[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fernsteuersystem für Großräume, das mit Sendern
arbeitet, von denen mittels geeigneter Adressierung einer oder mehrere mit einem oder
mehreren Dekodern zusammenarbeiten. Die Dekoder beaufschlagen Aktoren, die Schalter
für Leuchten oder Lampengruppen sein können, die Notrufeinrichtungen schalten, Sicherheitseinrichtungen
scharfschalten oder Motoren in Gang setzen können, bzw. für Rolladen an Fenstern.
Sie können auch eine Heizungsanlage stellen oder vom Tag- auf den Nachtbetrieb umschalten.
Im einzelnen bezieht sich die Erfindung auf eine Fernsteuerung nach Gattungsbegriff
von Patentanspruch 1.
[0002] Üblicherweise sind derartige Sender auf den zugeordneten Empfänger optisch auszurichten,
wenn die Sender mit Infrarot betrieben werden, oder sie sind anderweitig auf einen
speziellen Empfänger abzustimmen. Das ist in der Montage aufwendig und beim Verändern
von Raumaufteilungen in Büroräumen und Fabrikhallen hinderlich. Der Vorteil von Busleitungen,
die den Verdrahtungsbedarf drastisch verringern, wird dadurch wieder geschmälert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fernsteuersystem zu entwickeln, das
leicht zu montieren und räumlichen sowie organisatorischen Änderungen leicht anzupassen
ist und die Vorteile von Busleitungen voll zur Geltung bringt.
[0004] Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt durch ein Fernsteuersystem nach Patentanspruch
1. Danach ist jedem Dekoder ein Empfangsbereich, insbesondere in etwa ein Kugelraum
bzw. in Projektion auf die Ebene einer Dekoderanordnung eine Kreisfläche, zugeordnet.
Der Empfangsbereich wird im wesentlichen durch die Gerätecharakteristik, die Sender-Empfänger-Leistung
sowie die Empfangsverhältnisse bestimmt. Jedem Empfangsbereich ist eine eigene Empfängeradresse
zugeordnet, die zusammen mit Funktionsbefehlen das Telegramm eines Senders an einen
Dekoder bildet. Als Funktionen werden Aktionen von Leistungsteilen verstanden, die
einzeln oder in Gruppen durch eine Sendertaste ausgelöst werden. Jede Empfängeradresse
wiederholt sich erst nach einem Sicherheitsabstand, der in einem Vielfachen von Empfangsbereichen
auszudrücken ist.
[0005] Das Fernsteuersystem ermöglicht, ohne besondere Ausrichtung von Sendern und auch
bei unterschiedlichen Empfangsbereichen aufgrund von Faktoren, die die Übertragungseigenschaften
zeitweilig verändern, programmiert bestimmte Dekoder anzusprechen und damit zuordenbare
Aktoren und Verbraucher. Bei organisatorischen oder räumlichen Änderungen können die
Adressen für die Dekoder leicht geändert werden. Wesentlich ist, daß die Adressen
erst nach einem Sicherheitsabstand, der der maximalen Übertragungsstrecke eines Senders
unter extremen Umständen entspricht, wiederholt werden.
[0006] Die Funktionsbefehle je Dekoder bzw. Sender werden vorteilhafterweise aus Basisadressen
und aus Tastenadressen, die Handbedienungsorganen zugeordnet werden, zusammengesetzt.
Bei auf dem Markt befindlichen Geräten ist es vorteilhaft, mit sechzehn Basisadressen
und vier Tastenadressen zu arbeiten. Die Funktionen können durch Kodierschalter bzw.-taster
programmiert werden. Bei einer Grundausstattung der Sender mit einem Vier-Kanalsystem
und sechzehn Funktionen je Kanal werden 64 Funktionen bereitgestellt. Diese können
in sechzehn Basisadressen eingeteilt werden, wobei jede Basisadresse wiederum vier
weitere Adressen enthält, die den vier Tasten eines Hand-oder Wandsenders zugeordnet
werden können. Man kann das auch so verstehen, daß ein Sender dann zwei binär kodierte
Schalter mit sechzehn Positionen enthält.
[0007] Nach einer Weiterbildung weisen die Dekoder zwischen ihrem Empfänger und ihrem Ausgang
einen Speicher auf, der als Zuordnungstabelle frei programmierbar eine Zuordnung der
empfangenen Adresse zu Aktoren herstellt, die über Busleitung mit dem Ausgang des
Dekoders verbunden sind. Die Dekoder können hierbei rasterartig untereinander durch
Busleitungen verbunden sein und durch weitergeführte Busleitungen mit Aktoren in Verbindung
stehen. Durch den als Zuordnungstabelle eingesetzten Speicher kann die Beaufschlagung
der Aktoren leicht gewählt und verändert werden.
[0008] Nach einer weiteren Weiterbildung können überlagerte Sonderfunktionen auch ohne spezielle
Sender mit speziellen Kanälen und Programmen mit den üblichen installierten Sendern
zur Bedienung der Installation erzielt werden. Hierzu sind im Telegramm, vorzugsweise
in der Basisadresse, Adressen bzw. Bereiche für Sonderfunktionen reserviert. Jede
reservierte Adresse ist in der Zuordnungstabelle eines jeden der Dekoder zur Beaufschlagung
der selben Aktoren bereitzustellen. Die Dekoder sind an ihren Ausgängen untereinander
und mit den Eingängen der Aktoren durch Busleitungen verbunden. Im übrigen ist die
Zuordnungstabelle bei den Funktionen frei belegbar. Vorteilhafterweise werden die
obersten vier Basisadressen für Sonderfunktionen reserviert. Durch die Sonderfunktionen
lassen sich "Pförtner-Sender" erstellen als auch Schalt- und Steuerbefehle für bestimmte
Aktoren von irgendeinem der Sender ausgeben. Auf diese Weise kann ein Sender mittels
Sonderfunktionen in jeden Bereich des Großraumes hineinwirken, wobei es gleichgültig
ist, welcher Dekoder oder welche Gruppe von Dekodern den Sender empfangen hat.
[0009] Der Sicherheitsabstand wird bei marktüblichen Geräten vorteilhafterweise so gewählt,
daß er in jeder Koordinatenrichtung vier Empfangsbereiche ausmacht. Es ergibt sich
hierdurch ein Adressensystem für sechzehn Empfangsbereiche. Sechzehn Empfangsbereiche
ergeben bei 64 Funktionen 1024 Adressen. Bei Infrarot als Übertragungsmedium ist im
Infrarot-Telegramm eine zehn-Bit-Adresse vorzusehen. Der Speicher für eine Zuordnungstabelle,
bzw. ein EEPROM, muß dann mindestens eine Größe von 64+1 Speicherplätzen enthalten,
da die Adresse des Empfangsbereiches in einer einzigen Adresse abgelegt werden kann.
[0010] Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Empfangsbereiche wird vorteilhafterweise
ebenso groß gewählt wie der Durchmesser der Empfangsbereiche. Dadurch kann der Abstand
der Mittelpunkte dem räumlichen Raster eines Gebäudes angepaßt werden, und man stellt
zugleich sicher, daß die Fläche einer Rastereinheit durch einen einzigen Empfangsbereich
versorgt werden kann. Bei handelsüblichen Geräten und derzeitigen Gebäuderastern ist
es vorteilhaft, den Abstand zwischen den Mittelpunkten der Empfangsbereiche mit zwölf
Metern festzulegen. Der Radius eines Empfangsbereichs ist dann die Quadratwurzel aus
der Summe der halben Abstandsquadrate. Mit sechzehn Empfangsbereichen, also vier Empfangsbereichen
je gedachter Koordinatenachse, ergibt sich dann ein Sicherheitsabstand von vier mal
zwölf Metern, also von 48 Metern. Danach ist für benachbarte weitere Empfangsbereiche
eine Adressenwiederholung möglich.
[0011] Die Erfindung soll nun anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:
FIG 1 veranschaulicht das Fernsteuersystem anhand der Gliederung in Empfangsbereiche.
FIG 2 gibt die Umsetzung eines gesendeten bzw. empfangenen Teleramms in der Zuordnungstabelle
nach einer Weiterbildung der Erfindung und die Befehlsweitergabe über Busleitung wieder.
In FIG 3 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Sendet in Größenordnung und Art eines
Installationsschalters für Unterputzinstallation in Aufsicht dargestellt.
[0012] Das Fernsteuersystem nach Figur 1 arbeitet mit Sendern 1, von denen mittels geeigneter
Adressierung einer oder mehrere mit einem oder mehreren Dekodern 2 zusammenarbeiten.
Die Dekoder schalten Aktoren, die über Leitungen mit den zugeordneten Dekodern in
Verbindung stehend vorzustellen sind. Jedem Dekoder 2 ist ein Empfangsbereich 3, in
etwa ein Kugelraum zugeordnet. In der Projektion auf eine Ebene, in der die Dekoder
2 angeordnet sind, ergibt sich eine Kreisfläche. Der Empfangsbereich ist durch die
Gerätecharakteristik von Sendern 1 und Dekodern 2, der Sender-Empfänger-Leistung sowie
den Empfangsverhältnissen bestimmt. Jedem Empfangsbereich 3 ist eine eigene Empfängeradresse
zugeordnet, die zusammen mit Funktionsbefehlen das Telegramm 4 eines Senders an einen
Dekoder, nach Figur 2, bildet. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 sind in der Ecke
einer Industriehalle 4x4=16 Dekoder 2 mit ihren Empfangsbereichen 3 angeordnet. Die
Dekoder 2 können an der Decke oder einer abgehängten Zwischendecke montiert sein.
Die Sender 1 können als Wandsender ausgeführt sein, wie es auf der linken Seite des
Hallengrundrisses veranschaulicht ist, oder auch sonst an einer direkt oder indirekt
für eine Handbedienung zugänglichen Stelle angebracht sein, wie es durch den oberen
Sender 1 in der Grundrißansicht veranschaulicht ist. Die Gebäudewände 5 in der Halle
begrenzen die Wirkung der wandnahen Empfangsbereiche.
[0013] Unter extremen Bedingungen kann ein Sender 1 eine größte Reichweite 6 aufweisen,
die innerhalb des Erfassungsbereiches der Dekoderanordnung eines Adressensystems liegen
soll. Die Dekoder 2 sind vorteilhafterweise so angeordnet, daß der Abstand zwischen
den Mittelpunkten der Empfangsbereiche 3 ebenso groß ist wie der Durchmesser der Empfangsbereiche.
Wenn der Abstand 8 zwischen den Mittelpunkten der Empfangsbereiche zwölf Meter beträgt,
ergibt sich ein Raumraster, dessen Raumachsen 9 gleichfalls um zwölf Meter beabstandet
sind. Die von Raumachsen berandetete kleinste Raumeinheit kann hierbei durch einen
Empfangsbereich 3 versorgt werden. Der Dekoder 2 ist hierbei um einen halben Abstand
8 der Mittelpunkte der Empfangsbereiche, also um den Abstand 10 von den Seiten der
Rastereinheit beabstandet, im Ausführungsbeispiel also jeweils um sechs Meter. Dies
entspricht auch dem Abstand von den Raumachsen 9.
[0014] Vorzugsweise sind die Dekoder 2 untereinander rasterartig durch Busleitungen verbunden,
die in Weiterführungen und Verzweigungen zu jeweils angeschlossenen Aktoren weiterführen.
[0015] Ein von einem Sender 1 abgesetztes Telegramm 4 nach Figur 2 wird einem Dekoder 3
eines Adressensystems mit der Zuordnungstabelle 11 zugesandt bzw. durch Infrarotstrahlung
übermittelt. Das Telegramm 4 setzt sich zusammen aus einer Empfängeradresse 12, auch
als Ek bezeichnet, und aus Funktionsbefehlen 13, die sich wiederum aus Basisadressen
14, auch Bm bezeichnet, und aus Tastenadressen 15, auch als Ta bezeichnet, zusammensetzen.
In einer für derzeit gebräuchliche Sender und Empfänger günstigen Ausführung weist
das Telegramm 4 sechzehn Empfängeradressen 12 eines Adressensystems und 64 Funktionen
aus sechzehn Basisadressen 14 und vier Tastenadressen 15, auf. In dem als Zuordnungstabelle
11 dienenden Speicher werden den Funktionen 13 die gewünschten Aktoren zugeordnet.
Dies erfolgt in einer Matrix 16 für Funktionen. In einer Matrix 17 für Sonderfunktionen
sind Adressen der Basisadressen 14 für Sonderfunktionen reserviert. Durch die Matrix
17 für Sonderfunktionen, die zumindest bei allen Dekodern eines Adressensystems übereinstimmt,
kann ein bestimmter Aktor oder eine bestimmte Aktorengruppe und damit die zugeordneten
Verbraucher von irgendeinem der Sender des Systems beaufschlagt bzw. geschaltet werden.
Hierzu ist es erforderlich, daß die Dekoder 2 eines Adressensystems alle durch Busleitungen
22 miteinander und mit den Aktoren verbunden sind. In der Matrix 18 für Empfängeradressen
werden einer Empfängeradresse 12 physisch ein bestimmter Dekoder 2 zugeordnet.
[0016] Die Auswertung kann zweckmäßigerweise so erfolgen, daß in einer Entscheidungsroutine
19 abgefragt wird, ob die empfangene Empfängeradresse 12 mit der Empfängeradresse
des Dekoders 2 bzw. mit dem entsprechenden Empfangsbereich 3 übereinstimmt. Wenn dies
mit der Entscheidung "ja" bestätigt wird, wird das Absetzen der Funktionsbefehle 20
auf die Busleitung freigegeben. Wenn die Entscheidungsroutine 19 zum Ergebnis "nein"
führt, wird in einer nachgeschalteten Entscheidungsroutine 21 geprüft, ob eine Sonderfunktion
vorliegt. Im Fall "ja" wird das Absetzen der Funktionsbefehle 20 auf die Busleitung,
in diesem Fall die Sonderfunktionen, dennoch freigegeben. Anderenfalls wird das Absetzen
nicht freigegeben, da der empfangende Dekoder mit seinem Empfangsbereich vom gesendeten
Telegramm nicht angesprochen werden sollte.
[0017] In Figur 3 ist ein Sender mit Handbedienungsorganen in Aufsicht veranschaulicht.
Er weist vier Tasten 23 für Funktionen auf, die von Hand bedient werden können. Über
ein geeignetes Fenster 24 kann Infrarotlicht ohne nennenswerte Bevorzugung einer Richtung
abgestrahlt werden.
1. Fernsteuersystem für Großräume, das mit Sendern (1) arbeitet, von denen mittels
geeigneter Adressierung einer oder mehrere mit einem oder mehreren Dekodern (2) zusammenarbeiten,
die Aktoren beaufschlagen, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Dekoder (2) ein Empfangsbereich
(3), insbesondere in etwa ein Kugelraum 3 bzw. in Projektion auf die Ebene einer Dekoderanordnung
eine Kreisfläche, zugeordnet ist, der durch Gerätecharakteristik, Sender-Empfänger-Leistung
sowie die Empfangsverhältnisse gegeben ist, und wobei jedem Empfangsbereich (3) eine
eigene Empfängeradresse (12) zugeordnet ist, die zusammen mit Funktionsbefehlen das
Telegramm (4) eines Senders zu einem Dekoder (2) bildet, und jede Empfängeradresse
(12) sich erst nach einem Sicherheitsabstand, ausgedrückt in einem Vielfachen von
Empfangsbereichen, wiederholt.
2. Fernsteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsbefehle
je Dekoder (2) bzw. Sender (1) aus Basisadressen (14) und aus Tastenadressen (15),
die Handbedienungsorganen (Tasten 23) zugeordnet werden, zusammengesetzt sind.
3. Fernsteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekoder (2) zwischen
ihrem Empfänger und ihrem Ausgang einen Speicher eingeschaltet haben, der als Zuordnungstabelle
(11) programmierbar eine Zuordnung der empfangenen Adresse zu Aktoren herstellt, die
über Busleitung (22) mit dem Ausgang des Dekoders (2) verbunden sind.
4. Fernsteuersystem nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Telegramm
(4), vorzugsweise in der Basisadresse (14), Adressen bzw. Bereiche für Sonderfunktionen
reserviert sind, die in der Zuordnungstabelle (11) jedes der Dekoder (2) die selben
Aktoren beaufschlagen, daß die Dekoder an ihren Ausgängen untereinander und mit den
Eingängen der Aktoren durch Busleitungen (22) verbunden sind und daß im übrigen die
Zuordnungstabelle (11) bei den Funktionen frei belegbar ist.
5. Fernsteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsabstand
in jeder Koordinatenrichtung vier Empfangsbereiche (3) ausmacht, so daß sich ein Adressensystem
für 16 Empfangsbereiche ergibt.
6. Fernsteuersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je Dekoder (2) sechzehn
Basisadressen (14) und vier Tastenadressen (15) vorgesehen sind.
7. Fernsteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (10)
zwischen den Mittelpunkten der Empfangsbereiche (3) ebenso groß ist wie der Durchmesser
der Empfangsbereiche.
8. Fernsteuersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
den Mittelpunkten der Empfangsbereiche in Abstimmung auf das Raster der Architektur
großer Räume 12 Meter beträgt.