise, also insbesondere hydraulisch oder stattdessen auch durch Spindeln, weshalb hierauf nicht näher eingegangen wird.

    [0011] An ihrem oberen Ende tragen die Säulen 3 und 4 jeweils eine Fahrschiene 5 bzw. 6. Bei heruntergefahrener Hebebühne können diese Fahrschienen mit dem Hallenboden 1 fluchten oder, wenn in diesem Bereich wie in der Zeichnung angedeutet Führungsbüchsen für die Säulen angeordnet sind, so tragen sie an dem Ende, wo die Einfahrt des Fahrzeuges erfolgt, eine kleine Rampe.

    [0012] Am untere Ende sind die beiden Säulen 3 und 4 durch ein Querjoch 7 miteinander verbunden. Dieses Querjoch stellt sicher, daß die Säulen absolut synchron hochgefahren bzw. abgesenkt werden.

    [0013] Im Inneren der beiden Säulen 3 und 4 ist außerdem jeweils ein Hubstempel 8 bzw. 9 vertikal verschiebbar angeordnet, damit ein auf den Fahrschienen 5 und 6 stehendes Fahrzeug radfrei gehoben werden kann.

    [0014] Wesentlich ist nun der Antrieb dieser beiden Hubzylinder 8 und 9: Wie man sieht, sind die Hubzylinder nahe ihrem unteren Ende jeweils an ein Zugmittel 10a, 10b angeschlossen, das zunächst nach oben läuft, über jeweils eine Umlenkrolle 11 um 180 nach unten umgelenkt, über weitere Umlenkrollen 12a bzw. 12b in die Horizontale umgelenkt und schließlich an einem horizontal wirkenden Antrieb 13 festgelegt wird. Dabei sind die oberen Umlenkrollen 11 direkt oder mittelbar an den Säulen 3 und 4 befestigt, so daß sie deren Hubbewegung mitmachen. Im Ausführungsbeispiel sind sie an einem Hubzylinder 14 gelagert, der hydraulisch gegenüber dem Gestell 2 bzw. dessen ortsfesten, nach oben laufenden Kolbenstangen 2a und 2b verfahren wird.

    [0015] Die unteren Umlenkräder 12a und 12b sind ebenso wie der Antrieb 13 am Querjoch 7 montiert.

    [0016] Da der Antrieb 13 im Ausführungsbeispiel als einseitig wirkendes Zylinder-Kolben-Aggregat ausgebildet ist, läuft das eine Zugmittel 10b über eine weitere Umlenkrolle 15, so daß es horizontal um 180 umgelenkt und in gleicher Richtung wie das Zugmittel 10a dem Stellkolben 13a des Antriebes 13 zugeführt wird. Dadurch erzeugt eine gleichsinnige Bewegung des Kolbens 13a zwei gegensinnige Bewegungen der Zugmittel 10a und 10b bezogen auf die Horizontale und hieraus folgen gleichsinnige Hubbewegungen der Stempel 8 und 9 bezogen auf die Vertikale. Man kommt also für beide Hubstempel 8 und 9 mit einem einzigen Antrieb aus, benötigt keine zusätzlichen Hilfsmittel für die Synchronisierung der beiden Hubstempel und nützt den am bzw. im Querjoch 7 zur Verfügung stehenden Raum optimal aus. Insbesondere nimmt die erfindungsgemäße Positionierung des Antriebes 13 im Bereich des Querjoches 7 keinen Platz im Bereich der Auffahrschienen 5 und 6 weg, so daß die dort durchzuführenden Arbeiten am Fahrzeug in keiner Weise behindert werden.


    Ansprüche

    1. Hebebühne für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenwagen mit mindestens zwei vertikal verfahrbaren Säulen (3, 4), die oben zumindest eine Stützfläche (5, 6) zur Aufnahme der Fahrzeugräder aufweisen, wobei zusätzliche Hubelemente (8, 9) an, insbesondere in den Säulen (3, 4) angeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hubelemente (8, 9) einen gemeinsamen Antrieb (13) aufweisen, der über Zugmittel (10a, 10b) mit den beiden Hubelementen (8, 9) verbunden ist.
     
    2. Hebebühne nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Antrieb (13) etwa in Horizontalrichtung wirkt und die Zugmittel (10a, 10b) über Umlenkräder (11, 12a, 12b) mit den Hubelementen (8, 9) verbunden ist.
     
    3. Hebebühne nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Antrieb (13) nur einseitig wirkt und das mit dem einen Hubelement (9) verbundene Zugmittel (10b) eine zusätzliche 180 ° -Umlenkung über eine Umlenkrolle (15) durchführt.
     
    4. Hebebühne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Antrieb (13) an einem Querjoch (7) montiert ist, das die beiden Säulen (3, 4) verbindet.
     
    5. Hebebühne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Antrieb (13) ein hydraulisches Zylinder-Kolben-Aggregat ist.
     
    6. Hebebühne nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zugmittel (10a, 10b) innerhalb der Säulen (3, 4) gekapselt verlaufen.
     
    7. Hebebühne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hubelemente (8, 9) in den Säulen (3, 4) verfahrbar angeordnet sind und daß die Zugmittel (10a, 10b) teilweise im Inneren der Hubelemente (8, 9) verlaufen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht