[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wahlweisen Uberführen von
flexiblen, flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckereiprodukten wie Zeitungen,
Zeitschriften und dergleichen, aus einer entlang eines ersten Förderweges transportierten
Schuppenformation auf einen zweiten Förderweg, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist in der US-PS 2,815,949 offenbart. Diese weist einen
Uberführförderer mit zwei gelenkig miteinander verbundenen Förderarmen mit je endlosen,
umlaufenden Förderbändern auf, die bei der Gelenkverbindung der Förderarme um gleichachsig
gelagerte Walzen geführt sind. Der erste Förderarm ist an seinem förderwirksamen und
vom ersten Förderarm entfernten Ende ortsfest gelagert und der zweite Förderarm ist
an seinem freien Ende in einer gebogenen Kulisse geführt. An der Welle, an der die
Walzen gelagert sind, greift ein andernends schwenkbar gelagertes Kolben-Zylindersystem
an, um durch Absenken der Welle das freie Ende des zweiten Förderarms, d.h. den Fördereingang
des Uberführförderers, in den Förderweg eines ersten Bandförderers einzuschwenken
und die in Schuppenformation auf dem ersten Bandförderer herangeführten Erzeugnisse
einem zweiten, dem Uberführförderer nachgeschalteten Bandförderer zuzuführen. Beim
Anheben der Welle mittels des Kolben-Zylindersystems wird der Uberführförderer knieartig
gebogen und der Fördereingang aus dem Förderbereich des ersten Bandförderers zurückgezogen.
Die auf dem ersten Bandförderer herangeführten Erzeugnisse werden dann von diesem
weitergefördert. Oberhalb der Förderarme angeordnete Andrückmittel weisen zwei gelenkig
miteinander verbundene, bandförderartig ausgebildete, je eigene, endlose, umlaufende
Andrückbänder aufweisende Andrückorgane auf, wobei die zusammen mit den entsprechenden
Förderbändern der Förderarme einen Förderspalt bildenden Andrückbänder bei der Gelenkverbindung
der Andrückorgane um gleichachsige Rollen geführt sind. Die die Rollen tragende Welle
ist an einem etwa in Richtung des Kolben-Zylindersystems verlaufenden Stab, der von
der Welle der Walzen rechtwinklig absteht, verschiebbar gelagert und gegen letztere
vorgespannt, und der Stab ist an einem Schwenklager verschiebbar geführt. Die die
entsprechenden Wellen umgreifenden Lagerschilder der Förderarme und schilderartigen
Lagerglieder der Andrückorgane sind über Laschen miteinander verbunden.
[0003] Dieser Aufbau des Uberführförderers hat zur Folge, dass sich der Förderspalt je nach
Schwenklage der Förderarme sowohl in seiner Lage bezüglich der Förderarme als auch
in der Spaltdicke ändert. Dies kann dazu führen, dass Erzeugnisse während des Verschwenkens
der Förderarme in ihrer gegenseitigen Lage verschoben werden, was eine getaktete Weiterverarbeitung
nicht mehr erlauben würde, oder dass sehr dünne Erzeugnisse im Förderspalt nicht richtig
gehalten sind. Da die Erzeugnisse Stapelschächten zugeführt werden, ist ihre gegenseitige
Lage auch nicht von Bedeutung.
[0004] Eine zweckgleiche aber unterschiedlich ausgebildete Vorrichtung ist aus der DE-A-2
820 957 bekannt. Diese weist einen ersten Förderer mit zwei höhenversetzt hintereinandergeschalteten
Bandförderern zum Transportieren von in Schuppenformation angeordneten Druckereiprodukten
entlang eines ersten Förderweges auf. Zwischen diesem und einem zweiten Förderweg
ist ein Uberführförderer vorgesehen, um über die von den Bandförderern gebildete Stufe
transportierte Drukkereiprodukte einzel- oder sektionsweise aus der Schuppenformation
herauszulösen und dem zweiten Förderweg zuzuführen. Der in Förderrichtung gesehen
nach der Stufe angeordnete und die aus der Schuppenformation herausgelösten Druckereiprodukte
schräg nach oben transportierende Uberführförderer weist einen ortsfesten Führungsteil
und einen darin teleskopartig verschiebbaren Schlitten auf. Zwei Förderbänder, deren
förderwirksame, aneinanderanliegende und so einen Förderspalt bildende Trume vom am
unteren Ende des Schlittens angeordneten Walzen zu am oberen Ende des Führungsteils
gelagerten Walzen verlaufen, sind mit ihren Rücktrumen um am unteren Ende des Führungsteils
und am oberen Ende des Schlittens vorgesehene weitere Walzen geführt, um die Veränderungen
der Länge der förderwirksamen Trume beim Verschieben des Schlittens auszugleichen.
Am unteren Ende des Schlittens ist eine gegen die Stufe gerichtete Zunge schwenkbar
gelagert. Bei sich in seiner unteren Endlage befindendem Schlitten und nach oben verschwenkter
Zunge wird die Schuppenformation unter dem Uberführförderer hindurch entlang des ersten
Förderweges gefördert. Beim nach unten Verschwenken der Zunge untergreift diese das
über die Stufe geförderte Druckereiprodukt und leitet dieses dem Förderspalt des Uberführförderers
zu. Sobald das letzte, dem zweiten Förderweg zuzuführende Druckereiprodukt vom Förderspalt
ergriffen ist, wird der Schlitten nach oben zurückgezogen und anschliessend die Zunge
gegen oben verschwenkt, um dieses Druckereiprodukt vom nachfolgenden zu trennen. Die
Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung des Schlittens ist dabei kleiner als die Umlaufgeschwindigkeit
der Förderbänder. Diese Umlaufgeschwindigkeit ist, insbesondere wenn sektionsweise
Druckereinprodukte aus der Schuppenformation herauszulösen sind, gleich der Fördergeschwindigkeit
des ersten Förderers. Dies hat zur Folge, dass die beiden voneinander zu trennenden
Druckereiprodukte etwa mit gleicher Geschwindigkeit gefördert werden, und das vom
vorauslaufenden, von den Förderbändern gehaltene Druckereiprodukt untergriffene nachfolgende
Druckereiprodukt in Richtung nach oben angehoben und auf Grund der Reibung mitgenommen
oder aus seiner Lage gegenüber den andern Druckereiprodukten der Schuppenformation
verschoben werden kann.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemässe Vorrichtung
derart weiterzubilden, dass die gegenseitige Lage der dem zweiten Förderweg zuzuführenden
Erzeugnisse unabhängig von der Lage des Uberführförderers erhalten bleibt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine gattungsgemässe Vorrichtung, die die Merkmale des kennzeichnenden
Teiles des Anspruchs 1 aufweist, gelöst.
[0007] Bevorzugte Ausbildungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0008] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 und 2 in Ansicht bzw. Draufsicht eine weichenartige Fördereinrichtung; und
Fig. 3 bis 7 einen Teil dieser Vorrichtung bei verschiedenen Arbeitsphasen.
[0009] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte weichenartige Fördereinrichtung 10 weist einen
als Bandförderer ausgebildeten ersten Förderer 12 auf, dessen oberer Trum 14 entlang
eines ersten Förderweges 16 verläuft. Die Förderrichtung des ersten Förderers 12 ist
mit F angegeben. Oberhalb des ersten Förderers 12 ist ein ebenfalls als Bandförderer
ausgebildeter, einen zweiten Förderweg 17 festlegender zweiter Förderer 18 vorgesehen,
dessen Anfang 18' in Förderrichtung F gesehen, zwischen dem Anfang 12' und Ende 12"
des ersten Förderers 12 liegt und dessen Ende nicht gezeigt ist. Zwischen dem ersten
Förderer 12 und dem zweiten Förderer 18 ist ein Uberführförderer 20 vorgesehen, welcher
ebenfalls als Bandförderer ausgebildet ist und zwei hintereinandergeschaltete, schwenkbar
miteinander verbundene Förderarme 22 und 24 aufweist. Der ortsfeste Förderausgang
20' des Uberführförderers 20 ist dem Anfang 18' des zweiten Förderers 18 unmittelbar
vorgelagert und der Fördereingang 26 ist mittels einer am zweiten Förderarm 24 angreifenden
Antriebsanordnung 28 durch knieartiges Verschwenken der beiden Förderarme 22 und 24
von der, in der Figur 1 mit ausgezogenen Linien gezeigten Arbeitslage, in eine strichpunktiert
angedeutete Rückzuglage 26' und wieder zurück verbringbar. Bei sich in Rückzugslage
26' befindendem Fördereingang 26 werden Druckereiprodukte 30, wie Zeitungen, Zeitschriften
und dergleichen, in Schuppenformation S (siehe Figuren 3 - 7) entlang dem ersten Förderweg
16 in Förderrichtung F transportiert. Zum Umleiten von Druckereiprodukten 30 vom ersten
Förderweg 16 auf den zweiten Förderweg 17 wird der Fördereingang 26 des Uberführförderers
20 in die vom oberen Trum 14 des ersten Förderers 12 gebildete Stufe 32 benachbart
nachgeschaltete Arbeitslage verbracht, sodass die in Förderrichtung F gesehen vorlaufenden
Kanten 30' der über die Stufe 32 geförderten Druckereiprodukte 30 in den Fördereingang
26 einlaufen und entlang der Förderstrecke 34 des Uberführförderers 20 zum Förderausgang
20' und dem zweiten Förderer 18 zugeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass die
Förderstrecke 34 unabhängig von der Lage der beiden Förderarme 22 und 24 im wesentlichen
konstant ist. Sobald die gewünschte Anzahl auf den zweiten Förderweg 17 umzuleitenden
Druckereiprodukte 30 in den Fördereingang 26 eingelaufen sind, wird der Fördereingang
26 durch gleichzeitiges Verschwenken der beiden Förderarme 22, 24 mittels der Antriebsanordnung
28 in die Rückzugslage 26' zurückverbracht, wobei das letzte vom Fördereingang 26
erfasste Druckereiprodukt 30 unter dem nachfolgenden Druckereiprodukt 30 weggezogen
wird. Das letztgenannte und alle nachfolgenden Druckereiprodukte 30 werden dann wieder
entlang dem ersten Förderweg 16 weitergefördert. Der erste Förderarm 22 ist im Bereich
seines förderwirksamen Endes 22' ortsfest gelagert. Zu diesem Zweck ist eine Welle
38 an, von einem Gestell 40 des ersten Förderers 12 gegen oben abstehenden Tragplatten
42, von welchen in der Figur 1 nur eine gezeigt ist, ortsfest drehbar gelagert. An
dieser Welle 38 sind zwei parallel zueinander verlaufende und in Richtung der Welle
38 voneinander beabstandete Lagerschilder 44 einerends schwenkbar angeordnet, an deren
anderem Ende die Lagerschilder 44' des zweiten Förderarms 24 schwenkbar abgestützt
sind. Zu diesem Zweck sind die beiden Lagerschilder 44 in ihrem freien Endbereich
mittels einer Lagerwelle 46 miteinander verbunden, auf welcher die Lagerschilder 44'
mit ihren diesseitigen Endbereichen schwenkbar sitzen. Auf der Lagerwelle 46 sitzt
weiter frei drehbar zwischen den Lagerschildern 44, 44' eine Umlenkwalze 48. Um diese
ist der obere, förderwirksame Trum 50 eines beiden Förderarmen 22 und 24 gemeinsamen
Förderbandes 50' geführt, welches eine am freien Ende der Lagerschilder 44' frei drehbar
gelagerte Walze 54 und eine auf der Welle 38 sitzende angetriebene Walze 54' umgreift.
Der förderwirksame Trum 50 ist von, nur in der Figur 1 angedeuteten, zwischen diesen
Walzen 54, 54' und der Umlenkwalze 48 vorgesehenen und ebenfalls an den Lagerschildern
44, 44' gelagerten Stützwalzen 56 getragen. Je eine weitere Stützwalze 56' ist an
jedem Lagerschildpaar 44, 44' benachbart zur Umlenkwalze 48 vorgesehen, über welche
der Rücktrum 50" des Förderbandes 50' geführt ist, um diesen an der Umlenkwalze 48
in Anlage zu halten.
[0010] Die Antriebsanordnung 28 weist einen am Gestell 40 ortsfest schwenkbar gelagerten
Antriebshebel 58 auf, welcher andernends mit dem, in Förderrichtung F gesehen rechten
Lagerschild 44' des zweiten Förderarms 24 in dessen Mittelbereich schwenkbar verbunden
ist. Am Antriebshebel 58 greift ungefähr mittig die Kolbenstange 60 eines Kolben-Zylinderaggregates
60' an, welches andernends ebenfalls am Gestell 40 abgestützt ist. Bei in das Kolben-Zylinderaggregat
60' eingefahrener Kolbenstange 60 befinden sich die beiden Förderarme 22, 24 in einer
nahezu gestreckten Lage, welche der Arbeitslage des Fördereingangs 26 entspricht.
Durch Ausfahren der Kolbenstange 60 aus dem Kolben-Zylinderaggregat 60' wird der Antriebshebel
58 in die strichpunktiert gezeigte Lage (Figur 1) verschwenkt, wodurch die beiden
Förderarme 22, 24 gemeinsam kniehebelartig gegeneinander verschwenkt werden, um den
Fördereingang 26 in die Rückzugslage 26' zu verbringen.
[0011] Wie dies insbesondere aus der Figur 2 hervorgeht, ist der Uberführförderer 20 in
Richtung rechtwinklig zur Förderrichtung F schmaler ausgebildet als der erste und
zweite Förderer 12, 16. Um die entlang dem ersten Förderweg 16 zu transportierenden
Druckereiprodukte 30 nicht zu behindern, steht vom in Förderrichtung F gesehen rechten
Lagerschild 44' ein Tragarm 62 ab, an welchem der ausserhalb des Förderbereichs des
ersten Förderers 12 verlaufende Antriebshebel 58 angreift.
[0012] Um die, dem zweiten Förderer 18 zuzuführenden Druckereiprodukte 30 unabhängig von
der Lage der Förderarme 22 und 24 am förderwirksamen Trum 50 zu halten, ist ein Andrückband
64 vorgesehen, dessen unterer, andrückwirksamer Trum 64' am förderwirksamen Trum 50
anliegt und mit diesem einen Förderspalt 66 bildet. An den Lagerschildern 44 sind
benachbart zur Lagerwelle 46 nach aussen abgekröpfte und gegen oben vorstehende Arme
68 angeformt, deren freie Enden durch eine weitere Welle 70, oberhalb des förderwirksamen
Trums 50 und andrückwirksamen Trums 64', miteinander verbunden sind. An dieser weiteren
Welle 70 sind zwei Laschenpaare 72 schwenkbar gelagert, deren freie Enden je mit lagerschilderartigen
Lagergliedern 74 schwenkbar verbunden sind. Diese sind mittels Federanordnungen 80
in Richtung gegen unten und somit gegen die Lagerschilder 44, 44' vorgespannt. An
den von den Laschenpaaren 72 abgewandten Enden der Lagerglieder 74 sind, im Bereich
des Fördereingangs 26 und Förderausgangs 20', Walzen 82 frei drehbar gelagert, um
welche das Andrückband 64 geführt ist. Von diesen verläuft das Andrückband 64 mit
seinem Rücktrum 64" entlang den Lagergliedern 74 zu weiteren Walzen 84, welche bei
der Gelenkverbindung zwischen den Lagergliedern 74 und den Laschenpaaren 72 vorgesehen
sind und um diese herum zu einer, an der weiteren Welle 70 frei drehbar gelagerten
Walze 84'.
[0013] Die im Mittelbereich der Lagerschilder 44, 44' und beidseits vorgesehenen Federanordnungen
80 weisen je eine Druckfeder 86 auf, deren unteres Ende sich an einem von den Lagergliedern
74 nach aussen abstehenden Träger 88 und oberes Ende an einem Zugstab 90 abstützt,
welcher durch die Druckfeder 86 und den Träger 88 hindurch verläuft und mit seinem
unteren Ende an einem, vom entsprechenden Lagerschild 44, 44' in Richtung gegen aussen
abstehenden weiteren Träger 92 befestigt ist. Die Zugstäbe 90 sind bezüglich den ihnen
zugeordneten Lagerschildern 44, 44' fest angeordnet, wodurch die Lage der Lagerglieder
74, in Längsrichtung der Lagerschilder 44, 44' gesehen, festgelegt ist. Beim gegenseitigen
Verschwenken der Förderarme 22 und 24 verschwenken sich somit die Laschenpaare 72
gegeneinander um die Welle 70, so dass die Länge des endlosen Andrückbandes 64 unabhängig
von der Lage der Förderarme 22, 24 konstant bleibt.
[0014] Der förderaktive obere Trum 14 des als Bandförderer ausgebildeten ersten Förderers
12 verläuft von einer, am Anfang 12' in bekannter Art und Weise am Gestell 40 frei
drehbar gelagerten Umlenkwalze 94, in Förderrichtung F gesehen leicht ansteigend zu
einer Stufenwalze 96 und von dieser in entgegengesetzter Richtung zu einer Umlenkrolle
98 und um diese umgelenkt unterhalb der Stufenwalze 96 hindurch zu einer weiteren
Umlenkwalze 94' am Ende 12" des ersten Förderers 12.
[0015] Der, in Förderrichtung F gesehen fallenden Stufe 32 vorgeschaltet, zwischen der Stufenwalze
96 und Umlenkwalze 94, ist eine Zurückhalteeinrichtung 100 vorgesehen, die ein mit
dem oberen Trum 14 zusammenwirkendes endloses Anpressband 102 aufweist. Vom Gestell
40 steht in vertikaler Richtung ein Tragarm 106 ab, an dessen oberen Ende ein Gewichtsarm
108 gelagert ist, an dessen freien Ende schildartige Lagerlaschen 110 ungefähr mittig
gelagert sind. An den beiden Enden der Lagerlaschen 110 sind Umlenkrollen 112 gelagert,
um welche das Anpressband 102 geführt ist. Der untere, dem oberen Trum 14 des ersten
Förderers 12 zugewandte Trum des Anpressbandes 102, bildet mit jenem zusammen einen
Förderspalt für die Druckereiprodukte 30, um das jeweils vom Uberführförderer 20 nicht
erfasste Druckereiprodukt 30 beim Zurückverschwenken des Fördereingangs 26 von der
Arbeitslage in die Rückzugslage 26' am Mitnehmen zu hindern.
[0016] Am Gestell ist weiter ein Antriebsmotor 114 angeordnet, der über einen ersten, strichpunktiert
angedeuteten Kettentrieb 116 zum Antreiben des Förderbandes des ersten Förderers 12
mit der Umlenkwalze 94' und zum Antreiben des Förderbandes 50' des Uberführföderers
20 mit der Walze 54' verbunden ist. Ein weiterer mit dem Antriebsmotor 114 verbundener
Kettentrieb 118 treibt über mehrere, diesem nachgeschaltete, ebenfalls strichpunktiert
angedeutete Kettentriebe 118' das Anpressband 102 an. Im weitern ist der zweite Förderer
18 über einen, ebenfalls nur strichpunktiert angedeuteten Kettentrieb 120 in bekannter
Art und Weise über die Welle 38 und den Kettentrieb 116 vom Antriebsmotor 114 angetrieben.
Die vom Förderband 50' umschlungene und durch dieses angetriebene Umlenkwalze 48 ist
über einen weiteren, ebenfalls nur strichpunktiert angedeuteten Kettentrieb 122 mit
der Walze 84' gekoppelt um das Andrückband 64 synchron mit dem Förderband 50' anzutreiben.
Sämtliche Förder-, Andrück- und Anpressbänder der Fördereinrichtung 10 sind mit derselben
Fördergeschwindigkeit v umlaufend angetrieben.
[0017] Dem ersten Förderer 12 ist ein ebenfalls als Bandförderer ausgebildeter Zuförderer
124 vorgeschaltet, um die in Schuppenformation S angeordneten Druckereiprodukte 30
dem ersten Förderer 12 zuzuführen. Im weitern ist dem ersten Förderer 12 ein ebenfalls
als Bandförderer ausgebildeter Wegförderer 126 nachgeschaltet, um die vom ersten Förderer
12 transportierten und nicht dem zweiten Förderer 18 zugeführten Druckereiprodukte
30 einer nicht gezeigten Verarbeitungsstation zuzuführen. Im Bereich des Zuförderers
124 ist eine allgemein bekannte Zähleinrichtung 128 vorgesehen, um die dem ersten
Förderer 12 zugeführten Druckereiprodukte 30 zu zählen.
[0018] Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der zweite Förderarm 24 eine in
Richtung gegen die Stufe 32 vorstehende Zunge 130 aufweist, um beim Verbringen des
Fördereingangs 26 in die Arbeitslage die vorlaufende Kante 30' des vom Uberführförderer
20 zu erfassenden Druckereiproduktes 30 zu untergreifen.
[0019] Die Funktionsweise der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Fördereinrichtung 10 wird
nun anhand der Figuren 3 - 7 erläutert. In diesen Figuren ist der Bereich der Stufe
32 des ersten Förderers 12 und der Bereich des Fördereingangs 26 des Uberführförderers
20 vergrössert dargestellt. Gleiche Teile wie in den Figuren 1 - 2 sind in diesen
Figuren 3 - 7 mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0020] Gemäss Figur 3 werden die in Schuppenformation S zugeführten Druckereiprodukte 30
auf dem oberen Trum 14 des ersten Förderers 12 aufliegend über die Stufe 32 entlang
dem ersten Förderweg 16 dem Wegförderer 126 zugeführt (vergleiche auch Figur 1). Der
Fördereingang 26 des Uberführförderers 20 befindet sich in einer Wartelage 26" in
der Nähe der Stufe 32. Diese Wartelage 26" wird dadurch erzielt, dass das Kolben-Zylinderaggregat
60' den Antriebshebel 58 in eine Zwischenstellung zwischen den beiden in der Figur
1 gezeigten Endstellungen verschwenkt. In dieser Wartelage 26" befindet sich der Fördereingang
26 soweit von der Stufe 32 entfernt, dass die infolge der Eigensteifigkeit der Druckereiprodukte
30 über die Stufe 32 frei vorstehenden vorlaufenden Bereiche mit der vorlaufenden
Kante 30' nicht in den Fördereingang 26 gelangen, sondern unter diesem hindurch, entlang
dem ersten Förderweg 16, weitergefördert werden. Es ist aber zu beachten, dass bei
der Stufe 32 der vorlaufende Bereich jedes Druckereiproduktes 30 vom vorauslaufenden
Druckereiprodukt 30 für eine bestimmte Zeit abgehoben ist.
[0021] Sobald nun Druckereiprodukte 30 dem den zweiten Förderweg 17 definierenden Förderer
18 zuzuführen sind, wird der Fördereingang 26 in die in der Figur 4 gezeigte Arbeitslage
verbracht. Dies geschieht durch komplettes Einfahren der Kolbenstange 60. Das in diesem
Moment über die Stufe 32 geförderte Druckereiprodukt 30 gelangt in den Fördereingang
26, wobei die Zunge 130 zwischen dieses Druckereiprodukt 30 und das vorauslaufende
Druckereiprodukt 30 einsticht. Da die Fördergeschwindigkeit v des Uberführförderers
20 genau gleich gross ist wie die Fördergeschwindigkeit v des ersten Förderers 12
wird die Schuppenformation S beim Zuführen zum zweiten Förderer 18 beibehalten, wie
dies Figur 5 zeigt, und die der Stufe 32 folgend auf dem oberen Trum 14 aufliegenden
Druckereiprodukte 30 werden mit unveränderter Fördergeschwindigkeit v entlang dem
ersten Förderweg 16 weitergefördert. Der Uberführförderer 20 bleibt nun solang in
dieser Stellung, als Druckereiprodukte 30 dem zweiten Förderweg 17 zuzuführen sind
(vergleiche auch Figur 1).
[0022] Die zugeführten Druckereiprodukte 30 werden mittels der Zähleinrichtung 128 gezählt
(Figur 1). Aufgrund der Kenntnis der Fördergeschwindigkeit v kann nun nach einer genau
vorgegebenen Anzahl Druckereiprodukte 30 der Fördereingang 26 aus seiner Arbeitslage
weggezogen werden, um die Zuführung zum zweiten Förderweg 17 nach der genau vorgegebenen
Anzahl Druckereiprodukte 30 zu unterbrechen. Beim Verschieben des Fördereingangs 26
von der Arbeitslage in die Rückzugslage 26', was durch Ausfahren der Kolbenstange
60 des Kolben-Zylinderaggregates 60' geschieht, wird der Fördereingang 26 mit einer
Geschwindigkeit
V1 von der Stufe 32 nach schräg oben wegbewegt, welche grösser ist, als die Fördergeschwindigkeit
v der zugeführten Druckereiprodukte 30. Dadurch wird das vom Fördereingang 26 zuletzt
erfasste Druckereiprodukt 30 unter dem nachfolgenden Druckereiprodukt 30 weggezogen,
wobei die Zurückhalteeinrichtung 100 eine Mitnahme dieses letztgenannten Druckereiproduktes
30 verhindert (siehe Figur 6). Im weitern wird durch diese hohe Geschwindigkeit
V1 des Zurückziehens des Fördereinganges 26 mit Sicherheit vermieden, dass das erste
wieder dem Wegförderer 126 zuzuführende Druckereiprodukt 30 in den Fördereingang 26
gelangen kann.
[0023] Wie dies Figur 7 zeigt, werden nun die nachfolgend zugeführten Druckereiprodukte
30 wieder entlang dem ersten Förderweg 16 dem Wegförderer 126 zugeführt und die im
Förderspalt 66 des Uberführförderers 20 gehaltenen Druckereiprodukte 30 werden mit
unveränderter Geschwindigkeit v und unveränderten Abständen zum zweiten Förderer 18
gefördert. Der Fördereingang 26 kann nun in seiner Rückzugslage 26' verbleiben oder
falls weitere Druckereiprodukte 30 auf den zweiten Förderweg 17 umzulenken sind, wieder
in die in der Figur 3 gezeigte Wartelage 26" verbracht werden.
[0024] Es ist zu beachten, dass die Fördergeschwindigkeit v der Druckereiprodukte 30 unabhängig
von der Lage des Uberführförderers 20 immer konstant sein kann. Es ist nicht nötig,
die Fördergeschwindigkeit v des Uberführförderers 20 und des zweiten Förderers 18
zu erhöhen, um ein Trennen aufeinanderfolgender Druckereiprodukte bei der Stufe 32
zu erzielen. Im weitern bleibt die Förderstrecke 34 zwischen dem Fördereingang 26
und dem Förderausgang 20' unabhängig von der gegenseitigen Lage der beiden Förderarme
22, 24 ungefähr gleich, so dass die Schuppenformation der Druckereiprodukte 30 auch
während dem Bewegen des Uberführförderers 20 erhalten bleibt. Da die Umschlingung
der Umlenkwalze 48 beim Verkleinern des Winkels zwischen den beiden Förderarmen 22
und 24 zunimmt und die Walze 54' am Förderausgang 20' des Uberführförderers 20 mit
konstanter Umlaufgeschwindigkeit angetrieben ist, wird somit die Geschwindigkeit des
förderwirksamen Trums 50 im Bereich zwischen dem Fördereingang 26 und der Umlenkwalze
48 beim Verbringen des Fördereingangs 26 in die Rückzugslage 26' geringfügig vergrössert,
was die Trennung der aufeinanderfolgenen Druckereiprodukte 30 bei der Stufe 32 unter
Beibehaltung der Schuppenformation S im Bereich des Uberführförderers 20 zusätzlich
unterstützt.
[0025] Mit der erfindungsgemässen Einrichtung ist es auch möglich, nur einzelne Druckereiprodukte
30, beispielsweise Makulatur aus der zugeführten Schuppenformation S herauszulösen.
Dazu wird der Fördereingang 26 nur für die notwendige Zeit zum Erfassen dieses Druckereiproduktes
30 in seine Arbeitslage verbracht.
[0026] Es ist selbstverständlich auch möglich, den Uberführförderer anders als in den Figuren
gezeigt auszubilden; so wäre es denkbar, jeden Förderarm 22, 24 als eigener Bandförderer
oder auch die Führung für das Andrückband andersartig auszubilden. Im weitern ist
das Vorhandensein einer Stufe nicht zwingend notwendig, kann doch der Uberführförderer
mit einer entsprechend ausgebildeten Zunge in die Schuppenformation S einstechen.
Gegebenenfalls kann auch auf eine Zurückhalteeinrichtung 100 verzichtet werden.
1. Vorrichtung zum wahlweisen Ueberführen von flexiblen flächigen Erzeugnissen, insbesondere
Druckereiprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, aus einer entlang
eines ersten Förderweges transportierten Schuppenformation auf einen zweiten Förderweg,
mit einem den ersten Förderweg (16) vorgebenden ersten Förderer (12), einem den zweiten
Förderweg (17) bestimmenden zweiten Förderer (18) und einem zwischen diesen Förderern
(12, 18) vorgesehenen Ueberführförderer (20) mit einem dem ersten Förderer (12) zugewandten
Fördereingang (26) und einem dem zweiten Förderer (18) zugewandten, ortsfesten Förderausgang
(20'), wobei der Ueberführförderer (20) zwei hintereinandergeschaltete, gelenkig miteinander
verbundene, als Bandförderer ausgebildete Förderarme (22, 24) aufweist, der dem zweiten
Förderer (18) direkt vorgeschaltete erste Förderarm (22) im Bereich seines förderwirksamen
Endes (22') ortsfest schwenkbar gelagert ist, und beide Förderarme (22, 24) mittels
einer Antriebsanordnung (26) knieartig verschwenkbar sind um den Fördereingang (26)
am freien Ende des zweiten Förderarms (24) zum Herauslösen von Erzeugnissen (30) aus
der Schuppenformation (S) in eine dem ersten Förderer (12) benachbarte Arbeitslage
und zum Beenden des Herauslösens in eine vom ersten Förderer (12) entfernte Rückzugslage
(26') zu verbringen, wobei den Förderarmen (22, 24) Andrückmittel mit mindestens einem
endlosen, umlaufenden Andrückband (64) zugeordnet sind, um mit den Förderarmen einen
Förderspalt (66) zu bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel in Förderrichtung
des Ueberführförderers (20) ihre Lage bezüglich der Förderarme (22, 24) unabhängig
von der Schwenklage der Förderarme beibehalten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein beiden Förderarmen (22,24)
gemeinsames, umlaufendes, endloses Förderband (50').
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der förderwirksame Trum
(50) des Förderbandes (50') im Bereich der gelenkigen Verbindung (46) der beiden Förderarme
(22,24) um eine Umlenkwalze (48) geführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein beiden
Förderarmen (22, 24) gemeinsames Andrückband (64) vorgesehen ist, dessen andrückwirksamer
Trum (64') zum Bilden eines Förderspaltes (66) am förderwirksamen Trum (50) des Förderbandes
(50') der Förderarme (22, 24) anliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderarme (22, 24)
Lagerschilder (44, 44') zum Abstützen von Umlenkwalzen (54, 54') für das Förderband
(50') aufweisen, die Lagerschilder (44') des zweiten Förderarms (24) an den Lagerschildern
(44) des ersten Förderarms (22) schwenkbar gelagert sind, an den dem einen Förderarm
(22) zugeordneten Lagerschildern (44) Laschen (72) schwenkbar angreifen, an welchen
anderends in Richtung gegen die Lagerschilder (44, 44') vorgespannte und in Längsrichtung
der Lagerschilder (44, 44') bezüglich diesen im wesentlichen ortsfeste lagerschildartige
Lagerglieder (74) schwenkbar angeordnet sind, und das Andrückband (64) um an den Lagergliedern
(74) und an den Verbindungen der Laschen (72) mit den entsprechenden Lagerschildern
(44) und den Lagergliedern (74) vorgesehene Walzen (82, 84, 84') geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Antriebsanordnung (28) einen einerends am zweiten Förderarm (24) bzw. an einem dessen
Lagerschildern (44') angreifenden und anderenends ortsfest schwenkbar gelagerten,
zum Bewegen der Förderarme (22, 24) antreibbaren Antriebshebel (58) aufweist.
7. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
erste Förderer (12) als Bandförderer ausgebildet ist, dessen oberer förderwirksamer
Trum (14) zum Bilden einer in Förderrichtung (F) gesehen fallenden Stufe (32) zum
Freilegen des vorlaufenden Bereichs (30') des jeweils über die Stufe (32) geförderten
Erzeugnisses (30) zuerst eine Stufenwalze (96) und anschliessend in Gegenrichtung
eine Umlenkrolle (98) umschlingt, vorzugsweise der obere Trum (14) gegen die Stufenwalze
(96) hin ansteigt, und der in Arbeitslage verbrachte Födereingang (26) zum Erfassen
dieses Erzeugnisses (30) in Förderrichtung (F) gesehen der Stufe (32) benachbart nachgelagert
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine, gegebenenfalls
ein mit dem oberen Trum (14) des ersten Förderers (12) zusammenwirkendes Anpresselement
(102) aufweisende Zurückhalteeinrichtung (100) zum Verhindern der Mitnahme der vom
zweiten Förderarm (24) nicht erfassten Erzeugnisse (30) beim Verbringen der Förderarme
(22, 24) von der der Arbeitslage des Fördereingangs (26) entsprechenden Stellung in
die der Rückzugslage (26') entsprechende Stellung.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Förderarme (22, 24), nach dem Lösen des letzten dem zweiten Förderer (18) zuzuleitenden
Erzeugnisses (30) von der mittels des ersten Förderers (12) transportierten Schuppenformation
(S), von einer der Rückzugslage (26') des Fördereingangs (26) entsprechenden Stellung
in eine Ruhestellung verbringbar sind, in welcher sich der Fördereingang (26) in der
Nähe der Arbeitslage befindet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fördergeschwindigkeit (v) der Förderarme (22, 24) etwa der Fördergeschwindigkeit (v)
des ersten Förderers (12) entspricht, und die Geschwindigkeit (v1) mit welcher der
Fördereingang (26) von der Arbeitslage in die Rückzugslage (26') bingbar ist, grösser
ist als die Fördergeschwindigkeit (v).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
erste und der zweite Förderer (12, 18) sowie beide Förderarme (22, 24) und gegebenenfalls
die Zurückhalteeinrichtung (100) zum Transportieren der Erzeugnisse (30) mit gleicher
Fördergeschwindigkeit (v) mit einem gemeinsamen Antrieb (114) verbunden sind.