[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloß mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1.
[0002] Bei dem bekannten Kraftfahrzeug-Türschloß, von dem die Erfindung ausgeht, ist die
Außenhülle des Bowdenzugs mit dem Sicherungshebel verbunden, während die Seele des
Bowdenzugs mit dem Übertragungshebel, und zwar lediglich auf Zug beanspruchbar verbunden
ist. Durch Zug-/Druck-Beanspruchung der Außenhülle des Bowdenzugs kann der Sicherungshebel
zwischen Sicherungsstellung und Entsicherungsstellung hin und her bewegt werden, bei
in Entsicherungsstellung befindlicher Außenhülle des Bowdenzugs kann durch Zugbeanspruchung
der Seele der Übertragungshebel gezogen und die Sperrklinke betätigt werden (DE-U
8 812 485). Diese Konstruktion entspricht den mit Bowdenzug betätigten Kraftfahrzeug-Türschlössern
im allgemeinen (EP-B 0 169 644).
[0003] Grundsätzlich ist es beim Stand der Technik im übrigen aber auch bekannt, einen Bowdenzug
mit seiner Außenhülle am Schloßträger festzulegen. Dann ist der Sicherungshebel mittels
eines zusätzlichen Flansches und einer zusätzlichen Feder unmittelbar mit der Seele
des Bowdenzugs gekuppelt, wobei diese Kupplung auf Druck und auf Zug beanspruchbar
ist.
[0004] Der Raumbedarf der Kupplungsverbindungen des Übertragungshebels und des Sicherungshebels
mit dem Bowdenzug macht in der Praxis mitunter Schwierigkeiten, insbesondere dann,
wenn auch noch ein Zentralverriegelungsantrieb vorgesehen und an den Sicherungshebel
angekuppelt ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeug-Türschloß so
auszugestalten und weiterzubilden, daß es bei Erhaltung der auf den Bowdenzug abgestellten
Funktionen platzsparender ist.
[0006] Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug-Türschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst. Die beim Stand der Technik erforderliche zweite Kupplungsvorrichtung zur
Kupplung der Außenhülle oder der Seele des Bowdenzugs mit dem Sicherungshebel wird
durch die zweckmäßig eingesetzte Kupplungsfeder zwischen Übertragungshebel und Sicherungshebel
ersetzt. Dadurch, daß nun der Sicherungshebel nur noch indirekt mittels des Übertragungshebels
an den Bowdenzug angekuppelt ist, kann so eine erhebliche Verringerung des Raumbedarfs
erreicht werden.
[0007] Weiter bevorzugte Ausgestaltungen der Lehre der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschlosses
mit dem Bowdenzug und dem Übertragungshebel in Entsicherungsstellung und
- Fig. 2
- in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeug-Türschlosses.
[0009] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Kraftfahrzeug-Türschloß weist zunächst einen
Schloßträger 1 mit einer daran schwenkbar gelagerten Schloßfalle 2 in Form einer Dreh-Gabelfalle
und einer die Schloßfalle 2 in Schließstellung sperrenden Sperrklinke 3 auf. Erkennbar
ist ein Eintrittsschlitz 4 im gehäuseartigen Schloßträger 1, durch den ein üblicher
Schließkloben 5 eintritt, um im Türschloß mit der Schloßfalle 2 in Eingriff zu kommen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich an der Sperrklinke 3 ein zur Betätigung
dienender Mitnehmerzapfen 6, der seitlich von der Sperrklinke 3 abragt. Die Sperrklinke
3 wird mittels einer Kraftübertragungsfläche 7 von einem Übertragungshebel 8 betätigt.
Außerdem ist ein Sicherungshebel 9 vorgesehen. Der Übertragungshebel 8 und der Sicherungshebel
9 werden gemeinsam durch einen Bowdenzug 10 (Zug-/Druck-Übertragungskabel) betätigt.
[0010] In Sicherungsstellung führt der Übertragungshebel 8 einen Leerhub aus. Dies ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel, wie im Stand der Technik, dadurch realisiert, daß
die Kraftübertragungsfläche 7 des Übertragungshebels 8 an sich keine Überdeckung mit
dem Mitnehmerzapfen 6 aufweist, also an sich bei einer Schwenkung des Übertragungshebels
8 am Mitnehmerzapfen 6 vorbeiläuft. Nun ist aber zusätzlich ein verschiebbarer (oder
schwenkbarer) Zusatzhebel vorgesehen, der mit einer Kupplungsplatte 11 zusammenwirkt,
die sowohl den Mitnehmerzapfen 6 als auch die Kraftübertragungsfläche 7 überdeckt.
Das tut diese Kupplungsplatte 11 jedenfalls in Kupplungsstellung, in Entkupplungsstellung
überdeckt sie entweder den Mitnehmerzapfen 6 und/oder die Kraftübertragungsfläche
7 nicht. Die Bewegung der Kupplungsplatte 11 vom Zusatzhebel her wird durch den Sicherungshebel
9 gesteuert, so daß in Sicherungsstellung die Kupplungsplatte 11 in Entkupplungsstellung
steht. Das ist hier im einzelnen nicht dargestellt.
[0011] Fig. 1 zeigt die Teile des Kraftfahrzeug-Türschlosses in der Entsicherungsstellung,
eine Bewegung des Übertragungshebels 8 würde also in dieser Stellung mittels der Kupplungsplatte
11 auf den Mitnehmerzapfen 6 an der Sperrklinke 3 übertragen.
[0012] Wesentlich für die Lehre der Erfindung ist nun, daß die Außenhülle 12 des Bowdenzugs
10 am Schloßträger 1 festgelegt und die Seele 13 des Bowdenzugs 10 mit dem Übertragungshebel
8 auf Zug und auf Druck beanspruchbar verbunden ist, daß der Übertragungshebel 8 mittels
der Seele 13 des Bowdenzugs 10 in drei Stellungen, nämlich die Sicherungsstellung,
die Entsicherungsstellung und die Öffnungsstellung, verstellbar ist und daß der Sicherungshebel
9 mit dem Bowdenzug 10 nicht verbunden, aber über eine in beiden Richtungen wirkende
Kupplungsfeder 14 mit dem Übertragungshebel 8 verbunden und so vom Übertragungshebel
8 mitnehmbar ist. Fig. 1 zeigt die Seele 13 des Bowdenzugs 10 und den Übertragungshebel
8 in Entsicherungsstellung, eine Schwenkung des Übertragungshebels 8 um die Lagerachse
15 entgegen dem Uhrzeigersinn würde die Sicherungsstellung erreichen lassen, eine
Schwenkung im Uhrzeigersinn würde die Öffnungsstellung erreichen lassen, also das
Öffnen des Kraftfahrzeug-Türschlosses bewirken.
[0013] Wegen der Kupplungsfeder 14 ist es möglich, daß der Sicherungshebel 9 in Sicherungsstellung
verharrt und gleichwohl der Übertragungshebel 8 bis in Entsicherungsstellung und darüberhinaus
in die Öffnungsstellung gezogen werden kann. Da der Übertragungshebel 8 dabei bezüglich
des Mitnehmerzapfens 6 einen Leerhub ausführt, wird das Kraftfahrzeug-Türschloß dabei
nicht geöffnet. Das Ziehen am Innenöffnungsgriff ist nur, da es entgegen der Federkraft
der Kupplungsfeder 14 erfolgen muß, etwas schwergängig.
[0014] Der Innenöffnungsgriff stellt bei der dargestellten Konstruktion gleichzeitig ein
Innensicherungselement dar, ersetzt also das Türsicherungsknöpfchen. Man erkennt in
Fig. 1 im übrigen, daß der Sicherungshebel 9 mit einem von außen her betätigbaren
Außensicherungselement 16 gekuppelt ist, so daß hier auch ein Sichern und Entsichern
von außen her möglich ist. Das ist natürlich an sich bekannt. Das Außensicherungselement
16 definiert gleichzeitig auch die Endlagen des Sicherungshebels 9.
[0015] In der in Fig. 1 dargestellten Position verharrt der Sicherungshebel 9 auch dann,
wenn am Innenöffnungsgriff gezogen wird, um das Türschloß zu öffnen. Dann bewegt sich
der Übertragungshebel 8 im Uhrzeigersinn um die Lagerachse 15 entgegen der hier noch
schwachen Federkraft der Kupplungsfeder 14.
[0016] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß der Sicherungshebel
9 auf derselben Lagerachse 15 wie der Übertragungshebel 8 schwenkbar gelagert ist.
Das ist eine konstruktiv besonders einfache Lösung, die auch den Platzbedarf im Schloß
minimiert.
[0017] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt nun weiter, daß die Kupplungsfeder 14
als die Lagerachse 15 umschlingende, auf dem Übertragungshebel 8 festgelegte, mit
beiden Schenkeln an einem Mitnehmerzapfen 17 des Sicherungshebels 9 beidseitig anliegende
Schenkelfeder ausgeführt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Festlegung
am Übertragungshebel 8 dadurch realisiert, daß auch hier ein Mitnehmerzapfen 18, nahe
der Lagerachse 15, vorhanden ist.
[0018] Fig. 1 der Zeichnung macht weiter deutlich, daß im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Zentralverriegelungsantrieb 19 am Schloßträger 1 fest angebracht ist, der am Sicherungshebel
9 angreift. Der Sicherungshebel 9 ist dazu hier als zweiarmiger Hebel ausgeführt.
[0019] Für die Kupplungsfeder 14 empfiehlt es sich, diese mit Vorspannung, und zwar vorzugsweise
mit einer Vorspannung von ca. 20 N, einzubauen. Mit einer Vorspannung eingebaut definiert
die Kupplungsfeder 14 die Sollage des Sicherungshebels 9 gegenüber dem Übertragungshebel
8 präzise. Eine bestimmte Vorspannung hat überdies den Vorteil, daß beispielsweise
bei einem hydraulisch arbeitenden Zentralverriegelungsantrieb 19 dieser durch Ziehen
am Innenöffnungsgriff mechanisch aus der Sicherungstellung in die Entsicherungsstellung
zurückgefahren wird. Um die dabei auftretende Gegenkraft im Zentralverriegelungsantrieb
19 zu überwinden, muß die Kupplungsfeder 14 eben eine Mindestkraft übertragen können,
also mit einer Mindest-Vorspannung eingebaut sein.
[0020] Für die Kupplungsfeder 14 empfiehlt sich auch eine bestimmte maximale Spannung, vorzugsweise
eine solche von ca. 40 N, nicht zu überschreiten. Das kann beispielsweise durch Federwegbegrenzungen,
also Anschläge für die Hebel, geschehen.
[0021] Fig. 2 zeigt nun noch ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Zentralverriegelungsantrieb 19 in einer Sicherungsstellung
blockierbar ist - Diebstahlsicherungsstellung - und daß der Sicherungshebel 9 zweigeteilt
ist, nämlich einen mit dem Übertragungshebel 8 verbundenen Innenteil 9a und einen
mit dem Zentralverriegelungsantrieb 19 verbundenen Außenteil 9b aufweist, die über
eine Zentralverriegelungskupplung, insbesondere eine Zentralverriegelungs-Kupplungsfeder
20, miteinander gekuppelt sind, daß die Betätigungskraft der Zentralverriegelungskupplung,
insbesondere die Federkraft der Zentralverriegelungs-Kupplungsfeder 20 größer ist
als die maximale Spannung der Kupplungsfeder 14 und daß am Innenteil 9a ein vom Außen-Türschloß
od. dgl. her betätigbarer Notentsicherungshebel angreift. Das Funktionsprinzip einer
solchen Verbindung ergibt sich beispielsweise auch aus dem Stand der Technik, eine
entsprechende Kupplungsfeder ist zweckmäßigerweise ebenfalls wieder eine Schenkelfeder.
Im übrigen darf für Alternativen auch auf die DE-U 8 812 485 verwiesen werden.
[0022] Wenn man bei diebstahlgesichertem Zentralverriegelungsantrieb 19 einen Funktionsausfall
feststellt, kann man so, zumindest auf der Fahrerseite, das Türschloß noch mittels
des Schlüssels von außen her notentriegeln. Dabei wird dann der Innenteil 9a des Sicherungshebels
9 mechanisch bewegt und in Entsicherungsstellung gebracht, während der Außenteil 9b,
blockiert vom Zentralverriegelungsantrag 19, in seiner Stellung verharrt. Die Zentralverriegelungs-Kupplungsfeder
20 muß natürlich "härter" als die normale Kupplungsfeder 14 sein, damit normalerweise
diese Verbindung wie eine feste, einteilige Verbindung wirkt.
1. Kraftfahrzeug-Türschloß mit einem Schloßträger (1), einer schwenkbaren Schloßfalle
(2), einer die Schloßfalle (2) in Schließstellung sperrenden Sperrklinke (3), einem
die Sperrklinke (3) mittels einer Kraftübertragungsfläche (7) betätigenden Übertragungshebel
(8) und einem Sicherungshebel (9), wobei der Übertragungshebel (8) und der Sicherungshebel
(9) durch einen Bowdenzug (10) (Zug-/Druck-Übertragungskabel) betätigbar sind und
wobei in Sicherungsstellung der Übertragungshebel (8) einen Leerhub ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülle (12) des Bowdenzugs (10) am Schloßträger (1) festgelegt und die
Seele (13) des Bowdenzugs (10) mit dem Übertragungshebel (8) auf Zug und auf Druck
beanspruchbar verbunden ist, daß der Übertragungshebel (8) mittels der Seele (13)
des Bowdenzugs (10) in drei Stellungen, nämlich die Sicherungsstellung, die Entsicherungsstellung
und die Öffnungsstellung, verstellbar ist und daß der Sicherungshebel (9) mit dem
Bowdenzug (10) nicht verbunden, aber über eine in beiden Richtungen wirkende Kupplungsfeder
(14) mit dem Übertragungshebel (8) verbunden und so vom Übertragungshebel (8) mitnehmbar
ist.
2. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungshebel
(9) auf derselben Lagerachse (15) wie der Übertragungshebel (8) schwenkbar gelagert
ist.
3. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsfeder
(14) als die Lagerachse (15) umschlingende, auf dem Übertragungshebel (8) festgelegte,
mit beiden Schenkeln an einem Mitnehmerzapfen (17) des Sicherungshebels (9) beidseitig
anliegende Schenkelfeder ausgeführt ist.
4. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Schloßträger (1) ein Zentralverriegelungsantrieb (19) angebracht und mit dem
Sicherungshebel (9) gekuppelt ist.
5. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsfeder (14) mit einer Vorspannung, vorzugsweise
mit einer Vorspannung von ca. 20 N, eingebaut ist.
6. Kraftfahrzeug-Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsfeder (14) eine maximale Spannung von ca. 40 N aufweist.
7. Kraftfahrzeug-Türschloß nach Anspruch 4 und ggf. Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zentralverriegelungsantrieb (19) in einer Sicherungsstellung
blockierbar ist - Diebstahlsicherungsstellung - und daß der Sicherungshebel (9) zweigeteilt
ist, nämlich einen mit dem Übertragungshebel (8) verbundenen Innenteil (9a) und einen
mit dem Zentralverriegelungsantrieb (19) verbundenen Außenteil (9b) aufweist, die
über eine Zentralverriegelungskupplung, insbesondere eine Zentralverriegelungs-Kupplungsfeder
(20), miteinander gekuppelt sind, daß die Betätigungskraft der Zentralverriegelungskupplung,
insbesondere die Federkraft der Zentralverriegelungs-Kupplungsfeder (20), größer ist
als die maximale Spannung der Kupplungsfeder (14) und daß am Innenteil (9a) ein vom
Außen-Türschloß od. dgl. her betätigbarer Notentsicherungshebel angreift.