[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen zu Mitteln
zum Aufnehmen dieser Vorgarnspulen, die jeweils einer Spinnstelle einer eine Vielzahl
von Spinnstellen aufweisenden Spinnmaschine zugeordnet sind, und zum Abtransportieren
der an den Spinnstellen abgearbeiteten Vorgarnspulen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt,volle Vorgarnspulen in Hängehaltern einer Transportbahn einem Vorgarnspulengatter
einer Ringspinnmaschine zuzuführen. In diesem Vorgarnspulengatter ist für jede Spinnstelle
der Ringspinnmaschine ein Hängehalter vorgesehen, in dem eine an der Spinnstelle abzuarbeitende
Vorgarnspule gehalten ist. Der Austausch von abgearbeiteten Vorgarnspulen an den Spinnstellen
gegen volle Vorgarnspulen der Transportbahn erfolgt entweder manuell durch eine Bedienperson
oder automatisch durch einen Vorgarnspulenwechselwagen (DE 37 34 275 A1). Der Abtransport
der abgearbeiteten Vorgarnspulen erfolgt ebenfalls mittels der die vollen Vorgarnspulen
zuführenden Transportbahn.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die die Handhabung von Vorgarnspulen beim Zuführen zu den Spinnstellen,
beim Abarbeiten an den Spinnstellen und beim Abtransportieren von den Spinnstellen
vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jede Vorgarnspule auf einem eigenen Trägerelement
angeordnet wird, mit welchem sie an die Mittel zum Aufnehmen übergeben wird, während
des Abarbeitens auf dem Trägerelement verbleibt und nach dem Abarbeiten auf dem Trägerelement
abtransportiert wird.
[0005] Dadurch wird die Handhabung der Vorgarnspulen sowohl beim Zuführen zu den Spinnstellen
der Spinnmaschine als auch beim Abarbeiten an der Spinnmaschine sowie beim Abtransportieren
von der Spinnmaschine vereinfacht.
[0006] Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung vorgesehen, bei der eine erste
Transporteinrichtung zum Zuführen von jeweils eine volle Vorgarnspule tragenden Trägerelementen
zu den Spinnstellen der Spinnmaschine vorgesehen ist, bei der jede Spinnstelle Mittel
zum Aufnehmen von wenigstens einem Trägerelement aufweist und bei der eine zweite
Transporteinrichtung zum Abtransportieren der abgearbeitete Vorgarnspulen tragenden
Trägerelemente vorgesehen ist.
[0007] Da sowohl für das Zuführen der Vorgarnspulen als auch für das Abtransportieren der
abgearbeiteten Vorgarnspulen jeweils eine eigene Transporteinrichtung vorgesehen ist,
können beispielsweise an den verschiedenen Spinnstellen volle Vorgarnspulen zugeführt
werden, während gleichzeitig abgearbeitete Vorgarnspulen abgeführt werden. Die Zeitdauer
zum Wechseln der Vorgarnspulen verringert sich daher.
[0008] Es ist auch bekannt (DE 15 10 960 A), Vorgarnspulen in einem Vorgarnspulengatter
einer Ringspinnmaschine mit horizontaler Spulenachse anzuordnen. Die Vorgarnspulen
sind dabei auf Wellen gehalten, die wiederum in V-förmigen Prismen von am Vorgarnspulengatter
befestigten Lagerbökken gehalten sind. Durch die horizontale Lagerung der Vorgarnspulen
kann das Vorgarn unter geringer und gleichmäßiger Zugbeanspruchung abgezogen werden.
[0009] In Ausgestaltung der Erfindung sind die Vorgarnspulen in den Mitteln zum Aufnehmen
mit horizontal ausgerichteter Achse gehalten. In weiterer Ausgestaltung sind die Vorgarnspulen
um die Achse frei drehbar gehalten. Dadurch ist es möglich, das Vorgarn von den Vorgarnspulen
mit geringem Kraftaufwand bei gleichmäßiger Zugbeanspruchung abzuziehen. Durch diese
Maßnahme entsteht beim Spinnprozeß ein gleichmäßiges Garn.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist als Mittel zum Aufnehmen ein Magazin
für mehrere Trägerelemente vorgesehen. Mit Hilfe dieser platzsparenden Anordnung ist
es möglich, von einem Magazin aus mehrere Spinnstellen der Spinnmaschine mit Vorgarn
zu beliefern.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Magazin eine der ersten Transporteinrichtung
zugeordnete Zuführöffnung und eine der zweiten Transporteinrichtung zugeordnete Entnahmeöffnung
auf. Dadurch ist es möglich, die volle Vorgarnspulen tragenden Trägerelemente direkt
dem Magazin zuzuführen und bereits im Magazin befindliche, mit abgearbeiteten Vorgarnspulen
versehene Trägerelemente aus dem Magazin zu entnehmen und mittels der zweiten Transporteinrichtung
abzutransportieren. Dadurch können beispielsweise gleichzeitig dem Magazin volle Vorgarnspulen
zugeführt und abgearbeitete Vorgarnspulen entnommen werden.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein gemeinsames Magazin für wenigstens
zwei Spinnstellen vorgesehen,in welchem für jede Spinnstelle wenigstens ein eine Vorgarnspule
tragendes Trägerelement unterbringbar ist. Durch diese Ausgestaltung kann dem Magazin
zusätzlich zu den an den Spinnstellen in Bearbeitung befindlichen Vorgarnspulen zumindest
eine als Vorrat dienende volle Vorgarnspule zugeordnet werden, so daß nach dem Abarbeiten
einer Vorgarnspule bereits eine weitere volle Vorgarnspule für die Spinnstelle vorhanden
ist. Der Zeitaufwand für das Wechseln einer abgearbeiteten gegen eine volle Vorgarnspule
an der Spinnstelle ist daher relativ gering.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Trägerelemente Teile auf, die
den Umfang der Vorgarnspulen überragen und mit denen sich die Trägerelemente im Magazin
gegeneinander abstützen. Dadurch liegen zwar die Trägerelemente im Magazin aneinander
an, die Vorgarnspulen befinden sich jedoch in Abstand zueinander und können daher
ungehindert abgezogen werden. Da die Teile den Umfang der Vorgarnspule überragen,
bieten sie einen Schutz vor Beschädigungen der Vorgarnspulen.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Fig. 1 zeigt in einer Frontansicht eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines an
einer Spinnmaschine vorgesehenen Vorgarnspulengatters mit einem Magazin zum Aufnehmen
von Vorgarnspulen tragenden Trägerelementen, das vier Trägerelemente übereinanderliegend
aufnimmt und dem zwei Transporteinrichtungen zugeordnet sind, von denen die erste
zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen und die zweite zum Abtransportieren abgearbeiteter
Vorgarnspulen dient,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht entlang der Linie 11-11 in Fig. 1
des die Magazine enthaltenden Vorgarnspulengatters der doppelseitigen Spinnmaschine
nach Fig. 1, bei der jeweils eine erste und eine zweite Transporteinrichtung den Magazinen
auf beiden Seiten der Spinnmaschine zugeordnet ist,
Fig. 3 in einer Schnittansicht entlang der Linie 111-111 der Fig. 2 einen Ausschnitt
eines Magazins nach Fig. 2, bei dem eine Vorgarnspule auf einer horizontalen Achse
eines Trägerelementes drehbar gelagert ist, an dessen beiden Stirnenden zwei die Vorgarnspule
im Umfang überragende Platten vorgesehen sind, die in dem Magazin geführt sind und
Fig. 4 in vergrößerter Ansicht einen Ausschnitt IV-IV der Fig. 3, bei dem die Spulenhülse
der Vorgarnspule auf lediglich schematisch dargestellten Wälzlagern frei drehbar ist.
[0015] In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Vorgarnspulengatters
für eine doppelseitige Ringspinnmaschine dargestellt, die auf jeder Maschinenseite
eine Vielzahl von Spinnstellen aufweist. In bekannter Weise ist bei einer solchen
Ringspinnmaschine jede Spinnstelle mit einem Streckwerk (10) versehen, das im wesentlichen
unterhalb des Vorgarnspulengatters angeordnet ist. Im Vorgarnspulengatter sind Vorgarnspulen
(7, 7') angeordnet, die jeweils das Streckwerk (10) einer Spinnstelle mit einem Vorgarn
(6) beliefern, das in dem Streckwerk (10) verzogen wird und über einen auf einem Ring
umlaufenden Läufer auf eine auf einer angetriebenen Spindel angeordneten Spulenhülse
zu einem Kops aufgewickelt wird. Auf den Aufbau und die Funktion einer solchen Ringspinnmaschine
wird im folgenden nicht näher eingegangen, da diese allgemein bekannt sind. In Fig.
2 sind daher die Streckwerke (10) der beiden Maschinenseiten auch lediglich schematisch
dargestellt. Auf die Darstellung der übrigen Elemente der Ringspinnmaschine wurde
verzichtet.
[0016] Das Vorgarnspulengatter ist symmetrisch zu einer Mittellängsebene der Ringspinnmaschine
ausgeführt. Auf jeder Maschinenseite sind in Maschinenlängsrichtung fluchtend eine
Vielzahl von aneinander anschließenden Magazinen (1) zur Aufnahme von Vorgarnspulen
(7, 7') vorgesehen. Die Magazine (1) der beiden Maschinenseiten sind, wie aus Fig.
2 ersichtlich ist, zur Mittellängsebene (26) der Ringspinnmaschine in einem spitzen
Winkel angeordnet und sind daher zu den Bedienseiten der Maschine nach vorne geneigt.
Jedes Magazin (1) besteht aus zwei zueinander parallelen, in Abstand einander gegenüberliegenden,
im wesentlichen U-förmigen Profilen, die einen Schacht für mehrere in einer Reihe
übereinander angeordnete Vorgarnspulen (7,7') bilden und am Rahmen der Ringspinnmaschine
befestigt sind. Die Vorgarnspulen (7, 7') sind in den Magazinen (1) mit Hilfe von
Trägerelementen (5) gehalten, die im folgenden noch näher erläutert werden. Jedes
Magazin (1) kann vier Trägerelemente (5) in einer Reihe übereinanderliegend aufnehmen.
Für das Zuführen eines Trägerelementes (5) in das Magazin (1) ist an seinem dem Streckwerk
(10) abgewandten oberen Ende eine Zuführöffnung (15) vorgesehen. Diese Zuführöffnung
(15) befindet sich auf der der Mittellängsebene (26) zugewandten Innenseite des Magazins
(1). An einem unteren Ende des Magazins (1) befindet sich ebenfalls auf der Innenseite
eine Entnahmeöffnung (16), aus der jeweils ein Trägerelement (5) mit einer abgearbeiteten
Vorgarnspule (7') entnommen werden kann.
[0017] Jedes Magazin (1) ist für lediglich zwei Spinnstellen vorgesehen, so daß in jedem
Magazin (1) für jede Spinnstelle zwei Vorgarnspulen (7, 7') vorgesehen sind, von denen
jeweils eine als Vorratsspule dient und erst nach dem Abarbeiten einer der Vorgarnspulen
(7') in dem Magazin (1) zum Einsatz kommt. Zweckmäßig werden dabei die vier Vorgarnspulen
(7, 7') der Reihe nach von unten her abgearbeitet, um eine abgearbeitete Vorgarnspule
(7') sofort aus der Entnahmeöffnung (16) entnehmen zu können und dadurch Raum für
eine zuzuführende volle Vorgarnspule (7) zu schaffen. Sobald das Trägerelement (5)
mit der untersten Vorgarnspule (7') entnommen worden ist, rutschen die noch im Magazin
(1) befindlichen Trägerelemente (5) mit den Vorgarnspulen (7) nach unten.
[0018] Ein anderes Ausführungsbeispiel sieht vor, in dem Magazin (1) lediglich eine Vorratsspule
für die beiden Spinnstellen zu halten, so daß sich in dem Magazin (1) maximal drei
auf Trägerelementen (5) gehaltene Vorgarnspulen (7, 7') befinden. Sobald die erste
Vorgarnspule (7') an einer Spinnstelle abgearbeitet ist, kommt daher die Vorratsspule
an dieser Spinnstelle zum Einsatz. Da sich im Magazin (1) lediglich drei Trägerelemente
(5) befinden, kann die Bauhöhe des Magazins (1) gegenüber der Ausführung mit vier
Trägerelementen (5) verringert werden.
[0019] Für die Magazine (1) beider Maschinenseiten ist auf Höhe ihrer Zuführöffnungen (15)
im Bereich der Mittellängsebene (26) eine gemeinsame erste Transporteinrichtung (2)
vorgesehen, die zum Heranführen von volle Vorgarnspulen (7) tragenden Trägerelementen
(5) an die Magazine (1) dient. Auf Höhe der Entnahmeöffnungen (16) der Magazine (1)
ist unterhalb der Transporteinrichtung (2) ebenfalls im Bereich der Mittellängsebene
(26) eine zweite Transporteinrichtung (3) angeordnet, die ebenfalls den Magazinen
(1) auf beiden Maschinenseiten zugeordnet ist. Beide Transporteinrichtungen (2 und
3) bestehen aus in Längsrichtung der Maschine verlaufenden Transportbändern, die auf
Walzenpaaren (13 bzw. 14) geführt sind. Die beiden Walzen eines Walzenpaares (13 oder
14) sind symmetrisch zur Mittellängsebene (26) in einem stumpfen Winkel zueinander
angeordnet, so daß das auf ihnen laufende Transportband eine leichte Rinnenform erhält.
Dadurch können die auf ihnen liegenden Trägerelemente (5) ohne die Gefahr eines seitlichen
Ausbrechens transportiert werden. Jede Zuführöffnung (15) weist auf ihrer Unterseite
stegartige Führungselemente (17) auf, die sich zur Oberseite des umlaufenden Transportbandes
der Transporteinrichtung (2) erstreckt. Diese Führungselemente (17) dienen zur Führung
der Trägerelemente (5) von der Transporteinrichtung (2) in die Magazine (1). Im Ausführungsbeispiel
werden die Vorgarnspulen (7 und 7') in den Trägerelementen (5) mit horizontal ausgerichteter
Spulenachse (4) auf den Transporteinrichtungen (2 und 3) transportiert. In dieser
Lage werden sie auch in den Magazinen (1) gehalten.
[0020] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, die vollen Vorgarnspulen (7) auf
Trägerelementen mit vertikal ausgerichteter Spulenachse (4) an die Magazine (1) heranzutransportieren
und nach dem Abarbeiten die abgearbeiteten Vorgarnspulen (7') auf den Trägerelementen
in dieser Position auch wieder abzutransportieren. Damit werden die Vorgarnspulen
(7,7') lediglich während ihres Aufenthalts in den Magazinen (1) mit horizontaler Spulenachse
in den Trägerelementen gehalten.
[0021] Jedes Trägerelement (5) besteht aus einer im wesentlichen hohlen Achse (20), wie
aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, die konzentrisch zur Spulenachse (4) durch eine
Spulenhülse (19) der Vorgarnspule (7, 7') hindurch ragt. An beiden Stirnenden der
Spulenhülse (19) sind mit der Achse (20) konzentrisch zur Spulenachse (4) zwei kreisscheibenförmige
Platten (25) verbunden. Der Durchmesser der Platten (25) ist größer als der Spulendurchmesser
einer vollen Vorgarnspule (7). Dadurch überragen die Trägerelemente (5) die Vorgarnspulen
(7, 7') in Umfangsrichtung und halten diese daher im Magazin (1) in Abstand zueinander,
obwohl die Platten (25) der Trägerelemente (5) aufeinanderliegen. Wenigstens eine
der beiden Platten (25) (in Fig. 3 die linke) ist lösbar mit der Achse (20) verbunden,
um ein Abnehmen und Aufstecken der Vorgarnspulen (7, 7') zu gestatten. Dazu weist
sie eine zur Spulenachse (4) konzentrische, mit einem Innengewinde versehene Hülse
auf, die auf einen am freien Ende der Achse (20) vorgesehenen Gewindebolzen (21) aufgeschraubt
ist. Die Spulenhülse (19) der Vorgarnspule (7, 7') ist auf der Achse (20) frei drehbar
gelagert, um ein gleichmäßiges Abziehen von Vorgarn (6) während des Abarbeitens der
Vorgarnspule (7) im Magazin (1) zu gewährleisten. Dazu sind beispielsweise zwei in
Abstand zueinander vorgesehene Stellen der Achse (20) Wälzlagerungen (23, 24) angeordnet,
die beispielhaft in dem Ausschnitt der Fig. 4 gezeigt sind. Die Rollen (23) der Wälzlagerung
sind derart in einem mit Federelementen (24) versehenen Käfig angeordnet, daß sie
in unbelastetem Zustand über den Umfang der Achse (20) hinausragen. Sobald eine Spulenhülse
(19) über die Wälzlagerung geschoben wird, wird der Käfig zusammengedrückt und bildet
dadurch eine Sicherung für die Spulenhülse (19) gegen ein seitliches Versetzen. Zudem
hat durch diese Ausgestaltung die Spulenhülse (19) keinen direkten Kontakt mit dem
Umfang der Achse (20), so daß keine Gleitreibung auftreten kann.
[0022] Bei dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Zustand ist die unterste der in dem Magazin (1)
auf jeweils einem Trägerelement (5) gehaltenen vier Vorgarnspulen (7, 7') bereits
abgearbeitet. An der Spinnstelle dieser Vorgarnspule (7') wurde bereits ein Vorgarnwechsel
zu einem Vorgarn (6) einer weiter oben angeordneten Vorgarnspule (7) vorgenommen.
Die Vorgarnspule (7') ist daher für einen Abtransport vorbereitet. Das Trägerelement
(5) mit dieser abgearbeiteten Vorgarnspule (7') kann daher in Richtung des Pfeiles
(26) aus der Entnahmeöffnung (16) des Magazins (1) herausgeführt und auf der Transporteinrichtung
(3) abgelegt werden. Gleichzeitig rutschen die drei auf diesem Trägerelement (5) liegenden
Trägerelemente (5) im Magazin (1) nach unten, so daß sich das bislang zweitunterste
Trägerelement (5) in der untersten Position befindet und am Boden des Magazins (1)
aufliegt. Sobald das Vorgarn (6) von dieser Vorgarnspule (7) ins Streckwerk (10) der
Spinnstelle eingelaufen ist, wird das Vorgarn der noch nicht verwendeten obersten
Vorgarnspule (7) ins Streckwerk (10) eingefädelt. Nach dem Entnehmen der abgearbeiteten
Vorgarnspule (7') wird ein mit einer vollen Vorgarnspule (7) versehenes Trägerelement
(5) über die Führungselemente (17) in die Zuführöffnung (15) des Magazins (1) gerollt.
[0023] Als Mittel zum Erfassen des Füllungszustandes des Magazines (1) sind zwei Fühler
(11 und 12) vorgesehen, die mit einer die Zufuhr und die Entnahme von Trägerelementen
(5) kontrollierenden Steuerung verbunden sind. Der Fühler (11) erfaßt dabei das bevorstehende
Ablaufen des Vorgarns (6) der untersten Vorgarnspule (7'), während der an der Zuführöffnung
(15) angeordnete Fühler (12) das Vorhandensein eines obersten Trägerelementes (5)
im Bereich der Zuführöffnung (15) feststellt.
[0024] Es ist auch möglich, anstelle von Kreisscheiben (25) andere geometrische Formen von
die Vorgarnspulen (7) in ihrem Umfang überragenden Platten vorzusehen. Diese Trägerelemente
(5) werden dann nicht gerollt, sondern beispielsweise geschoben oder ähnliches.
[0025] Das Austauschen der Trägerelemente (5) in dem Magazin (1) kann durch eine Bedienperson
oder auch automatisch vollzogen werden. Bei automatischem Vorgarnspulen- und Trägerelementenwechsel
werden die Trägerelemente (5) mit vollen Vorgarnspulen (7) durch die Transporteinrichtung
(2) so vor der entsprechenden Zuführöffnung (15) eines Magazins (1) plaziert, daß
anschließend das Trägerelement mittels einer Zuführeinrichtung direkt in die Zuführöffnung
(15) gerollt werden kann. Zum Entnehmen eines Trägerelementes (5) mit einer abgearbeiteten
Vorgarnspule (7') ist eine entsprechende Entnahmeeinrichtung vorgesehen. Die Fühler
(11) und (12) dienen als Signalgeber für die Steuerung der Wechselvorgänge.
1. Verfahren zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen zu Mitteln zum Aufnehmen dieser
Vorgarnspulen, die jeweils einer Spinnstelle einer eine Vielzahl von Spinnstellen
aufweisenden Spinnmaschine zugeordnet sind, und zum Abtransportieren der an den Spinnstellen
abgearbeiteten Vorgarnspulen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Vorgarnspule (7, 7')
auf einem eigenen Trägerelement (5) angeordnet wird, mit welchem sie an die Mittel
(1) zum Aufnehmen übergeben wird, während des Abarbeitens auf dem Trägerelement (5)
verbleibt und nach dem Abarbeiten auf dem Trägerelement (5) abtransportiert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Transporteinrichtung (2) zum Zuführen von jeweils eine volle Vorgarnspule
(7) tragenden Trägerelementen (5) zu den Spinnstellen der Spinnmaschine vorgesehen
ist, daß jede Spinnstelle Mittel (1) zum Aufnehmen von wenigstens einem Trägerelement
(5) aufweist, und daß eine zweite Transporteinrichtung (3) zum Abtransportieren der
abgearbeitete Vorgarnspulen (7') tragenden Trägerelemente (5) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgarnspulen (7,
7') in den Mitteln (1) zum Aufnehmen mit horizontal ausgerichteter Achse (4) gehalten
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgarnspulen (7,
7') um ihre Achse (4) frei drehbar gehalten sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel zum Aufnehmen ein Magazin (1) für mehrere Trägerelemente (5) vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (1) eine der
ersten Transporteinrichtung (2) zugeordnete Zuführöffnung (15) und eine der zweiten
Transporteinrichtung (3) zugeordnete Entnahmeöffnung (16) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente
(5) im Magazin (1) in einer Reihe im wesentlichen vertikal übereinanderliegend angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein gemeinsames Magazin (1) für wenigstens zwei Spinnstellen vorgesehen ist, in
welchem für jede Spinnstelle wenigstens ein eine Vorgarnspule (7, 7') tragendes Trägerelement
(5) unterbringbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin
(1) mit Mitteln (11, 12) zum Erfassen seines Füllungszustandes versehen ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerelemente (5) Teile (25) aufweisen, die den Umfang der Vorgarnspulen
(7) überragen und mit denen sich die Trägerelemente (5) im Magazin (1) gegeneinander
abstützen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trägerelement (5)
zwei Platten (25) aufweist, die auf beiden Seiten in Verlängerung der Spulenhülse
(19) der Vorgarnspule (7) angeordnet sind und den Spulenumfang überragen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (25) mittels
einer Achse (20) miteinander verbunden sind, die als Drehachse für die Vorgarnspule
(7, 7') ausgebildet ist.