[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Anomalien der Haut, insbesondere
von Melanomen, wobei das durch Beleuchtung mit Licht aus einem ersten Wellenlängenbereich
erzeugte Fluoreszenzlicht ausgewertet wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Ein solches Verfahren und eine solche Anordnung sind aus der DE-PS 37 18 202 bekannt.
Bei der bekannten Vorrichtung wird mittels eines Spektralphotometers das rückgestreute
Licht aufgenommen und es werden die Intensitäten des reflektierten Lichts und des
Fluoreszenzlichts ermittelt. Da das Fluoreszenzlicht im Übergangsbereich zwischen
Melanom und gesundem Gewebe besonders intensiv ist, kann aus dem so bestimmten Spektrum
mittels einer empirisch ermittelten, gespeicherten Tabelle abgeleitet werden, ob sich
in dem vom Spektralphotometer jeweils erfaßten Bezirk der Gewebeoberfläche eine Anomalie
befindet oder nicht.
[0003] Melanome sind unregelmäßig geformte und unregelmäßig pigmentierte Läsionen der Haut,
die äußerlich sehr einem Muttermal (Naevus) ähneln. Manche Patienten haben auf ihrer
gesamten Körperoberfläche relativ viele Muttermale. Wollte man mit Hilfe des bekannten
Verfahrens untersuchen, ob es sich dabei tatsächlich nur um Muttermale und nicht um
Melanome handelt, müßte man das Spektralphotometer relativ zu dem zu untersuchenden
Patienten in eine Vielzahl von Positionen bringen und die vom Spektralphotometer ermittelten
Intensitäten auswerten. Eine solche Untersuchung wäre sehr zeitaufwendig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art
so auszugestalten, daß die Untersuchung eines ausgedehnten Bereiches verhältnismäßig
schnell erfolgen kann.
[0005] Ausgehend von einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß ein zweidimensional ausgedehnter Untersuchungsbereich mit Licht
des ersten Wellenlängenbereichs beleuchtet und ein Fluoreszenzbild des Untersuchungsbereichs
aufgenommen wird, daß der Untersuchungsbereich mit Licht einer zweiten Wellenlänge
beleuchtet wird und ein Referenzbild in dem zweiten Wellenlängenbereich aufgenommen
wird und daß durch Normierung des Fluoreszenzbildes auf das Referenzbild ein Ausgangsbild
erzeugt wird. Als "Fluoreszenzbild" wird dabei die Abbildung des Untersuchungsbereichs
in einem Wellenlängenbereich bezeichnet, der größere Wellenlängen umfaßt als der erste
Wellenlängenbereich.
[0006] Während also bei dem bekannten Verfahren eine Auswertung des spektralen Verlaufs
des rückgestreuten Lichts erfolgt, was naturgemäß immer nur für einen kleinen Bezirk
der Haut erfolgen kann, erfolgt bei der Erfindung in einem ausgedehnten Bereich (d.h.
einen Bereich von 50mm x 50 mm oder mehr) eine Auswertung des räumlichen Verlaufs
der Intensität - vorzugsweise in dem Wellenlängenbereich, in dem die Fluoreszenz ihr
Maximum aufweist. Dadurch lassen sich mehrere Läsionen bzw. Muttermale auf einem großen
Hautareal (z.B. Rücken) gleichzeitig untersuchen.
[0007] Die Auswertung des Fluoreszenzbildes allein ist noch nicht hinreichend zuverlässig,
weil auch die Topologie der Hautoberfläche im Untersuchungsbereich einen sehr starken
Einfluß auf die Intensitätsverteilung des Fluoreszenzbildes hat. Ein Intensitätsmaximum
im Fluoreszenzbild ist somit noch kein eindeutiger Hinweis auf das Vorliegen einer
Anomalie, weil die Intensitätserhöhung in dem Fluoreszenzbild um eine Anomalie herum
kleiner sein kann als die von der Topologie und anderen Einflüssen bewirkte Intensitätsänderung.
[0008] Deshalb wird bei der Erfindung ein Referenzbild erzeugt. Das Referenzbild ist ein
Bild, das von den Intensitätsunterschieden der Fluoreszenz zumindest weitgehend unabhängig
ist, jedoch sämtliche anderen Einflüsse erfährt, die auch auf das Fluoreszenzbild
einwirken. Erzeugt man daher durch Normierung des Fluoreszenzbildes auf das Referenzbild
ein Ausgangsbild, dann sind in diesem Ausgangsbild die letztgenannten Einflüsse praktisch
vollständig eliminiert. Eine gesunde Hautoberfläche wird daher in diesem Ausgangsbild
nahezu gleichmäßig hell abgebildet, während der ca. 10 mm breite Umgebungsbereich
eines Melanoms in dem Ausgangsbild eine erhöhte Intensität aufweist.
[0009] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß aus der US-PS 4,236,082 ein Identifikationsverfahren
bekannt ist, bei dem die Hand eines Menschen kurzzeitig von einer UV-Lichtquelle bestrahlt
wird und bei dem eine Kamera ein Fluoreszenzbild der Hand aufnimmt. Mit diesem Verfahren
soll der Kontrast von feinen Strukturen der Hand, z.B. der Handlinien, vergrößert
werden.
[0010] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet
durch wenigstens eine Lichtquelle zur Beleuchtung des Untersuchungsbereichs mit Licht
in einem ersten und in einem zweiten Wellenlängenbereich, eine auf den Untersuchungsbereich
ausrichtbaren Kamera zum Aufnehmen des Fluoreszenzbildes und des Referenzbildes und
zur Erzeugung entsprechender elektrischer Signale, eine Speicheranordnung zum Speichern
wenigstens eines Bildes und eine Verarbeitungseinheit zur Erzeugung eines Ausgangsbildes
in Abhängigkeit von dem Quotienten der denselben Bildpunkten zugeordneten Signalwerte
des Fluoreszenz- und des Referenzbildes.
[0011] Da der zweite Wellenlängenbereich in der Regel nicht mit dem ersten Wellenlängenbereich
zusammenfällt, kann man die für die Aufnahme des Fluoreszenzbildes bzw. des Referenzbildes
erforderlichen Beleuchtung mit Hilfe zweier Lichtquellen erzeugen, die je einen der
beiden Wellenlängenbereiche emittieren. Da das Referenzbild aber bis auf die unterschiedlich
starke Fluoreszenz von den gleichen Faktoren abhängen muß wie das Fluoreszenzbild,
müßten die Lichtquellen beim Aufnehmen der Bilder dieselbe Position und darüberhinaus
dieselbe Richtcharakteristik usw. aufweisen. Eine günstigere Lösung ist dem demgegenüber
gekennzeichnet durch mindestens eine sowohl im ersten als auch im zweiten Wellenlängenbereich
emittierende Lichtquelle, ein erstes Filter zum Durchlassen von Licht aus dem ersten
Wellenlängenbereich und zum Unterdrücken von Licht mit der Wellenlänge des Fluoreszenzlichts
sowie durch ein zweites Filter zum Durchlassen des zweiten Wellenlängenbereiches,
wobei jeweils eines der beiden Filter in den Strahlengang zwischen der Lichtquelle
und dem Untersuchungsbereich anordbar ist.
[0012] Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist nur eine Lichtquelle vorhanden, so daß
bei beiden Bildern dieselbe Lage zwischen Lichtquelle und Untersuchungsbereich, die
gleiche Richtcharakteristik usw. gewährleistet ist. Da lediglich die beiden Filter
im Strahlengang ausgewechselt werden müssen, können Fluoreszenzbild und Referenzbild
in dichtem zeitlichen Abstand erzeugt werden, so daß Bewegungsartefakte weitgehend
vermieden werden. Es können auch mehrere Lichtquellen benutzt werden, die Licht in
beiden Wellenlängen emittieren und die vorzugsweise gleichmäßig um die Kamera herum
verteilt sind und den Untersuchungsbereich gleichmäßig beleuchten.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine im Strahlengang der
Lichtquelle befindliche Mattscheibe. Dadurch ergibt sich eine symmetrische Strahlungscharakteristik
und eine gleichmäßige Beleuchtung des Untersuchungsbereichs.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung enthält ein vor der Kamera anordbares Filter zum
Durchlassen von Licht aus dem zweiten Wellenlängenbereich. Dieses beim Aufnehmen des
Referenzbildes im Strahlengang der Kamera befindliche Filter unterdrückt Licht aus
dem ersten Wellenlängenbereich und dämpft etwaiges Umgebungslicht, so daß auch in
einem nicht vollständig abgedunkelten Untersuchungsraum gearbeitet werden kann. Gegebenenfalls
können der zweite Wellenlängenbereich und der Wellenlängenbereich des Fluoreszenzlichts
zusammenfallen; in diesem Fall kann das Filter auch bei der Aufnahme des Fluoreszenzbildes
im Strahlengang verbleiben.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind in den Strahlengang vor der Kamera und
der Lichtquelle einführbare Polarisationsfilter, die so beschaffen und angeordnet
sind, daß die gerichtete Reflexion in dem von der Kamera erzeugten Bild unterdrückt
wird, vorgesehen. Die Polarisationsfilter werden bei der Aufnahme des Referenzbildes
benutzt und unterdrücken die gerichtete Reflexion (Glanzreflexion). Das Referenzbild
ist also nur ein Streubild des Untersuchungsbereichs.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2a ein Helligkeitsprofil im Fluoreszenzbild und im Referenzbild für die gleiche
Profillinie und
Fig. 2b das zugehörige Profil im Ausgangsbild.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt eine Bilderzeugungseinrichtung 1, eine
Bildverarbeitungseinheit 2 und eine Bildwiedergabeeinheit 3. Die Bilderzeugungseinheit
1 erzeugt von einem Untersuchungsbereich 4 (der Haut eines Patienten) Fluoreszenzbilder
und Referenzbilder, die von der Bildverarbeitungseinheit 2 zu einem Ausgangsbild verarbeitet
werden, das auf der Bildwiedergabeeinheit 3 dargestellt werden kann.
[0018] Die Bilderzeugungseinrichtung umfaßt ein Gehäuse bzw. eine Halterungseinrichtung
10, das bzw. die in einem nicht näher dargestellten Stativ bewegbar und schwenkbar
angeordnet ist. In dem Gehäuse bzw. der Halterungseinrichtung befinden sich eine Beleuchtungseinrichtung
11 und eine Videokamera 12 in einer definierten Position zueinander und zum Gehäuse.
Die Beleuchtungseinrichtung 11 beleuchtet den Untersuchungsbereich 4 bei der Aufnahme
eines Fluoreszenzbildes mit ultraviolettem Licht in einem Wellenlängenbereich von
340 bis 380 nm. Bei der Aufnahme eines Referenzbildes wird blaues Licht in einem Wellenlängenbereich
um 435 nm herum erzeugt und der Lichtdurchgang für das UV-Licht gesperrt.
[0019] Die Beleuchtungseinrichtung umfaßt eine Lichtquelle 110, die Licht in einem Wellenlängenbereich
erzeugen kann, der die genannten Bereiche einschließt. Geeignete Lichtquellen sind
beispielsweise Metallhalogen-UV-Lampen oder UVA-Leuchtstoffröhren, wie sie in Oberkörper-
oder Ganzkörperbräunungsgeräten benutzt werden. Nach einer Projektionsoptik 111 durchsetzt
das von der Lichtquelle erzeugte Licht eine Mattscheibe 112, die eine symmetrische
Strahlungsverteilung bzw. eine gleichmäßige Beleuchtung des Untersuchungsbereichs
bewirkt.
[0020] Die Beleuchtungseinrichtung 11 umfaßt ferner zwei Filter 113 bzw. 114, von denen
sich jeweils eines im Strahlengang hinter der Mattscheibe 112 befindet und die über
einen Filterwechsler miteinander gekoppelt sein können. Das Filter 113, das sich bei
der Erzeugung eines Referenzbildes im Strahlengang befindet, unterdrückt ultraviolettes
Licht und läßt sichtbares Licht durch. Hingegen läßt der Filter 114 ultraviolettes
Licht durch und unterdrückt Licht zumindest im Fluoreszenz-Wellenlängenbereich (450
bis 490 nm).
[0021] Außerdem ist bei der Aufnahme eines Referenzbildes im Strahlengang der Beleuchtungseinrichtung
11 noch ein Polarisationsfilter 115 vorhanden, das in Verbindung mit einem entsprechenden
Polarisationsfilter 121 vor der Kamera 12 die gerichtete Reflexion bzw. die Glanzreflexion
unterdrückt. Vorzugsweise sind die Filter 113 und 115 in einer gemeinsamen Fassung
untergebracht. Einige Polarisationsfilter sind für ultraviolettes Licht nahezu undurchlässig.
In diesen Fällen kann auf das UV-Sperrfilter 113 verzichtet werden; das Polarisationsfilter
115 muß dann aber bei der Aufnahme eines Fluoreszenzbildes aus dem Strahlengang entfernt
werden.
[0022] Vor der Kamera 12, die ein von der Helligkeit an den verschiedenen Bildpunkten linear
abhängiges elektrisches Videosignal erzeugt, das dem Bild auf ihrer lichtempfindlichen
Fläche entspricht, befindet sich ein Kameraobjektiv 122, das den Untersuchungsbereich
4 auf die lichtempfindliche Fläche der Kamera projiziert. Außerdem sind zwei Filter
123 und 124 vorgesehen, von denen sich jeweils einer im Strahlengang befindet. Das
Filter 124 hat einen schmalen Durchlaßbereich um etwa 435 nm, während das Filter 123
einen Durchlaßbereich von 450 bis 490 nm hat. Wie durch eine gestrichelte Linie angedeutet,
können die Filter mittels eines Filterwechslers gewechselt werden. Das Polarisationsfilter
121 ist vorzugsweise mit in die Fassung des Filters 124 montiert.
[0023] Das Ausgangssignal der Kamera 12 wird einem in der Bildverarbeitungseinrichtung 2
enthaltenen Analog-Digital-Wandler 21 zugeführt, der daraus eine Folge von digitalen
Datenworten erzeugt, die die Helligkeit jeweils an einem Bildpunkt des von der Kamera
12 aufgenommenen Bildes darstellen. Die Bildverarbeitungseinheit 2 enthält drei Bildspeicher
22, 23 und 24 sowie einen Bildverarbeitungsprozessor 25.
[0024] Bei der Aufnahme eines Fluoreszenzbildes befindet sich im Strahlengang der Lichtquelle
11 lediglich das Filter 114, das ultraviolettes Licht durchläßt und sichtbares Licht
blockiert. Im Strahlengang der Kamera befindet sich das für die Fluoreszenzlicht durchlässige
Filter 123. Die Durchlaßbereiche der bei der Aufnahme eines Fluoreszenzbildes wirksamen
Filter 114 und 123 sind so aufeinander abgestimmt, daß sich in dem Fluoreszenzwellenlängenbereich
eine maximale Fluoreszenz ergibt. Bei einer Anregung durch ultraviolettes Licht im
Bereich zwischen 340 und 380 nm liegt der Wellenlängenbereich mit maximaler Ausbeute
an Fluoreszenzstrahlung zwischen 450 und 490 nm (blau).
[0025] Das bei der Aufnahme des Fluoreszenzbildes erzeugte Videosignal wird über den Bildverarbeitungsprozessor
25 dem Bildspeicher 22 zugeführt. Dabei werden noch Korrekturen durchgeführt, beispielsweise
die Dunkelströme der Fernsehkamera kompensiert usw. Die in dem digitalen Bildspeicher
22 enthaltenen Werte F(x,y) stellen somit die Intensität des Fluoreszenzlichtes in
den verschiedenen Bildpunkten des zweidimensionalen Untersuchungsbereiches 4 dar.
Zur Verminderung des Rauschens können die während mehrerer Bildperioden entstehenden
Bildsignale in dem Speicher 22 aufaddiert bzw. gemittelt werden.
[0026] In Fig. 2a ist das Intensitätsprofil F(x) längs einer durch ein Melanom in x-Richtung
verlaufenden Linie mit F(x) dargestellt. Das Profil F(x) zeigt zwei relative Intensitätsmaxima
F1, F2, die einem einige Millimeter breiten Übergangsbereich um das Melanom herum
zuzuordnen sind. In diesem Bereich ergibt sich eine erhöhte Fluoreszenzintensität.
Da die Fluoreszenzintensität über die übrigen, gesunden Flächen jedoch nicht konstant
ist - beispielsweise weil die einzelnen Bezirke des Untersuchungsbereichs eine unterschiedliche
Neigung zur Beleuchtungseinrichtung 11 haben und deshalb unterschiedlich stark beleuchtet
werden - gibt es Werte F(x), die einer noch größeren Fluoreszenzintensität entsprechen.
Aus diesem Grund ist es nicht ohne weiteres möglich, in dem Fluoreszenzbild die relativen
Intensitätsmaxima zu bestimmen und damit ein Pigment-Muttermal der Haut eindeutig
als Melanom zu identifizieren.
[0027] Daher wird noch ein Referenzbild erzeugt. Das Referenzbild soll den gleichen Einflüssen
unterworfen sein wie das Fluoreszenzbild, jedoch soll die erhöhte Fluoreszenzaktivität
am Rand des Melanoms nicht im Referenzbild erscheinen. Der Wellenlängenbereich, in
dem der Untersuchungsbereich 4 beleuchtet wird und in dem das Referenzbild aufgenommen
werden, müssen dabei übereinstimmen.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel wurde ein Wellenlängenbereich um 435 nm gewählt. Dieser
Bereich kann aber auch so gewählt sein, daß er mit dem Fluoreszenzwellenlängenbereich
(450 bis 490 mm) übereinstimmt - falls die Beleuchtungseinrichtung in diesem Bereich
eine hinreichende Intensität hat. In diesem Fall kann das Filter 124 entfallen und
das Filter 123 ständig im Strahlengang der Kamera sein. Es ist aber auch möglich,
das Referenzbild bei noch größeren Wellenlängen aufzunehmen. Bevorzugt wird als Wellenlängenbereich
für das Referenzbild einer der sogenannten isobestischen Wellenlängenbereiche gewählt.
Das sind die Bereiche, bei denen sauerstoffreiches und sauerstoffarmes Blut die gleiche
Absorption zeigen. Das Referenzbild ist dann unabhängig vom Sauerstoffsättigungsgrad
des Blutes, das die Färbung des Gewebes wesentlich mitbestimmt. Derartige Wellenlängenbereiche
liegen u.a. bei ca. 550 nm oder bei 585 nm; in diesen Bereichen zeigt die UV-Lichtquelle
110 ausgeprägte (Quecksilber-)Emmissionslinien.
[0029] Das dem Referenzbild entsprechende elektrische Signal wird ebenfalls vom Analog-Digital-Wandler
21 digitalisiert, vom Bildverarbeitungsprozessor jedoch - gegebenenfalls unter Durchführung
geeigneter Korrekturalgorithmen - in dem Speicher 23 gespeichert. Dieser enthält somit
digitale Werte R(x,y), die der Helligkeit an den einzelnen Punkten des Untersuchungsbereichs
entsprechen.
[0030] Fig. 2a zeigt den Verlauf R(x) des Intensitätsprofils für dieselbe Linie wie das
Intensitätsprofil F-(x) im Fluoreszenzbild. Man erkennt, daß das Signal R(x) einen
entsprechenden Verlauf, wie das Signal F(x) hat, wenn man einmal von den relativen
Maxima F1, F2 absieht, die in dem Profil R(x) keine Entsprechung haben. Diese Übereinstimmungen
rühren daher, daß der Untersuchungsbereich bei beiden Bildern aus derselben Perspektive
beleuchtet und aufgenommen wurde. Wenn dann noch dafür gesorgt wird, daß die Bilder
in dichtem zeitlichen Abstand voneinander erfolgen, was ohne weiteres möglich ist,
da nur Filter im Strahlengang gewechselt werden müssen, werden auch die Artefakte
vermieden, die durch Bewegungen des Patienten in der Zeit zwischen der Aufnahme der
Bilder hervorgerufen werden.
[0031] Nachdem auf diese Weise in den Bildspeichern 22 und 23 das Fluoreszenzbild und das
Referenzbild gespeichert sind, wird aus den gespeicherten Werten ein Ausgangsbild
A(x,y) abgeleitet, indem F(x,y) auf R(x,y) normiert wird. Zu diesem Zweck wird der
Quotient, der demselben Bildpunkt zugeordneten Werte F(x,y) und R(x,y) gebildet und
- gegebenenfalls nach einem zusätzlichen Verarbeitungsschritt - in dem Speicher 24
als Ausgangsbild A(x,y) gespeichert. Da die gesunden Hautpartien im Fluoreszenzbild
und im Referenzbild zumindest annähernd gleichartige Intensitätsverläufe zeigen, hat
das Ausgangsbild für die zugehörigen Bildpunkte einen zumindest annähernd konstanten
Wert, der unterhalb eines in Fig. 2b gestrichelt angedeuteten Wertes Ao liegt. An
den Stellen der relativen Maxima F1, F2 ergeben sich dagegen Maxima A1 und A2, die
deutlich größer sind als dieser Wert.
[0032] In dem auf diese Weise erzeugten und auf dem Monitor 3 wiedergegebenen Ausgangsbild
ist also der das Melanom einschließende Übergangsbereich 30 zwischen gesundem und
kranken Gewebe heller als die gesunden Hautpartien. Jedoch können die Helligkeitsunterschiede
so klein sein, daß sie einem Betrachter nicht sofort ins Auge fallen. In diesem Fall
läßt sich der Kontrast zwischen gesundem Gewebe und dem Umgebungsbereich in einfacher
Weise dadurch erhöhen, daß z.B. diejenigen Werte A(x,y), die den Schwellwert Ao überschreiten,
mit einem Faktor multipliziert werden, der größer ist als 1, wodurch die betreffenden
Bildpunkte auf dem Bildschirm des Monitors heller wiedergegeben werden, oder daß die
Werte pseudofarbig dargestellt werden.
[0033] Da der Untersuchungsbereich relativ ausgedehnt sein kann, z.B. 15 x 20 cm, ist es
möglich, größere Hautpartien schnell auf Melanome zu untersuchen.
[0034] Im Ausführungsbeispiel sind drei Bildspeicher - für das Fluoreszenzbild, das Referenzbild
und das Ausbild vorgesehen, jedoch kann man mit zwei Bildspeichern auskommen, wenn
z.B. in dem Speicher 22 das Bild F(x,y) durch das von dem Quotienten F(x,y)/R(x,y)
abhängige Bild A(x,y) Bildpunkt für Bildpunkt ersetzt wird. Wenn die Quotientenbildung
on-line beim Eingehen der Werte R(x,y) durchgeführt werden kann, ist sogar nur ein
Bildspeicher erforderlich.
[0035] Im vorstehenden wurde das erfindungsgemäße Verfahren im Zusammenhang mit der Diagnose
von Melanomen beschrieben. Es ist jedoch auch möglich, damit andere Tumoren an der
Oberfläche des menschlichen Körpers zu entdecken, deren Fluorenszenzlichtemission
sich von derjenigen des gesunden Gewebes unterscheidet.
1. Verfahren zur Erfassung von Anomalien der Haut, insbesondere von Melanomen, wobei
das durch Beleuchtung mit Licht aus einem ersten Wellenlängenbereich erzeugte Fluoreszenzlicht
ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweidimensional ausgedehnter Untersuchungsbereich
(4) mit Licht des ersten Wellenlängenbereichs beleuchtet und ein Fluoreszenzbild (F(x,y))
des Untersuchungsbereichs aufgenommen wird, daß der Untersuchungsbereich mit Licht
einer zweiten Wellenlänge beleuchtet wird und ein Referenzbild (R(x,y)) in dem zweiten
Wellenlängenbereich aufgenommen wird und daß durch Normierung des Fluoreszenzbildes
auf das Referenzbild ein Ausgangsbild (A(x,y)) erzeugt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
wenigstens eine Lichtquelle (110) zur Beleuchtung des Untersuchungsbereichs (4) mit
Licht in einem ersten und in einem zweiten Wellenlängenbereich, eine auf den Untersuchungsbereich
ausrichtbaren Kamera (12) zum Aufnehmen des Fluoreszenzbildes und des Referenzbildes
und zur Erzeugung entsprechender elektrischer Signale, eine Speicheranordnung (22,
24) zum Speichern wenigstens eines Bildes und eine Verarbeitungseinheit (25) zur Erzeugung
eines Ausgangsbildes (A(x,y)) in Abhängigkeit von dem Quotienten der denselben Bildpunkten
zugeordneten Signalwerte des Fluoreszenz- und des Referenzbildes (F(x,y) / R(x,y)).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch mindestens eine sowohl im ersten
als auch im zweiten Wellenlängenbereich emittierende Lichtquelle (110), ein erstes
Filter (114) zum Durchlassen von Licht aus dem ersten Wellenlängenbereich und zum
Unterdrücken von Licht mit der Wellenlänge des Fluoreszenzlichts sowie durch ein zweites
Filter (113) zum Durchlassen des zweiten Wellenlängenbereiches, wobei jeweils eines
der beiden Filter in den Strahlengang zwischen der Lichtquelle und dem Untersuchungsbereich
(4) anordbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine im Strahlengang der
Lichtquelle befindliche Mattscheibe (112).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch ein vor der
Kamera anordbares Filter (113) zur Unterdrückung von Licht aus dem ersten Wellenlängenbereich
und zum Durchlassen von Licht aus dem Wellenlängenbereich des Fluoreszenzlichts.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch ein vor der
Kamera anordbares Filter (124) zum Durchlassen von Licht aus dem zweiten Wellenlängenbereich.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekennzeichnet durch in den Strahlengang
vor der Kamera (12) und der Lichtquelle (110) einführbare Polarisationsfilter (115,121)
, die so beschaffen und angeordnet sind, daß die gerichtete Reflexion in dem von der
Kamera erzeugten Bild unterdrückt wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Wellenlängenbereich ein isobestischer Wellenlängenbereich ist.