[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rahmenverbundsystem für einen Preßrahmen eines
Transformatorkerns
[0002] Transformatoren, insbesondere Leistungstransformatoren, umfassen in der Regel einen
aus Kernblechen geschichteten Transformatorkern, auf dessen Schenkel die Spulen der
einzelnen Phasen angeordnet sind. Die Spulen können in Gießharz vergossen sein. Der
Transformatorkern wird dabei von einem sogenannten Preßrahmen zusammengehalten. Der
Preßrahmen besteht im wesentlichen aus Rahmenteilen, insbesondere Metallschienen,
die jeweils zu beiden Seiten der Joche miteinander verschraubt sind. Zusätzlich sind
die Rahmenteile zweier Transformatorjoche durch sogenannte Zuganker miteinander verbunden.
Diese dienen dazu, den Transformator längs seiner Schenkel zu verspannen und die Spulen
auf den Schenkeln zu fixieren.
[0003] Ein derartiger Transformator ist beispielsweise in der Trafo-Union Druckschrift A
19100-T1306-A13, Seite 3, Bild 2 detailliert abgebildet. Insbesondere ist auch der
genaue Aufbau des Preßrahmens zu erkennen. Die Zuganker bestehen jeweils aus einem
Metallband, das an zumindest einem Ende einen in dem Rahmenteil geführten Zapfen aufweist.
An diesen Zapfen greift ein Schraubenkopf einer Ösenschraube an, die mit einer Spannmutter
an dem Rahmenteil befestigt ist. Die Spannmutter dient zum Einstellen der Zugkraft
am Zuganker. Für jeden Schenkel sind jeweils beidseitig separate Zuganker vorgesehen.
Auf diese Weise können die Rahmenteile des Preßrahmens zusammen mit dem Kern und den
Spulen verspannt werden. Das Verbundsystem zwischen Zuganker und Rahmschiene ist aufwendig,
da viele Einzelteile benötigt werden. Seine Herstellung ist arbeits- und kostenintensiv.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Rahmenverbundsystem wesentlich
zu vereinfachen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß Anspruch 1.
[0006] Ausgehend von der Tatsache, daß bei einem Preßrahmen der bekannten Art entweder nur
die Zuganker oder die Rahmenteile direkt auf dem Transformatorkern aufliegen, ist
es eine Erkenntnis des Erfinders, daß die bekannte Ausführung mechanisch ungünstig
ist. An den nicht am Transformatorkern aufliegenden Teilen des Preßrahmens muß Füllmaterial
vorgesehen werden.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt der gesamte Preßrahmen gleichmäßig
auf dem Transformatorkern auf, wodurch eine gleichmäßige Pressung erzielt wird. Füllmaterial
für die Hohlräume sowie die zusätzlichen Arbeitsgänge entfallen.
[0008] Eine bevorzugte Ausführung des Preßrahmens ist nach einer Kombination der Ansprüche
2 bis 5, 8, 9 und 10 gegeben. Der Aufbau und die Herstellung von Preßrahmenteil und
Zuganker sind wesentlich vereinfacht, wobei ihre Stabilität, insbesondere ihre Verbindungstabilität,
zunimmt. Auch die Anzahl der Einzelteile ist wesentlich reduziert, so daß die Lagerhaltung
für das Rahmenverbundsystem verringert ist. Der Zuganker besteht nur noch aus einem
Stück gestanzten Metalls. Der ohnehin kritische Zapfen entfällt.
[0009] Gemäß Anspruch 13 und 14 wird die Spule am Rahmenteil mit zumindest einem Keil verspannt.
[0010] Dies geschieht durch Einbringen des Keiles mit einem vorgegebenen Einpreßdruck oder
Einspreßweg. Auf diese Weise können bei Anordnung von mehreren Spulen alle mit der
gleichen Kraft einfach und schnell eingespannt werden. Größenunterschiede der Spulen
oder Toleranzen beim Spulenaufbau brauchen nicht berücksichtigt werden.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen
angegeben.
[0012] Im folgenden werden anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung beispielhaft
näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1 Einen Auschnitt eines Längschnitts durch einen Transformator mit Rahmenverbundsystem,
FIG 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Rahmenverbundsystems,
FIG 3 das Rahmenverbundsystem nach FIG 1 in einer Seitenansicht,
FIG 4 ein Rahmenverbundsystem in einer Seitenansicht mit Verstellmöglichkeit,
FIG 5 ein Rahmenverbundsystem in einer Seitenansicht mit Distanzelement,
FIG 6 ein weiteres Rahmenverbundsystem mit Distanszelement und
FIG 7 ein Rahmenverbundsystem mit Halteabdeckung im Längsschnitt.
[0013] FIG 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Transformator 1. Der Transformator 1 umfaßt
einen geschichteten Transformatorkern 3, eine Spule 5 mit Spulenabstützung 7, die
auf einem Schenkel 9 des Transformatorkerns 3 angeordnet ist, sowie einen Preßrahmen
11. Der Preßrahmen 11 umfaßt zunächst ein Preßrahmenteil 13, das am Joch 15 des Transformatorkerns
3 anliegt. Das Preßrahmenteil 13 kann wie dargestellt von einem U-Profil gebildet
sein. Es können jedoch auch andere Profilformen oder auch Flachband verwendet werden.
[0014] Das Preßrahmenteil 13 ist Teil eines Rahmenverbundsystems 16a und weist an seiner
der Spule 5 zugewandten Seite eine Aussparung 17 auf, in der ein am Schenkel 9 aufliegender
Zuganker 19 angeordnet ist. Der Zuganker 19 steht in kraftschlüssiger Verbindung mit
dem Preßrahmenteil 13. Näheres hierzu folgt in der Beschreibung zu den Figuren 3 bis
6.
[0015] In der Darstellung der FIG 1 ist deutlich zu erkennen, daß die dem Transformatorkern
3 zugewandten Flächen 21a, 21 vom Zuganker 19 und vom Preßrahmenteil 13 in einer gemeinsamen
Ebene liegen. Die Flächen 21a, 21 liegen plan auf dem Transformatorkern 3 auf. Hohlräume
zwischen Preßrahmen 11 und Transformatorkern 3 sind nicht vorhanden. Die Pressung
und Verspannung des Transformatorkerns 3 ist verbessert. Die entstehenden Zug- und
Spannkräfte zwischen dem Preßrahmenteil 13 und Zuganker 19 liegen vorteilhafterweise
in der Ebene des Zugankers 19. Das Rahmenverbundsystem 16a besteht im wesentlichen
aus nur zwei Elementen, was zu einer Reduzierung der Lagerhaltung führt. Die Elemente
sind auch besonders einfach herstellbar, da sie aus Standard-Profilen mit nur wenigen
Arbeitsgängen fertigbar sind.
[0016] Zum Verspannen der Spule 5 in Achsrichtung ist zwischen der Spule 5 und dem Preßrahmenteil
13 ein Keil 23 angeordnet, der als Spannvorrichtung dient. Der Keil 23 ist vorzugsweise
mit einer vorgegebenen Kraft eingepreßt. Dies kann auch dadurch erzielt werden, daß
der Keil ein vorgegebenes Wegstück eingepreßt wird. Auf diese Weise kann auch bei
abweichenden Abmessungen von Spule 5 und Preßrahmenteil 13 immer die gleiche Verspannkraft
eingehalten werden. Der Keil 5 kann dabei mit einer selbst- oder rutschhemmenden Oberfläche
bzw. Keilsteigung versehen sein. Es kann auch eine zusätzliche Sicherung, z.B. eine
Lacksicherung oder Verstiftung, vorgesehen werden. Für jede Spule 5 werden mehrere
Keile 23 je Preßrahmenteil 13 verwendet. Bevorzugt ist der Keil 23 in einer Vertiefung
23a der Spulenabstützung 7 angeordnet. Auf diese Weise ist der Keil 23 seitlich geführt.
Darüberhinaus liegt er flach am Preßrahmenteil 13 an, wodurch die Verspannung verbessert
ist. Die Spulenabstützung 7 kann im übrigen auch von einem Spulenkörper gebildet sein.
[0017] FIG 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Rahmenverbundsystems 16b. Hier
weist der Zuganker 19 eine Abwinkelung 24 mit Einstellschraube 25 auf, welche gegen
das Preßrahmenteil 13 drückt. Auf diese Weise ist die Zugkraft zwischen Zuganker 19
und Preßrahmenteil 13 variabel einstellbar. Als Spannvorrichtung für die Spule 5 ist
eine im Preßrahmenteil 13 geführte Spannschraube 27 vorgesehen, welche zwischen Spule
5 und Preßrahmenteil 13 wirkt. Auch hier kann wie bereits oben beschrieben eine zusätzliche
Sicherung angebracht werden. FIG 3 zeigt ein Rahmenverbundsystem 16c nach FIG 1 in
einer Seitenansicht. Der Zuganker 19 ist mit einem Eingriffsteil 29 in der Aussparung
17 des Preßrahmenteils 13 angeordnet. Das Eingriffsteil 29 weist einen Hintergriff
31 auf, der an eine Schulter 33 der Aussparung 17 angreift. Die Angriffsfläche des
Hintergriffs 31 an der Schulter 33 sollte zumindest so groß sein, wie die kleinste
Querschnittsfläche des Zugankers 19. Auf diese Weise ist eine zuverlässige Kraftübertragung
ohne Beschädigung des Eingriffsteils 29 gegeben.
[0018] FIG 4 zeigt eine Variation des Rahmenverbundsystems 16d, bei der eine Verstellmöglichkeit
gegeben ist. Die Aussparung 17 weist dazu mehrere hintereinanderliegende Schultern
33a, 33b auf, so daß das Eingriffsteil 29 in mehreren Stellungen anordbar ist. Dadurch
ist das Rahmenverbundsystem 16d beispielsweise auf verschiedene Transformatorgrößen
oder unterschiedliche Zugkräfte einstellbar.
[0019] FIG 5 zeigt eine weitere Variante des Rahmenverbundsystems 16e. Dabei ist die Aussparung
17, in die das Eingriffsteil 29 passend eingreift in einem Distanzelement 35a vorgesehen,
welches wiederum in einer Öffnung 37 des Preßrahmenteils 13 angeordnet ist. Durch
Verwendung verschieden großer Distanzelemente 35a kann hier die Zugkraft des Rahmenverbundsystems
16e eingestellt werden.
[0020] FIG 6 zeigt ein Rahmenverbundsystem 16f in einer Kombination der Ausführungen von
FIG 4 und FIG 5, bei der zusätzlich das Distanzelement 35b in der Öffnung 37 einstellbar
angeordnet ist. Das Distanzelement 35b, weist dazu hintereinanderliegende Hintergriffe
31a, 31 b auf, die an den Schultern 33a, 33b angreifen. Das Distanzelement 35a, 35b
aus FIG 5 und FIG 6 kann auch zum Ausgleich von Toleranzen beim Transformatorkern
3 oder beim Rahmenverbundsystem 16e bis 16g dienen.
[0021] FIG 7 zeigt eine Ausgestaltung des Rahmenverbundsystems 16g in einem Längsschnitt,
bei dem das Preßrahmenteil 13 auf einer dem Transformatorkern 3 abgewandten Fläche
38 im Bereich der Aussparung 17 eine Halteabdeckung 39 für den Zuganker 19 aufweist.
Auf diese Weise ist der Zuganker 19 bereits bei der Montage in der Aussparung 17 gegen
Verkanten, Abrutschen oder Verdrehen gesichert. Diese Ausgestaltung kann fertigungstechnisch
dadurch hergestellt werden, daß das für die Aussparung 17 aus dem Preßrahmenteil 13
herauszubringende Material durchgepreßt oder -gestanzt wird, so daß das Material die
Halteabdekkung 39 bildet.
[0022] Der Zuganker 19 kann bei den verschiedenen Ausführungen unterschiedlich ausgestaltet
sein. Die Form des Eingriffsteils ist beliebig vorgebbar. Es kann dabei, wie in FIG
3 und 4 dargestellt, angesetzt sein, oder, wie in FIG 5 und 6 dargestellt, aus einem
breiten Flachband herausgeformt werden. Selbstverständlich können auch Kombinationen
der beispielhaft beschriebenen Ausführungen vom Fachmann vorgesehen werden. Dies betrifft
insbesondere die Kombination des Rahmenverbundsystems mit verschiednen Spannvorrichtungen
für die Spule.
1. Rahmenverbundsystem (16a bis 16g) zwischen wenigstens einem Preßrahmenteil (13)
und einem Zuganker (19) eines Preßrahmens (11) eines Transformatorkerns (3), wobei
jeweils eine Fläche (21a,21b) des Zugankers (19) und des Preßrahmenteils (13), die
dem Transformatorkern (3) zugewandt werden sollen, in einer gemeinsamen Ebene anordbar
sind, und mit einer Kombination aus einer Aussparung (17) und einem dazu passenden
Eingriffsteil (29) zwischen Preßrahmenteil (13) und Zuganker (19) in dem Sinne, daß
die betroffenen beiden Flächen (21a,21b) in der gemeinsamen Ebene liegen.
2. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 1, wobei die dem Transformatorkern (3) zugewandten
Flächen (21 a,21 b) im Sinne einer planen Auflage auf dem Transformatorkern (3) montierbar
sind.
3. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Aussparung (17) am Preßrahmenteil
(21a,21b) und das Eingriffsteil am Zuganker (19) angeordnet sind.
4. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 3, wobei das Eingriffsteil (29) als Hintergriff
(31,31 a,31 b) ausgebildet ist, der in die Aussparung (17) des Preßrahmenteils (13)
eingreift.
5. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 4, wobei die Aussparung (17) von einem Distanzelement
(35a,35b) gebildet ist, das in einer Öffnung (37) des Preßrahmenteils (13) angeordnet
ist.
6. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 5, wobei das Distanzelement (35a,35b) in Zugrichtung
des Zugankers (19) verstellbar in der Öffnung (37) anordbar ist.
7. Rahmenverbundsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Angriffsfläche
des Hintergriffs (31,31a,31b) an der Aussparung (17) zumindest der kleinsten Querschnittsfläche
des Zugankers (19) entspricht.
8. Rahmenverbundsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei das Preßrahmenteil
(13) auf einer dem Transformatorkern (3) abgewandten Fläche (38) im Bereich der Aussparung
(17) eine Halteabdeckung (39) für den Zuganker (19)aufweist.
9. Rahmenverbundsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Zuganker (19) aus
einem Flachmetallstück gefertigt ist und der Hintergriff (31,31a,31b) in einer Ebene
des Zugankers (19) liegt.
10. Rahmenverbundsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Preßrahmenteil
(13) eine Spannvorrichtung zum Verspannen einer auf einem Schenkel (9) des Transformatorskerns
(3) anordbaren Spule (5) umfaßt.
11. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 10, wobei die Spannvorrichtung zumindest eine
im Preßrahmenteil (13) geführte Spannschraube (27) umfaßt.
12. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Spannvorrichtung zumindest
einen zwischen dem Preßrahmenteil (13) und der Spule (5) anordbaren Keil (23) umfaßt.
13. Rahmenverbundsystem nach Anspruch 12, wobei der Keil (23) mit einer vorgegebbaren
Kraft zwischen Preßrahmenteil (13) und Spule (5) einpreßbar ist.