(19)
(11) EP 0 475 090 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1992  Patentblatt  1992/12

(21) Anmeldenummer: 91113485.6

(22) Anmeldetag:  12.08.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06B 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 29.08.1990 DE 4027292

(71) Anmelder: Babcock Textilmaschinen GmbH
D-21209 Seevetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Tischbein, Claus, Dipl.-Ing.
    D-2110 Buchholz 24 (DE)
  • Paulsen, Harke, Dipl.-Ing.
    D-2110 Buchholz-Steinbek (DE)
  • Depenbrok, Lothar, Industriemeister
    D-2102 Seevetal 2 (DE)

(74) Vertreter: Planker, Karl-Josef, Dipl.-Phys. 
Babcock-BSH AG vormals Büttner-Schilde-Haas AG, Postfach 6
47811 Krefeld
47811 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Imprägniervorrichtung für laufende Warenbahnen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten auf laufende Warenbahnen, insbes. für die Naß-in-Naß-Imprägnierung bei Vorbehandlungsprozessen und bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der mit einfachen und betriebssicheren Mitteln eine gleichmäßige und gezielte Zuführung von Behandlungsflüssigkeit über die ganze Warenbahn ermöglicht wird.
    Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, in einem vor dem Einlauf der Warenbahn (12) in einen Dämpfer (11) angeordneten Gehäuse (10) abwechselnd mit der einen und der anderen Warenbahnseite anliegend von der Warenbahn umlaufene Imprägnierwalzen (13) zu lagern, bei denen oberhalb der Zwickel zwischen den Imprägnierwalzen und den auf die Walzen auflaufenden Warenbahnteilen Gießrinnen (14) für die Zuführung der Behandlungsflüssigkeit zur Warenbahn angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten auf laufende Warenbahnen, insbes. für die Naß-in-Naß-Imprägnierung bei Vorbehandlungsprozessen.

    [0002] Zum Aufbringen von Behandlungsflüssigkeiten auf laufende Warenbahnen ist es bekannt, diese Bahnen durch den mit der Behandlungsflüssigkeit gefüllten Trog eines Foulards zu führen. Da sich dabei in dem Trog relativ große Flüssigkeitsmengen befinden, vergeht bis zum Erreichen des Beharrungszustandes der Konzentration im Trog eine relativ lange Zeit, während derer dann bei nicht unerheblichen Längen der Warenbahn der gewünschte Behandlungseffekt nicht erreicht wird. Außerdem besteht hierbei der Nachteil, daß große Restflottenvolumen im Imprägnierabteil verbleiben, die bei Waren- und Rezeptwechsel ungenutzt in den Kanal abgeleitet werden und heute gesondert entsorgt werden müssen.

    [0003] Zur Vermeidung der Nachteile dieser Imprägniervorrichtungen wurde versucht, die an der Behandlung unmittelbar beteiligten Flottenmengen möglichst klein zu halten. Dabei ergaben sich aber Schwierigkeiten für eine gleichmäßige Flüssigkeitszufuhr über die Breite der Warenbahnen. Zur Lösung dieses Problems wurde schon vorgeschlagen, die Warenbahnen durch einen länglichen Trog zu führen, in den die Behandlungsflüssigkeit durch mehrere über die Länge des Flüssigkeitsvorrats gleichmäßig verteilte, gleich ausgebildete und gleich angeordnete, an eine gemeinsame Flüssigkeitsquelle angeschlossene Kanäle zugeführt wird, die oberhalb des Flüssigkeitsvorrats münden (DE-OS 37 33 996). Diese Vorrichtung ist sehr aufwendig und störanfällig.

    [0004] Durch die Erfindung soll deshalb die Aufgabe gelöst werden, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der mit einfachen und betriebssicheren Mitteln eine gleichmäßige und gezielte Zuführung von Behandlungsflüssigkeit über die ganze Warenbahn ermöglicht wird.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, in einem vor dem Einlauf der Warenbahn in einen Dämpfer angeordneten Gehäuse abwechselnd mit der einen und der anderen Warenbahnseite anliegend von der Warenbahn umlaufene Imprägnierwalzen zu lagern, bei denen oberhalb der Zwickel zwischen den Imprägnierwalzen und den auf die Walzen auflaufenden Warenbahnteilen Gießrinnen für die Zuführung der Behandlungsflüssigkeit zur Warenbahn angeordnet sind.

    [0006] Zweckmäßig soll dabei die Zuführung der Warenbahn zu den Imprägnierwalzen über eine vor dem Trog angeordnete Leitwalze, sowie im Trog angeordnete Umlenkwalzen von oben erfolgen.

    [0007] Die Flottenverteilung erfolgt also über Gießrinnen, die oberhalb der Imprägnierwalzen angeordnet sind. Die Imprägnierung der Warenbahn und der Austausch des Wassers in der Warenbahn mit der Chemikalienflotte wird nacheinander von beiden Warenseiten her durch Penetration der Flotte durch die Ware infolge des Druckes im Keilspalt zwischen Warenbahn und Imprägnierwalze erzwungen.

    [0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll in die Abführung der Warenbahn aus dem Gehäuse eine oberhalb der Imprägnierwalzen angebrachte einstellbare Abstreifvorrichtung vorgesehen sein. Dadurch kann die Flottenmenge begrenzt werden. Der abgestreifte Überschuß wird in einer zwischen dem Trog und dem Dämpfer angeordneten Auffangschale aufgefangen und in den Flottenkreislauf zurückgeführt. Auch die bis zum Dämpfereinlauf an den Leitwalzen abtropfende Flotte wird aufgefangen und abgeführt. Eine Begrenzung der Flottenmenge auf der Ware kann auch durch eine Verringerung der in die Verteilerrinnen oberhalb der Imprägnierwalzen zugeführten Flottenmenge erreicht werden.

    [0009] Über der Auffangschale für die aufzufangende Flotte soll ein Flusenfilter angeordnet sein. Eine Pumpe fördert die aufgefangene Flotte zum Mischgefäß zurück.

    [0010] Durch die vorstehend beschriebene Flottenführung ist ein Verlust ausgeschlossen und eine besonders wirtschaftliche Arbeitsweise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet.

    [0011] Der Feuchtegehalt der Ware, der nur durch das Tragvermögen der Ware begrenzt wird, ist so hoch, daß einerseits die Gefahr von Markierungen in der Ablage minimiert wird und der Schalenaufschluß optimal ist. Bedingt durch den hohen Feuchtegehalt der Ware, stellt sich in der Imprägnierflotte eine Konzentration ein, die nur um 1,1- bis 1,3-fach höher ist, als diejenige auf der Ware.Die Chemikaliendosierung erfolgt gewichtsproportional. Dadurch ist eine wirtschaftlichere Arbeitsweise möglich, da nicht aus Sicherheitsgründen mit undefinierbaren Überschüssen gearbeitet werden muß.Sie gewährleistet weiterhin einen gleichmäßigen und reproduzierbaren Ausfall. Durch den schnellen Umsatz des Flottenvolumens ist mit einem nennenswerten Aufheizen der Imprägnierflotte nicht zu rechnen, weshalb das Kühlen heiß vorgewaschener Ware unterbleiben kann.

    [0012] Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.

    [0013] Die Warenbahn 12 durchläuft bevor sie in einen Dämpfer 11 eingeführt ein Gehäuse 10, in dem sie über eine Leitwalze 18 von oben eingeführt wird. Im Gehäuse befinden sich die Imprägnierwalzen 13 um die die Warenbahn, wie man erkennen kann,abwechseld mit den beiden Warenbahnseiten anliegend herumgeführt wird. Dabei bilden sich Keilspalte aus, in die die Behandlungsflüssigkeit durch oberhalb der Keilspalte angeordnete Gießrinnen eingegeben wird. Die Behandlungsflüssigkeit wird durch die Imprägnierwalzen 13 dabei von beiden Seiten durch die Warenbahn 12 hindurchgedrückt, was eine außerordentlich wirksame Imprägnierung zur Folge hat. Vor dem Austritt der Warenbahn aus Gehäuse 10 wird diese über eine Abstreifvorrichtung 21 oder einen einstellbaren Spannriegel geführt, durch den die Flottenmenge begrenzt werden kann.

    [0014] Zwischen Gehäuse 10 und dem Dämpfer 11 ist eine Auffangschale 15 angeordnet, in die im Trog ablaufende und an den Leitwalzen abtropfende Flotte aufgefangen wird. Aus diesem Auffanggefäß wird die Flotte durch eine Rückführleitung 20 zum Mischgefäß zurückgeführt, wodurch jeglicher Flottenverlust vermieden wird. Zum Auffangen von Flusen ist in der Auffangschale 15 ein Flusenfilter angebracht.

    [0015] In das Mischgefäß werden die hochkonzentrierten, flüssigen Rezeptkomponenten dosiert und Wasser nach dem Niveau im Mischgefäß geregelt zugeführt. Vom Mischgefäß fördert eine zweite Pumpe die Behandlungsflotte über das Mengeneinstellventil 24 zu den Verteilerrinnen 14.

    [0016] Die Warenspannung wird mit der, in der Belastung einstellbaren, Pendelwalze 22 konstant eingestellt.

    [0017] Im Einlauf des Dämpfers 11 sind mindestens zwei mit geringer Voreilung angetriebene Leitwalzen 23 angeordnet, die die Penetration der an der Oberfläche der Ware anhaftenden Behandlungsflüssigkeit in das Innere der Ware unterstützen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten auf laufende Warenbahnen, insbesondere für die Naß-in-Naß-Imprägnierung bei Vorbehandlungsprozessen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem vor dem Einlauf der Warenbahn (12) in einen Dämpfer (11) angeordneten Gehäuse (10) abwechselnd mit der einen und der anderen Warenbahnseite anliegend von der Warenbahn umlaufene, angetriebene Imprägnierwalzen (13) gelagert sind, bei denen oberhalb der Zwickel zwischen den Imprägnierwalzen und den auf die Walzen auflaufenden Warenbahnteilen Gießrinnen (14) für die Zuführung der Behandlungsflüssigkeit zur Warenbahn angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der Warenbahn (12) zu den Imprägnierwalzen (13) über eine vor dem) Gehäuse (10) angeordnete Leitwalze (18), sowie im Gehäuse angeordnete Umlenkwalzen (17) von oben erfolgt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Abführung der Warenbahn (12) aus dem Gehäuse (10) eine oberhalb der Imprägnierwalzen (13) angebrachte einstellbare Abstreifvorrichtung (21) vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gehäuse (10) und dem Dämpfer (11) eine Auffangschale (15) für im Gehäuse aufgefangene und mittels Ablauf (19) abgeführte und an den Leitwalzen (18) zwischen Gehäuse und Dämpfer (11) abgestreifte Behandlungsflüssigkeit angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auffangschale (15) vor der Rückführleitung (20) für die aufgefangene Behandlungsflüssigkeit zur Rückführung zum Mischgefäß mittels Pumpe ein Flusenfilter (16) angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den angetriebenen Imprägnierwalzen (13) eine eine konstante, einstellbare Warenspannung während der Imprägnierung sicherstellende Pendelwalze (22) nachgeschaltet ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlauf des Dämpfers (11) mindestens zwei, mit geringer Voreilung angetriebene Leitwalzen (23) vorgesehen sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuführungsleitung (25) für die Behandlungsflüssigkeit zu den Verteilerrinnen (14) eine Regeleinrichtung (24) für die Einstellung des Flüssigkeitsauftrages auf die zu imprägnierende Warenbahn angebracht ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht