[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Kompensieren des Steuerstromes
eines (ersten) Transistors, dessen Hauptstrompfad in Reihe mit dem Hauptstrompfad
eines zweiten Transistors zwischen den Polen einer Speisespannungsquelle angeordnet
ist, mit einer aus zwei Transistoren gebildeten Stromspiegelanordnung, deren gemeinsamer
Anschluß mit dem Pol der Speisespannungsquelle, der mit dem zweiten Transistor gekoppelt
ist, verbunden ist, deren Eingangsanschluß mit dem Steueranschluß des zweiten Transistors
verbunden ist und von dessen Ausgangsanschluß ein Kompensationsstrom dem Steueranschluß
des ersten Transistors zugeleitet werden kann.
[0002] Aus der DE-AS 21 08 550 ist ein Transistorverstärker mit einem ersten Transistor
bekannt, dessen Basis ein zu verstärkendes Signal zugeführt wird. Der Emitter des
ersten Transistors ist über einen Widerstand mit einem Punkt konstanten Potentials
verbunden, vorzugsweise mit Masse. Der Kollektor des Transistors ist mit dem Emitter
eines Meßtransistors verbunden. Der Kollektor des Meßtransistors ist über einen zweiten
Widerstand mit einer Speisespannungsquelle verbunden. Die Basis des Meßtransistors
ist mit einem Stromeingang einer gesteuerten Stromquelle verbunden, während die Basis
des ersten Transistors mit einem Stromausgang der gesteuerten Stromquelle verbunden
ist. Des weiteren ist ein gemeinsamer Anschlußpunkt der Stromquelle mit dem Kollektor
des Meßtransistors verbunden. Die Stromquelle enthält einen Transistor und eine Diode.
Der Emitter des Transistors der Stromquelle und die Anode der Diode sind mit dem gemeinsamen
Anschlußpunkt der Stromquelle verbunden. Der Kollektor des Transistors der Stromquelle
ist mit deren Stromausgang und die Basis des Transistors der Stromquelle sowie die
Kathode der Diode sind mit den Stromeingang der Stromquelle verbunden.
[0003] Die Stromquelle in dieser Schaltungsanordnung bewirkt, daß der Eingangsstrom des
Verstärkers um einen im wesentlichen dem Basis-Kollektorstromverstärkungsfaktor des
ersten Transistors und des Meßtransistors entsprechenden Faktor verringert wird.
[0004] Aus der DE-AS 21 08 550 ist es weiterhin bekannt, die beschriebene Stromquelle durch
eine allgemein auch als "Wilson-Stromspiegel" bezeichnete Stromquelle zu ersetzen.
Dieser "Wilson-Stromspiegel" enthält einen dritten und einen vierten Transistor sowie
eine Diode. Der Emitter des dritten Transistors und die Anode der Diode sind mit dem
oben genannten, gemeinsamen Anschlußpunkt der Stromquelle verbunden. Die Basis des
dritten Transistors und die Kathode der Diode sind mit dem Emitter des vierten Transistors
verbunden, dessen Basis mit dem Kollektor des dritten Transistors verbunden ist. Der
Kollektor des vierten Transistors ist mit dem Ausgang des "Wilson-Stromspiegels" verbunden,
während der Kollektor des dritten Transistors mit dem Eingang des "Wilson-Stromspiegels"
verbunden ist. Die Anwendung des "Wilson-Stromspiegels" hat gegenüber der zuerst beschriebenen
Stromquelle den Vorteil, daß die am Ausgang und am Eingang des "Wilson-Stromspiegels"
auftretenden Ströme besser miteinander übereinstimmen. Dadurch kann eine verbesserte
Kompensation des Basisstroms des ersten Transistors erreicht werden.
[0005] Bei der letztgenannten Schaltungsanordnung entsteht jedoch gegenüber der erstgenannten
der Nachteil, daß durch Verwendung des "Wilson-Stromspiegels" das Spannungspotential
am Kollektor des ersten Transistors gegenüber dem Potential am Kollektor des Meßtransistors
und am gemeinsamen Anschlußpunkt der Stromquelle um eine weitere Basis-Emitter-Flußspannung
herabgesetzt wird. Um diesen Betrag verringert sich dann der Aussteuerungsbereich
für ein von dem durch den ersten Transistor gebildeten Transistorverstärker zu verarbeitendes
Signal. Dies führt insbesondere dann zu einer starken Einschränkung, wenn die Versorgungsspannung
für den Transistorverstärker sehr gering ausgelegt werden soll und damit die Basis-Emitter-Flußspannung
einen nicht mehr vernachlässigbaren Teil dieser Versorgungsspannung ausmacht.
[0006] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Schaltungsanordnung zu schaffen, bei der einerseits
eine möglichst vollständige Kompensation des Steuerstromes des Transistorverstärkers
erzielt und die andererseits auch bei niedrigen Versorgungsspannungen einen möglichst
hohen Aussteuerungsbereich des Transistors bietet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung der gattungsgemäßen Art gelöst durch
einen dritten Transistor, über dessen Hauptstrompfad der Kompensationsstrom geleitet
wird und dessen Steueranschluß mit dem Verbindungspunkt der Hauptstrompfade des ersten
und zweiten Transistors verbunden ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung werden in einfacher und vorteilhafter
Weise die günstigen Eigenschaften der aus dem Stand der Technik bekannten Schaltungsanordnungen
miteinander verbunden. Bei der Erfindung wird erreicht, daß der Spannungspegel am
Kollektor des (ersten) Transistors des Transistorverstärkers um lediglich zwei Basis-Emitter-Flußspannungen
gegenüber der Versorgungsspannung abgesenkt ist, während zugleich eine Kompensation
des Steuerstromes erreicht wird, wie sie bisher nur mit dem "Wilson-Stromspiegel"
erreichbar war.
[0009] Die Erfindung wird bevorzugt ausgeführt mit Transistoren vom bipolaren Typ. Dabei
sind insbesondere der erste und zweite Transistor von einem ersten und die übrigen
Transistoren von einem zweiten Leitfähigkeitstyp, wodurch auch ein für eine Integration
auf einem Halbleiterkörper besonders günstiger Aufbau erhalten wird.
[0010] Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
mit einem einen Transistorverstärker bildenden ersten Transistor 1, dessen Basisanschluß
mit einem Eingang 2 für ein zu verstärkendes Signal verbunden ist. Über den Basisanschluß
wird dem ersten Transistor 1, der im vorliegenden Beispiel vom npn-Typ ist, ein Steuerstrom
zugeführt. Dieser Steuerstrom soll derart kompensiert werden, daß am Eingang 2 ein
möglichst geringer Signalstrom fließt, vorzugsweise, daß der Eingang 2 stromlos wird.
Damit wird im Idealfall eine leistungslose Aussteuerung des Transistorverstärkers,
d.h. des ersten Transistors 1, erreicht.
[0011] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zum Kompensieren des Steuerstromes des ersten
Transistors 1 umfaßt einen zweiten Transistor 3, der auch als Meßtransistor bezeichnet
wird. Dieser Meßtransistor 3 ist ebenfalls vom npn-Typ und mit seinem Hauptstrompfad
zwischen Kollektor und Emitter in Reihe mit dem entsprechenden Hauptstrompfad des
ersten Transistors 1 derart verbunden, daß der Emitter des Meßtransistors 3 mit dem
Kollektor des ersten Transistors 1 gekoppelt ist, während der Kollektor des Meßtransistors
3 mit einem positiven Speisespannungsanschluß 4 verbunden ist. In Reihe mit den Hauptstrompfaden
ist zwischen dem Emitter des ersten Transistors 1 und Masse außerdem eine Gleichstromquelle
5 zur Einstellung des Arbeitspunktes geschaltet. Der positive Speisespannungsanschluß
4 und Masse bilden die Pole der Speisespannungsquelle.
[0012] Die Schaltungsanordnung nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfaßt weiterhin
eine Stromspiegelanordnung aus einem ersten Stromspiegeltransistor 6 und einem zweiten
Stromspiegeltransistor 7, deren Emitter gemeinsam mit dem Speisespannungsanschluß
4 und deren Basisanschlüsse miteinander und mit der Basis des Meßtransistors 3 verbunden
sind. Der Kollektor des ersten Stromspiegeltransistors 6 ist mit den Basisanschlüssen
der Transistoren 3, 6 und 7 verbunden. Die Verbindung zwischen den Basisanschlüssen
der Stromspiegeltransistoren 6, 7 und dem Kollektor des ersten Stromspiegeltransistors
6 bildet den Eingangsanschluß der Stromspiegelanordnung 6, 7. Ihr Ausgangsanschluß
wird durch den Kollektor des zweiten Stromspiegeltransistors 7 gebildet und ist über
den Hauptstrompfad eines dritten Transistors 8 mit dem Eingang 2 und damit der Basis
des ersten Transistors 1 verbunden. Die Basis des dritten Transistors 8, der vom pnp-Typ
ist, wie im übrigen auch die Stromspiegeltransistoren 6, 7, ist mit dem Verbindungspunkt
9 des Emitters des zweiten Transistors 3 und des Kollektors des ersten Transistors
1, d.h. dem Verbindungspunkt der Hauptstrompfade dieser Transistoren, verbunden.
[0013] In der Figur sind mit UBE im Betrieb der Schaltungsanordnung an den Transistoren
auftretende Basis-Emitter-Flußspannungen eingetragen, und zwar an den Basis-Emitter-Strecken
der Stromspiegeltransistoren 6, 7, des Meßtransistors 3 und des dritten Transistors
8. Am Kollektor des zweiten Stromspiegeltransistors 7 liegt im Betrieb das gleiche
Potential an wie an der Basis des Meßtransistors 3 und damit am Kollektor des ersten
Stromspiegeltransistors 6. Damit weisen die Stromspiegeltransistoren 6, 7 gleiche
Kollektor-Emitter-Spannungen auf, so daß eine besonders symmetrische Betriebsart des
Stromspiegels 6, 7 erreicht wird. Außerdem ist zu erkennen, daß das Potential am Verbindungspunkt
9 lediglich um zwei Basis-Emitter-Flußspannungen UBE gegenüber der Speisespannung
am Speisespannungsanschluß 4 niedriger ist.
1. Schaltungsanordnung zum Kompensieren des Steuerstromes eines (ersten) Transistors
(1), dessen Hauptstrompfad in Reihe mit dem Hauptstrompfad eines zweiten Transistors
(3) zwischen den Polen (4; Masse) einer Speisespannungsquelle angeordnet ist, mit
einer aus zwei Transistoren (6,7) gebildeten Stromspiegelanordnung, deren gemeinsamer
Anschluß mit dem Pol (4) der Speisespannungsquelle, der mit dem zweiten Transistor
(3)gekoppelt ist, verbunden ist, deren Eingangsanschluß mit dem Steueranschluß des
zweiten Transistors (3) verbunden ist und von dessen Ausgangsanschluß ein Kompensationsstrom
dem Steueranschluß des ersten Transistors (1) zugeleitet werden kann,
gekennzeichnet durch einen dritten Transistor (8), über dessen Hauptstrompfad der
Kompensationsstrom geleitet wird und dessen Steueranschluß mit dem Verbindungspunkt
(9) der Hauptstrompfade des ersten (1) und zweiten (3) Transistors verbunden ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transistoren (1,3,6,7,8) vom bipolaren Typ sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste (1) und zweite (3) Transistor von einem ersten
und die übrigen Transistoren (6,7,8) von einem zweiten Leitfähigkeitstyp sind.