[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachfüllen eines Behälters
mit einem mehr oder weniger viskosen Stoff gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1, sowie ein Verfahren zum Nachfüllen eines Behälters mit der Vorrichtung gemäss dem
Patentanspruch 7.
[0002] Vorrichtungen der obgenannten Art sind in ähnlicher Ausführung auch unter den Begriffen
"Portionier-, Dosier- oder Spendegerät" auf dem Markt bekannt. Ein typisches Beispiel
dafür ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift DE 27 17 878 offenbart
worden. Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung zur dosierten Abgabe von Flüssigkeiten
oder Pasten. Die Vorrichtung besteht aus einer Kammer in einem mit einem Vorratsbehälter
für das abzugebende Gut verbindbaren Gehäuse. In der Kammer ist ein elastischer Faltenbalg
als Saug- und Druckorgan angeordnet. Der Faltenbalg ist durch einen Betätigungsstössel
mit einem aussenliegenden Mundstück betätigbar. Der Innenraum des Faltenbalges ist
über ein Zuflussventil mit dem Vorratsbehälter und über ein Abflussventil mit dem
Mundstück verbunden. Im Ruhezustand ist der Innenraum des Faltenbalges mit dem abzugebenden
Gut gefüllt. Sowohl das Zuflussventil wie auch das Abflussventil sind, unterstützt
durch die Kraft je einer zugeordneten Feder, geschlossen. Beim Zusammendrücken des
Faltenbalges mit dem Betätigungsstössel wird auf das abzugebende Gut ein Druck ausgeübt.
Dieser Druck bewirkt entgegen der Kraft der entsprechenden Feder das Oeffnen des Abflussventiles.
Das abzugebende Gut kann durch das Mundstück austreten. Beim Loslassen des Betätigungsstössels
wird dieser durch eine weitere Feder in seine Ausgangslage zurückgedrückt. Der Faltenbalg
dehnt sich aus. Die Ventile befinden sich vorerst wieder im geschlossenen Zustand.
Durch das bei der Ausdehnung im Faltenbalg entstehende Vakuum wird das Zuflussventil
geöffnet, worauf abzugebendes Gut aus dem Vorratsbehälter in den Faltenbalg nachgesaugt
wird. Nach dem Abbau des Vakuums wird das Zuflussventil durch die Einwirkung der zugeordneten
Feder wieder geschlossen.
[0003] Bei dieser Vorrichtung werden sowohl das Abflussventil als auch das Zuflussventil
ausschliesslich durch den im Faltenbalg vorhandenen Druck gesteuert. Die Ausbildung
der Ventile sowie die Dimensionierung der einzelnen Federn sind, wie in der obgenannten
Offenlegungsschrift selbst dargelegt wird, nicht problemlos. So können Schwierigkeiten,
dass geringe Verluste bei dem im Mundstück angeordneten Auslassventil auftreten oder
Schwierigkeiten in der Auslösung des die Verbindung zwischen dem Innenraum des Faltenbalges
und dem Vorratsbehälter steuernden Zuflussventils, durchaus vorhanden sein. Je nach
Viskosität des Gutes sind diese Schwierigkeiten beim einen oder anderen Ventil entsprechend
grösser. Zur Verminderung dieser Nachteile sind dann entsprechend aufwendig ausgebildete
Ventile vorgeschlagen worden.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die obgenannten Schwierigkeiten vollständig
zu beseitigen. Eine erfindungsgemässe Vorrichtung soll in weiten Grenzen, unabhängig
von der Viskosität eines abzugebenden Stoffes, immer gleich gut funktionieren. Die
Vorrichtung soll möglichst einfach, ohne aufwendige spezielle Ventilsätze herstellbar
sein.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum Nachfüllen eines Behälters mit einem
mehr oder weniger viskosen Stoff gelöst, die die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 aufgeführten Merkmale aufweist. Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Nachfüllen
eines Behälters mit einer Vorrichtung gemäss dem Anspruch 1 ist durch die im Patentanspruch
7 aufgeführten Verfahrensschritte gekennzeichnet.
[0006] Weitere Ausbildungen der Erfindung sind in abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
[0007] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass bei der Schaffung der
Vorrichtung zum Nachfüllen eines Behälters mit einem mehr oder weniger viskosen Stoff
darauf geachtet worden ist, dass die in der Vorrichtung vorgesehenen Ventile nicht
wie beim Stand der Technik üblich, durch den Druck, der in der Kammer oder in einem
Zwischenspeicher der Vorrichtung herrscht, gesteuert werden, sondern dass diese beim
Andrücken des nachzufüllenden Behälters an ein dazu vorgesehenes Mundstück, unabhängig
von in der Vorrichtung herrschenden Druckverhältnissen, durch eine mechanische Kopplung
mit dem Behälter bzw. mit dem Mundstück geöffnet und/oder geschlossen werden. Die
Ventile lassen sich so relativ einfach herstellen, es gibt keine kritische Dimensionierung
und die Vorrichtung ist demzufolge über eine lange Zeitperiode wartungsfrei funktionstüchtig.
[0008] Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielsweise näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die sich im Ruhezustand befindende Vorrichtung gemäss
der Fig. 1 und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäss der Fig. 1 während der Abgabe
eines Stoffes zum Nachfüllen eines Behälters.
[0009] Die in der Fig. 1 dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung
umfasst ein Traggestell 3, das in nicht näher beschriebener, weil bekannter Art mit
einer schwalbenschwanzförmigen Aufsteckhalterung 5 beispielsweise an einer Wand befestigbar
ist. Die Aufsteckhalterung ist dabei mit einem an der Wand befestigten Gegenstück
als Klemmverbindung ausgeführt, welche mit einer Flügelschraube 4 feststellbar ist.
[0010] Am Traggestell 3 ist ein Vorratsbehälter 6 mit nach unten weisender Ausgussöffnung
vorzugsweise über eine Gewindeverbindung befestigbar. Auf der dem Vorratsbehälter
6 abgewandten Seite des Traggestelles ist ein Zwischenspeicher 8 angeordnet. Dieser
umfasst im wesentlichen einen transparenten, hohlzylinderförmigen Körper 11, beispielsweise
ein Sichtglas, das je auf seinen Stirnseiten mit einem oberen Flansch 9 und einem
unteren Flansch 10 abgeschlossen ist. Der obere Flansch 9, der dem Traggestell 3 zugewandt
ist, weist mechanische Mittel zum Verbinden mit dem Traggestell auf. Zwischen dem
oberen Flansch 9 und dem Traggestell 3 ist ein Schild 7, beispielsweise zum Anbringen
einer Produktebezeichnung, vorgesehen.
[0011] Am unteren Flansch 10 ist ein Mundstück 12 vorhanden. Dieses umfasst im wesentlichen
ein Kolbenrohr 14, an dessen dem Zwischenspeicher 8 abgewandten Ende ein erster Kolben
15 angeordnet ist und dessen zweites Ende im wesentlichen mit einem zweiten Kolben
20, der sich im Zwischenspeicher 8 befindet, verbunden ist. Das Kolbenrohr 14 ist
innerhalb einer Endhülse 13, die am unteren Flansch 10 befestigt ist, längsverschiebbar
beweglich. Eine durch das Sichtglas 11 sichtbare Feder 21 für den zweiten Kolben 20
sorgt im wesentlichen für die in der Fig. 1 dargestellte Ruhelage des Mundstückes
12.
[0012] Das Nachfüllen eines Behälters 2, das weiter hinten noch ausführlich beschrieben
wird, geschieht im wesentlichen dadurch, dass der Behälter 2 über ein in dieser Figur
nur teilweise sichtbares Ausflussrohr 16 gestülpt wird. Die Oeffnung des nachzufüllenden
Behälters steht dabei an einen Andruckflansch 17 des ersten Kolbens 15 an. Beim Nachobendrücken
des Behälters 2 wird der erste Kolben 15 relativ zum Mundstück 12 bzw. relativ zum
Kolbenrohr 14 längsverschoben, bis der Andruckflansch 17 an einem Kolbenrohrflansch
18 ansteht. Diese Bewegung führt, wie noch gezeigt werden wird, dazu, dass ein am
Ausflussrohr 16 angeordnetes Auslassventil geöffnet wird. Beim weiteren Andrücken
des Behälters 2 beginnt sich das Kolbenrohr 14 in den Zwischenspeicher hineinzuerstrecken.
Der zweite Kolben 20 wird dabei dem oberen Flansch 9 zubewegt. Der sich im Zwischenspeicher
befindliche Stoff wird durch diese Bewegung durch einen Durchlass im zweiten Kolben
20 hindurch durch das Kolbenrohr 14 und das Ausflussrohr 16 in den Behälter 2 befördert.
Bei diesem Vorgang ist der Vorratsbehälter 6 durch ein in dieser Figur nicht sichtbares
Abschlussventil geschlossen. Die Stofförderung erfolgt solange, als die Andruckbewegung
des Behälters andauert. Diese kann, beispielsweise um das Ueberfüllen eines Behälters
zu verhindern, durch ein hülsenförmiges Anschlagsorgan 51, das auf der Endhülse 13
längsverschiebbar angeordnet ist, begrenzt werden. Das Anschlagsorgan 51 ist im wesentlichen
mit einer Arretierschraube 52 einstell- und feststellbar.
[0013] In den Fig. 2 und 3 ist die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Nachfüllen eines Behälters
als Schnittzeichnung je einmal in der Ruhelage (Fig. 2) und je einmal mit vollständig
eingedrücktem Mundstück 12 (Fig. 3) dargestellt. Teile, die bereits anhand der Fig.
1 beschrieben worden sind, weisen in den Fig. 2 und 3 die gleichen Bezugszeichen auf.
Anhand der Fig. 2 soll der mechanische Aufbau der erfindungsgemässen Vorrichtung näher
beschrieben werden. Der Ausguss des Vorratsbehälters 6 ist über eine Gewindeverbindung
53 mit dem Traggestell 3 verbunden. In den Vorratsbehälter 6 ragt ein Belüftungsrohr
41, welches sich praktisch über die ganze Länge des Vorratsbehälters erstreckt. Das
Belüftungsrohr 41 ist mit seinem einen Ende mit einem Halteelement 45 verbunden, welches
in einer Einlaufbüchse 46 des Traggestelles 3 angeordnet ist. Die Einlaufbüchse 46
erstreckt sich in Längsrichtung der Gewindeverbindung 53, im wesentlichen an diese
anschliessend, jedoch dem Vorratsbehälter 6 abgewandt und dem Zwischenspeicher 8 zugewandt.
Das Halteelement 45 ist beispielsweise in Form eines Auges oder Steges 49 ausgebildet,
welcher von der Wandung der Einlaufbüchse 46 radial in deren Inneres hineinragt. Der
Steg 49 überdeckt dabei in etwa die Hälfte, das Zentrum miteingeschlossen, des Querschnittes
der Einlaufbüchse 46. Mit diesem Steg 49 verbunden, beispielsweise durch Pressung
oder Lötung, ist das genannte eine Ende des Belüftungsrohres 41. Ein Belüftungskanal
50 bildet den Fortsatz des unteren Endes des genannten Belüftungsrohres und erstreckt
sich innerhalb des Halteelementes 45 zu einem in der Zeichnung nicht sichtbaren Belüftungsloch
im Traggestell 3. Der Steg 49 weist in seinem Zentrum eine Bohrung 54 auf, deren Funktion
weiter hinten erklärt wird. An dem dem oberen Ende des Vorratsbehälters 6 naheliegenden
Ende des Belüftungsrohres 41 ist ein Belüftungsventil 42 angeordnet. Dieses umfasst
im wesentlichen eine Ventilkugel 44, welche, gehalten durch eine Ventilkappe 43, die
auf das entsprechende Ende des Belüftungsrohres aufgeschraubt sein kann, geführt ist.
Das Belüftungsventil 42 funktioniert so, dass bei einem Unterdruck im Vorratsbehälter
6 die Ventilkugel 44 durch den normalen Luftdruck im Belüftungsrohr 41 angehoben wird,
wodurch Aussenluft durch den bereits genannten Weg in den Vorratsbehälter 6 strömen
kann.
[0014] Der Zwischenspeicher 8, insbesondere dessen oberer Flansch 9, ist beispielsweise
über eine weitere, nicht näher bezeichnete Gewindeverbindung mit dem Traggestell 3
verbunden. Der obere Flansch 9 weist im wesentlichen, wie auch der untere Flansch
10, eine tellerförmige Form auf. Im Zentrum der beiden Flansche ist je eine Oeffnung
vorhanden, die in je einen hohlzylinderförmigen Fortsatz mündet. Der Fortsatz des
oberen Flansches 9 ist auf seiner Aussenseite durch die beispielsweise bereits genannte
Gewindeverbindung mit dem Traggestell 3 verbunden. Auf der Innenseite des Fortsatzes
ist die Einlaufbüchse 46 angeordnet und mittels einer Einlaufbüchsendichtung 47 gegenüber
dem oberen Flansch 9 abgedichtet. Eine weitere, mit 55 bezeichnete Dichtung, die zwischen
dem Traggestell 3 und dem Vorratsbehälter 6 angeordnet ist, sorgt für den dichten
Abschluss des Vorratsbehälters 6 auf dem Traggestell 3. In einer Nut des tellerförmigen
oberen Flansches 9 ist das bereits genannte hohlzylinderförmige Sichtglas 11 eingelassen.
Der untere Flansch 10 schliesst mit einer im wesentlichen gleichen Nut die untere
Stirnseite dieses Sichtglases ab. Auf dem bereits genannten hohlzylinderförmigen Fortsatz
des unteren Flansches 10 ist die ebenfalls bereits genannte Endhülse 13 beispielsweise
aufgeschraubt. Das Kolbenrohr 14 ist im Bereiche eines unteren Anschlagendes 19 der
Endhülse 13 (Fig. 2) mit einem Verbindungsrohr 30 verbunden, welches das Kolbenrohr
14 bis zum zweiten Kolben 20, der innerhalb des Zwischenspeichers 8 angeordnet ist,
verlängert. Der Kolben 20 ist an dem dem Kolbenrohr 14 abgewandten Ende des Verbindungsrohres
30 befestigt. Das Kolbenrohr 14 und das Verbindungsrohr 30 sind innerhalb des unteren
Flansches 10 und der Endhülse 13 längsverschiebbar gelagert angeordnet. Dabei bilden
die Innenfläche des genannten hohlzylinderförmigen Fortsatzes des unteren Flansches
10 einen ersten Teil der Lagerung und der als abgekröpftes Ende der Endhülse 13 ausgebildete
Anschlag 19 einen weiteren Teil der Lagerung. Die Dichtheit wird durch eine Kolbenrohrdichtung
31 gewährleistet, welche zwischen dem Kolbenrohr 14 bzw. Verbindungsrohr 30 und der
Endhülse 13 im Bereiche des Anschlages 19 montiert ist.
[0015] Der zweite Kolben 20 ist ebenfalls tellerförmig ausgeführt und umfasst im wesentlichen
an seiner Peripherie eine Kolbendichtung 33, welche den Kolben gegenüber dem Dichtglas
11 dichtend abschliesst, sowie eine im Zentrum des Kolbens angeordnete zentrale Büchse
35. Diese ist beispielsweise über sternförmig angeordnete Haltestege 34 mit dem Kolben
verbunden. Die als Druckfeder ausgebildete Rückstellfeder 21 für den zweiten Kolben
20 wirkt zwischen der Einlaufbüchse 46 und der dem Kolbenrohr 14 abgewandten Seite
des Kolbens 20. In der genannten zentralen Büchse 35 ist eine Ringdichtung 36, vorzugsweise
ein O-Ring, angeordnet. Dieser ist mit einer Stellschraube 37 zusammenpressbar. Innerhalb
der zentralen Büchse 35 und des O-Ringes 36 erstreckt sich eine Schleppstange 39 für
ein Abschlussventil 22. Das eine Ende der Schleppstange 39 liegt bei der sich in Ruhelage
befindenden Vorrichtung (Fig. 2) im Bereiche der zentralen Büchse 35 und das andere
Ende durchquert die genannte Bohrung 54 des genannten Steges 49 der Einlaufbüchse
46. Das dem Vorratsspeicher 8 zugewandte Ende der Einlaufbüchse 46 ist kegelstumpfförmig
als Ventilsitz 40 des genannten Abschlussventiles 22 ausgebildet. Ein im Bereiche
dieses Ventilsitzes 40 auf der Schleppstange 39 befestigter Ventilteller 38 bildet
das bewegliche Organ des genannten Abschlussventiles. Eine Sicherungsscheibe 48, die
über dem Steg 49 die Schleppstange 39 abschliesst, begrenzt zusammen mit dem Ventilteller
38 die Längsbewegbarkeit der Schleppstange 39, welche durch die genannte Ringdichtung
36 und durch die genannte Bohrung 54 gelagert ist.
[0016] Am unteren, dem Zwischenspeicher 8 abgewandten Ende des Kolbenrohres 14 des Mundstückes
12 ist der erste Kolben 15 längsbeweglich innerhalb des genannten Kolbenrohres 14
angeordnet. Der erste Kolben 15 weist eine zentrale Bohrung auf, in welcher das Auslaufrohr
16, das sich vom Kolbenrohr 14 wegerstreckt, befestigt ist. Im weiteren weist der
erste Kolben 15 in seinem innerhalb des Kolbenrohres 14 gleitenden Bereich eine Kolbendichtung
32 auf. Das dem Kolbenrohr 14 abgewandte Ende des ersten Kolbens 15 umfasst den bereits
genannten Anschlag 17 für den nachzufüllenden Behälter 2. Bei der Verbindungsstelle
des Kolbenrohres 14 mit dem Verbindungsrohr 13 weist das erste, beispielsweise sternförmig
angeordnete Stege 29 auf, welche im Zentrum eine weitere zentrale Büchse 56 halten.
Eine Auslassventilstange 27, die in dieser weiteren zentralen Büchse 56 befestigt
ist, erstreckt sich über den Bereich des Kolbenrohres 14, des ersten Kolbens 15 und
des Ausflussrohres 16 hinaus. Am Ende der Auslassventilstange 27 ist ein Auslassventil
23 angeordnet. Dieses umfasst einen Ventilverschlusskegel 25, der mit der Auslassventilstange
27 verbunden ist, sowie eine am Ventilverschlusskegel 25 angebrachte Auslassventildichtung
26. Das dem ersten Kolben 15 abgewandte Ende des Auslaufrohres 16 drückt im Ruhezustand,
unterstützt durch eine Auslassventilfeder 28 gegen die genannte Dichtung 26. Die Längsbewegbarkeit
des ersten Kolbens 15 ist im einen Fall durch das Aufgesetztsein des genannten Endes
des Auslaufrohres 16 auf die genannte Dichtung 26 und im anderen Fall durch das Anstehen
des Andruckflansches 17 an den Kolbenrohrflansch 18, welcher sich, wie bereits gesagt,
am unteren Ende des Kolbenrohres 14 befindet, begrenzt. Die Auslassventilfeder 28
ist als Druckfeder ausgebildet und wirkt zwischen dem sich im Kolbenrohr 14 befindlichen
Ende des ersten Kolbens 15 und einem Ansatz 57, der im Bereiche des dem Verbindungsrohr
30 zugewandten Endes des Kolbenrohres 14 erstellt worden ist.
[0017] Nachdem nun die wesentlichen Bauteile der erfindungsgemässen Vorrichtung beschrieben
worden sind, soll in der Folge die Funktionsweise eines Abfüllvorganges näher beschrieben
werden.
[0018] Als erstes wird ein leerer, nachzufüllender Behälter 2 über das Auslassventil 23
und das Auslaufrohr 16 geschoben, wobei die Einlassöffnung des Behälters am Andruckflansch
17 des ersten Kolbens 15 ansteht. Beim Andrücken des Behälters 2 an den Andruckflansch
17 bewegt sich der Kolben 15 innerhalb des Kolbenrohres 14 in Längsrichtung gegen
den Zwischenspeicher 8. Das Einlaufrohr 16 wird durch diese Bewegung von der Einlassventildichtung
26 abgehoben und öffnet das Auslassventil 23. Der erste Kolben 15 dient dabei als
erstes mechanisches Kopplungsmittel zwischen dem Behälter 2 und dem Auslassventil
23. Sobald der Andruckflansch 17 am Kolbenrohrflansch 18 ansteht, bewegt sich beim
weiteren Andrücken des nachzufüllenden Behälters 2 das Kolbenrohr 14 in Richtung des
Zwischenspeichers 8. Der über das Verbindungsrohr 30 mit dem Kolbenrohr 14 verbundene
zweite Kolben 20 wird dabei gegen den oberen Flansch 9 gehoben. Die Ringdichtung 36
in der zentralen Büchse 35 ist mit der stellschraube 37 so stark angezogen, dass infolge
der grossen Reibung die Schleppstange 39 vom zweiten Kolben 20 soweit mitgenommen
wird, bis der Ventilteller 38 des Abschlussventiles 22 dichtend auf dem Ventilsitz
40 der Einlaufbüchse 46 aufliegt. Der Durchlass zwischen dem Vorratsbehälter 6 und
dem Zwischenspeicher 8 ist jetzt geschlossen. Die Ringdichtung 36 wirkt so, zusammen
mit der Stellschraube 37, als zweites mechanisches Kopplungsmittel zwischen dem Mundstück
12 und dem Abschlussventil 22. Durch das weitere Andrücken des Behälters 2 wird durch
das weitere Vorwärtsbewegen des Kolbens 20 der im Zwischenspeicher 8 gelagerte viskose
Stoff zwischen dem sternförmigen Halteorgan 34 des zweiten Kolbens 20 hindurch, das
Verbindungsrohr 30, das Kolbenrohr 14, sowie das Ausflussrohr 16 durchquerend, in
den Behälter 2 befördert. Dies solange, bis entweder der zweite Kolben 20 am oberen
Flansch 9 des Zwischenspeichers 8 ansteht oder aber bis der Kolbenrohrflansch 18 am
vorher eingestellten Anschlagsorgan 51 ansteht.
[0019] Beim Wegnehmen des gefüllten Behälters sorgt die Auslassventilfeder 28 dafür, dass
das Auslassventil 23 sofort geschlossen wird. Der durch die Kraft der Rückstellfeder
21 sich relativ träge zurückbewegende zweite Kolben 20, sorgt infolge der Reibkopplung
zwischen dem O-Ring 36 und der Schleppstange 39 für das Oeffnen des Abschlussventiles
22. Der Ventilteller 38 wird dabei soweit vom Ventilsitz 40 entfernt, bis die Sicherungsscheibe
48 am Steg 49 ansteht. Infolge einer Saugwirkung, die im Zwischenspeicher 8 entsteht,
und der bereits beschriebenen Belüftung des Vorratsbehälters 6 wird der Zwischenspeicher
8 mit neuem Gut aus dem Vorratsbehälter gefüllt. Die Vorrichtung ist nun für einen
weiteren Nachfüllvorgang bereit.
[0020] Dadurch, dass sowohl das Auslassventil 23 als auch das Abschlussventil 22 mechanisch
mit dem nachzufüllenden Behälter 2 bzw. mit dem Mundstück 12 gekoppelt sind, werden
diese Ventile unabhängig von der Viskosität des nachzufüllenden Stoffes immer sicher
geöffnet bzw. geschlossen. Eine aufwendige und kritische Dimensionierung bzw. Einstellung
der Federn ist nicht notwendig. Selbst wenn die Federkraft in weiten Grenzen variiert,
funktioniert die Vorrichtung, unter der Bedingung, dass die Federkraft der Auslassventilfeder
28 kleiner ist als die Federkraft der Rückstellfeder 21, über eine lange Zeitperiode
ohne Wartung einwandfrei.
1. Vorrichtung zum Nachfüllen eines Behälters (2) mit einem mehr oder weniger viskosen
Stoff, mit einem Traggestell (3), einem mit dem Traggestell verbindbaren Vorratsbehälter
(6), einem Zwischenspeicher (8), einem im Zwischenspeicher angeordneten, zum Abschliessen
des Vorratsbehälters bestimmten Abschlussventil (22), sowie einem gegenüber dem Vorratsbehälter
(6) aus dem Zwischenspeicher (8) herausragenden, längsbeweglich zum letzteren angeordneten
Mundstück (12) zum teilweisen Einführen in den nachzufüllenden Behälter (2), dadurch
gekennzeichnet, dass ein am Mundstück (12) vorhandenes Auslassventil (23) sowie das
Abschlussventil (22) mechanisch mit dem Mundstück (12) gekoppelt und durch eine Längsbewegung
des letzteren betätigbar sind, wobei beim Andrücken des nachzufüllenden Behälters
(2) an das Mundstück (12) ein erstes Kopplungsmittel (15) zum Oeffnen des Auslassventiles
(23) und zweite Kopplungsmittel (36, 37) zum anschliessenden Schliessen des Abschlussventiles
(22) bestimmt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassventil (23) an
dem dem Vorratsbehälter (6) abgewandten Ende des Mundstückes (12) angeordnet ist,
dass das Auslassventil (23) ein Ausflussrohr (16) und einen Ventilverschlusskegel
(25) aufweist, und dass das erste Kopplungsmittel (15) einen mit dem Ausflussrohr
(16) verbundenen, relativ zum Mundstück (12) längsbewegbaren, gegen die Kraft einer
ersten Feder (28) wirkenden ersten Kolben (15) umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück (12)
mit einem im Zwischenspeicher (8) längsverschiebbar angeordneten zweiten Kolben (20)
verbunden ist, dass das Abschlussventil (22) einen Ventilteller (38) und eine mit
dem Ventilteller (38) starr verbundene Schleppstange (39) aufweist, welche mit ihrem
dem Ventilteller (38) abgewandten Ende in eine zentrale Oeffnung des zweiten Kolbens
(20) hineinragt, und dass die zweiten Kopplungsmittel (36, 37) im wesentlichen eine
Ringdichtung (36) umfassen, welche koaxial zwischen der Schleppstange (39) und der
genannten Oeffnung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringdichtung ein in
einer zentralen Büchse (35) des zweiten Kolbens (20) angeordneter O-Ring (36) ist
und dass die radial auf die Schleppstange (39) wirkende Kraft des O-Ringes (36) mit
einer die Büchse (35) abschliessenden Stellschraube (37) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Zwischenspeicher
(8) ein einstellbares Anschlagsorgan (51) vorhanden ist und dass die Längsbewegung
des Mundstückes (12) durch die Stellung des Anschlagorganes (51) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem
dem Vorratsbehälter (6) zugewandten Ende des Zwischenspeichers (8) ein in den Vorratsbehälter
(6) hineinragendes, im wesentlichen bis in den Bereich dessen dem Zwischenspeicher
(8) abgewandten Endes sich erstreckendes Belüftungsrohr (41) angeordnet ist und dass
an dem im Vorratsbehälter (6) liegenden Ende des Belüftungsrohres (41) ein Belüftungsventil
42 vorgesehen ist.
7. Verfahren zum Nachfüllen eines Behälter mit einer Vorrichtung gemäss dem Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass der nachzufüllende Behälter (2) mindestens teilweise
über das Mundstück (12) geschoben und gegen den ersten Kolben (15) gedrückt wird,
dass dadurch der erste Kolben (15) relativ zum Mundstück (12) längsverschoben und
das Auslassventil (23) geöffnet wird, dass beim weiteren Andrücken des Behälters (2)
der erste Kolben (15) am Mundstück (12) ansteht, wobei dieses in Längsrichtung in
den Zwischenspeicher (8) hineingeschoben und dadurch ein mit dem Mundstück (12) verbundener,
im Zwischenspeicher (8) angeordneter zweiter Kolben (20) in Richtung des Vorratsbehälters
(6) verschoben wird, dass das mit dem zweiten Kolben (20) durch Reibung gekoppelte
Abschlussventil (22) geschlossen wird, dass der viskose Stoff durch einen Durchlass
im zweiten Kolben (20) hindurch, das Auslassventil (23) durchquerend, solange in den
Behälter (2) fliesst, wie die Andruckbewegung aufrechterhalten wird und dass beim
Wegnehmen des gefüllten Behälters (2) zuerst das Auslassventil (23) durch Federkraft
geschlossen und dann das Abschlussventil (22) beim Rückwärtsbewegen des Mundstückes
(12) durch Reibkopplung geöffnet wird, worauf viskoser Stoff aus dem Vorratsbehälter
(6) in den Zwischenspeicher (8) nachgefüllt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass während dem Nachfüllen des
Zwischenspeichers (8) Luft durch ein Belüftungsrohr (41) in den Vorratsbehälter (6)
strömt.