[0001] In Kommunikationssystemen, insbesondere in Kommunikationsvermittlungsanlagen werden
auftretende Ereignisse, z. B. an einer Kommunikationsvermittlungsanlage von Kommunikationsendgeräten
und Verbindungsleitungen ankommende Verbindungsaufbauanforderungen, gesammelt und
im Sinne einer weiteren Verarbeitung bzw. einer Initialisierung einer weiteren Aktivität
an eine Verarbeitungs- bzw. Steuereinrichtung, bei einer Kommunikationsvermittlungsanlage
beispielsweise an den Vermittlungsrechner, geführt. Aus derartigen Ereignisströmen
sind bei spezifizierten Kommunikationssystem-Betriebszuständen, z. B. bei einer dynamischen
Überlastung des Vermittlungsrechners, Ereignisse, z. B. Verbindungaufbauanforderungen,
möglichst gleichmäßig aus dem Ereignisstrom zu selektieren, wobei die selektierten
Ereignisse in Ereignisse einer ersten Kategorie und die nicht selektierten Ereignisse
in Ereignisse einer zweiten Kategorie aufgeteilt sind.
Beispielsweise werden bei dynamischer Überlastung des Vermittlungsrechners aus dem
im Kommunikationssystem zusammengefaßten Verbindungsaufbauanforderungsstrom gleichmäßig
Verbindungsaufbauanforderungen selektiert und abgewiesen, d. h. es wird kein Verbindungsaufbau
zu dem in der Verbindungsaufbauanforderung angegebenen Kommunikationsendgerät eingeleitet
und an das die jeweilige Verbindungsaufbauanforderung übermittelnde Kommunikationsendgerät
wird beispielsweise eine "Besetzt"-Information übermittelt. Die nicht selektierten
Verbindungsaufbauanforderungen werden weiterbearbeitet, d. h. zu einem Ziel-Kommunikationsendgerät
weitervermittelt.
Die Anzahl der zu selektierenden Ereignisse wird üblicherweise durch eine prozentuale
ganzzahlige Information angegeben. Beispielsweise wird in einer Kommunikationsvermittlungsanlage
bei einer vorgegebenen Höhe der dynamischen Überlastung des Vermittlungsrechners durch
die Angabe eines Prozentsatzes von 25 % bestimmt, daß 25 % aller ankommenden Verbindungsaufbauanforderungen
abgewiesen und die restlichen 75 % der Verbindungsaufbauanforderungen angenommen d.
h. weitervermittelt werden.
[0002] Die Selektierung wird üblicherweise in der Weiterverarbeitungseinrichtung, z. B.
dem Vermittlungsrechner per Programm durchgeführt. Hierbei werden gemäß einem allgemein
bekannten Verfahren jeweils die selektierten Ereignisse aufsummiert und durch die
Summe aller ankommenden Ereignisse dividiert. Der Quotient gibt hierbei das Verhältnis
von selektierten zur Summe aller Ereignisse in einem Dezimalbruch an. Bei einer Realisierung
per Programm sind hierbei zwei Zähler für die Aufsummierung der selektierten sowie
aller Ereignisse erforderlich. Des weiteren muß in einer Weiterverarbeitungseinrichtung,
z. B. im Vermittlungsrechner, eine diese dynamisch stark belastende Division oder
eine - in der digitalen Informationsverarbeitung auch - eine Multiplikation nach jedem
Eintreffen eines Ereignisses durchgeführt werden. Zusätzlich ist zu berücksichtigen,
daß durch die kontinuierliche Aufsummierung für die Zähler eine Zählerüberlaufbehandlung
vorzusehen ist.
[0003] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die dynamische Belastung
der die Selektion von Ereignisströmen durchführenden Verarbeitungseinrichtungen eines
Kommunikationssystems zu reduzieren. Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspuchs
1 gelöst.
Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß die
gleichmäßige Selektierung der Ereignisse gemäß einem vorgegebenen Prozentsatzwert
lediglich mit Hilfe von die Verarbeitungseinrichtung dynamisch gering belastende Additionen
und Subtraktionen bewerkstelligt wird und eine weitere Reduzierung der dynamischen
Belastung durch die Einsparung eines Zählers bzw. eines einen Zähler realisierenden
Programms erreicht wird. Dadurch, daß der Zählerstand nur ganzzahlige Zahlenwerte
zwischen 0 und 200 annehmen kann, entfällt des weiteren ein Programm für die Zählerüberlaufbehandlung.
[0004] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß neben den erheblichen
Reduzierungen der dynamischen Belastung der die Selektionen durchführenden Verarbeitunseinrichtungen
zusätzlich wesentlich verkürzte Verarbeitungszeiten für die Selektionsvorgänge erreicht
werden. Diese Verkürzung wird im wesentlichen durch den Wegfall von Programmen für
die Behandlung eines zweiten Zählers und der für beide Zähler vorgesehenen Zählerüberlaufbehandlung
bewirkt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens - Anspruch
2 - wird bei der Initialisierung der Zähleinrichtung ein die Position der Ereignisse
im Ereignisstrom hinsichtlich der Kategoriezugehörigkeit beeinflussender Beginnzählerstand
eingestellt. Hierdurch ist festlegbar, ob die Selektion mit Ereignissen der ersten
oder zweiten Kategorie begonnen wird. Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße
Verfahren bei einer dynamischen Überlastung der zentralen Steuereinrichtung bzw. des
Vermittlungsrechners einer Kommunikationsvermittlungsanlage angewandt - Anspruch 3.
Hierbei werden die von Kommunikationsendgeräten an eine Kommunikationsvermittlungsanlage
übermittelten Verbindungsaufbauanforderungen in dieser seriell zu einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom
zusammengefaßt und anschließend die Verbindungsaufbauanforderungen einer ersten Kategorie
selektiert.
Hierbei werden die Verbindungsaufbauanforderungen der ersten Kategorie im Sinne der
dynamischen Überlastabwehr der zentralen Steuereinrichtung der Kommunikationsvermittlungsanlage
abgewiesen, d. h. der Verbindungsaufbau zu einem in der Verbindungsaufbauanforderung
definierten Zielkommunikationsendgerät wird unterbrochen. Als weitere vermittlungstechnische
Reaktion kann an das die aktuelle Verbindungsaufbauanforderung übermittelnde Kommunikationsendgerät
eine die Überlastsituation anzeigende Information oder die bekannte "Besetzt"-Information
übermittelt werden. Alternativ hierzu ist die selektierte Verbindungsaufbauanforderung
an eine Ansageeinrichtung umsteuerbar - Anspruch 7. Mit Hilfe dieser Ansageeinrichtung
wird an das die Verbindungsaufbauanforderung übermittelnde Kommunikationsendgerät
eine die Überlastsituation der zugeordneten Kommunikationsvermittlungsanlage anzeigende
Sprachinformation übermittelt.
Das Selektieren von Verbindungsaufbauanforderungen kann im Sinne einer gezielten Überlastabwehr
nicht nur in der zentralen Steuereinrichtung sondern bereits in leitungs- und verkehrskonzentrierenden
Vorfeld- bzw. Peripherieeinrichtungen der Kommunikationsvermittlungsanlage durchgeführt
werden - Anspruch 4. Hierbei werden beispielsweise in einer Leitungsanschlußgruppe
die an diese von den angeschlossenen Kommunikationsendgeräten übermittelten Verbindungsaufbauanforderungen
zu einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom zusammengefaßt und entsprechend dem angegebenen
Prozentwert die Verbindungsaufbauanforderungen gleichmäßig selektiert, die abgewiesen
werden. Die nicht selektierten Verbindungsaufbauanforderungen - entsprechen der zweiten
Kategorie von Ereignisse - werden akzeptiert, d. h. weitervermittelt.
Dies bedeutet, daß für Teilnehmeranschlußgruppen, an die ständig oder zeitweise vermehrt
Verbindungsaufbauanforderungen übermittelt werden, gezielt eine Überlastabwehr durchgeführt
werden kann. Hierbei kann durch Zuordnen unterschiedlicher Prozentwerte zu den Teilnehmeranschlußgruppen
die dynamische Belastung insbesondere der zentralen Steuereinrichtung, aber auch der
peripheren Steuereinrichtungen, gezielt reduziert werden. Die Höhe des Prozentwertes
ist vorteilhaft in Abhängigkeit von der Höhe der dynamischen Belastung der zentralen
oder dezentralen Einrichtungen des Kommunikationssystems zu ermitteln bzw. zu bestimmen
- Anspruch 5. Der Prozentwert ist entweder individuell für jede Vorfeld- bzw. Perpherieeinrichtung
in Abhängigkeit von der Höhe der dort auftretenden dynamischen Belastung oder in der
zentralen Steuereinrichtung unter Berücksichtigung der Höhe der dynamischen Belastung
der zentralen Steuereinrichtung zu ermitteln bzw. zu bestimmen. Auch eine Kombination
der beiden Ermittlungsverfahren - zentral oder dezentral - ist insbesonders für sehr
große Kommunikationsvermittlungsanlagen vorteilhaft.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens können
die Verbindungsaufbauanforderungen jeweils gesprächsartenspezifisch, dienstespezifisch,
verbindungsleitungsspezifisch, intern-/externverkehrsspezifisch zu einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom
zusammengefaßt und die abzuweisenden Verbindungsaufbauanforderungen selektiert werden.
Durch diese Art der Selektierung kann eine gezielte Überlastabwehr für unterschiedliche
Gesprächsarten, verschiedene Dienste, unterschiedliche Bündel von Verbindungsleitungen
- einschließlich der Umweglenkung - und für Intern-/Externverkehr durchgeführt werden.
Voraussetzung hierfür ist, daß die Verbindungsaufbauanforderungen vor der Selektierung
spezifisch gesammelt werden.
[0005] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Blockschaltbildes und
eines Ablaufdiagrammes näher erläutert.
[0006] Dabei zeigen
- Figur 1
- ein Blockschaltbild einer Kommunikationsvermittlungsanlage einschließlich Kommunikationsendgeräte
- Anschlußbereich und
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm des in der Kommunikationsvermittlungsanlage implementierten erfindungsgemäßen
Verfahren.
[0007] Figur 1 zeigt beispielhaft ein dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegendes
Kommunikationssystem, daß durch eine Kommunikationsvermittlungsanlage KA und durch
an sie angeschlossene Kommunikationsendgeräte KE gebildet wird. Die Kommunikationsvermittlungsanlage
KA ist im wesentlichen in drei hierarchische Strukturebenen unterteilt. Die im wesentlichen
dem Anschluß von Kommunikationsendgeräten und Verbindungleitungen dienende Peripherieebene
wird durch maximal 16 Anschlußgruppen LTG0...LTG15 gebildet. Die Anschlußgruppen LTG0...LTG15
stellen die Bindeglieder zu den Kommunikationsendeinrichtungen sowie für die Vernetzung
der weiteren Kommunikationsvermittlungsanlagen dar. Zusätzlich zu analogen und digitalen
Kommunikationsendgeräten KE und analogen bzw. digitalen Verbindungsleitungen VL sind
an eine Anschlußgruppe LTG0...LTG15 Vermittlungsplätze und Testeinrichtungen anschließbar.
Eine Anschlußgruppe LTG umfaßt zumindest eine Anschlußeinheit LTU, eine Gruppenkoppelstufe
GSN sowie eine Gruppensteuerung GC. Die Anschlußeinheiten LTU können beispielsweise
dem Anschluß analoger Kommunikationsendgeräte KE dienen. Sie weisen dann üblicherweise
je Endgerät die Schnittstelleneinrichtung mit Ruf- und Schleifenschlußindikation auf,
der jeweils eine Prozessoreinrichtung zur Digital/Analog - bzw. Analog/Digital - Wandlung
und zur Einstellung der programmierbaren Eingangsimpedanz bzw. Pegelanpassung zugeordnet
ist. Eine Anschlußeinheit LTU ist über eine 2,048 KBit/s - Schnittstelle nicht dargestellt
- mit der Gruppenkoppelstufe GSN für die Übermittlung von PCM-orientierten Sprachinformationen
und über eine 64 kbit/s-Schnittstelle - nicht dargestellt - mit der Gruppensteuerung
GC für die Übermittlung von Steuerinformationen verbunden.
Die Gruppenkoppelstufe GSN stellt eine blockierungsfreie Zeitkoppelstufe mit 16 Eingängen
mit 2084 kbit/s dar. In der nach dem Zeitmultiplexverfahren realisierten Gruppenkoppelstufe
GSN werden die ankommenden Sprachinformationen entweder intern in der jeweiligen Anschlußgruppe
LTG oder an die zentrale Koppelstufe CSN gesteuert.
In der Gruppensteuerung GC werden maximal 8 mit den Anschlußeinheiten LTU0...LTU7
verbundene 64 kbit/s - Leitungen über eine Signalmultiplexeinrichtung an eine Prozessoreinrichtung
gesteuert. Diese Prozessoreinrichtung ist beispielsweise durch den Siemens Switching-Prozessor
SSP 302D realisiert.
Der Gruppensteuerung sind folgende Aufgaben zugeordnet:
- Abtasten der 64 kbit/s - Steuerleitungen,
- Steuern des Informationsaustausches, insbesondere das Umwandeln der externen Schaltkennzeichen
von den Teilnehmer- und Verbindungsleitungen in interne Normmeldungen für die Zentralsteuerung
und umgekehrt,
- Sicherheitstechnische Überprüfungen der Anschlußeinheit sowie Takt- und Tongeneratoren,
- Überwachen der Gruppenkoppelstufenfunktionen, insbesondere Durchschalteprüfung und
Überwachung der Meldungen von und zu der Zentralsteuerung CC und
- Abtasten der Alarmindikationsstellen der Übertragungsstrecken, insbesondere der PCM-Übertragungsstrecken.
Die zentrale Koppelstufe CNS stellt wie die Gruppenkoppelstufe GSN eine Zeitkoppelstufe
mit vollständiger Erreichbarkeit dar. Die zentrale Koppelstufe ist aus ein bis maximal
vier gleichen Zeitstufeneinheiten gebildet, die bis auf einen Konferenzspeicher und
schaltbare Dämpfungen mit der Gruppenkoppelstufe GSN indentisch sind. Mit Hilfe der
zentralen Koppelstufe CNS werden die Verbindungen zwischen den verschiedenen Anschlußgruppen
LTG0...LTG15 hergestellt. Der gesamte ankommende Sprachverkehr zwischen den Anschlußgruppen
LTG0...LTG15 wird gleichmäßig auf die vier Zeitstufeneinheiten verteilt. Bei Ausfall
einer Zeitstufe wird deren Verkehr - ein viertel des Gesamtverkehrs - auf die drei
verbleibenden Zeitstufeneinheiten umgesteuert. Die Zentralsteuerung CC ist durch
- einen Zentralprozessor CP, der aus einer Zentralprozesssoreinheit CPO und einer zentralen
Speichereinheit CMU besteht,
- einer Nachrichtenverteilerbaugruppe MBG,
- einer zentralen Taktgebereinrichtung CCG sowie
- einem Ein-/Ausabeprozessor IOP gebildet,
- wobei alle Komponenten der Zentralsteuerung CC - außer dem zentralen Taktgeber CCG
- über ein zentrales Bussystem verbunden sind. Der Zentralprozessor ist durch den
Siemens Switching-Prozessor SSP 303 realisiert. Die vermittlungs-, betriebs- und sicherheitstechnischen
Programme sind in der zentralen Speichereinheit CMU gespeichert. Die maximale Daten-
und Programmspeicherkapazität ist hierbei mit 1 Megabit vorgesehen.
Die Nachrichtenverteilergruppe MBG bildet für den Zentralprozessor CP die Schnittstelle
zur zentralen Koppelstufe CSN und zu den Anschlußgruppen LTG0...LTG15. In der Nachrichtenverteilergruppe
MBG werden die Informationen vorübergehend gespeichert und die von den peripheren
Einrichtungen übermittelten Informationen in Format und Geschwindigkeit den Bedingungen
des Zentralprozessors angepaßt. Über die Verbindungen zur zentralen Koppelstufe werden
die der Steuerung der zentralen Zeitstufeneinheiten dienenden Kommandos für den Aufbau
und das Auslösen von Verbindungen sowie Quittierungsinformationen übertragen. Periphere
Einrichtungen werden über die Ein-/Ausgabeeinrichtungen IOP mit dem Zentralprozessor
CP verbunden. Derartige periphere Einrichtungen sind beispielsweise Speichereinrichtungen
wie Floppy - Disk. Über eine ebenfalls über eine Ein-/Ausgabeeinrichtung IOP realisierte
V24./RS232-Schnittstelle kann ein Betriebstechnikendgerät, z. B. ein Bildschirmterminal,
angeschlossen werden.
[0008] Die Kommunikationsvermittlungsanlage KA wird von einem duplizierten zentralen Taktgenerator
CCG über eine in diesem realisierte Taktverteileinrichtung mit den entsprechenden
Taktsignalen versorgt. Hierbei wird ein Taktgenerator als Betriebstaktgenerator bestimmt
und die Taktsignale des duplizierten Taktgenerators werden synchron zu den Taktsignalen
des Betriebstaktgenerators gehalten. Durch die Synchronisation der Taktgeneratoren
werden bei einer Umschaltung auf den duplizierten Taktgenerator Taktsignal-Phasernsprünge
vermieden.
In der Gruppen- und in der Zentralsteuerung GC,CC sind vermittlungstechnische, betriebs-
und sicherheitstechnische Programme implementiert. Die vermittlungstechnischen Programme
umfassen hierbei die Steuerung aller vermittlungstechnischen Funktionen, wie z. B.
Auf- und Abbau von Verbindungen. Als Anreize für den Ablauf von vermittlungstechnischen
Programmen werden von den Gruppensteuerungen GC zur Zentralsteuerung CC Zustandsänderungen
der Peripherie übermittelt. Im Zentralprozessor CC werden diese Anreize bewertet und
entrsprechende Steuerinformationen bzw. Anweisungen gebildet, die an die Gruppensteuerungen
GC bzw. an die zentrale Koppelstufe CSN übermittelt werden.
Für die Bewertung der Anreize sowie das Bilden von Anweisungen sind Informationen
erforderlich, die in einer "sogenannten" Datenbasis hinterlegt sind. Derartige Informationen
sind beispielsweise Leitungs- oder Rufnummern, Berechtigungen usw.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist als Programmodul eines vermittlungstechnischen
Programms sowohl in der Gruppensteuerung GC als auch in der Zentralsteuerung CC realisierbar.
[0010] In Figur 2 ist das vorzugsweise durch ein Programm realisierte erfindungsgemäße Verfahren
durch ein Ablaufdiagramm dargestellt. Für das Ausführungsbeispiel sei angenommen,
daß alle an der Zentralsteuerung CC ankommenden Verbindungsaufbauanforderungen zu
einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom zusammengefaßt werden. Für das Ausführungsbeispiel
sei des weiteren angenommen, daß die Zentralsteuerung CC derart durch ankommende Verbindungsanforderungen
überlastet ist, daß 25 % aller ankommenden Verbindungsanforderungen abgewiesen, d.
h. selektiert werden sollen. Dem Prozentsatz ist somit der Prozentwert 25 zugeordnet.
Werden die Verbindungsaufbauanforderungen anschlußgruppenindividuell zusammengefaßt,
so kann das erfindungsgemäße Verfahren in den Gruppensteuerungen GC angewandt werden.
Hierbei wird in der Zentralsteuerung CC in Abhängigkeit von der Anzahl der von den
Anschlußgruppen LTG übermittelten Verbindungsaufbauanforderungen jeweils ein anschlußgruppenindividueller
Prozentsatz ermittelt und im Sinne einer Hinterlegung jeweils an einen hierfür vorgesehen
Speicher der Gruppensteuerungen GC übermittelt.
[0011] Der Prozentsatz kann je nach der Höhe der Überlastung der Kommunikationsvermittlungsanlage
KA in der Zentralsteuerung CC neu berechnet und an die Gruppensteuerungen GC übermittelt
werden. Sollen insbesondere den externen Verkehr betreffende Verbindungsaufbauanforderungen
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens abgewiesen werden, so sind diese den externen
Verkehr betreffenden Verbindungsaufbauanforderungen separat zu einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom
zusammenzufassen und entsprechend dem vorgegebenen Prozentsatz die abzuweisenden Verbindungsaufbauanforderungen
zu selektieren.
1. Verfahren zum gleichmäßigen Selektieren von Ereignissen (VA) aus in einem Kommunikationssystem
auftretenden sowie vermittlungstechnische und/oder betriebs- und/oder sicherheitstechnische
Ereignisse enthaltenden Ereignisstrom, wobei das Verhältnis der selektierten Ereignisse
(VA) zur Summe der Ereignisse (VA) durch einen ganzzahligen Prozentsatz bestimmbar
ist und
- bei jedem Auftreten eines Ereignisses ein Zähler derart gesteuert wird,
- daß bei einem Zählerstand (ZS) größer 100 dieser um den Prozentwert (PW) erhöht
sowie anschließend dieser um den Zahlenwert 100 erniedrigt wird und das aktuell antretende
Ereignis (VA) als selektiertes, einer ersten Kategorie angehörendes Ereignis (VA)
bestimmt sowie eine der ersten Ereigniskategorie zugeordnete vermittlungs-, betriebs-
oder sicherheitstechnische Weiterverarbeitung des aktuellen Ereignisses (VA) eingeleitet
wird, und
- daß bei einem Zählerstand (ZS) kleiner oder gleich 100 dieser um den Prozentwert
(PW) erhöht wird und das aktuell auftretende Ereignis (VA) als als nicht selektiertes,
einer zweiten Kategorie angehörendes Ereignis bestimmt und eine der zweiten Ergebniskategorie
zugeordnete weitere vermittlungs-, betriebs- oder sicherheitstechnische Weiterverarbeitung
eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Initialisierung des Zählers eine die Position der Ereignisse (VA) im Ereignisstrom
hinsichtlich der Kategoriezugehörigkeit beeinflussender Beginnzählerstand eingestellt
wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ereignisse (VA) an Kommunikationsanschlüssen einer Kommunikationsvermittlungsanlage
(KA) ankommende Verbindungsaufbauanforderungen repräsentieren und aus dem daraus resultierenden
Verbindungsaufbauanforderungsstrom im Sinne einer dynamischen Überlastabwehr jeweils
die Verbindungsaufbauanforderungen (VA) - erste Kategorie - selektiert werden, die
abgewiesen werden und die nicht selektierten Verbindungsaufbauanforderungen (VA) -
zweite Kategorie - im Sinne einer weiteren Vermittlung akzeptiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenfassen von Verbindungsaufbauanforderungen (VA) zu einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom
und das Selektieren von Verbindungsaufbauanforderungen (VA) im Sinne einer gezielten
Überlastabwehr in den leitungs- und verkehrskonzentrierenden Vorfeld- bzw. Peripherieeinrichtungen
(LTG) der Kommunikationsvermittlungsanlage (KA) durchführbar ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der das Verhältnis von Ereignissen (VA) der ersten Kategorie zur Summe aller
Ereignisse (VA) angebende Prozentsatz in Abhängigkeit von der Höhe der dynamischen
Überlastung der zentralen und/oder dezentralen Steuereinrichtungen (GC, CC) der Kommunikationsvermittlungsanlage
(KA) ermittelt bzw. bestimmt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsaufbauanforderungen (VA) jeweils gesprächsartenspezifisch, dienstespezifisch,
verbindungsleitungsspezifisch, intern-/externverkehrsspezifisch zu einem Verbindungsaufbauanforderungsstrom
zusammengefaßt und aus diesem die abzuweisenden, spezifizierten Verbindungsaufbauanforderungen
selektiert werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die abgewiesenen Verbindungsaufbauanforderungen (VA) im Sinne einer Übermittlung
einer die Überlastsituation der Kommunikationsvermittlungsanlage (KA) beinhaltende
Sprachinformation an eine Ansageeinrichtung (ASE) umsteuerbar sind.