[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten auf laufende
Warenbahnen, insbes. für die Naß-in-Naß-Imprägnierung bei Vorbehandlungsprozessen.
[0002] Zum Aufbringen von Behandlungsflüssigkeiten auf laufende Warenbahnen ist es bekannt,
diese Bahnen durch den mit der Behandlungsflüssigkeit gefüllten Trog eines Foulards
zu führen. Da sich dabei in dem Trog relativ große Flüssigkeitsmengen befinden, vergeht
bis zum Erreichen des Beharrungszustandes der Konzentration im Trog eine relativ lange
Zeit, während derer dann bei nicht unerheblichen Längen der Warenbahn der gewünschte
Behandlungseffekt nicht erreicht wird. Außerdem besteht hierbei der Nachteil, daß
große Restflottenvolumen im Imprägnierabteil verbleiben, die bei Waren- und Rezeptwechsel
ungenutzt in den Kanal abgeleitet werden und heute gesondert entsorgt werden müssen.
[0003] Zur Vermeidung der Nachteile dieser Imprägniervorrichtungen wurde versucht, die an
der Behandlung unmittelbar beteiligten Flottenmengen möglichst klein zu halten. Dabei
ergaben sich aber Schwierigkeiten für eine gleichmäßige Flüssigkeitszufuhr über die
Breite der Warenbahnen. Zur Lösung dieses Problems wurde schon vorgeschlagen, die
Warenbahnen durch einen länglichen Trog zu führen, in den die Behandlungsflüssigkeit
durch mehrere über die Länge des Flüssigkeitsvorrats gleichmäßig verteilte, gleich
ausgebildete und gleich angeordnete, an eine gemeinsame Flüssigkeitsquelle angeschlossene
Kanäle zugeführt wird, die oberhalb des Flüssigkeitsvorrats münden (DE-OS 37 33 996).
Diese Vorrichtung ist sehr aufwendig und störanfällig.
[0004] Durch die Erfindung soll deshalb die Aufgabe gelöst werden, eine Vorrichtung zu schaffen,
bei der mit einfachen und betriebssicheren Mitteln eine gleichmäßige und gezielte
Zuführung von Behandlungsflüssigkeit über die ganze Warenbahn ermöglicht wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
in einem vor dem Einlauf der Warenbahn in einen Dämpfer angeordneten Gehäuse abwechselnd
mit der einen und der anderen Warenbahnseite anliegend von der Warenbahn umlaufene
Imprägnierwalzen zu lagern, bei denen oberhalb der Zwickel zwischen den Imprägnierwalzen
und den auf die Walzen auflaufenden Warenbahnteilen Gießrinnen für die Zuführung der
Behandlungsflüssigkeit zur Warenbahn angeordnet sind.
[0006] Zweckmäßig soll dabei die Zuführung der Warenbahn zu den Imprägnierwalzen über eine
vor dem Trog angeordnete Leitwalze, sowie im Trog angeordnete Umlenkwalzen von oben
erfolgen.
[0007] Die Flottenverteilung erfolgt also über Gießrinnen, die oberhalb der Imprägnierwalzen
angeordnet sind. Die Imprägnierung der Warenbahn und der Austausch des Wassers in
der Warenbahn mit der Chemikalienflotte wird nacheinander von beiden Warenseiten her
durch Penetration der Flotte durch die Ware infolge des Druckes im Keilspalt zwischen
Warenbahn und Imprägnierwalze erzwungen.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll in die Abführung der Warenbahn aus
dem Gehäuse eine oberhalb der Imprägnierwalzen angebrachte einstellbare Abstreifvorrichtung
vorgesehen sein. Dadurch kann die Flottenmenge begrenzt werden. Der abgestreifte Überschuß
wird in einer zwischen dem Trog und dem Dämpfer angeordneten Auffangschale aufgefangen
und in den Flottenkreislauf zurückgeführt. Auch die bis zum Dämpfereinlauf an den
Leitwalzen abtropfende Flotte wird aufgefangen und abgeführt. Eine Begrenzung der
Flottenmenge auf der Ware kann auch durch eine Verringerung der in die Verteilerrinnen
oberhalb der Imprägnierwalzen zugeführten Flottenmenge erreicht werden.
[0009] Über der Auffangschale für die aufzufangende Flotte soll ein Flusenfilter angeordnet
sein. Eine Pumpe fördert die aufgefangene Flotte zum Mischgefäß zurück.
[0010] Durch die vorstehend beschriebene Flottenführung ist ein Verlust ausgeschlossen und
eine besonders wirtschaftliche Arbeitsweise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gewährleistet.
[0011] Der Feuchtegehalt der Ware, der nur durch das Tragvermögen der Ware begrenzt wird,
ist so hoch, daß einerseits die Gefahr von Markierungen in der Ablage minimiert wird
und der Schalenaufschluß optimal ist. Bedingt durch den hohen Feuchtegehalt der Ware,
stellt sich in der Imprägnierflotte eine Konzentration ein, die nur um 1,1- bis 1,3-fach
höher ist, als diejenige auf der Ware.Die Chemikaliendosierung erfolgt gewichtsproportional.
Dadurch ist eine wirtschaftlichere Arbeitsweise möglich, da nicht aus Sicherheitsgründen
mit undefinierbaren Überschüssen gearbeitet werden muß.Sie gewährleistet weiterhin
einen gleichmäßigen und reproduzierbaren Ausfall. Durch den schnellen Umsatz des Flottenvolumens
ist mit einem nennenswerten Aufheizen der Imprägnierflotte nicht zu rechnen, weshalb
das Kühlen heiß vorgewaschener Ware unterbleiben kann.
[0012] Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt.
[0013] Die Warenbahn 12 durchläuft bevor sie in einen Dämpfer 11 eingeführt ein Gehäuse
10, in dem sie über eine Leitwalze 18 von oben eingeführt wird. Im Gehäuse befinden
sich die Imprägnierwalzen 13 um die die Warenbahn, wie man erkennen kann,abwechseld
mit den beiden Warenbahnseiten anliegend herumgeführt wird. Dabei bilden sich Keilspalte
aus, in die die Behandlungsflüssigkeit durch oberhalb der Keilspalte angeordnete Gießrinnen
eingegeben wird. Die Behandlungsflüssigkeit wird durch die Imprägnierwalzen 13 dabei
von beiden Seiten durch die Warenbahn 12 hindurchgedrückt, was eine außerordentlich
wirksame Imprägnierung zur Folge hat. Vor dem Austritt der Warenbahn aus Gehäuse 10
wird diese über eine Abstreifvorrichtung 21 oder einen einstellbaren Spannriegel geführt,
durch den die Flottenmenge begrenzt werden kann.
[0014] Zwischen Gehäuse 10 und dem Dämpfer 11 ist eine Auffangschale 15 angeordnet, in die
im Trog ablaufende und an den Leitwalzen abtropfende Flotte aufgefangen wird. Aus
diesem Auffanggefäß wird die Flotte durch eine Rückführleitung 20 zum Mischgefäß zurückgeführt,
wodurch jeglicher Flottenverlust vermieden wird. Zum Auffangen von Flusen ist in der
Auffangschale 15 ein Flusenfilter angebracht.
[0015] In das Mischgefäß werden die hochkonzentrierten, flüssigen Rezeptkomponenten dosiert
und Wasser nach dem Niveau im Mischgefäß geregelt zugeführt. Vom Mischgefäß fördert
eine zweite Pumpe die Behandlungsflotte über das Mengeneinstellventil 24 zu den Verteilerrinnen
14.
[0016] Die Warenspannung wird mit der, in der Belastung einstellbaren, Pendelwalze 22 konstant
eingestellt.
[0017] Im Einlauf des Dämpfers 11 sind mindestens zwei mit geringer Voreilung angetriebene
Leitwalzen 23 angeordnet, die die Penetration der an der Oberfläche der Ware anhaftenden
Behandlungsflüssigkeit in das Innere der Ware unterstützen.
1. Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten auf laufende Warenbahnen, insbesondere
für die Naß-in-Naß-Imprägnierung bei Vorbehandlungsprozessen, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem vor dem Einlauf der Warenbahn (12) in einen Dämpfer (11) angeordneten
Gehäuse (10) abwechselnd mit der einen und der anderen Warenbahnseite anliegend von
der Warenbahn umlaufene, angetriebene Imprägnierwalzen (13) gelagert sind, bei denen
oberhalb der Zwickel zwischen den Imprägnierwalzen und den auf die Walzen auflaufenden
Warenbahnteilen Gießrinnen (14) für die Zuführung der Behandlungsflüssigkeit zur Warenbahn
angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der Warenbahn
(12) zu den Imprägnierwalzen (13) über eine vor dem) Gehäuse (10) angeordnete Leitwalze
(18), sowie im Gehäuse angeordnete Umlenkwalzen (17) von oben erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Abführung
der Warenbahn (12) aus dem Gehäuse (10) eine oberhalb der Imprägnierwalzen (13) angebrachte
einstellbare Abstreifvorrichtung (21) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gehäuse
(10) und dem Dämpfer (11) eine Auffangschale (15) für im Gehäuse aufgefangene und
mittels Ablauf (19) abgeführte und an den Leitwalzen (18) zwischen Gehäuse und Dämpfer
(11) abgestreifte Behandlungsflüssigkeit angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auffangschale
(15) vor der Rückführleitung (20) für die aufgefangene Behandlungsflüssigkeit zur
Rückführung zum Mischgefäß mittels Pumpe ein Flusenfilter (16) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den angetriebenen
Imprägnierwalzen (13) eine eine konstante, einstellbare Warenspannung während der
Imprägnierung sicherstellende Pendelwalze (22) nachgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlauf des Dämpfers
(11) mindestens zwei, mit geringer Voreilung angetriebene Leitwalzen (23) vorgesehen
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuführungsleitung
(25) für die Behandlungsflüssigkeit zu den Verteilerrinnen (14) eine Regeleinrichtung
(24) für die Einstellung des Flüssigkeitsauftrages auf die zu imprägnierende Warenbahn
angebracht ist.