[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Greiferwebmaschine von der im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 bekannten Art. Beispiele eines im Oberbegriff erwähnten Bringergreifers
sind aus den Figuren 1 und 4 der Europäischen Patentanmeldung EP-A-0 272 206 ersichtlich.
[0002] Bei bekannten Greiferwebmaschinen muss jeder Schussfaden mittels eines Fadenvorlegers
dem Bringer von der Seite her dargeboten werden. Dies ist eine Ursache von Verschmutzungen
des Gewebes. Ausserdem muss der dargebotene Faden zwischen zwei Einfädlerspitzen hindurch
bewegt werden, was ein Hängenbleiben oder Beschädigen des Fadens durch die Spitzen
und Qualitätseinbussen des Gewebes wegen des Vorhandenseins einzelner im Gewebe eingeschlossener
Fibrillenbrüche bewirken kann.
[0003] Die Laschen (siehe z.B. Lasche 42 der obigen Europäischen Patentanmeldung) können
ebenfalls die Ursache von beim Weben auftretenden Schwierigkeiten sein.
[0004] Diese Nachteile sollen gemäss der Erfindung vermieden werden. Diese weist die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches aufgeführten Merkmale auf und sei im folgenden
anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. In der letzteren sind
[0005] Fig. 1 und 2 zwei Ansichten von oben gesehen, die zur Erläuterung des Schusseintrages
mit Greiferbringern bei bekannten Webverfahren dienen.
[0006] Fig. 3 zeigt einen Schussfadeneintragsvorgang bei einer Webmaschine mit einem neuen
Bringergreifer.
[0007] Es sei auch auf die mit dieser Patentanmeldung gleichentags getätigte Parallelanmeldung
Nr CH 02899/90-6 verwiesen.
[0008] Figur 1 zeigt einen Bringergreifer (Bringer) 11, der mit einer durch dessen Deckplatte
verdeckten Fadenklemme (Klemme) 12 versehen ist. Der Bringer 11 ist mit einem als
Antriebsorgan dienenden Antriebsband 13 fest, welches in bekannter Weise die Hin-
und Herbewegung des Bringers 11 bewirkt. Ein Schussfaden 14 läuft von einem ortsfesten
Schussfadenvorrat 15 über einen Fadenvorleger 19 zu einem Gewebe 16, in welchem es
den zuletzt eingewobenen Schussfaden bildet. Durch Kettfäden wird ein Webfach 17 gebildet.
Eine Schere 18 dient zum Schneiden des Schussfadens 14. Der schematisch gezeichnete
Fadenvorleger dient zum Uebergeben des Fadens 14 an den Bringer 11.
[0009] Im Betrieb der Webmaschine bewegt sich in bekannter Weise der Bringer 11 nach links
in das offene Webfach 17 hinein. Dabei muss der Fadenvorleger 19 den Faden 14 in der
Weise führen, dass dieser zwischen den Einfädlerspitzen 20,21 des Bringers 11 eingefädelt
wird. Um dies in der Praxis durchzuführen, muss sich der Fadenvorleger 19 auf der
der Webfachspitze 22 abgewandten Seite des Bringers 11 befinden. Bei der Weiterbewegung
des letzteren wird der Faden 14, welcher in diesem Zeitpunkt bereits eingewoben und
daher vom Gewebe 16 gehalten und zudem im Fadenvorleger 19 gebremst ist, in den Bringer
11 hinein zur Klemme 12 gebracht und von dieser gehalten.Darauf wird der Faden 14
mittels der Schere 18 geschnitten. In der Mitte des Webfaches wird in bekannter Weise
der von der Klemme 12 gehaltene Fadenteil von einem mit dem Bringer 11 zusammenarbeitenden,
in der Figur 1 nicht gezeigten Nehmergreifer übernommen.
[0010] In Figur 2 sind wiederum der Bringer 11 mit der Klemme 12 und den Spitzen 21,22,
das Antriebsband 13, der Schussfaden 14 und der Fadenvorleger 19 gezeigt. Zusätzlich
ist noch eine Lade 23 gezeichnet. Die auf der rechten Seite derselben gezeigte Verlängerung
24 ist feststehend und gehört zum Maschinengestell, auf dem auch der Fadenvorleger
19 befestigt ist.
[0011] Für die Uebergabe des Schussfadens 14 vom Bringer 13 zum Nehmergreifer müssen diese
zum Stillstand gebracht werden. Es kann nicht vermieden werden, dass bei dieser enormen
Abbremsung des Bringers 11 der Faden 14 kurzzeitig etwas locker wird. Dadurch kann
er bei diesem Uebergabevorgang auf das Antriebsband 13 fallen. Der Faden 14 kommt
bei diesem Vorgang als Folge der im vorherigen erwähnten seitlichen Position des Vorlegers
19 in der in Figur 2 durch den Faden 14 gezeigten Lage in einen spitzen Winkel zum
Antriebsband 13 zu liegen.
[0012] In der Regel werden diese Antriebsbänder 13, um ihr Gewicht klein zu halten, aus
Kohlefasern hergestellt. Da die Bänder in seitlichen Führungen geführt sind, weisen
ihre Seitenkanten einen Belag feinen Staubes auf. Dieser verschmutzt die darauf fallenden
Schussfäden 14 und bewirkt Einbussen der Qualität, da dadurch das Gewebe ebenfalls
verschmutzt wird. Dieser Nachteil tritt vor allem bei Kohlefaserbändern 13, aber auch
bei Bändern aus anderem Material,auf.
[0013] Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, bei welcher dieser Nachteil vermieden
ist, sei anhand der Figur 3 erläutert. In dieser Figur werden Teile mit gleicher Funktion
wie Teile der Figuren 1 und 2 mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Figur 3 zeigt
wiederum einen Bringergreifer oder Bringer 11, der wiederum eine Fadenklemme 12 aufweist.
Im weiteren sind wieder ein als Antriebsorgan dienendes Antriebsband 13, ein von einem
Schussfadenvorrat 15 herkommender Schussfaden 14, ein Gewebe 16, Kettfäden eines Webfaches
17 und eine Schere 18 zum Schneiden des Schussfadens 14 vorgesehen.
[0014] Im Unterschied zu den heute bekannten Ausführungen ist jedoch der Fadenvorleger 19
nicht mehr seitlich der Bewegungsbahn des Bringers 11 angebracht, sondern der Fadenvorleger
19 befindet sich im wesentlichen senkrecht über der gedachten Mittellinie des in der
Längsrichtung des bandförmigen, als Antriebsorgan für den Bringer 11 dienenden, auf
der Weblade 23 (Figur 2) aufliegenden Antriebsbandes 13.
[0015] Ausserdem erstreckt sich der Schussfaden 14 vom Fadenvorleger 19 zum Bringergreifer
11 bis zu einer Oeffnung 40 desselben durch die letztere hindurch und von dort an
der Fadenklemme 12 vorbei zum Gewebe 16. Die Oeffnung 40 weist in bezug auf die Eintragsrichtung
des Bringers 11 (in Figur 3 nach links) eine nach hinten gerichtete Verjüngung 41
auf, deren Ende durch eine kleine Abrundung 42 gebildet ist. Auch diese Abrundung
42 befindet sich mindestens ungefähr senkrecht über der im vorherigen Absatz erwähnten
gedachten Mittellinie.
[0016] Wenn im Betrieb der Webmaschine sich der Bringer 11 nach links bewegt, so zieht die
Abrundung 42 den Schussfaden 14 mit sich. Dadurch gelangt er in die Fadenklemme 12,
wobei die freien Seitenkanten der Oeffnung 40 bei der Führung des Fadens 14 zur Klemme
12 mitwirken. Unmittelbar nach dem Klemmen des Fadens 14 durch die Klemme 12 wird
dieser mit der Schere 18 geschnitten und ins Webfach 17 eingetragen, in dessen Mitte
er einem nicht gezeigten Nehmergreifer übergeben und von diesem noch vollständig ins
Webfach 17 eingetragen wird. Dabei läuft der Faden 14 dauernd, auch während der Rückkehrbewegung
des Bringers 11, durch die Oeffnung 40 hindurch. Beim Austritt des Bringers 11 aus
dem Webfach 17 wird der neu eingezogene Schussfaden angeschlagen. Damit liegt der
in Figur 3 gezeigte Zustand wieder vor. Der Faden 14 ist vor dem Webvorgang, während
desselben und nach diesem, d.h. dauernd, in der Oeffnung 40 eingefädelt. Bezüglich
der in Figur 1 gezeigten Arbeitsweise ist ein Einfädeln des Fadens 14 zwischen den
Einfädlerspitzen 20,21 nicht notwendig und sind die erwähnten dadurch bedingten Nachteile,insbesondere
die Gefahr der Fibrillenbrüche, eliminiert. Ein weiterer ganz wesentlicher Vorteil
besteht darin, dass der Fadenvorleger 19 nicht mehr die in Figur 1 gezeigte,durch
das Einfädeln zwischen den Einfädlerspitzen 20,21 bedingte, seitlich des Kopfes des
Bringers 11 befindliche Position einnehmen muss. Dies erlaubt es, den Fadenvorleger
19 hinter der Umkehrposition des aus dem Webfach 17 ausgetretenen Bringers 11 anzubringen.
Als Folge davon kann dieser auch mindestens ungefähr senkrecht über der im vorherigen
bereits erwähnten gedachten Mittellinie des Antriebsbandes 13, welche in der Längsrichtung
des auf der Lade aufliegenden Bandes 13 verläuft, angebracht werden.
[0017] Wenn zum Zweck der Uebergabe des Schussfadens 14 vom Bringerzum Nehmergreifer diese
zum Stillstand und abgebremst werden müssen und dabei der Faden 14 etwas locker wird,
so fällt dieser auf die Mitte des Bandes 13 und wird somit durch die sich an dessen
Rändern befindlichen Schmutzteilchen, Fibrillen oder die durch Abrieb sonstwie gebildeten
Partikel nicht beschmutzt. Man erhält durch die Erfindung eine ganz erhebliche Verbesserung
der Gewebequalität.

1. Greiferwebmaschine, welche einen Bringergreifer (Bringer) (11) mit einem langgestreckten
Antriebsorgan (13) und einen Nehmergreifer zum Uebernehmen der vom Bringer (11) in
das Webfach eingebrachten Schussfäden (14) umfasst, bei welcher sich zu Beginn des
Fadeneintragsvorganges ein Schussfaden (14) von einem ortsfesten Schussfadenvorrat
(15) zu einem Fadenvorleger (19) und von diesem zum letzten ins Gewebe (16) eingewobenen
Schussfaden erstreckt, wobei der Bringer (11) eine zum Erfassen und Mitnehmen der
einzutragenden Schussfäden (14) in das Webfach (17) dienende Fadenklemme (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) vom Fadenvorleger (19) zusätzlich
über die Deckplatte des Bringers (11) und durch eine in dieser Deckplatte vorhandene,
in sich geschlossene Oeffnung (40) hindurch zum zuletzt eingewobenen Faden verläuft,
wobei der Schussfaden (14) während des Webens dauernd in der Oeffnung (40) eingefädelt
bleibt, und dass die Oeffnung (40) bezüglich der Schussfadeneintragsrichtung des Bringers
(11) eine nach hinten verlaufende Verjüngung (41) besitzt zum Zweck, zusammen mit
dem Fadenvorleger (19) den Schussfaden (14) während des Eintragsvorganges im wesentlichen
senkrecht über der gedachten, in der Längsrichtung des Antriebsorganes (13) verlaufenden
Mittellinie des sich auf der Weblade (23) befindlichen Antriebsorganes zu halten.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Webmaschine zum
Weben von endlosen Glasfaserund Chemiefasergarnen verwendet wird.