[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine putzereilinie bestehend aus wenigstens einer
Ballenabtragmaschine, welche über Rohrleitungen und wenigstens einer Reinigungsmaschine
und einem Mischer mit mehreren Karden verbunden ist, wobei der Transport der von der
Ballenabtragmaschine abgetragenen Flocken durch die Putzereilinie mittels in dieser
vorhandenen Saugventilatoren bewerkstelligbar ist, sowie ein Verfahren zur Steuerung
bzw. Regelung einer Putzereilinie dieser Art.
[0002] Solche Putzereilinien sind in der Spinnereitechnik bestens bekannt, so daß eine genaue
Erläuterung des Sinns und Zwecks einer solchen Putzereilinie entbehrlich ist.
[0003] Putzereimaschinen sind im Regelfall mit Reinigungsstellen ausgerüstet, wobei der
Reinigungseffekt dieser Maschinen zum Teil von der Materialabsaugung abhängig ist,
d.h. der Reinigungseffekt dieser Maschinen wird zum Teil durch die Materialabsaugung
beeinflußt. Die Luftverhältnisse in der Materialabsaugung sind aber wiederum nicht
immer konstant, sondern sie werden durch verschiedene äußere Einflüsse ungewollt verändert,
beispielsweise je nach dem, ob die zugeordnete Filteranlage gerade gereinigt oder
für die nächste Reinigung fällig ist.
[0004] Diese ungewollten Veränderungen der Luftverhältnisse in der Materialabsaugung führen
dazu, daß auch die Reinigungswirkung nicht konstant ist. Eine Schwankung der Wirksamkeit
der Reinigungswirkung ist aber gar nicht erwünscht, da man in manchen Betrieben heutzutage
versucht, die Anlage mit einer konstanten Reinigungswirkung zu betreiben, damit Schwankungen
in den Eigenschaften des fertigen Produktes (Garn) leichter zu vermeiden sind.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Putzereilinie so auszubilden
bzw. so zu steuern, daß für eine bestimmte Produktionsmenge (Durchflußmenge pro Zeiteinheit)
konstante Luftverhältnisse in den Rohrleitungen und in den Maschinen geschaffen werden
können, wodurch zumindest im wesentlichen konstante, technologische Parameter, vor
allem an den Reinigungsstellen, erreicht werden können.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß nach wenigstens einer
Reinigungsmaschine bzw. Reinigungsstelle ein Drucksensor in der Rohrleitung vorgesehen
ist, dessen Signal an einer Regeleinheit anlegbar ist, welche die Größe einer die
Luftströmung durch die Rohrleitung mitbestimmenden Falschluftöffnung steuert bzw.
regelt.
[0007] Durch Vorgabe eines Sollwertes für den an der Stelle des Sensors gemessenen Druckes,
wobei dieser Sollwert entsprechend der jeweiligen Produktion (kg/Std.) gewählt werden
kann und durch Regelung der Größe einer die Größe des Luftstromes bestimmende Öffnung
gelingt es mit einfachen Mitteln den Ist-Druckwert im Bereich des Sensors so einzustellen,
daß er dem Sollwert weitestgehend entspricht. Da die einstellbare Falschluftöffnung,
vorzugsweise unmittelbar stromauf-oder stromab des Drucksensors angeordnet wird, gelingt
es weiterhin die erwünschten konstanten Luftverhältnisse an dieser Stelle einzustellen,
ohne daß ausgeprägte Änderungen an anderen Stellen der Putzereilinie auftreten. Wenigstens
kann man zum Ausdruck bringen, daß wenn die Anlage einmal richtig eingestellt ist,
die Regelwirkung über die regelbaren Falschluftöffnungen weitestgehend nur zur örtlichen
Veränderungen der Luftverhältnisse, nicht jedoch zu grundlegenden Veränderungen der
Luftverhältnisse durch die gesamte Putzereilinie führt.
[0008] Die Regelung wird somit zur Konstanthaltung des Druckes bzw. des Volumenstromes in
der Rohrleitung, d.h. im Bereich des Sensors ausgelegt.
[0009] Die Reinigungsmaschine kann beispielsweise eine Feinreinigungsmaschine sein, wobei
die Falschluftöffnung in der Rohrleitung stromab der Reinigungsmaschine und vorzugsweise
auch stromab des ihr zugeordneten Drucksensors angeordnet ist. Das gleiche gilt auch
für eine Reinigungsmaschine in Form einer Grobreinigungsmaschine, und in entsprechender
Weise auch dann, wenn es sich nur um eine Reinigungsstelle handelt, die am Ende eines
Mischers vorgesehen ist.
[0010] Der Druckluftsensor kann erfindungsgemäß stromauf oder stromab der Falschluftzufuhröffnung
angeordnet sein, je nachdem, welche Luftmenge konstant gehalten werden muß.
[0011] Die Falschluftöffnung kann beispielsweise durch eine motorisch schwenkbare Klappe
bestimmt werden, welche vorzugsweise von einer geschlossenen Lage bündig mit der Wandung
der Rohrleitung nach außen um eine an ihrem stromabwärtigen Ende vorgesehenes Gelenk
schwenkbar ist. Die Falschluftöffnung kann aber auch durch einen motorisch verschiebbaren
Schieber oder durch eine schwenkbar angeordnete Schmetterlingsklappe ausgebildet sein,
wobei im letzteren Fall die motorisch schwenkbar angeordnete Schmetterlingsklappe
vorzugsweise in einer in die Rohrleitung mündende Zweigleitung ausgebildet ist. Anstelle
eines getrennten, den Drucksensor und das Stellglied der Falschluftöffnung verbindenden
Reglers kann die Funktion des Reglers durch einen die Putzereianlage und/oder die
betreffende Reinigungsmaschine steuernden bzw. regelnden Computer gebildet werden.
[0012] In der einfachsten Form stellt sich die Erfindung daher als Kombination einer eine
motorisch einstellbare Öffnung aufweisenden, in eine Rohrleitung einbaubaren Falschluftzuführeinheit
vor, mit einem ebenfalls in die Rohrleitung einbaubaren Drucksensor, welcher zur Aufrechterhaltung
eines vorgebbaren Druckes bzw. Volumenstromes über eine Steuer- bzw. Regeleinheit
die Größe der einstellbaren Öffnung steuert bzw. regelt.
[0013] Auch umfaßt die vorliegende Erfindung, wie anfangs erläutert, ein Verfahren zur Steuerung
bzw. Regelung einer Putzereilinie der eingangs genannten Art, wobei sich das Verfahren
dadurch auszeichnet, daß zur Aufrechterhaltung konstanter bzw. vorgebbarer Druck-
bzw. Volumenstromverhältnisse in den Rohrleitungen die Größe wenigstens einer in der
Rohrleitung vorgesehenen Falschluftöffnung mittels eines von einem Drucksensor aufgenommenen
Drucksignals durch Vergleich mit einem vorgebbaren Sollwert geregelt wird.
[0014] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert, in der zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Putzereilinie,
Fig. 2A eine Stirnansicht einer in der Putzereilinie der Fig. 1 eingebauten Grobreinigungsmaschine,
Fig. 2B eine Draufsicht auf die Grobreinigungsmaschine der Fig. 2A,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Mischers mit anschließender Reinigungsstelle,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer Feinreinigungsmaschine,
Fig. 5 einen schematischen Querschnitt durch eine Falschluftzuführeinheit,
Fig. 6 einen Schnitt entsprechend der Zeile VI-VI durch die Falschluftzuführeinheit
der Fig. 5,
Fig. 7 einen schematischen Querschnitt durch eine alternative Falschluftzuführeinheit
zu der der Fig. 5,
Fig. 8 einen Querschnitt durch die Falschluftzuführeinheit der Fig. 7 entsprechend
der Schnittebene VIII-VIII der Fig. 7,
Fig. 9 einen Längsquerschnitt durch eine dritte Ausführung einer Falschluftzuführeinheit,
Fig. 10 eine Kurve zur Darstellung des Verhältnisses zwischen dem gemessenen statischen
Druck und des Volumenstromes an einer Druckmeßstelle, und
Fig. 11 eine Darstellung der Luftströmverhältnisse zwischen dem Mischer und den beiden
Feinreinigungsmaschinen der Produktlinie gemäß Fig. 1.
[0015] Die Produktlinie der Fig. 1 besteht aus einer Ballenabtragmaschine 10, welche Flockenmaterial
von einem Ballenstock 12 abträgt und in Flockenform in eine Rohrleitung 14 einspeist.
Diese Einspeisung erfolgt mittels eines Saugventilators 16, der über den Rohrleitungsabschnitt
18 die Flocken anschließend an eine Grobreinigungsmaschine 20 abliefert. In dem Rohrleitungsabschnitt
22 nach der Grobreinigungsmaschine 20 befindet sich ein Druckmeßsensor 24, eine verstellbare
Falschluftöffnung 26 und ein Saugventilator 28, welcher den Flockenstrom in den Schächten
eines Mehrschachtmischers 30 abliefert. Nach der Ablieferung der Flocken in den Flockenschächten
entweicht die Transportluft als Abluft in Richtung des Pfeils 32. An der Ausgangsseite
des Mischers werden die gemischten Flocken wieder in einen Rohrleitungsabschnitt 34
eingespeist, welche über eine weitere verstellbare Falschlufftzuführöffnung 36 in
zwei Zweigleitungen 38 und 40 übergeht, welche jeweils zu einer Feinreinigungsmaschine
42 bzw. 44 führen. Der im Leitungsabschnitt 34 herrschende Druck wird mittels eines
Drucksensors 46 unmittelbar stromauf der Falschluftzuführöffnung 36 gemessen. Die
für den Flockentransport sorgende Luft entweicht von den beiden Feinreinigungsmaschinen
42 und 44 wie mit den Pfeilen 48 und 50 dargestellt. Diese Abluftmengen 32, 48 und
50 strömen nicht lediglich in die Umgebungsluft hinein, sondern führen über weitere
Leitungen (nicht gezeigt) zu einer Filteranlage, wo etwaiger mittransportierter Staub,
Schmutz und Abgang herausgefiltert wird.
[0016] Nach den Reinigungsmaschinen 42, 44 werden die feingereinigten Flocken entweder in
die Rohrleitung 52 oder in die Rohrleitung 54 hineingesaugt und zwar mittels der jeweiligen
Saugventilatoren 56 und 58, wobei in jeder Rohrleitung 52 und 54 ein jeweiliger Druckmeßsensor
60 bzw. 62 und eine jeweilige Falschluftöffnung 64, 66 vorgesehen ist. Nach den Saugventilatoren
56, 58 wird der Flokkenstrom entsprechend den Pfeilen 68, 70 zu der Karderie geführt,
üblicherweise zu den Speiseschächten von jeweiligen Karden.
[0017] Zusätzlich zu den eingezeichneten Saugventilatoren 16, 28, 58 und 56 gibt es weitere
in die einzelnen Maschinen eingebaute Ventilatoren, die auch an dem Flockentransport
bzw. der Flockenbehandlung beteiligt sind. Insgesamt stellt die Produktlinie von der
lufttechnischen Seite ein komplexes Gebilde dar. Es soll hier auch betont werden,
daß es sich vorliegend nur um ein Beispiel für eine Produktlinie handelt. In der Praxis
können sehr viel verschiedene Putzereilinien vorkommen.
[0018] Um die Wirkung der Grobreinigungsmaschine näher zu erläutern, wird zunächst auf die
Fig. 2A und 2B hingewiesen.
[0019] Hier hat die Grobreinigungsmaschine die Form eines sogenannten Monowalzenreinigers
der vorliegenden Anmelderin, wobei die von der Rohrleitung 18 gelieferten Baumwollflocken
senkrecht zur Achse einer sich drehenden Stiftwalze 72 in die Maschine eintreten.
Beim Aufprall auf diese Stiftwalze und beim gleich nachfolgenden Beschleunigen in
entgegengesetzter Richtung wird bereits ein bedeutender Anteil der Verunreinigungen
ausgeschieden. Die stiftwalze führt darauf die Flocken über einen Rost 74, schleudert
sie nach oben in eine Haube 76 und erfaßt sie von Neuem. Da die Flokken beim Hochschleudern
in der Haube mehrmals gewendet werden, kommen sie allseitig mit dem Rost 74 in Berührung.
Diese Vorgänge begründen die äußerst wirksame und schonungsvolle Reinigungsarbeit
des Monowalzenreinigers. Der gesamte Reinigungsprozeß wiederholt sich zudem mindestens
dreimal, denn es sind drei schräg angeordnete Leitbleche 80 in der Haube vorgesehen,
welche jede einzelne Flocke zwingen, in schraubenförmiger Bahn um die Stiftwalze zu
fliegen. Unterhalb des Rostes befindet sich ein Schmutz-und Abgangsammelraum 6, und
es besteht die Möglichkeit den sich hier angesammelten Schmutz in regelmäßigen Zeitintervallen
mittels einer Absaugleitung 84 aus dem Abgangraum herauszusaugen.
[0020] Die so gereinigten Flocken verlassen die Maschine nach den mehrfachen Umdrehungen
um die Stiftwalze herum durch den Austrittsstutzen 88, der dann in die Rohrleitung
22 übergeht. Mittels des Drucksensors 24 wird der Druck in diesem Rohrleitungsabschnitt
22 gemessen und liefert ein Drucksignal, das abhängig vom Volumenstrom durch diesen
Rohrleitungsabschnitt ist. Die Abhängigkeit zeigt die Fig. 10, woraus ersichtlich
ist, daß steigender Unterdruck einem steigenden Volumenstrom entspricht. Rohrleitungen
in Spinnereibetrieben werden üblicherweise im Unterdruckbereich betrieben, um Faserflug
zu vermeiden.
[0021] Der Drucksensor könnte aber auch stromauf der Falschluftzuführung angeordnet sein,
wie in Fig. 2A bei 24.1 dargestellt ist.
[0022] Sollte sich der gemessene Druckwert und daher der Volumenstorm ändern, beispielsweise
dann, wenn der Abgang aus dem Abgangraum 6 abgesaugt wird, so wird diese Druckänderung
festgestellt und führt über einen nur schematisch dargestellten Regler 90 mit Sollwerteingang
92 zu einer Verstellung eines Stellgliedes 94, welches die Größe der Falschluftzuführöffnung
26 steuert. Durch die hierdurch eintretende Veränderung der Falschluftzufuhr gelingt
es dann den Druck automatisch und schnell wieder auf den Sollwert einzustellen. Nach
Beendigung des Absaugvorganges ist mit einem Druckanstieg zu rechnen, wodurch der
Regler dann im umgekehrten Sinne arbeitet und die Luftzufuhrmenge drosselt, damit
sich der Volumenstrom dann auf den erwünschten Sollwert wieder einpegelt.
[0023] Für den Regler kann jeder herkömmliche Regler, beispielsweise ein Regler mit Pl-
oder PID-Verhalten verwendet werden. Die Regelfunktion kann aber auch durch einen
Computer ausgeführt werden, beispielsweise durch einen Computer, der sowieso für die
Regelung oder Einstellung der gesamten Putzereilinie zuständig ist.
[0024] Auch bei dem Mischer 30 ist mit Änderungen in den Luftstromverhältnissen zu rechnen.
Um dies näher darzustellen, wird nunmehr auf die Fig. 3 hingewiesen.
[0025] Mit der Fig. 3 wird gezeigt, wie die Rohrleitung 22 den Flockenstrom, bestehend aus
Luft und Flokken in eine Kammer 100 einliefert, welche in sechs Schächten 102 unterteilt
ist. Diese sechs Schächte werden voneinander und von einem diesen umgebenden Raum
104 mittels Siebblechen mit Löchern 108 getrennt, wobei sich die Flocken in den Schächten
ablagern, und die Luft aus den Schächten in den Raum 104 übergeht und anschließend
über einen Abluftstutzen 110 zur Filteranlage weitergeleitet wird. Die sich am unteren
Ende der Schächte befindlichen Flocken bewegen sich weiter in ein Schichtgebilde 112
auf dem Obertrum 114 eines Förderbandes 116, wobei aufgrund der unterschiedlich langen
Wege der Flocken eine Durchmischung und Homogenisierung der Mischung eintritt. Das
Schichtgebilde 112, dessen Bewegung durch eine Transportwalze 118 unterstützt wird,
wird am rechten Ende des Förderbandes von einem ebenfalls als Förderband ausgebildeten
Nadellattentuch 120 geöffnet und in einen von diesem getragenen Flockenstrom aufgelöst,
der in einen Füllschacht 126 hineingefüllt wird. Die Bezugszeichen 122 und 124 beziehen
sich auf Rückstreifenwalzen. Am unteren Ende des Füllschachtes 126 befinden sich zwei
Austrittswalzen 128, welche die Flocken zu einer Öffnungswalze 130 hin befördern,
die die Flocken weiter öffnet und über einen verstellbaren Rost 132 führt. Bei diesem
Rost 132 findet wiederum eine Reinigungswirkung statt, bei der Schmutz und Faserabgang
ausgeschieden wird. Der Flockenstrom wird dann zuzüglich eines durch die Öffnung 134
eintretenden Falschluftanteils über dem Rohrleitungsabschnitt 34 abgesaugt, und zwar
unter der Saugwirkung der Gebläse, die in den Speiseköpfen der beiden Feinreinigungsmaschinen
44 und 42 eingebaut sind. Der Drucksensor 46 ermittelt den Druckwert in der Rohrleitung
34 und der so gemessene Druckwert wird an einen hier nicht gezeigten Regler angelegt,
der die Falschluftöffnung 36 regelt, um durch kontrollierte Einfuhr von Falschluft
den Druckwert auf einen ebenfalls in den Regler eingegebenen Sollwert zu halten. Die
Ausbildung des Reglers kann hier genauso erfolgen, wie sie im Zusammenhang mit der
Grobreinigungsmaschine nach den Fig. 2A und 2B erfolgt.
[0026] Sollte sich, beispielsweise durch zunehmende Verstopfung der die Abluft reinigende
Filteranlage oder durch Änderung der Strömungsverhältnisse im Bereich der Öffnungswalze
130 und des verstellbaren Rostes 132, der Druckwert in der Rohrleitung 34 ändern,
so wird dieser Druckwert automatisch über den zugeordneten Regler und die Falschluftzuführeinheit
36 auf den Sollwert hin geregelt.
[0027] Ähnliche Umstände herrschen bei den Feinreinigungsmaschinen 42, 44, die schematisch
in Fig. 4 näher dargestellt sind. Der Flockenstrom wird an die jeweilige Reinigungsmaschine
42, 44 über die jeweilige Rohrleitung 38 bzw. 40 angeliefert und zwar aufgrund der
Saugwirkung eines Sauggebläses 150 im Speisekopf der Feinreinigungsmaschine. Die Flocken
werden nach dem Gebläse 150 in einen Flockenschacht 154 geliefert, welcher in etwa
dem Flockenschacht 126 des Mischers 30 entspricht. Die mit den Flocken transportierte
Luft entweicht am unteren Ende des Flockenschachtes und wird über die Abluftrohrleitung
50 bzw. 48 zu der Filteranlage geführt. Die sich im Schacht 154 sammelnden Flocken
werden wiederum durch die Wirkung der Blindtrommeln 156 und der Speisewalzen 158 einer
Öffnungswalze 160 zugeführt, die die Flocken nochmals öffnet und über einen weiteren
Rost 162 führt, wodurch weiterer Schmutz und Abgangfasern ausgeschieden und über eine
Abgangtransportleitung 164 zu einer Sammelstelle transportiert werden. Der Antrieb
für die drehbare Öffnungswalze 160 ist mit dem Bezugszeichen 166 gekennzeichnet.
[0028] Die aufgelösten Flocken werden dann über die Rohrleitung 52 bzw. 50 aufgrund der
Saugwirkung der Ventilatoren 56 bzw. 58 (Fig. 1) abgesaugt. Der Druck in der Rohrleitung
52 bzw. 54 wird mittels des Drucksensors 60 bzw. 62 gemessen und zur Regelung der
Lage des Stellgliedes der Falschluftzuführeinheit 64 bzw. 66 herangezogen. Diese Regelung
erfolgt wiederum über einen Regler, so wie im Zusammenhang mit der Grobreinigungsmaschine
beschrieben.
[0029] Auch bei diesem Beispiel sieht man, daß der Reinigungszustand der Filteranlage sowie
die Stellung des Rostes 162 und der Abtransport des Abganges über die Leitung 164
wie auch der bei 170 eintretende Leckluftstrom die Druckverhältnisse beeinflussen
können. Die Größe dieses Leckluftstromes hängt bspw. auch von der jeweiligen Produktion
(kg/Std.) ab. Mit der regelbaren Falschluftzuführeinheit 64 bzw. 66 kann für konstante
Luftstromverhältnisse an den Reinigungsstellen gesorgt werden.
[0030] Bevor einige konkrete Beispiele für eine verstellbare Luftzuführeinheit angegeben
werden, soll kurz auf Fig. 11 hingewiesen werden. Die Fig. 11 zeigt schematisch anhand
eines praktischen Beispiels die Luftstromverhältnisse zwischen dem Mischer 30 und
den beiden Feinreinigungsmaschinen 42 und 44.
[0031] Im normalen Betrieb ist für die beiden Feinreinigungsmaschinen eine Luftdurchströmung
von 0,4
M3/Sek. bei normaler Temperatur und normalem Druck vorgesehen. Die gleiche Luftströmung
ist normalerweise auch am Ausgang des Mischers 30 vorgesehen, d.h. ebenfalls 0,4
M3/Sek. Wenn beide Feinreiniger 42, 44 gleichzeitig in Betrieb sind, ergibt sich dann
aber eine Gesamtluftstrommenge von 0,8 m
3/Sek., so daß die aus dem Mischer austretende Luftstrommenge von 0,4
M3/Sek. nicht ausreicht. Dies kann dadurch ausgeglichen werden, daß die Falschluftöffnung
36 so angesteuert wird, daß eine zusätzliche Luftstrommenge von 0,4
M3/Sek. hier einströmt und somit zusammen mit dem 0,4
M3/Sek. vom Mischer 30 die erforderlichen 0,8
M3/Sek. bildet. Wird aber eine der beiden Feinreiniger 42 abgeschaltet, beispielsweise
weil die nachfolgenden Karden gewartet werden müssen, so reichen die 0,4
M3/Sek. vom Mischer 30 vollkommen aus, um die eine Reinigungsmaschine zu speisen, so
daß die Falschluftzuführeinheit 36 verschlossen werden kann. Das Schließen und Öffnen
der Falschluftzuführeinheit 36 erfolgt daher aufgrund der Druckmessung bei dem Sensor
24. Unter allen Umständen arbeiten sowohl der Mischer 30 als auch die beiden Feinreinigungsmaschinen
42, 44 mit der jeweils erwünschten Durchströmung, so daß der Reinigungseffekt konstant
bleibt. Wäre die Falschluftzuführeinheit 36 nicht vorhanden bzw. wäre sie nicht einstellbar,
so würde bei Inbetriebnahme der zweiten Feinreinigungsmaschine zusätzlich zu der ersten
Feinreinigungsmaschine eine erhöhte Luftdurchströmung durch den Mischer stattfinden,
welche die Reinigungswirkung des Mischers 30 verändern würde. Auch wäre zu erwarten,
daß die Luftdurchströmungen zu den beiden Feinreinigungsmaschinen dann nicht den erwünschten
Wert von 0,4
M3/Sek. erreicht, so daß auch diese Maschinen den erwünschten konstanten Wirkungsgrad
nicht mehr einhalten können.
[0032] Die Fig. 5 zeigt ein erstes Beispiel einer Falschluftzuführeinheit, dessen Stellglied
190 die Form einer an ihrem stromabwärtigen Ende 192, an der Rohrwandung gelenkig
angebrachten Klappe 196 aufweist, welche wie aus Fig. 6 ersichtlich, im Querschnitt
etwa U-förmig ist (U auf die Seite gelegt), wobei die beiden Seitenschenkel 198 des
U an der gekrümmten kreisförmigen Oberfläche 200 der Rohrleitung 202 abdichtend gleiten.
Durch Verstellung des Schwenkwinkels der Klappe 196 um das Gelenk 204 wird die Größe
der Falschluftzuführöffnung 206 verstellt. Diese Verschwenkung der Klappe 196 kann
von einem Stellmotor 208 bewerkstelligt werden, welcher eine in Richtung des Doppelpfeils
210 verstellbare Spindel 212 aufweist, die an ihrem linken Ende bei 214 an der Klappe
196 über einen als Hebel dienenden Beschlag 216 angelenkt ist. Der Stellmotor 208,
welcher beispielsweise eine mit der Spindel 212 zusammenwirkende Kugelmutter zu einer
Drehbewegung antreiben kann, so daß die Spindel 212 zu einer Längsbewegung in Richtung
des Doppelpfeils 210 angetrieben wird, wird über einen Winkelbeschlag 218 an der Rohrleitung
befestigt. Der Stellmotor ist an seinem dem Beschlag 216 abgewandten Ende über eine
parallel zur Achse des Gelenkes 204 angeordnete Achse 219 am Winkelbeschlag 218 drehbar
befestigt. In diesem Beispiel ist die Falschluftzuführeinheit, die gesamthaft mit
dem Bezugszeichen 220 gekennzeichnet ist und beispielsweise für die Falschluftzuführeinheiten
26, 36, 64 oder 66 verwendet werden kann, in Form eines kurzen Rohrleitungsabschnittes
ausgebildet, der mittels Flanschen 222 und 224 an weiteren Flanschen 226 und 228 der
Rohrleitung zwischen diesen weiteren Flanschen befestigt werden kann. Die Durchströmung
der Rohrleitung erfolgt in Richtung des Pfeils 230 und der Winkelbeschlag 218 kann
zweckmäßigerweise am Flansch 222 befestigt werden, ggf. unter Ausnutzung der Schrauben,
die zur Befestigung des Flansches 222 an dem Flansch 226 dienen.
[0033] Das Bezugszeichen 232 deutet auf einen Regler oder Computer hin, der an den Motor
208 über die Leitungen 234 und 236 angeschlossen ist, wobei der Regler bzw. Computer
232 ein Drucksignal von einem Druckmeßsensor 238 erhält, der beispielsweise den Druckmeßsensor
24 bzw. 46 bzw. 60 bzw. 62 bilden kann. Der Druckmeßsensor 238 kann, unabhängig von
der Ausbildung der Falschluftzuführeinheit, entweder stromab oder stromauf an deren
Stellglied angeordnet werden, je nachdem, welche Luftmenge konstant gehalten werden
muß, und es ist besonders vorteilhaft, wenn dieser Druckmeßsensor in der Falschluftzuführeinheit
selbst integriert ist, damit die Einheit als Ganzes in die Rohrleitung eingesetzt
werden kann. Der Regler 232 verfügt außerdem über einen Sollwerteingang 233.
[0034] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine abgewandelte Ausführung der Falschluftzuführeinheit,
wobei aber die gleichen Bezugszeichen verwendet werden zur Kennzeichnung von Teilen,
die die gleiche Ausbildung oder Funktion haben wie bei der Ausführung der Fig. 5 und
6. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Ausführungen liegt darin, daß das Stellglied
194 hier die Form eines Schiebers, anstelle die einer Klappe hat. Die Verstellung
des Schiebers in Richtung des Doppelpfeils 210 erfolgt auch hier über einen Stellmotor
208 mit einer Spindel 212, welche (über ein Gelenk 214) an einen Beschlag 216 angreift,
der am Schieber befestigt ist. An seinem stromaufwärtigen Ende 194 weist der Schieber
ein aus Blech angefertigtes Element 240 auf, welches zusammen mit einem Blechteil
242 einen Luftzuführkanal 244 bildet, der oben und unten mit Platten 246 (nur die
untere Platte ist in Fig. 7 ersichtlich) begrenzt ist, um die Luftzuführöffnung 206
zu definieren. Die Platten 246 sind beispielsweise an dem Element 240 befestigt und
gleiten über die Seitenkanten des Elementes 242. Wenn die Spindel 212 des Stellmotors
208 ausgefahren ist, so nimmt das Element 240 seine extreme linke Stellung in Fig.
7 an, in der es am Element 242 anliegt und die Falschluftzuführöffnung 206 ist dann
geschlossen. Beim Einziehen der Spindel 212 wird die Größe der Luftzuführöffnung dann
progressiv vergrößert. Dadurch, daß der Kanal 244 schräg zur Rohrleitung angeordnet
ist, wird der durch die Falschluftzuführöffnung eintretende Luftstrom 248 einen scharfen
Winkel a mit der Luftströmung 230 bilden, wodurch Turbulenzen mit den diesen zugeordneten
Druckverlusten und Wirkungsgradeinbußen weitestgehend vermieden werden können. Auch
bei der Ausführung gemäß Fig. 5 und 6 wird der Winkel a zwischen der durch die Falschluftöffnung
206 einströmenden Luft 248 und der in der Rohrleitung strömenden Luft 230 klein gehalten,
aus dem gleichen Grunde.
[0035] Diese Bemerkung gilt auch für die Ausführung gemäß Fig. 9, bei der in Anlehnung an
die Fig. 5 bis 8 ebenfalls die gleichen Bezugszeichen für entsprechende Teile verwendet
werden, weshalb diese Teile hier nicht extra beschrieben werden.
[0036] Bei der Ausführung gemäß Fig. 9 ist die Falschluftöffnung durch einen Stutzen 250
gebildet, dessen freier Strömungsquerschnitt durch eine sogenannte Schmetterlingsklappe
195 bestimmt wird, wobei die Schmetterlingsklappe 195 an einer senkrecht zur Längsachse
des Stutzens 250 angeordnete Schwenkachse 252 befestigt ist, dessen Drehlage von einem
Motor 254 bestimmt wird. Der Motor 254 ist in Fig. 9 unterhalb des Stutzens 250 angeordnet
und an diesem befestigt. Der Motor treibt hier die Achse 252 direkt an und ändert
somit die Stellung der Schmetterlingsklappe 195 zwischen der in Fig. 9 gezeigten geschlossenen
Stellung (voll gezogene Linien) und der maximal geöffneten Stellung (gestrichelte
Linien).
[0037] Das Bezugszeichen 256 deutet hier auf einen grobmaschigen Filter 256 hin, welcher
den Eintritt von unerwünschten Verunreinigungen und Fremdkörpern in die Rohrleitung
bzw. in den Stutzen 250 verhindert. Ein entsprechender Filter kann auch bei den weiteren
Auführungen gemäß Fig. 5 bis 8 vorgesehen werden.
[0038] Bei allen Ausführungsformen kann der Drucksensor 238 und ggf. auch der Regler 232
mit der Falschluftzuführeinheit integriert werden, so daß nur eine Baueinheit resultiert,
die leicht zu handhaben und auch für den nachträglichen Einbau geeignet ist.
[0039] Anstelle der Ausführung nach Fig. 7 kann auch eine einfachere Ausführung gemäß Fig.
7A vorgesehen werden. Hierbei ist ein entsprechend der Rohrwandung gekrümmter Rundschieber
290 vorgesehen, der außen an der Rohrwandung in Führungen 291 und 292 verschiebbar
geführt ist. Durch Verschieben des Rundschiebers 290 in Richtung des Doppelpfeiles
210 wird die Größe der Luftzuführöffnung 206 bestimmt. Die Betätigung und Steuerung
des Rundschiebers 290 erfolgt analog dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7. Die in der
Rohrleitung strömende Luft 230 ist durch einen entsprechenden Pfeil gekennzeichnet.
1. Putzereilinie bestehend aus wenigstens einer Ballenabtragmaschine, welche über
Rohrleitungen mit wenigstens einer Reinigungsmaschine und einem Mischer mit mehreren
Karden verbunden ist, wobei der Transport der von der Ballenabtragmaschine abgetragenen
Flocken durch die Putzereilinie mittels in dieser vorhandenen Saugventilatoren bewerkstelligbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß nach wenigstens einer Reinigungsstelle ein Drucksensor
in der Rohrleitung vorgesehen ist, dessen Signal an einer Steuer- bzw. Regeleinheit
anlegbar ist, welche die Größe einer die Luftströmung durch die Rohrleitung mitbestimmenden
Falschluftöffnung steuert bzw. regelt.
2. Putzereilinie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung zur Konstanthaltung
des Druckes bzw. zur Aufrechterhaltung des Volumenstromes in der Rohrleitung, d.h.
im Bereich des Sensors ausgelegt ist.
3. Putzereilinie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reinigungsmaschine eine Feinreinigungsmaschine ist, und die Falschluftöffnung in der
Rohrleitung stromab der Reinigungsmaschine und des ihr zugeordneten Drucksensors angeordnet
ist.
4. Putzereilinie nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmaschine
eine Grobreinigungsmaschine ist, und die Falschluftöffnung in der Rohrleitung stromab
der Reinigungsmaschine und des ihr zugeordneten Drucksensors angeordnet ist.
5. Putzereilinie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Falschluftöffnung durch eine motorisch schwenkbare Klappe bestimmt wird, welche vorzugsweise
von einer geschlossenen Lage bündig mit der Wandung der Rohrleitung nach außen um
ein an ihrem stromabwärtigen Ende vorgesehenes Gelenk schwenkbar ist, und dabei eine
Falschluftzuführöffnung variabler Größe bildet.
6. Putzereilinie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Falschluftöffnung durch einen motorisch verschiebbaren Schieber gebildet ist.
7. Putzereimaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Falschluftöffnung durch eine Schmetterlingsklappe ausgebildet ist, welche in einer
in die Rohrleitung mündenden Zweigleitung angeordnet und motorisch schwenkbar ist.
8. Putzereilinie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung bzw. die Regelung durch einen die Putzereianlage und/oder die betreffende
Reinigungsmaschine steuernden bzw. regelnden Computer gebildet ist.
9. Kombination einer eine motorisch entstellbare Öffnung aufweisende, in eine Rohrleitung
einbaubare Falschluftzuführeinheit mit einem ebenfalls in die Rohrleitung einbaubaren
Drucksensor, welcher zur Aufrechterhaltung eines vorgebbaren Druckes bzw. Volumenstroms
über eine Steuer- bzw. Regeleinheit, die Größe der einstellbaren Öffnung steuert bzw.
regelt.
10. Verfahren zur Regelung einer Putzereilinie bestehend aus wenigstens einer Ballenabtragmaschine,
welche über Rohrleitungen mit wenigstens einer Reinigungsmaschine und einem Mischer
mit mehreren Karden verbunden ist, wobei der Transport der von der Ballenabtragmaschine
abgetragenen Flocken durch die Putzereilinie mittels in dieser vorhandenen Saugventilatoren
bewerkstelligbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung konstanter
bzw. vorgebbarer Druck- bzw. Volumenstromverhältnisse in den Rohrleitungen die Größe
wenigstens einer in der Rohrleitung vorgesehenen Falschluftöffnung mittels eines von
einem Drucksensor aufgenommenen Drucksignals durch Vergleich mit einem vorgebbaren
Sollwert geregelt wird.