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EP 0 476 342 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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25.03.1992 Patentblatt 1992/13 |
(22) |
Anmeldetag: 22.08.1991 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DE DK ES FR GB GR IT NL SE |
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Priorität: |
05.09.1990 CH 2897/90
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Anmelder: GEORG FISCHER AKTIENGESELLSCHAFT |
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CH-8201 Schaffhausen (CH) |
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Erfinder: |
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- Jacob, Hermann
D-2105 Seevetal 3 (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Regenerierbehandlung von Giesserei-Altsanden |
(57) Es wird ein Verfahren zur Regenerierbehandlung von Giesserei-Altsanden vorgeschlagen,
bei dem die mechanisch vorgereinigten Sandkörner einer weiteren Behandlung unterzogen
werden, bei der die basischen Bestandteile, die noch an den Körnern haften, von diesen
getrennt werden.
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass das Regenerat nunmehr als Kernsand
verwendbar ist, ohne den Aushärtungsvorgang chemisch - da zu basisch - negativ zu
beeinflussen.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierbehandlung von Giesserei-Altsanden
für die Wiederverwendung anstelle von Kernsand, wobei zunächst Anteile von Bindestoffen
von der körnigen Grundmasse getrennt werden.
[0002] Es sind verschiedene Verfahren zur Behandlung von Giesserei-Altsanden bekannt, die
verbrauchte Zuschlagstoffe und deren verkokte Rückstände etc. von den Quarzkörnern
trennen, um so wenigstens den in grossen Mengen anfallenden Quarzsand einer neuerlichen
Wiederverwendung zuzuführen. Insbesondere unterscheidet man mechanische und thermische
Regenerierungsverfahren. Bei dem mechanischen Verfahren wird mittels Prall- und Scheuerwirkung
eine gewisse Reinigung des Kornes erzielt. Bei den thermischen Verfahren werden die
an den Körnern vorhandenen Binderschalen und Umhüllungen etc. verbrannt.
[0003] Die Trennung von Quarzsand und verbrauchter Bindemittel etc. gelingt nach den vorgenannten
Verfahren recht unterschiedlich in Bezug auf den, die Einzelkörner noch umfangenden
Stoffe. Ausserdem bedarf das thermische Regenerierungsverfahren wegen seiner Umweltbelastung
zusätzlicher Entsorgungsmassnahmen.
[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe ein Verfahren zur Regenerierbehandlung
von Giesserei-Altsanden vorzuschlagen, bei dem das Regenerat als Kernsand verwendbar
ist, wobei die einzelnen Sandkörner derart von Zuschlagstoffen befreit werden, dass
sie den Aushärtungsvorgang bei der Kernherstellung nicht mehr negativ beeinflussen
können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Lehre des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Bei der Herstellung von Gussstücken werden in der Regel meistens aus Formsand gebildete
Formen verwendet. Durch die thermische Einwirkung des flüssigen Metalles wird der
Sand wegen der verwendeten Zuschlagstoffe infolge der hohen Temperaturen des flüssigen
Metalls , teilweise zerstört und so unbrauchbar. Kerne, die zur Bildung der Hohl räume
in den Gussstücken dienen, werden beim Auspacken der Gussstücke zerstört und mit dem
bentonitgebundenen Sand vermischt. Diese Mischung von bentonitgebundenem Altsand und
Kernsanden ist basisch, und so nicht für die sauer reagierenden Kernbinder verwendbar.
[0007] Es wurde festgestellt, dass an den Sandkörnern beträchtliche basische Bestandteile
wie Amine, Soda oder Natriumhydroxit anhaften, selbst nach einer pneumatischen-mechanischen
Regenerierbehandlung. Durch Probeentnahme kann der pH-Wert ermittelt werden und somit
auf den Zustand des Sandgemisches und seines Wiedereinsatzes Rückschluss gezogen werden.
Diese basischen Bestandteile können selbstverständlich auch ausser Verbrennung des
gesamten Sandgemisches durch Auswaschen in einer Emulsion bzw. wässerigen Lösung entfernt
werden.
[0008] Anmelderseits wurde jedoch erkannt, dass die an den einzelnen Sandkörnern anhaftenden
basischen Bestandteile entweder mittels Abrieb einmal zum Teil entfernt, oder bei
gleichzeitiger Erwärmung auf die Verdampfungstemperatur der basischen Bestandteile
zur Verflüchtigung gebracht werden können. Die Verflüchtigungstemperatur der basischen
Bestandteile liegt relativ tief zwischen 50 und 70° C.
[0009] Beim erfindungsgemässen Verfahren wird der aus der Giesserei anfallende Altsand in
einer ersten Stufe zunächst auf bekannte Art und Weise mechanisch-pneumatisch behandelt,
d.h. durch Scheuer-, Schlag- und Prallwirkung werden die äusseren, den einzelnen Sandkorn
umgebenden totgebrannten Oolithisierungshüllen weggesprengt.
[0010] In einer zweiten Verfahrensstufe wird das vorgereinigte Sandgemisch mittels pulsierender
Stahlwollenpakete derart aufgelockert, dass die einzelnen Körner dem Abriebkontakt
mit der Stahlwolle exponiert werden. Gleichzeitig wird erwärmte Luft durch die Stahlwollenpakete
gezogen, so dass die Verflüchtigung der basischen Bestandteile eingeleitet wird. Gleichzeitig
wird der verdampfende Anteil basischer Stoffe abgesaugt und die abgeriebenen basischen
Bestandteile als Feinstaub abgeführt.
1. Verfahren zur Regenerierbehandlung von Giesserei-Altsanden für die Wiederverwendung
anstelle von Kernsand, wobei zunächst Anteile von Bindestoffen von der körnigen Grundmasse
getrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgereinigten Sandkörner einer
weiteren Behandlung unterzogen werden, bei der die basischen Bestandteile, die noch
an den Körnern haften, von diesen getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die basischen Bestandteile
durch Abrieb von den Körnern getrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass die basischen Bestandteile
durch Erwärmen zum Siedepunkt und dann zur Verflüchtigung gebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die basischen
Bestandteile während des Trennungsvorganges kontinuierlich abgesaugt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sandkörner
während des Abriebvorganges mittels eines Luftstromes aufgelockert und auf eine vorbestimmte
Temperatur zwischen 50 - 70 ° C gebracht werden, bei der die Verflüchtigung der basischen
Teile einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abriebvorgang
mittels einer mechanischen Einrichtung, die Stahlwollenpakete enthält, ausgeführt
wird, wobei die pulsierenden Stahlwollenpakete eine Einzelkornbehandlung ermöglichen.
