[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fernsteuersystem, das bezüglich Sendern, die Telegramme
leitungslos absenden, und bzw. oder empfangenden Dekodern, die vorzugsweise auf Aktoren
wirken, Gruppenbildung ermöglicht.
[0002] Es ist bekannt, bestimmte Senderbefehle im Dekoder bestimmten Ausgängen durch Programmierung
zuzuordnen (DE-A-3 803 920). Der bekannte Dekoder ist dafür eingerichtet, Informationswörter
aus einem vorgegebenen Übertragungsformat zu erlernen und danach wiederzuerkennen.
Als Übertragungsmedium zwischen Sender und Dekoder dient Infrarotstrahlung.
[0003] In der Gebäudesystemtechnik ist es erwünscht, mit einem Senderbefehl wahlweise verschiedene
Aktoren anzusteuern, die die jeweils angeschlossenen Verbraucher beaufschlagen. Solche
Verbraucher können außer Leuchten Motoren für Rolladen oder vielfältige Geräte und
Einrichtungen der Gebäudesystemtechnik sein. Insbesondere möchte man mit einem Senderbefehl
auch mehrere Aktoren für eine Gruppenbildung ansteuern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fernsteuersystem mit freier Gruppenbildung
bereitzustellen.
[0005] Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt durch ein Fernsteuersystem nach Patentanspruch
1. Die Gruppenbildung wird ermöglicht, indem die Dekoder durch Speicher, die programmierbar
als Zuordnungstabellen belegbar sind, jeder empfangenen, nach Befehlstasten orientierten
Tastenadresse frei festlegbar eine oder mehrere Tastenadressen auf der Abgabeseite
zu den Aktoren zuordnen lassen. Die Absendung einer Tastenadresse vom Sender kann
nach Wahl einen Abgang oder mehrere Abgänge des Dekoders beaufschlagen. Die Zuordnungstabelle
bildet eine Art Matrix zwischen den Ausgängen des Senders und den Ausgängen des Dekoders.
[0006] Eine Weiterbildung besteht darin, daß die Tastenadressen sowohl der Sender, als auch
auf den Abgabeseiten der Dekoder mit Basisadressen arbeiten, die bezüglich Sendern
und Dekodern nach einem Ordnungsprinzip korrelieren, das durch Wahl eines Ordnungselements
eine bestimmte Zuordnung ergibt. Verschiedene Sender können dadurch mit gleichen Tastenadressen
beim selben Dekoder verschiedenartige Abgänge beaufschlagen. Durch eine derartige
Organisation mit Basisadressen und Tastenadressen gewinnt man völlige Freiheit in
der Zuordnung von Befehlssignalen mehrerer Sender zu mehreren Dekoderausgängen.
[0007] Es ist daher möglich eine Installation gerätemäßig durchzuführen und nachträglich
Befehlslinien zur Bedienung des Systems und der Geräte von den einzelnen Sendern aus
einzurichten. Handbedienungsorgane an den Sendern lassen sich hierbei wie übliche
Installationsschalter und Stellorgane bedienen. Die Handbedienungsorgane der verschiedenartigsten
Ausführung sollen hier unter dem Begriff "Tasten" zusammengefaßt werden. Entscheidend
ist die gewonnene Befehlsgabe und ihre Verarbeitung.
[0008] Es ist günstig, wenn die Tastenadressen auf der Abgabeseite der Zuordnungstabelle
durch den Stellenwert der Bits jeweils dem Ausgang zugeordnet werden dessen Ordnungszahl
dem Stellenwert entspricht. Dadurch kann die Zuordnung in einfacher Weise bewirkt
werden.
[0009] Vorteilhafterweise können die Basisadressen an jedem Sender eingestellt werden, beispielsweise
durch einen Binär-Kodierschalter. Am Dekoder kann die Einstellung entsprechend sein
oder durch das Telegramm bestimmt werden.
[0010] Die Übersichtlichkeit bei der Zuordnung von Sendern zu Geräten bzw. Verbrauchern
wird gefördert, wenn am Dekoder die auf der Eingangsseite angesprochene Tastenadresse
durch einen Zeiger angezeigt wird.
[0011] Die Erfindung soll nun anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:
In FIG 1 ist das Zusammenwirken von Telegrammen der Sender mit den Zuordnungstabellen
der Dekoder und die Belegung der Ausgänge der Dekoder veranschaulicht.
In FIG 2 ist schematisiert ein Sender und ein Dekoder mit einer Zuordnungstabelle
in Verdrahtung mit Aktoren wiedergegeben.
[0012] Das Fernsteuersystem arbeitet mit Sendern 1, beispielsweise Se 1, Se 2 und Se 3,
und mit Dekodern 2, man vergleiche Figur 2, dort die Zuordnungstabellen 3. Als Übertragungsmedium
für die von den Sendern 1 abgestrahlten Telegramme eignet sich besonders Infrarotlicht,
da es bei geeigneter Kodierung wenig störanfällig ist. Die Infrarotstrahlung wird
vom eigentlichen Sender 4 abgestrahlt und von einem Empfänger 5 nach Figur 2 empfangen.
Die Dekoder 2, De 1, De 2 beispielsweise, stehen mit Aktoren 6 vorzugsweise durch
Leitungen in Verbindung. Die von Sender 1 ausgegebenen Telegramme beaufschlagen über
die Dekoder 2 und ihre Zuordnungstabelle 3 vorbestimmte Aktoren 6, die ihrerseits
Installationsgeräte schalten oder steuern. Solche Installationsgeräte können außer
Leuchten die verschiedenartigsten Einrichtungen der Gebäudesystemtechnik und der Installationstechnik
sein, beispielsweise Stellmotoren sowie Steuer- und Regeleinrichtungen, beispielsweise
Heizungsanlagen oder Einbruchalarmanlagen. Derartige Anlagen können beispielsweise
durch das Fernsteuersystem ein-und ausgestellt sowie scharfgeschaltet und ausgeschaltet
werden.
[0013] Die Dekoder 2 weisen Speicher auf, die programmierbar als Zuordnungstabellen 3 zu
belegen sind. Jeder empfangenen, nach Befehlstasten 7 orientierten Tastenadresse eines
Telegramms sind durch die Zuordnungstabellen frei belegbar eine oder mehrere Tastenadressen
auf der Abgabeseite 8 der Zuordnungstabellen 3 zu den Aktoren 6 zuordenbar.
[0014] Die Absendung einer Tastenadresse vom Sender 1 kann einen Abgang von beispielsweise
4 Abgängen 8, "1,2,3,4" nach Wahl oder mehrere Abgänge beaufschlagen. So ist in Figur
1 der Eingangsseite 9 der Zuordnungstabelle 3 des Dekoders 2 mit der Bezeichnung "De
1 dem Eingang "0" auf der Abgabeseite 8 die Ausgänge "1,2, 3,4" zugeordnet. Eine vom
Sender 1 mit der Bezeichnung "Se 2" abgegebene Tastenadresse "1" beaufschlagt beim
Dekoder "De 1" die Ausgänge "1,2,3,4", wie es durch die eingetragenen Kreuze veranschaulicht
ist. Ein Dekoder 2 mit der Bezeichnung "De 1 mit der Zuordnungstabelle 3 arbeitet
mit 16 Basisadressen "B 0-B 15". Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 beaufschlagt
der Sender 1 mit der Bezeichnung "Se 3" beim Dekoder 2 mit der Bezeichnung "De 1 in
der Basisadresse "B 0"die Eingänge "0, 1 und 2" und die Ausgänge auf der Abgabeseite
8 mit den Bezeichnungen "1,2,3,4" sowie im Dekoder mit der Bezeichnung "De 2" in der
Basisadresse "B 0" den Eingang "0". Zum Eingang 1 ist der Speicher nicht belegt, so
daß keiner der vier Ausgänge im Beispiel mit dem Eingang 1 in Beziehung steht.
[0015] Der Sender 1 mit der Bezeichnung "Se 4" beaufschlagt mit seiner Tastenadresse 1 im
Dekoder "De 1 " in der Basisadresse "B 4" den Eingang 12 und die Ausgänge "2-4" sowie
im Dekoder "De 2" in der Basisadresse "B 4" den Eingang "12" und die Ausgänge "2-4".
Die Tastenadressen 2 und 3 beaufschlagen die Eingänge "13 und 14" und die Ausgänge
"3" bzw. "2". Der Sender 1 mit der Bezeichnung "Se 1 ist als Doppelgänger programmiert
zu verstehen, d.h. seine Tastenbelegung und seine Funktion stimmen mit der des Senders
"Se 2" überein.
[0016] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist der Absendung einer Tastenadresse von einem
Sender nach Wahl ein Abgang oder mehrere Abgänge der beaufschlagten Dekoder zugeordnet.
Zugleich können verschiedene Sender mit gleichen Tastenadressen beim selben Dekoder
verschiedenartige Abgänge beaufschlagen. Man vergleiche die Tastenadresse 1 beim Sender
1 mit der Bezeichnung "Se 2" und den Sender "Se 3" mit der Tastenadresse "1 ".
[0017] In den Zuordnungstabellen kann auf der Abgabeseite durch den Stellenwert der Bits
jeweils der Abgang zugeordnet werden, dessen Ordnungszahl dem Stellenwert entspricht.
Die Basisadressen können an jedem Sender einstellbar sein, beispielsweise durch einen
Binär-Kodierschalter. Vorteilhafterweise kann am Dekoder 2 jeweils die auf der Eingangsseite
angesprochene Tastenadresse durch einen Zeiger angezeigt werden. Man spricht in diesem
Zusammenhang auch von indirekter Adressierung.
[0018] Ersichtlich ermöglicht das Fernsteuersystem eine freie Gruppenbildung, beispielsweise
eine interne Gruppenbildung bezüglich eines Senders, daß nämlich von einer Tastenadresse
mehrere Ausgänge des Dekoders beaufschlagt werden, als auch mehrere Dekoder übergreifende
Gruppierungen. Bei einem Vier-Kanal-System, also vier Tasten eines Senders, und sechzehn
Basisadressen, wie sie handelsübliche Geräte zur Verfügung stellen, erhält man einen
Adressenraum von 4x16 = 64. Für die Zuordnungstabelle eignet sich insbesondere ein
Langzeitspeicher, beispielsweise ein EE-PROM.
[0019] Die Programmierung kann folgendermaßen vor sich gehen: Alle notwendigen Steuerausgänge
einer bestimmten Anwendung, durch die Anzahl der Kanäle geteilt, im Ausführungsbeispiel
vier Kanäle, ergibt die Anzahl der notwendigen Dekoder. Die Anzahl der Einzelfunktionen
plus Gruppenfunktionen von Steuerausgängen ergibt die Anzahl der Tasten insgesamt,
die durch die Anzahl der Kanäle geteilt die Mindestanzahl an Sendern ergibt. Bei gewünschten
Doppelgängern erhöht sich die erforderliche Anzahl an Sendern. Die Basisadressen werden
von den Sendern der Reihe nach, also fortlaufend vergeben und eingestellt. Die Ausgänge
der Dekoder können wahllos an Verbraucher bzw. deren Aktoren angeschlossen werden.
[0020] Zweckmäßigerweise haben alle Dekoder eine Programmiertaste, um in den Lernmodus zu
gelangen oder der Lernmodus kann auch durch ein Sondertelegramm des Senders eingeleitet
werden. Vorteilhafterweise hat dann jeder Sender eine Spezialtaste, beispielsweise
eine durch eine Kugelschreiberspitze zu bedienende sogenannte Kugelschreibertaste,
um Telegramme zur Einleitung des Lernmodus abzugeben. Für derartige Telegramme genügt
eine geringe Leistung. Es muß sichergestellt werden, daß während der Programmierung
keine fremden Fernsteuersignale im Raum abgegeben werden.
[0021] Der Ablauf der Programmierung kann im einzelnen beispielsweise wie folgt aussehen:
In einem ersten Schritt wird die Programmiertaste für den Lernmodus am entsprechenden
Dekoder gedrückt. In einem zweiten Schritt wird die im Dekoder in seiner Zuordnungstabelle
einzuprogrammierende Taste des Senders gedrückt, beispielsweise, die Taste "3", die
zu einem Eintrag auf der Eingangsseite 9 des Dekoders "De 1 unter "2" führt. Ein Zeiger
am Dekoder kann den angesprochenen Eingang anzeigen. Durch erneute Betätigung der
Taste "3" wird in der Zuordnungstabelle bei dreimaligem Drücken der Taste der Ausgang
"3"zugeordnet. Um die nicht zu belegenden Leerplätze freizulassen kann dreimal dieser
Vorgang wiederholt werden, wodurch die vier Aufnahmebereitschaften für die Eingangszeile
verbraucht sind. Falls weitere Ausgänge zuzuordnen wären, hätten die den Ausgängen
entsprechenden Ziffern durch entsprechende Tastenbetätigung belegt werden können.
Anstelle der Bezeichnung "Zeiger" spricht man in der Datenverarbeitung auch von "indirekter
Adressierung". Es ist hier also nicht gemeint, daß ein Zeiger visualisiert werden
müsse.
Es ist verständlicherweise auch möglich, andere, von der Datenverarbeitung gebräuchliche
Vefahrensweisen vorzusehen.
In einem dritten Schritt kann durch kurzen Tastendruck am Sender getestet werden,
welcher Ausgang belegt ist. Dies ist vorteilhaft, wenn die Verbraucher wahllos angeschlossen
wurden und man die Zuordnung der Installation nachträglich durchführt. In einem vierten
Schritt können durch einen langen Tastendruck alle vier Ausgänge zugeordnet werden,
so daß man also alle vier Ausgänge zu dieser einen Tastenadresse gruppiert belegt.
In einem fünften Schritt wird die Programmiertaste für den Lernmodus des Dekoders
nochmals gedrückt bzw. bei einer Einrichtung mit Sondertelegrammen dieses vom Sender
abgegeben, wodurch der Dekoder in den Normalmodus zurückgeführt wird. Danach ist der
Arbeitsbetrieb der Installation möglich.
1. Fernsteuersystem, das bezüglich Sendern, die Telegramme leitungslos absenden, und
bzw. oder empfangenden Dekodern (2), die vorzugsweise über Leitung auf Aktoren (6)
wirken, Gruppenbildung ermöglicht, indem die Dekoder (2) durch Speicher, die programmierbar
als Zuordnungstabellen (3) belegbar sind, jeder empfangenen nach Befehlstasten (7)
orientierten Tastenadresse frei festlegbar eine oder mehrere Tastenadressen auf der
Abgabeseite (8) zu den Aktoren (6) zuordnen lassen.
2. Fernsteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastenadressen
sowohl der Sender (1) als auch auf den Abgangsseiten (8) der Dekoder (2) mit Basisadressen
zusammenarbeiten, die bezüglich Sendern (1) und Dekodern (2) nach einem Ordnungsprinzip
korrelieren, das durch Wahl eines Ordnungselements eine bestimmte Zuordnung ergibt.
3. Fernsteuersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastenadressen
auf der Abgabeseite (8) der Zuordnungstabelle (3) durch den Stellenwert der Bits jeweils
dem Ausgang zugeordnet werden, dessen Ordnungszahl dem Stellenwert entspricht.
4. Fernsteuersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisadressen
an jedem Sender (1) einstellbar sind, insbesondere durch einen Binär-Kodierschalter.
5. Fernsteuersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Dekoder (2) die
auf der Eingangsseite (9) angesprochene Tastenadresse durch einen Zeiger anzeigbar
ist.