[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenspannungsregelung für von Spannungs- und/oder
Geschwindigkeitsschwankungen überlagerte Fäden, insbesondere bei einer Kreuzwickel-Spulmaschine,
mit einem an einem Basisteil beweglich gehaltenen als Sensor für die Fadenspannung
und als Fadenlängen-Kompensator wirkenden Tastelement mit einer der Fadenspannung
entgegenwirkenden vorgespannten Spiralfeder, und mit einer Fadenbremse im Fadenlauf
vor dem Tastelement, die über eine elektrische Regeleinrichtung in Abhängigkeit von
der Position des Tastelementes steuerbar ist.
[0002] Eine derartige Fadenspannungsregelung ist aus der DE-PS 32 41 362 bekannt. Dabei
werden die oszillierenden Bewegungen des Fadentasters über berührungslose Schalter,
wie Hallelemente, abgetastet, in einer elektronischen Regelschaltung ausgewertet und
zur Steuerung einer elektromagnetisch wirkenden Fadenbremse verwendet. Die von der
Regelschaltung gesteuerte Fadenbremse hält den Tasthebel auf einem Mittelwert des
Ausschlagbereiches und es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Federvorspannung
und der durch Reibung und Abzugsspannung an der Vorlagespule erzeugten Fadenspannung
ein.
[0003] Die Gegenkraft der Spiralfeder läßt sich durch Verschieben bzw. Justieren ihres Angriffpunktes
am Basisteil einstellen unter Beibehaltung des Ausschlagbereiches des Fadentasters
an der gleichen Stelle als Folge der sich verändernden Fadenbremskraft.
[0004] Bekanntlich bestehen Spulen aus einer Vielzahl von übereinanderliegenden Fadenlagen,
die auf einer Hülse aus Pappe oder Kunststoff durch changierende Bewegung eines Fadenführers
bei drehender Spule aufgebracht werden. Ziel dabei ist, über die gesamte Länge des
auf die Spule gewickelten Fadens beim Wiederabziehen eine gleichmäßige Fadenspannung
und einen ruhigen Fadenablauf zu erhalten. Die Spulenlagen sollen sicher im Verband
bleiben und die Spule auch bei Vibrationen ihre Form beibehalten.
[0005] Wie die Praxis zeigt, ändern sich während des Spulenaufbaus innerhalb einer Spule
einige Parameter. So ist z. B. der Untergrund für eine Fadenlage zu Beginn des Spulvorgangs
bedingt durch die Oberfläche der Hülse hart und wird mit zunehmendem Spulendurchmesser
weicher. Die Folge davon ist, daß bei einer gewünschten festen Spulenausführung die
äußeren Lagen die darunterliegenden einschnüren und diese dann axial ausweichen, was
zu ausgewölbten Stirnseiten der Spulenpackung und/oder konkaven Mantelflächen führt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspannungsregelung der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessern, daß unter Vermeidung der angeführten Nachteile sich
beim Wickeln der Spulen ein formgerechter, gleichmäßiger Spulenaufbau erreichen läßt.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die Vorspannung der Spiralfeder über eine programmierbare
Einstelleinrichtung veränderbar ist.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Kombination einer bewährten Fadenspannungsregelung mit
einer programmierbaren Fadenspannungseinstelleinrichtung läßt sich die Fadenspannung
programmgesteuert während des Spulvorgangs verändern. Die Fadenspannung kann am Bedienpult
der Spulstelle in absoluten oder relativen Werten eingegeben werden, das bisherige
manuelle Einrichtungen der Spulstellen entfällt. In vorteilhafter Weise läßt sich
das Einrichten und Programmieren der einzelnen Spulstellen über eine Zentrale durchführen
und gleiche Einstellwerte lassen sich auf mehreren Spulstellen festlegen.
[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert.
[0011] Bei einer Fadenspannungsregelung an einer Kreuzwickel-Spulmaschine wird ein Faden
1 von einer Vorlagespule 2 abgezogen und zu einer konischen Kreuzwickelspule 3 aufgewickelt.
Die Kreuzwickelspule 3 wird, sich um ihre Achse drehend, angetrieben und ein Fadenführer
4 verfährt axial zur Spule 3 zur Bildung des Kreuzwickelmusters. Der Faden 1 wird
im Bereich der Vorlagespule 2 geführt und läuft im Reibschluß über eine elektrisch
steuerbare Fadenbremse 6, die für eine konstante Fadenspannung sorgt. Der von der
Fadenbremse 6 ablaufende Faden 1 läuft über eine Umlenkrolle 7 sowie über eine am
Ende eines Tasthebels 8 gelagerte Rolle 9 zum sich hin- und herbewegenden Fadenführer
4.
[0012] Der Tasthebel 8 ist in einem Basisteil 10 drehbar gelagert und wird von einer Spiralfeder
11 so vorgespannt, daß die Rolle 9 des Tasthebels 8 eine Schleife aus dem Faden 1
zieht.
[0013] Die Rolle 9 bewegt sich gemäß Pfeilrichtung um eine Mittellage, die durch die Bremskraft
der Fadenbremse 6 und durch die Gegenkraft der Feder 11 bestimmt wird. Das Bremsdrehmoment
der Fadenbremse 6 wird von einem Regelkreis mit zwei berührungsfrei arbeitenden Hallelementen
H1 und H2, die von einem Dauermagneten 21 an dem Tasthebel 8 geschaltet werden, so
nachgeregelt, daß die Mittellage der Rolle 9 gleich bleibt. Insoweit nimmt die Erfindung
Bezug auf die DE-PS 32 41 362.
[0014] Erfindungsgemäß wird die vorab beschriebene bewährte Fadenspannungsregelung mit einer
programmierbaren Fadenspannungseinstelleinrichtung kombiniert. Dabei ist das freie
Ende der Spiralfeder 11 mit einem ringförmigen Element als Gehäuse 12 für die Feder
11 gekoppelt. Über das um die Längsmittelachse der Spiralfeder drehbar in dem Basisteil
10 gelagerte Federgehäuse 12 ist ein Drahtseil 13 herumgeführt und an dem Gehäuse
12 über ein Haltemittel 12a befestigt. Die freien Enden des Drahtseiles 13 führen
jeweils zu einer Seiltrommel 14 und 14a, die sich auf einer gemeinsamen Achse 15 befinden.
Durch gegensinniges Aufwickeln der Seilenden auf die Trommeln 14 und 14a wird bei
Drehung der Achse 15 jeweils das eine Seilende ab und das andere aufgewickelt, wodurch
das Federgehäuse 12 in zwei Richtungen drehbar und durch die gespannten Seilenden
gegenüber Reaktionskräften in beiden Drehrichtungen fixiert ist.
[0015] Die Drehbewegung der Achse 15 mit den beiden Seiltrommeln 14 und 14a erfolgt von
einem Motor 16 aus mit einem zugeordneten Getriebe 17. An dem freien Ende der Achse
15 befindet sich ein Positionsgeber 18, z. B. ein Potentiometer, über den die Stellung
der Seiltrommel 14 und 14a und damit auch die Stellung des Federgehäuses 12 an einen
Regler 19, der mit einer Zentraleinheit eines Rechners 20 gekoppelt ist, gemeldet
wird. Die Regelelektronik gibt an den Motor 16 den "Fahrauftrag" bis Sollwert-Vorgabe
und Positionsrückmeldung übereinstimmen.
[0016] Die Ausführung des Federgehäuses 12 mit dem Seil 13 stellt eine platzsparende und
kostengünstige Ausführungsform dar. Durch einfaches Aushängen oder Entkuppeln des
Stahlseiles 13 ist eine leichte Demontage bzw. Montage gewährleistet.
[0017] Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel und läßt zahlreiche Abwandlungen im Rahmen der Erfindung zu.
[0018] Alternativ könnte das Federgehäuse auch als Schneckenrad ausgebildet sein und der
Antrieb über Motor und Schnecke erfolgen. Des weiteren könnte das Federgehäuse auch
als letztes Zahnrad in einem vielstufigen Zahnradgetriebe vorgesehen sein.
1. Fadenspannungsregelung für von Spannungs- und/oder Geschwindigkeitsschwankungen überlagerte
Fäden, insbesondere bei einer Kreuzwickel-Spulmaschine, mit einem an einem Basisteil
beweglich gehaltenen als Sensor für die Fadenspannung und als Fadenlängen-Kompensator
wirkenden Tastelement mit einer der Fadenspannung entgegenwirkenden vorgespannten
Spiralfeder, und mit einer Fadenbremse im Fadenlauf vor dem Tastelement, die über
eine elektrische Regeleinrichtung in Abhängigkeit von der Position des Tastelementes
steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der Spiralfeder (11) über
eine programmierbare Einstelleinrichtung (12-20) veränderbar ist.
2. Fadenspannungsregelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende
der Spiralfeder (11) mit dem Tastelement (8, 9) und das andere Ende mit einem um die
Längsmittelachse der Spiralfeder (11) drehbar gelagerten Federgehäuse (12) gekoppelt
ist und die Drehbewegung des Federgehäuses (12) von einer Antriebsanordnung (16, 17)
aus in entgegengesetzten Richtungen über Stellmittel (13-15) ausführbar ist.
3. Fadenspannungsregelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsanordnung
(16, 17) von einer Regelelektronik (18-20) steuerbar ist.