[0001] Die Erfindung betrifft einen Brandmelder mit einem Streulichtsystem und einem Ionisationssystem
sowie einer gemeinsamen Auswerteelektronik.
[0002] Ein derartiger Brandmelder ist aus dem Prospekt C 3001 6/84 der Firma BRK Electronics
bekannt und soll die frühzeitige Erkennbarkeit von Bränden ermöglichen ohne die Häufigkeit
von Fehlalarmen zu erhöhen. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Ionisationsmelder
bevorzugt auf das Vorhandensein von kleinen Aerosolpartikeln ansprechen, während Streulichtmelder
wegen der hohen Streufähigkeit frühzeitig auf das Vorhandensein großer Aerosolpartikel
reagieren. Bei dem bekannten Brandmelder sind jedoch das Streulichtsystem und das
Ionisationssystm lediglich in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, im übrigen
aber völlig voneinander getrennt und haben daher auch unterschiedliche Luftzutrittsöffnungen.
Der Melder weist deshalb auch einen vergleichsweise großen Durchmesser auf und nur
eines seiner beiden Systeme hat gleich mäßig über seinen Umfang verteilte Luftzutrittsöffnungen
und dementsprechend eine von der Anströmungsrichtung weitgehend unabhängige Ansprechempfindlichkeit.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brandmelder der einleitend angegebenen
Gattung zu schaffen, der kompakt baut und dessen Detektionssysteme beide eine von
der Anströmungsrichtung weitgehend unabhängige Empfindlichkeit haben.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Der Kern dieses Vorschlages ist darin zu sehen, daß das Streulichtsystem und das
Ionisationssystem in der gleichen Ebene und in ein und derselben Kammer angeordnet
sind sowie eine gemeinsame, umfangssymmetrische Lufteintrittsöffnung haben. Dieses
Konstruktionsprinzip bedeutet zwar, daß keines der beiden Systeme umfangssymmetrisch
bzw. auf der Mittel- oder Hochachse des Melders angeordnet ist, wie dies bei Einzelsystemen
und bei dem Brandmelder der einleitend angegebenen Gattung für zumindest eines von
dessen beiden Systemen noch der Fall war. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich durch
eine geschickte Gestaltung des Kammerinnenraumes sowohl erreichen läßt, daß die Richtungsabhängigkeit
der Ansprechempfindlichkeit trotz der zwangsläufig exzentrischen Lage der betreffenden
Kammervolumina, innerhalb derer die Aerosolkonzentration bestimmt wird, innerhalb
einer für viele Anwendungsfälle akzeptablen Toleranz bleibt als auch der Forderung
genügt werden kann, daß das Meßvolumen des Streulichtsystems bei bestmöglicher Abschirmung
gegenüber Fremdlicht möglichst gut (also mit geringem Strömungswiderstand) durchströmt
sein soll. Der Fremdlichteinfluß auf das Streulichtsystem läßt sich durch entsprechende
Ausbildung des jeweiligen Tubus für die Sende- und die Empfangsdiode sowie des zwischen
der Sende- und der Empfangsdiode angeordneten Kunststoffkörpers niedrig halten. Weitere
Maßnahmen zur Unterdrückung des Fremdlichtanteils können bei der elektronischen Signalverarbeitung,
insbesondere durch Differenzsignalbildung, getroffen werden.
[0006] Durch keine dieser Maßnahmen wird die Durchströmung des Meßvolumens des Streulichtsystems
behindert. Eine direkte Durchströmung der Referenzkammer des Ionisationssystems kann
hingegen durch geeignete Formgebung des Präparatehalters in Verbindung mit kurzen
Strecken zwischen den jeweiligen Elektroden, ggf. auch durch zusätzliche Strömungsblenden,
gering gehalten werden.
[0007] Der Fremdlichteinfluß läßt sich durch die im Anspruch 2 angegebene Wahl des Kegelwinkels
der Wand der gemeinsamen Kammer erreichen.
[0008] Eine im Sinne der vorstehend genannten Bedingungen besonders vorteilhafte Ausführungsform
des Ionisationssystems ist im Anspruch 3 angegeben.
[0009] Besonders hohe Forderungen an die Richtungsunabhängigkeit der Empfindlichkeit der
beiden Systeme können mit einem zusätzlichen Strömungsleitring erfüllt werden, dessen
Merkmale im Anspruch 4 genannt sind.
[0010] Das gewählte Konstruktionsprinzip erlaubt es, als weiteres Melderkriterium die Temperatur
heranzuziehen. Diese Weiterbildung ist Gegenstand des Anspruches 5. Der dort genannte
Wärmefühler kann genau in der Mittelachse des Melders, vorzugsweise oberhalb dessen
Kammer, positioniert werden und hat daher eine von der Anströmrichtung völlig unabhängige
Empfindlichkeit. Die Kontaktierung des Wärmefühlers mit der dann allen drei Systemen
gemeinsamen Auswerteelektronik, die unterhalb der gemeinsamen, kreisförmigen Grundplatte
angeordnet ist, erfolgt auf einfachste Weise durch eine Bohrung in dem Kunststoffkörper
hindurch.
[0011] In der Zeichnung ist ein Brandmelder nach der Erfindung in einer beispielhaft gewählten
Ausführungsform schematisch vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Meldergrundplatte,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Strömungsleitring und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3
[0012] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Brandmelder hat eine kreisförmige Grundplatte
1, unterhalb derer die hier nicht interessierende Auswerteelektronik angeordnet ist.
Die Grundplatte 1 begrenzt zusammen mit einer umlaufenden Wand 2, die die Form eines
Hohlkegelstumpfes hat, eine Kammer, deren obere, dem Lufteintritt dienende Öffnung
durch ein engmaschiges Drahtgitter 3 abgedeckt ist. Oberhalb des Drahtgitters 3 befindet
sich ein auf seitlichen Stützen 4a ruhender Strömungsleitring 4, dessen Form im einzelnen
aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist. Diese Anordnung wird von einem Gehäuse 5
umschlossen, das im wesentlichen ebenfalls die Form eines Hohlkegelstumpfes hat, dessen
kleinere Basis durch eine Deckplatte 5a verschlossen ist. Die Deckplatte 5a ist über
schmale Stege 5b mit dem Mantel des Gehäuses 5 verbunden. Die Zwischenräume zwischen
den Stegen 5b bilden über den Umfang verteilte Luftzutrittsöffnungen 6.
[0013] Auf der Grundplatte 1 sind ein Streulichtsystem, ein Ionisationssystem sowie ein
Wärmefühler angeordnet.
[0014] Das Streulichtsystem umfaßt eine Sendediode 7, die auf einem Sockel 7a in einem Tubus
7b angeordnet ist. Etwa gegenüber der Sendediode 7 befindet sich eine Empfangsdiode
8, die in entsprechender Weise auf einem Sockel 8a in einem Tubus 8b angeordnet ist.
Die Hauptachse 7c der Sendediode 7 und die Hauptachse 8c der Empfangsdiode 8 sind
so zueinander orientiert, daß der Schnittpunkt 9 außerhalb der Symmetrie- oder Mittelachse
der Kammer bzw. der Grundplatte 1 liegt. Zwischen der Sendediode 7 und der Empfangsdiode
8 ist ein Kunststoffkörper 10 angeordnet, dessen der Sendediode 7 und der Empfangsdiode
8 zugewandte Flächen so profiliert sind, daß sie in bekannter Weise als Lichtfalle
wirken. Des weiteren sind die Grundplatte 1, die Kammerwand 2, die Teile 7a, 7b, 8a,
8b und der Kunststoffkörper 10 schwarz und matt gehalten. Auch ist der Neigungswinkel
der Kammerwand 2 gegenüber der Grundplatte 1 so gewählt, daß ein möglichst geringer
Anteil sowohl des von der Sendediode 7 ausgehenden Lichtes als auch des Fremdlichtes
an der Kammerwand 2 in Richtung der Achse 8c der Empfangsdiode 8 reflektiert wird.
[0015] Das Ionisationssystem befindet sich auf der von dem Achsenschnittpunkt 9 abgewandten
Seite des Kunststoffkörpers 10. Das Ionisationssystem umfaßt einen an dem Kunststoffkörper
10 befestigten Präparatehalter 11 mit einer Ausnehmung 11a, in der eine plattenförmige
Elektrode 12 angeordnet ist, der in geringem Abstand eine drahtförmige Elektrode 13
gegenübersteht. Die plattenförmige Elektrode 12, die auch das nichtdargestellte, ionisierende
Präparat trägt, bildet die gemeinsame Elektrode der Meßkammer und der Referenzkammer
des Ionisationssystems. Die beiden Kammern sind bei dieser Ausführungsform keine physikalisch
getrennten Räume sondern werden durch die (teilweise gemeinsamen) Volumina im Bereich
der betreffenden Elektroden gebildet. Hierbei ist die Elektrode 13 die Bezugselektrode
der Referenzkammer. Die Bezugselektrode der Meßkammer ist hingegen eine ausgedehnte
Fläche, bestehend aus den der gemeinsamen Elektrode 12 benachbarten Teilen oder Bereichen
der Grundplatte 1 und der Kammerwand 2 sowie des Drahtgitters 3. Unter anderem aus
diesem Grund sind die Grundplatte 1 und die Kammerwand 2 aus einem leitfähigen Kunststoff
hergestellt. Die Kontaktierung der genannten Elektroden mit der Auswerteelektronik
ist nicht dargestellt.
[0016] In der Mittelachse der Kammer ist ein Wärmefühler 14 oberhalb des Drahtgitters 3
angeordnet. Er ist mit der Auswerteelektronik durch eine Bohrung 10a in dem Kunststoffkörper
10 hindurch verbunden.
[0017] Der Strömungsleitring 4 teilt den Luftzutrittsquerschnitt gemäß Fig. 1 in eine untere
und eine obere Hälfte. Gemäß den Figuren 3 und 4 hat der Strömungsleitring 4 näherungsweise
die Form eines Kugelkalottenringes (oder auch diejenige des Mantels eines Kegels mit
sehr großem Kegelwinkel). An seinem äußeren Umfangsrand 4a hat der Strömungsleitring
zwei Ausnehmungen 4b. Diese dienen zur Aufnahme von Lichtleitprofilstücken (nicht
dargestellt), die längs der Kammerwand 2 angeordnet werden können und den Betriebszustand
des Melders kennzeichnende Lichtsignale von auf der Grundplatte 1 angebrachten Leuchtdioden
entsprechenden, in der Deckplatte 5 des Gehäuses vorgesehenen Öffnungen zuleiten (ebenfalls
nicht dargestellt). Die innere Öffnung des Strömungsleitringes 4 ist nicht kreissondern
etwa kissenförmig gestaltet, wobei die einspringenden Ränder 4c schmale Kreissegmente
4d begrenzen. Im eingebauten Zustand des Strömungsleitringes 4 befinden sich diese
Kreissegmente 4d über der Sendediode 7 bzw. der Empfangsdiode 8. Es hat sich gezeigt,
daß mit dieser Form des Strömungsleitrings die Empfindlichkeit sowohl des Streulichtsystems
als auch des Ionisationssystems (der achssymmetrisch angebrachte Wärmefühler ist ohnehin
nicht richtungsempfindlich) unabhängig von der Anströmungsrichtung praktisch konstant
bleibt. Es wird angenommen, daß dies auf den in Fig. 4 durch die Strömungsfäden 15
angedeuteten Effekt der Teilung der (über die Öffnungen 6 eintretenden) Luftströmung
zurückzuführen ist. Infolge dieser Teilung und der Profilwirkung des Strömungsleitringes
werden offenbar die jeweiligen Meßvolumina, obwohl sie voneinander beabstandet und
für bestimmte Anströmrichtungen durch den Kunststoffkörper 10 sowie den Einbau der
Sendediode 7 und der Empfangsdiode 8 verdeckt sind, gleichmäßig gefüllt.
1. Brandmelder mit einem Streulichtsystem und einem Ionisationssystem sowie einer gemeinsamen
Auswerteelektronik, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Systeme in einer gemeinsamen Kammer angeordnet sind, die von einer
kreisförmigen Grundplatte (1), einer Wand (2) in der Form eines Hohlkegelstumpfes
und einer Lufteintrittsöffnung begrenzt wird, daß die Lufteintrittsöffnung von einem
Drahtgitter (3) abgedeckt ist, daß, von dem Drahtgitter beabstandet, eine Deckplatte
(5a) angeordnet ist und zwischen dieser und der die Lufteintrittsöffnung enthaltenden
Durchmesserebene über den Umfang verteilte Luftzutrittsöffnungen (6) vorgesehen sind,
daß die Sendediode (7) und die Empfangsdiode (8) des Streulichtsystems, sich etwa
auf einer Durchmesserlinie gegenüberliegend, in je einem Tubus (7b, 8b) so angeordnet
sind, daß sich die Achsen(7c, 8c) ihrer maximalen Intensität bzw. Empfindlichkeit
auberhalb der geometrischen Mittelachse der Kammer kreuzen, daß im Bereich der Mittelachse
der Kammer zwischen der Sende- und der Empfangsdiode ein als Lichtfalle wirkender
Kunststoffkörper (10) angeordnet ist, und daß auf der dem Kreuzungspunkt (9) der Achsen
der Sende- und der Empfangsdiode abgewandten Seite des Kunststoffkörpers (10) der
Präparathalter (11) für das ionisierende Präparat des Ionisationssystems angebracht
ist.
2. Brandmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelwinkel der Kammerwand
(2) so gewählt ist, daß ein möglichst geringer Teil des an der Wand (2) reflektierten
Lichts in Richtung der Empfangsdiode (8) reflektiert wird.
3. Brandmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Präparathalter
(11) die gemeinsame Elektrode (12) des Ionisationssystems,eine von dieser in geringem
Abstand angeordnete Elektrode (13) die Bezugselektrode der Referenzkammer, und die
dem Präparathalter benachbarten Bereiche der jeweils aus leitendem Kunststoff bestehenden
Grundplatte (1) und der Kammerwand (2) sowie des Drahtgitters (3) die Bezugselektrode
der Meßkammer bilden.
4. Brandmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Drahtgitter (3) und der Deckplatte (5a) ein Strömungsleitring (4), der näherungsweise
die Form eines Kugelkalottenringes hat, angeordnet ist, dessen innere Öffnung einen
etwa kissenförmigen querschnitt hat, wobei die beiden gegenüberliegenden, einspringenden
Ränder (4c) oberhalb der Sende- bzw. der Empfangsdiode (7; 8) liegen.
5. Brandmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mittelachse
der Kammer oberhalb des die Lichtfalle bildenden Kunststoffkörpers (10) ein Wärmefühler
(14) angeordnet ist.