[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Führungsschiene und eine Laufrolle als Bestandteile
einer automatischen Aufzugschiebetür, bei welcher die Laufrolle zwecks guter Laufruhe
eine nichtmetallische und hartelastische Laufflächeneinlage und die Führungsschiene
einen die Laufrolle führenden Querschnitt aufweist.
[0002] Es ist bekannt, dass Laufrollen mit metallenen Laufflächen auf metallenen Führungsschienen
störende Laufgeräusche verursachen. Aus diesem Grunde wurden verschiedene Arten von
nichtmetallenen Laufflächen für Laufrollen geschaffen, welche die Laufgeräusche vermindern
helfen. Je weicher die Lauffläche beschaffen ist, um so kleiner wird das Laufgeräusch.
Anderseits jedoch wächst der Rollwiderstand, der aber mit entsprechender Mehrantriebsleistung
kompensiert werden kann. Wesentlich schlimmer wirkt sich das Phänomen der Laufflächenabplattung
im Stillstand aus, weil infolgedessen ein holperiger Gang mit entsprechenden Rumpelgeräuschen
die Folge ist. Die Abplattungen entstehen dadurch, dass eine belastete Rolle längere
Zeit in der gleichen Position stehen bleibt. Dies trifft insbesondere bei automatischen
Aufzugschiebetüren zu, da diese regelmässig mehrere Stunden in der Geschlossenstellung
verharren müssen. Mit der amerikanischen Patentschrift US-2 611 920 wird eine gute
Lösung beschrieben, welche die genannten Nachteile nicht aufweist und trotzdem eine
gute Laufruhe verspricht. Die Laufrolle weist zwischen Kugellageraussenring und Rollenkörper
eine vibrationsdämpfende Zwischenlage auf und die Rollenführungsschiene ebenfalls
eine solche zwischen ihrem Fuss- und Oberteil. Eine Abplattung der Lauffläche kann
nicht stattfinden, wobei aber die zu erzielende Laufruhe ein erwünschtes Mass eventuell
noch nicht erreicht. Trotz den vibrationsdämpfenden Zwischenlagen in der Rolle und
in der Führungsschiene findet immer noch eine Metall auf Metall-Rollreibung statt.
Zudem ist die Konstruktion sehr aufwendig, womit auch die Kosten ein für diese Anwendung
vertretbares Mass übersteigen dürften.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Rollenführung mit Rolle
zu schaffen, welche die genannten Nachteile nicht aufweist, welche einfach und billig
herzustellen ist, und mit welcher bestehende, automatische Aufzugschiebetüren ausgerüstet
werden können. Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindeung
gelöst.
[0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Lösung einerseits durch eine angepasste Formgebung eines Standardmaschinenteils
und durch wenige zusätzliche einfachste Maschinenbauelemente erzielt wird, und dass
anderseits die Laufkultur der Rollenführung an einer Aufzugstür bisher nicht bekannte
Werte erreicht. Die Lösung vereinigt alle Vorteile einer elastischen Rollenlauffläche
ohne aber die Nachteile einer Laufflächenabplattung bei längerem Stillstand unter
Last. In der Zeichnungnen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und es zeigen
Fig.1 eine Laufrolle auf Führungsschiene in Zwischenstellung und im Querschnitt,
Fig.2 eine Laufrolle auf Führungsschiene in Endstellung und im Querschnitt,
Fig.3 eine Laufrolle auf Führungsschiene in Endstellung und als Seitenansicht,
Fig.4 eine unsymmetrische Laufrolle auf Führungsschiene und im Querschnitt und
Fig.5 eine vordere Teilansicht einer Aufzugschiebetür.
[0005] In der Fig.1 ist mit 1 der Rollenkörper bezeichnet, welcher eine elastische Einlage
2 mit einer halbrunden Lauffläche 10 und zwei starre, vorzugsweise aus Metall bestehende,
beidseitig der Lauffläche 10 vorstehende Randscheiben 3 und 4 aufweist. Die Randscheiben
4 und 5 sind aus gleichem Material wie der Rollenkörper und kompakter Bestandteil
desselben. Die Lauffläche 10 läuft auf einem halbrunden Kopfteil 7.1 einer Führungsschiene
7. Die Führungsschiene 7 besitzt einen verbreiterten Basisteil 7.2 und einen prismatischen
Vertikalschenkel 7.2, der mit dem halbrunden Kopfteil 7.1 abschliesst.
[0006] In der Fig.2 sind die gleichen Teile dargestellt plus je auf den Seitenflanken des
prismatischen Vertikalschenkels 7.2 angebrachte Rampenstücke 5 und 6. Deren Höhe ist
so bemessen, dass die starren Randscheiben 3 und 4 auf den Oberseiten auflaufen und
die elastische Lauffläche 10 völlig entlasten. In der Fig.3 ist die gleiche Situation
als Seitenansicht dargestellt. Die Randscheibe 4 ist von links nach rechts via eine
Rampe 8 auf einen horizontalen Teil 9 des Rampenstückes 6 aufgelaufen und hat, infolge
der Abmessungen von Randscheibendurchmesser und Rampenstückhöhe, die Lauffläche 10
der Rolle 1 durch Abheben entlastet. Die Rampe 8 hat beispielsweise ein Steigungsverhältnis
von s zu x gleich zehn zu eins.
[0007] In der Fig.4 ist im Querschnitt eine unsymmetrische Rolle 11 dargestellt, welche
rechts eine starre Randscheibe 12 mit einem gegenüber der linken starren Randscheibe
4 kleineren Durchmesser aufweist. Die unsymmetrische Rolle 11 kann ein auf der rechten
Seite der Führungsschiene 7 angebrachtes Rampenstück 5 überfahren, ohne dass dabei
ihre Lauffläche 10 abgehoben, also entlastet wird. Durch diese Massnahme ist es möglich,
das Prinzip für Schiebetürflügel anzuwenden, bei welchen der Rollenabstand kleiner
ist als der Verschiebeweg. In der Fig.5 ist in einer vorderen Teilansicht einer automatischen
Aufzugschiebetür das Prinzip in einer praktischen Anwendung ersichtlich. Ein linker
Türflügel 14 ist mit je einer Aufhängung 13 mit einer Rolle 1 und einer unsymmetrischen
Rolle 11 verbunden und ein rechter, nicht mehr voll dargestellter Türflügel 15 auf
gleiche Art mit zwei Rollen 1 und 11. Die rechte unsymmetrische Rolle 11 des Türflügels
14 ist so eingebaut, dass sich ihre kleinere Randscheibe 12 vorn befindet. Dementsprechend
sind auch die den Rollen 1 und 11 zugeordneten Rampenstücke 5 und 6 einmal vorn und
einmal hinten an der Führungsschiene 7 angebracht. Die vorstehend in den Figuren beschriebene
Einrichtung arbeitet wie folgt:
In der Fig.5 ist weiter dargestellt, dass ein Rollenabstand a kleiner ist als ein
Verschiebeweg b. Dass bedeutet, dass bei einer Oeffnungsbewegung die unsymmetrische
Rolle 11 das linke vorn angebrachte Rampenstück 5 ohne Berührung überfahren können
muss. Das ist infolge der vorn kleineren Randscheibe 12 der rechten unsymmetrischen
Rolle 11 möglich. In der dargestellten Anwendung ist eine Entlastung der Laufflächen
10 der Rollen 1 und 11 nur in der Geschlossenstellung der Aufzugschiebetür vorgesehen.
Dies deshalb, weil bei einem Aufzug üblicherweise die Verweilzeit der Aufzugstür in
der Geschlossenstellung viel länger ist als jene in der Offenstellung. Es ist aber
bei Bedarf ohne weiteres möglich, eine Entlastung der Laufflächen 10 in beiden Endstellungen
der Tür vorzusehen. Dabei werden alles nur unsymmetrische Rollen 11 eingesetzt und
auf der vorderen und auf der hinteren Seite der Führungsschiene je zwei Rampenstücke
5 und 6 angebracht. Das Auflaufen der Randscheiben auf die Rampenstücke ist nicht
als Geräusch hörbar, weil die Türgeschwindigkeit im Bereich der Endstellungen sehr
klein ist. Es können relativ weiche Dämpfungseinlagen 2 vorgesehen werden, weil die
Rollen in den Endstellungen nicht mehr auf den Laufflächen stehen bleiben und so keine
Abplattungen entstehen können. Die Bewegung einer Aufzugschiebetür wird mit dieser
Einrichtung praktisch geräuschlos. Die Einrichtung lässt sich auch bei anderen Arten
von Schiebetüren anwenden wie beispielsweise bei Eingangstüren in Geschäften und Hotels
oder bei irgendwelchen hausinternen Verbindungstüren in Bürohäusern, Wohnhäusern oder
Spitälern. Ebenfalls kann die Einrichtung bei Teleskoptüren angewendet werden, wo
der Laufruheeffekt insbesondere beim schnellaufenden Türflügel zum Tragen kommt.
1. Führungsschiene (7) und Laufrolle (1, 11) als Bestandteile einer automatischen Aufzugtür,
bei welcher die Laufrolle (1, 11) zwecks guter Laufruhe eine nichtmetallische und
hartelastische Laufflächeneinlage (2) und die Führungsschiene (7) einen die Laufrolle
(1, 11) führenden Querschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsschiene (7) eine den Endstellungen einer Laufrolle (1, 11) zugeordnete,
eine Lauffläche (10) der Laufrolle (1, 11) entlastende Rollenanhebeeinrichtung aufweist.
2. Führungsschiene nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollenanhebeeinrichtung als auf ein Rampenstück (5, 6) auflaufende Randscheibe
(4, 5) der Laufrolle (1, 11) ausgebildet ist.
3. Führungsschiene nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Führungsschiene (7) mindestens zwei Rampenstücke (5, 6) vorhanden sind
und
dass ein Rampenstück (5, 6) einen Horizontalteil (9) und eine Rampe (8) aufweist.
4. Laufrolle nach Oberbegriff von Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Randscheibe (12) einer unsymmetrischen Laufrolle (11) kleiner im Durchmesser
ist als die gegenüberliegende Randscheibe (4) derselben unsymmetrischen Laufrolle
(11) und
dass die Randscheibe (12) einen, das Ueberfahren eines Rampenstückes (5, 6) ohne Berührung
ermöglichenden Durchmesser aufweist.