[0001] Die Erfindung bezieht sich in erster Linie auf ein Verfahren zum Ablegen und Transportieren
von Flächengebilden mit einer Stapelvorrichtung für die herangeführten Flächengebilde
und einer Preßvorrichtung, wobei die Flächengebilde einzeln oder in Paketform auf
einer Ablage abgesetzt und gehäufelt werden.
[0002] Bei einer Vorrichtung dieser Art nach der DE-OS 1 957 337 erfolgt die Zuführung der
gefalzten Flächengebilde - in diesem Fall der Zeitungen - jeweils paketweise von der
einen Seite zum Stapel und danach gegenläufig von der anderen Seite zum Stapel. Nach
Fertigstellung eines Pakets, z.B. aus zehn Zeitungen, erfolgt ein Seitenwechsel, wobei
entsprechend der Häufelung der Flächengebilde bzw. der vorhandenen Pakete eine Absenkung
des gesamten Paketstoßes bzw. Stapels so weit erfolgt, bis die unterste Stellung der
Auflage für den Stapel erreicht ist. Danach wird der Stapel seitlich weggefördert.
Da eine Zusammenpressung der einzelnen Pakete bzw. gefalzten Flächengebilde nicht
vorgesehen ist, ist der erzielte Stapel relativ hoch und es besteht die Gefahr, daß
der Stapel sich beim Weitertransport seitlich verschiebt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, bei dem nicht nur ein dichter oder kompakter Stapel geschaffen wird,
sondern auch die Höhenunterschiede in jedem
[0004] Paket bzw. im gesamten Stapel weitgehend ausgeschaltet werden; auch soll eine seitliche
Verschiebung im Stapel weitgehend vermieden werden.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß das durch Stapeln und Häufeln
erhaltene Paket oder Flächengebilde aufwärts gefördert, in dieser Stellung arretiert
und zusammengepreßt wird, das nachfolgende Paket auf die gleiche Weise hergestellt,
und der oder die neuen Paket(e) auf den gerade gehäufelten Paketstoß von oben abgesetzt
und schließlich der Stapel mit seiner Halterung seitlich versetzt wird.
[0006] Auf der einen Seite ist es möglich, den Weitertransport des einzelnen Paketes nach
der Zusammenpressung oder auch des Paketstoßes nach der Zusammenpressung seitengerecht
zu gewährleisten und auf der anderen Seite wird der erhaltene zusammengepreßte Stapel
zusammen mit der Haltevorrichtung zur Abgabestelle bzw. zum Weitertransport gefördert.
[0007] Besonders geeignet ist dieses Verfahren dann, wenn die einzelnen Pakete kreuzweise
abgelegt werden, so daß z.B. die jeweiligen Falze an unterschiedlichen Seiten zu liegen
kommen. Hierfür wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das einzelne Paket und/oder
der Paketstoß nach der Aufwärtsbewegung gedreht wird; die Drehung kann um 90 oder
ein Vielfaches davon erfolgen. Zweckmäßigerweise wird die Kreuzverlegung so vorgenommen,
daß bei Aufeinandersetzung von zwei Paketen die jeweiligen Falzstellen einander gegenüberliegen.
Es können aber auch z.B. vier Pakete einen Paketstoß oder Stapel bilden, wobei dann
die Falzstellen an allen vier Seitenrändern verlaufen.
[0008] Nach einer bevorzugten Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Pressung
während der seitlichen Versetzung aufrechterhalten.
[0009] Eine besonders schnelle Stapelbildung auch gegebenenfalls mit einer Kreuzverlegung
kann dann vorgesehen werden, wenn mindestens zwei gleichartige Haltevorrichtungen
von einer Transportvorrichtung bedient werden und nach Erstellung des Pakets oder
Paketstoßes an einer Haltevorrichtung die nächstfolgende Haltevorrichtung beliefert
wird.
[0010] Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine für die Anwendung des oben
beschriebenen Verfahrens zweckmäßige Vorrichtung zu schaffen.
[0011] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß über einer Ablage, gegebenenfalls
mit seitlichen Ausrichtern eine Haltevorrichtung vorgesehen ist, welche mit einer
unter das jeweilige Paket oder den Paketstoß greifenden Greif- und Stützvorrichtung
o.dgl. und einer auf das Paket und/oder den Paketstoß einwirkenden Preßvorrichtung
versehen ist. Die Haltevorrichtung kann aus einer Platte o.dgl., der darunter angeordneten
Preßvorrichtung und der in Richtung auf die Ablage verlaufenden Greif- und Stützvorrichtung
bestehen; letztere kann aus mehreren, gegebenenfalls gegenläufig bewegbaren Greif-
und Stützstangen o.dgl. bestehen.
[0012] Zweckmäßigerweise besteht die Preßvorrichtung aus mindestens einer gegebenenfalls
zweiteiligen Preßplatte; letztere besteht zweckmäßigerweise aus mindestens zwei sich
überlappenden, durch Federn beaufschlagten Teilen.
[0013] Die Drehvorrichtung ist vorzugsweise oberhalb der Haltevorrichtung angeordnet und
die gesamte Haltevorrichtung ist ohne Ablage drehbar. Auf diese Weise kann eine Kreuzverlegung
der einzelnen Flächengebilde bzw. der Pakete aus Flächengebilden erreicht werden.
[0014] Die Drehvorrichtung kann eine drehkranzartige Lagerung aufweisen.
[0015] Die Halterung ist zweckmäßigerweise mit einer Verstellvorrichtung für den Abstand
der sich gegenüberliegenden Greif- und Stützstangen o.dgl. versehen. Es ist also nicht
nur möglich, mit den Ausrichtern - wie oben angegeben - das Paket während der Ablage
der einzelnen Flächengebilde auf der Ablage seitlich auszurichten, sondern es ist
auch möglich, die Greif- und Stützvorrichtung seitlich so zu verstellen, daß unterschiedlichen
Größen von Flächengebilden Rechnung getragen werden kann.
[0016] Die Drehvorrichtung kann einen auf der Platte o.dgl. zentrisch angeordneten Drehkranz
o.dgl. aufweisen. Auch ist es möglich, zur seitlichen Verschiebung der Haltevorrichtung
die Platte o.dgl. auf Schienen, einem Rahmen o.dgl. zu lagern.
[0017] Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform dargestellt. Sie wird nachfolgend
näher beschrieben; es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Ausführungsform mit zwei Haltevorrichtungen,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Haltevorrichtung,
Fig. 3 eine Ansicht nach Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Haltevorrichtung gemäß Linie 4-4 in Fig. 2 und
Fig. 5 eine seitliche Ansicht auf die gesamte Anlage gemäß Linie 5-5 in Fig. 1.
[0018] Durch einen Rahmen 1 sind zwei Haltevorrichtungen 2 gleicher Bauweise nebeneinander
auf gleicher Höhe gehalten. Diese Haltevorrichtungen 2 bzw. 2' werden abwechselnd
von zwei Fördervorrichtungen mit einzelnen Flächengebilden beliefert. Nach Erstellung
eines Paketes auf einer Ablage 3 durch die Fördervorrichtung 4 wird, wie weiter unten
näher beschrieben, vorgegangen. Danach erfolgt über das Fördersystem 5 eine Belieferung
mit einzelnen Flächengebilden zur Ablage 6. Bei einer derartigen taktweisen Zulieferung
an die beiden Haltevorrichtungen 2, 2' ist gewährleistet, daß die Heranführung der
Flächengebilde, z.B. in Schuppenform, ohne eine Unterbrechung erfolgen kann, die z.B.
durch den nachfolgend beschrießenen Preßvorgang bedingt ist.
[0019] Der Einfachheit halber wird lediglich die Haltevorrichtung 2 nachfolgend im Detail
beschrieben, da die Haltevorrichtung 2' - wie bereits bemerkt - auf die gleiche Weise
ausgebildet ist. Zwischen den Endlosförderern 7 und 8 erfolgt die Aufgabe der schuppenförmig
angelieferten, gefalzten Flächenprodukte. Die Ablage 3 ist in der Höhe verstellbar
und senkt sich entsprechend der Zulieferung der Flächengebilde ab. An den sich gegenüberliegenden
Seiten der Ablage 3 sind Ausrichter 9 und 10 vorgesehen, die für ein an den Seiten
bündiges Paket der abgesetzten Flächengebilde sorgen. Dem selben Zweck dienen die
sich gegenüberstehenden Ausrichter 11. Nach Erstellung eines Paketes, z.B. von 10
Papierprodukten, wird die Auflage 3 angehoben, so daß sich die Greif- und Stützstangen
13, 14 unter das Paket setzen können. Hierzu sind Hubzylinder 15 und 16 vorgesehen.
[0020] Eine weiter unten näher beschriebene Preßplatte 17 senkt sich auf das Paket ab und
preßt dieses zusammen.
[0021] Gleichzeitig hat sich die Ablage wieder in eine nicht dargestellte Stellung, also
die Aufnahmestellung, abgesenkt, so daß eine erneute Aufgabe von Flächenprodukten
über die Förderbänder 7, 8 in der eben beschriebenen Weise erfolgen kann.
[0022] Bevor das zweite auf der Ablage 3 angehäufelte Paket seine oberste oder maximale
Stapelhöhe erreicht hat, die auf der Höhe des oberen Abschnittes des Förderbandes
8 liegt, ist die Haltevorrichtung 3 um ihre mittige Achse 18 um 180" verdreht worden;
das zusammengedrückte Paket enthält nunmehr die Falzstellen auf der gegenüberliegenden
Seite. Die Greif- und Stützarme 13 und 14 werden nach außen abgeschwenkt, so daß das
zusammengedrückte Paket auf die inzwischen lose abgelegte Flächengebilde abgesetzt
wird. Jetzt werden die beiden Pakete zusammen durch Anheben der Ablage 3 unter die
Greif- und Stützarme 13 und 14 hochgeschoben, so daß letztere wieder nach innen verschwenkt
werden können. Es erfolgt nunmehr mit der Preßplatte 17 ein erneutes Zusammenpressen
der beiden Pakete.
[0023] Dieser Vorgang wiederholt sich bis maximal die Aufnahme der Haltevorrichtung 2 gefüllt
ist. Es bleibt allerdings die Preßplatte auf dem Paketstoß bzw. Stapel liegen, so
daß die gesamte Haltevorrichtung, wie weiter unten näher beschrieben, mit dem Stapel
seitlich verschoben werden kann.
[0024] Die in Fig. 2 näher dargestellte Preßplatte besteht aus mindestens zwei im vorliegenden
Fall jedoch drei Teilen, wobei die beiden äußeren Teile 20 und 21 ortsfest sind bzw.
mit einer Rahmenkonstruktion verbunden sind. Der mittlere Teil 23 der Platte 17 ist
in bezug auf die Platten 20 und 21 verschiebbar gelagert und durch eine Feder 22 beaufschlagt.
Auf diese Weise ist es möglich, den Abstand der beiden Greif- und Stützstangen 13
und 14 bzw. deren entsprechenden Rahmenteile 24 und 25 zu verändern und der etwaigen
Breite oder Tiefe des Paketstoßes bzw. Stapels anzupassen. Eine Verstellung des Abstandes
kann mittels Trägern 30 bzw. 31 erfolgen.
[0025] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, weist die Stütz-und Greifvorrichtung eine Rahmenkonstruktion
30' auf, an deren Querstange 31' Greifzähne 32 angebracht sind, welche in eingeschwenkter
Stellung das Paket oder den Paketstoß untergreifen und halten.
[0026] Die oben erwähnte Preßplatte 17, bestehend aus den Teilen 20 - 23,ist zwischen den
Stütz- und Greifstangen 13 und 14 absenkbar.
[0027] Die Haltevorrichtung 2 mit der Greif- und Stützvorrichtung und der Preßplatte ist
über einen Drehkranz 33 (Fig. 2) mit einer Halteplatte 40 verbunden. Die Halteplatte
weist drei Halterungen 41 für zwei Schienen 42 auf, auf welchen die Haltevorrichtung,
wie weiter unten beschrieben, verschiebbar ist.
[0028] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist neben jeder Haltevorrichtung 2 bzw. 2' ein Ablagetisch
50 mit einem Rollenband 51 vorgesehen. Die Haltevorrichtung 2 bzw. 2' wird zusammen
mit dem in der Aufnahme gehaltenen zusammengepreßten Paketstoß über den Haltetisch
50 verschoben. In dieser Lage werden die Stütz- bzw. Greifstangen zurückgeschwenkt,
so daß der zusammengepreßte Stapel bzw. Paketstoß abgelegt und einer weiteren Behandlung
zugeführt werden kann. Die Verdrehung der Haltevorrichtung bzw. der Aufnahme kann,
wie bereits erwähnt, um 90 oder - dies wird im allgemeinen bevorzugt werden - um 180
° erfolgen. Für die Verdrehung ist ein Hubzylinder 62 vorgesehen.
[0029] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, dreht der Hubzylinder 62 über einen Lenker 62', welcher
in einer Kulisse 62" geführt ist, und einen Riemen 61 den Drehkranz 33 und somit die
gesamte Haltevorrichtung 2.
[0030] Eine Verschiebung der gesamten Haltevorrichtung 2 auf den Schienen 42, 43 erfolgt
über einen in Fig. 5 nicht gezeigten Hubzylinder 63, welcher in Fig. 3 angedeutet
ist.
1. Verfahren zum Ablegen und Transportieren von Flächengebilden, mit einer Stapelvorrichtung
für die herangeführten Flächengebilde und einer Preßvorrichtung, wobei die Flächengebilde
einzeln oder in Paketform auf einer Ablage abgesetzt und gehäufelt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß das hierdurch erhaltene Paket der Flächengebilde aufwärts gefördert,
in dieser Stellung arretiert und zusammengepreßt wird und das nachfolgende Paket auf
die gleiche Weise hergestellt wird, daß das oder die neuen Paket(e) auf den gerade
gehäufelten Paketstoß von oben abgesetzt und schließlich der Stapel mit seiner Halterung
seitlich versetzt wird.
2. Verfahren zum Behandeln von mindestens einmal gefalzten Flächengebilden nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das einzelne Paket und/oder der Paketstoß nach der
Aufwärtsbewegung gedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung um 90 oder ein
Vielfaches davon erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pressung während der seitlichen Versetzung aufrechterhalten wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei mindestens zwei
gleichartige Haltevorrichtungen von einer Transportvorrichtung bedient werden, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Erstellung des Pakets oder Paketstoßes an einer Haltevorrichtung
die nächstfolgende Haltevorrichtung bedient wird.
6. Vorrichtung zum Ablegen und Transportieren von Flächengebilden nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß über einer Ablage, gegebenenfalls
mit seitlichen Ausrichtern, eine Haltevorrichtung vorgesehen ist, welche mit einer
unter das jeweilige Paket und/oder den Paketstoß greifenden Greif- und Stützvorrichtung
o.dgl. und einer auf das Paket und/oder den Paketstoß einwirkenden Preßvorrichtung
versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung aus
einer Platte o.dgl., der darunter angeordneten Preßvorrichtung und der in Richtung
auf die Ablage verlaufenden Greif- und Stützvorrichtung besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Greif- und Stützvorrichtung
aus mehreren gegebenenfalls gegenläufig bewegbaren Greif- und Stützstangen o.dgl.
besteht.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßvorrichtung aus mindestens einer gegebenenfalls zweiteiligen Preßplatte
o.dgl. besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatte o.dgl.
mindestens aus zwei sich überlappenden, durch Federn beaufschlagten Teilen besteht.
11. Vorrichtung zum Behandeln von mindestens einmal gefalzten Flächengebilden nach
einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drehvorrichtung
oberhalb der Haltevorrichtung angeordnet und die gesamte Haltevorrichtung ohne Ablage
drehbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehvorrichtung
eine drehkranzartige Lagerung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung mit einer Verstellvorrichtung für den Abstand der sich gegenüberliegenden
Greif- und Stützstangen o.dgl. versehen ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehvorrichtung einen auf der Platte o.dgl. zentrisch angeordneten Drehkranz
o.dgl. aufweist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß zur seitlichen Verschiebung der Haltevorrichtung die Platte o.dgl. auf Schienen,
einem Rahmen o.dgl. gelagert ist.