[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackung für stückiges
Packgut, insbesondere für Gebinde, die aus einem Rahmentragwerk aus winkelförmigen
Elementen aus Verpackungsmaterial mit zumindest einem offenen Rahmenfeld aufgebaut
ist. Bei dem Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, wird ein Streifen aus dem Verpackungsmaterial
an das Packgut angelegt und der an dem Packgut anliegende Streifen zu einer Umreifung
geschlossen.
[0002] Das aus dem deutschen Gebrauchsmuster 80 02 686 bekannte gattungsgemäße Verfahren
arbeitet mit einer L-förmig vorgeformten Winkelleiste die an Packgutkanten zugeordneten
Stellen abwinkelbar ist. Es werden vorzugsweise tiefgezogene Kunststoffprofile eingesetzt.
Aufgrund unvermeidbarer Toleranzen zwischen dem Packgut und der zur Umreifung geschlossenen
Winkelleiste sind Haltebänder erforderlich, um das Rahmenfeld am Packgut festzuziehen.
Das Arbeiten mit produkt- und formatspezifischen Zuschnitten ist aufwendig und erlaubt
es nicht, unterschiedlich große Verpackungen im Wechsel herzustellen. Die genannten
Nachteile treffen auch auf das aus der EP-A-0 313 721 bekannte Verfahren zu, bei dem
eine Mehrzahl von vorgeformten Verpackungsstäben zu einem Rahmentragwerk zusammengesetz
werden.
[0003] Bei dem aus der DE-OS 36 06 826 bekannten Verfahren wird eine unter starker Dehnung
stehende Stretchfolie mit überstehendem Rand an das Packgut angelegt. Durch die in
der Stretchfolie auftretenden Spannungen legt sich der überstehende Rand an das Packgut
an. Diese Verpackung bildet kein formstabiles Rahmentragwerk. Der Materialaufwand
ist zudem groß, so daß beim Öffnen der Verpackung große Abfallmengen anfallen.
[0004] Die DE-OS 31 38 439 betrifft ein Verfahren zur Herstellung schachtelförmiger Verpackungen
mit steifem Bodenteil, steifem Deckelteil und Seitenwand. Zur Herstellung der schachtelförmigen
Verpackung wird das Verpackungsgut auf das Bodenteil aufgelegt und durch das Deckelteil
abgedeckt. Zur Herstellung der Schachtelseitenwand wird die Anordnung anschließend
mit einem Seitenstreifen umwickelt und werden Überstände des Seitenstreifens mit dem
Deckelteil sowie dem Bodenteil verklebt. Dieses Verfahren hat zur Herstellung von
Verpackungen, die aus einem Rahmentragwerk bestehen, nichts beigetragen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art so weiter auszubilden, daß bei der Herstellung des Rahmentragwerks ohne produkt-
oder formatspezifische Zuschnitte gearbeitet werden kann.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Streifen als ebener Materialstreifen
von einer Vorratsrolle abgezogen, straff mit überstehendem Rand an das Packgut angelegt
und erst am Packgut winkelförmig umgefaltet wird, wobei die überlappenden Abschnitte
miteinander verbunden werden. Als Verpackungsmaterial ist insbesondere Karton vorgesehen,
aber auch andere stretchfreie Materialien kommen grundsätzlich in Betracht. Der die
Umreifung bildende Materialstreifen wird an das Packgut angelegt und durch eine ortsfeste
Schneideinrichtung auf passende, an das Packgut angepaßte Länge abgeschnitten. Die
Materialenden können dann, zweckmäßigerweise nach einer nochmaligen Straffung, miteinander
verklebt oder im Falle der Verwendung von thermoplastischen Materialien verschweißt
werden. Es ist ferner vorteilhaft, wenn der von der Vorratsrolle abgezogene Streifen
vor Anlage an das Packgut mit einer Faltkanten bildenden Rillung versehen wird. Vorzugsweise
wird der von der Vorratsrolle abgezogene Streifen ebenfalls vor Anlage an das Packgut
im Bereich des überstehenden Randes an den Kanten des Packgutes zugeordneten Stellen
eingeschnitten. Im Rahmen der Erfindung liegt es schließlich, den von der Vorratsrolle
abgezogenen Streifen vor Anlage an das Packgut zu bedrucken oder mit einer Prägung
zu versehen.
[0007] Nach der erfindungsgemäßen Lehre erfährt das Packgut zumindest in seinem unteren
Bereich eine Umreifung mit überstehendem Rand, die dann in der zuvor beschriebenen
Weise durch Umlegen und Verkleben der überlappenden Abschnitte zu einem ebenen Rahmentragwerk,
welches das Packgut bodenseitig unterstützt und gegen Verschiebung sichert, weitergeformt
wird. Eine solche Verpackung ähnelt einem sogenannten Bodentray. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren können aber auch räumliche Rahmentragwerke mit Bodenrahmen und oberseitigem
Abschlußrahmen hergestellt werden. Ebenso lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
räumliche Rahmentragwerke herstellen, deren Bodenrahmen und oberseitiger Abschlußrahmen
durch Stützelemente verbunden sind. Zur Herstellung räumlicher Rahmentragwerke lehrt
die Erfindung, daß sowohl an der Kopfseite als auch an der Bodenseite des Packgutes
Umreifungen aus streifenförmigem Verpackungsmaterial mit überstehendem Rand hergestellt
und diese durch Stützelemente zu einem räumlichen Traggerüst verbunden werden. Als
Stützelemente sind beispielsweise Kartonstreifen verwendbar, die endseitig an den
Umreifungen festgeklebt werden. Es versteht sich, daß die Stützelemente auch aus anderem
streifenförmigen Material, z. B. aus thermoplastischen Kunststoffen, bestehen können
und daß nach Maßgabe des verwendeten Werkstoffes auch andere Verbindungstechniken
zum Befestigen der Stützelemente in Betracht kommen (z. B. Klammerung, Verschweißen
thermoplastischer Materialien u. dgl.). Vorzugsweise werden als Stützelemente Verpackungsmaterialstreifen
verwendet, die winklig an Kanten des Packgutes angelegt und endseitig mit den Umreifungen
verklebt werden.
[0008] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zunächst darin zu sehen, daß produkt-und
formatsspezifische Zuschnitte zur Herstellung der Verpackungen nicht erforderlich
sind. Das von der Vorratsrolle abziehbare Verpackungsmaterial erlaubt eine weitgehende
Standardisierung. Die Verpackung unterschiedlich großer Gebinde im Wechsel ist ohne
weiteres möglich. Das Herstellungsverfahren ist automatisierbar. Auch die durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Verpackung erfüllt alle Anforderungen der
Praxis. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verpackung gewährleistet
einen ausreichenden Schutz des Packgutes bei Handhabung und Transport. Der Einsatz
an Verpackungsmaterial, bezogen auf das Packgutvolumen, ist klein, so daß geringe
Abfallmengen beim Handel und Verbraucher anfallen. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist schließlich auch darin zu sehen, daß Packgut mit nahezu beliebiger
Formgestaltung durch das beschriebene Verfahren verpackt werden kann. Die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verpackung ist nicht auf Packgut mit festen
geraden Kanten beschränkt, sondern eignet sich auch für zylindrische Packgüter, z.
B. Flaschen, Dosen u. dgl. sowie Packgut mit flexiblen unregelmäßigen Kanten, z. B.
Gebinde aus in Folienbeuteln eingesetzten Papierwaren (Papiertaschentücher, Babywindeln
u. dgl.).
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlich erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch, in perspektivischer
Darstellung, die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0010] Das in der Figur dargestellte Verfahren dient zur Herstellung einer Verpackung für
Gebinde aus stückigen Verpackungselementen, die als Versandverpackung und Regalverpackung
für Selbstbedienungsgeschäfte eingesetzt wird. Die fertige Verpakkung besteht aus
einem Rahmentragwerk aus winkelförmigen Verpackungselementen und weist zumindest ein
offenes Rahmenfeld auf. Im Ausführungsbeispiel ist das Rahmentragwerk als Bodenrahmen
ausgeführt und stellt gleichsam eine Trayverpackung dar.
[0011] Der Figur entnimmt man, daß ein Streifen 1 aus ebenem Verpackungsmaterial, vorzugsweise
Karton, von einer Vorratsrolle 2 abgezogen und mit überstehendem Rand 3 straff an
das Packgut 4, und zwar an den unteren Bereich des Packgutes, angelegt wird. Im Ausführungsbeispiel
ist das Packgut 4 ein Gebinde aus mehreren Verpakkungselementen. In einem nächsten
Verfahrensschritt wird der an dem Packgut 4 anliegende Streifen zu einer Umreifung
5 geschlossen. Schließlich wird der überstehende Rand 3 zum Zwecke der Bildung winkelförmiger
Verpackungselemente 6 umgelegt und werden dabei überlappende Abschnitte des überstehenden
Randes 3 miteinander verklebt. Man erkennt ferner, daß der von der Vorratsrolle 2
abgezogene Streifen 1 vor Anlage an das Packgut 4 mit einer Faltkanten bildenden Rillung
7 versehen wird. Durch eine ortsfeste, zwischen Vorratsrolle 2 und Umreifungsstation
angeordnete Schneideinrichtung 8 wird der von der Vorratsrolle 2 abgezogene Streifen
1 nach Maßgabe des Packgutumfanges auf passende Länge geschnitten. Auch kann der von
der Vorratsrolle 2 abgezogene Streifen 1 in der Schneideinrichtung 8 im Bereich des
überstehenden Randes 3 eingeschnitten werden, und zwar an den Packgutkanten zugeordneten
Stellen. Schließlich kann der von der Vorratsrolle 2 abgezogene Streifen 1 in einer
nicht dargestellten Druckstation bedruckt, ggf. auch mit einer Prägung versehen werden.
Der Figur entnimmt man, daß im Wechsel unterschiedliche Gebindegrößen verpackt werden
können.
[0012] Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, sowohl an der Kopfseite als auch an der Bodenseite
des Packgutes 4 Umreifungen 5 aus streifenförmigem Verpackungsmaterial mit überstehendem
Rand 3 herzustellen und diese durch Stützelemente, ebenfalls aus streifenförmigem
Material, zu einem räumlichen Traggerüst zu verbinden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung für stückiges Packgut insbesondere für
Gebinde, die aus einem Rahmentragwerk aus winkelförmigen Elementen aus Verpackungsmaterial
mit zumindest einem offenen Rahmenfeld aufgebaut ist, wobei ein Streifen aus dem Verpakkungsmaterial
an das Packgut angelegt und der an dem Packgut anliegende Streifen zu einer Umreifung
geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen als ebener Materialstreifen
von einer Vorratsrolle abgezogen, straff mit überstehendem Rand an das Packgut angelegt
und erst am Packgut winkelförmig umgefaltet wird, wobei die überlappenden Abschnitte
miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Vorratsrolle
abgezogene Streifen vor Anlage an das Packgut mit einer Faltkanten bildenden Rillung
versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Vorratsrolle
abgezogene Streifen vor Anlage an das Packgut im Bereich des überstehenden Randes
an den Kanten des Packgutes zugeordneten Stellen eingeschnitten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der von
der Vorratsrolle abgezogene Streifen vor Anlage an das Packgut geprägt oder bedruckt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
an der Kopfseite als auch an der Bodenseite des Packgutes Umreifungen aus streifenförmigem
Verpackungsmaterial mit überstehendem Rand hergestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umreifungen durch Stützelemente
zu einem räumlichen Traggerüst verbunden werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Stützelemente streifenförmiges
Verpackungsmaterial verwendet wird, welches vorzugsweise winklig an Kanten des Packgutes
angelegt und endseitig mit den Umreifungen verklebt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Stützelemente flächenförmiges
Verpackungsmaterial verwendet wird, welches vorzugsweise an die Seiten des Packgutes
angelegt und mit den Umreifungen verklebt wird.