[0001] Die Erfindung betrifft einen sich selbsttätig hydraulisch einstellenden Ventilstößel,
der in einer Führungsbohrung eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine angeordnet
ist, und der aus einem tassenförmigen Gehäuse besteht, welches eine hohlzylindrische
Wandung umfaßt, die am einen Ende durch einen Boden verschlossen ist, gegen den von
außen ein Steuernocken anläuft, und welches eine zu der hohlzylindrischen Wandung
konzentrische zylindrische Führungshülse aufweist, die an ihrem dem Boden abgewandten
Ende in das Zentrum eines Scheibenteiles mündet, welches mit seinem Außenumfang in
die hohlzylindrische Wandung des Gehäuses übergeht, wobei in der Führungshülse das
eigentliche hydraulische Spielausgleichselement längsverschieblich geführt ist, und
wobei durch die hohlzylindrische Wandung, die zylindrische Führungshülse, den Boden
und das Scheibenteil ein ringförmiger Ölvorratsraum begrenzt ist, der durch eine in
der hohlzylindrischen Wandung angeordnete Bohrung mit Öl aus dem Schmierölkreislauf
der Brennkraftmaschine versorgt ist, und der in einer Begrenzungswand eine Entlüftungsbohrung
aufweist.
[0002] Bei solchen und ähnlichen hydraulischen Ventilstößeln ist es bereits bekannt geworden,
aus dem Ölvorratsraum nach außen führende Entlüftungsbohrungen vorzusehen. Dabei hat
man in der Regel Bohrungen mit extrem geringem Querschnitt vorgesehen, um zu verhindern,
daß durch diese Bohrungen neben Luft auch eine größere Menge Öl austritt. Aus dem
Vorratsraum austretendes Öl muß durch aus dem Ölkreislauf nachfließendes Öl ersetzt
werden, wobei jedoch gleichzeitig auch Schmutzpartikel und Luftanteile in den Ölvorratsraum
gelangen.
[0003] Man hat z. B. vorgeschlagen, eine aus dem Ölvorratsraum nach außen führende Bohrung
so anzuordnen, daß sie während des Ventilhubes durch die Führungsbohrung im Gehäuse
abgedeckt ist, während sie in der Phase, in welcher der Steuernocken mit seinem Grundkreis
gegen den Boden des Ventilstößels anliegt, freilag. Dies führte dazu, daß während
dieser Grundkreisphase durch diese Bohrung in erheblichem Maße Öl austreten konnte.
Hätte man dies verhindern wollen und die Bohrung sehr klein gemacht, dann hätte die
Gefahr bestanden, daß sich diese enge Bohrung nach kurzer Zeit mit Schmutzpartikeln
zusetzt (GB-PS 10 64 338).
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen
Stößel eine Entlüftungsbohrung mit vergleichsweise großem Querschnitt vorzusehen,
bei der folglich die Gefahr der Verstopfung nicht besteht, wobei aber dafür gesorgt
sein soll, daß dennoch der Austritt von Öl in engen Grenzen bleibt.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß an einer Stelle einer den Ölvorratsraum
begrenzenden Wand, die wenigstens während der Phase, in welcher der Steuernocken mit
seinem Grundkreis gegen den Boden des Ventilstößels anliegt, in Gleitkontakt mit einem
angrenzenden Bauteil steht, eine in den durch diese Bauteile begrenzten Gleitspalt
mündende Bohrung vorgesehen ist.
[0006] Auf diese Weise wird durch die der Bohrung, die relativ großen Querschnitt aufweisen
kann, nachgeschaltete Drossel in Form des Gleitspaltes erreicht, daß zwar im Druckraum
befindliche Luft ungehindert, Öl wegen seiner höheren Zähigkeit jedoch nur in äußerst
geringem Maße austreten kann.
[0007] Zur Erreichung dieses Zieles kann die Bohrung beispielsweise in der hohlzylindrischen
Wandung vorgesehen sein und in den Gleitspalt zwischen dieser Wandung und der Führungsbohrung
des Zylinderkopfes münden. Es ist aber auch möglich, die Bohrung in der Wandung der
zylindrischen Führungshülse vorzusehen und in den Gleitspalt zwischen dieser und dem
hydraulischen Spielausgleichselement münden zu lassen. In allen Fällen ist es wünschenswert
die Bohrung an einer Stelle des Ölvorratsraumes anzuordnen, die sich in der Nähe des
Bodens befindet. Dies ist nicht allen Fällen ohne weiteres möglich, denn wenn man
die Bohrung in der hohlzylindrischen Wandung des Tassenstößels vorsieht dann kann
sie sich während der Grundkreisphase außerhalb des Gleitspaltes zwischen dieser Wandung
und der Führungsbohrung des Zylinderkopfes befinden. In diesem Falle muß die Bohrung
in einer größeren Entfernung vom Boden des Stößels angeordnet werden. Um dennoch zu
gewährleisten, daß die Luft, die sich während dieser Grundkreisphase, in der sich
der Stößel in Ruhe befindet, im oberen bodennahen Bereich ansammelt, sicher abgeführt
wird, kann man im Innern des Ölvorratsraumes einen Kanal vorsehen, der sich an die
Bohrung anschließt und in der Nähe des Bodens endet.
[0008] Dies ist in einfacher Weise dadurch möglich, daß die Bohrung an der Innenfläche der
hohlzylindrischen Wandung von einem sich in Längsrichtung erstreckenden rinnenförmigen
Bauteil überdeckt ist, das an seinem bodenfernen Ende verschlossen und am oberen,
bodennahen Ende offen ist.
[0009] Eine besonders zweckmäßige Ausführung ergibt sich auch dadurch, daß die zylindrische
Führungshülse und das Scheibenteil durch ein einstückiges Bauteil gebildet sind, an
dessen äußeren Rand einstückig ein zylindrischer Kragen angeformt ist, der sich dicht
an die Innenwand der hohlzylindrischen Wandung anlegt, jedoch an den Umfangsstellen,
an denen in der Wandung die Ölzulaufbohrung und die Entlüftungsbohrung vorgesehen
sind, unter Bildung einer in Bodennähe offenen Längsrinne im Abstand von der Wandung
verläuft.
[0010] Ein solches Bauteil kann entweder als Blechziehteil, oder auch als Spritzteil aus
polymerem Werkstoff ausgebildet sein.
[0011] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Ventilstößel in seiner Einbausituation zwischen einem
Steuernocken und dem Ventilschaft,
- Fig. 2
- bis 4 Längsschnitte durch Varianten von hydraulischen Ventilstößeln gemäß der Erfindung.
[0012] Die Figur 1 zeigt einen hydraulischen Tassenstößel 1, der in einer Führungsbohrung
2 des Zylinderkopfes 3 einer Brennkraftmaschine angeordnet ist, und der aus einem
Gehäuse besteht, welches eine hohlzylindrische Wandung 4 umfaßt, die am oberen Ende
durch einen Boden 5 verschlossen ist, gegen den von außen der Steuernocken 6 anläuft.
Der Tassenstößel weist in seinem Innern eine zu der hohlzylindrischen Wandung 4 konzentrische
zylindrische Führungshülse 7 auf, die an ihren dem Boden 5 abgewandten Ende in das
Zentrum eines Scheibenteiles 8 mündet, welches mit seinem Außenumfang in die hohlzylindrische
Wandung 4 des Gehäuses übergeht. In der Führungshülse 7 ist das eigentliche hydraulische
Spielausgleichselement 9 längsverschieblich geführt. Durch die hohlzylindrische Wandung
4 die zylindrische Führungshülse 7, den Boden 5 und das Scheibenteil 8, sowie teilweise
das hydraulische Spielausgleichselement 9 ist ein ringförmiger Ölvorratsraum 10 begrenzt,
der durch eine in der hohlzylindrischen Wandung 4 angeordnete Bohrung 11 mit Öl aus
dem Schmierölkreislauf der Brennkraftmaschine versorgt ist. Weiterhin ist in der hohlzylindrischen
Wandung 4, vorzugsweise diametral gegenüber der Ölzulaufbohrung 11, eine Entlüftungsbohrung
12 vorgesehen, die in den Gleitspalt zwischen der hohlzylindrischen Wandung 4 einerseits
und der Führungsbohrung 2 andererseits mündet. Diese Entlüftungsbohrung 12 ist an
einer solchen Stelle angebracht, daß sie insbesondere auch während der Phase, in welcher
der Steuernocken 6 mit seinem Grundkreis gegen den Boden 5 des Ventilstößels 1 anliegt,
in Gleitkontakt mit der Führungsbohrung 2 steht.
[0013] Um die Luft, die sich während der Grundkreisphase in Nähe des Bodens 5 ansammelt,
sicher abführen zu können, obwohl sich die Entlüftungsbohrung 12 in einem Abstand
davon befindet, ist im Innern des Ölvorratsraumes 10 ein Formteil 13 angebracht, welches
die Entlüftungsbohrung 12 überdeckt und einen in Bodennähe offenen Kanal 14 bildet.
[0014] Die in Figur 2 dargestellte Variante unterscheidet sich von der nach Figur 1 im wesentlichen
dadurch, daß die zylindrische Führungshülse 7 und das Scheibentel 8 als einstückiges
Bauteil gebildet sind, an dessen äußeren Rand einstückig ein zylindrischer Kragen
15 einstückig angeformt ist, der sich dicht an die Innenwand der hohlzylindrischen
Wandung 4 anlegt, jedoch an den Umfangsstellen, an denen in der Wandung 4 die Ölzulaufbohrung
11 und die Entlüftungsbohrung 12 vorgesehen sind, unter Bildung einer in Bodennähe
endenden Längsrinne 16 im Abstand von der Wandung verläuft.
[0015] Bei den in den Figuren 3 und 4 dargestellten Varianten ist in das Innere des Stößels
ein Bauteil 17 aus polymerem Werkstoff eingesetzt, welches die zylindrische Führungshülse
und das Scheibenteil gleichzeitig bildet. Die Führung des hydraulischen Spielausgleichselementes
9 in diesem Bauteil 17 erfolgt durch eine eingesetzte metallische Führungsbuchse 18.
Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführung weist das Bauteil 17 im Anschluß an die
Ölzulaufbohrung 11 einen schräg nach oben gerichteten Kanal 19 auf, der im oberen
Bereich des ringförmigen Ölvorratsraumes 10 endet und der damit ein Leerlaufen des
Ölvorratsraumes im Stillstand verhindert. Im Bereich der Entlüftungsbohrung 12 bildet
das Bauteil 17 einen in Richtung zum Boden 5 hin offenen Kanal 20.
[0016] Die in Figur 4 dargestellte Ausführung unterscheidet sich von der vorhergehenden
lediglich dadurch, daß hier die Entlüftungsbohrung 21 in der Führungsbuchse 18 vorgesehen
ist und damit in den Gleitspalt zwischen dieser Führungsbuchse 18 einerseits und dem
hydraulischen Spielausgleichselement 9 andererseits mündet. An die in der Führungsbuchse
18 vorgesehene Entlüftungsbohrung 21 schließt sich in dem Bauteil 17 ein zum Boden
5 hin geführter Kanal 22 an.
1. Sich selbsttätig hydraulisch einstellender Ventilstößel (1), der in einer Führungsbohrung
(2) eines Zylinderkopfes (3) einer Brennkraftmaschine angeordnet ist, und der aus
einem tassenförmigen Gehäuse besteht, welches eine hohlzylindrische Wandung (4) umfaßt,
die am einen Ende durch einen Boden (5) verschlossen ist, gegen den von außen ein
Steuernocken (6) anläuft, und welches eine zu der hohlzylindrischen Wandung konzentrische
zylindrische Führungshülse (7, 18) aufweist, die an ihrem dem Boden (5) abgewandten
Ende in das Zentrum eines Scheibenteiles (8) mündet, welches mit seinem Außenumfang
in die hohlzylindrische Wandung (4) des Gehäuses übergeht, wobei in der Führungshülse
(7, 18) das eigentliche hydraulische Spielausgleichselement (9) längsverschieblich
geführt ist, und wobei durch die hohlzylindrische Wandung (4), die zylindrische Führungshülse
(7, 18), den Boden (5) und das Scheibenteil (8) ein ringförmiger Ölvorratsraum (10)
begrenzt ist, der durch eine in der hohlzylindrischen Wandung (4) angeordnete Bohrung
(11) mit Öl aus dem Schmierölkreislauf der Brennkraftmaschine versorgt ist, und der
in einer Begrenzungswand eine Entlüftungsbohrung (12, 21) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Stelle einer den Ölvorratsraum (10) begrenzenden Wand, die wenigstens
während der Phase, in welcher der Steuernocken (6) mit seinem Grundkreis gegen den
Boden (5) des Ventilstößels (1) anliegt, in Gleitkontakt mit einem angrenzenden Bauteil
steht, eine in den durch diese Bauteile begrenzten Gleitspalt mündende Bohrung (12,
21) vorgesehen ist.
2. Ventilstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (12) in der hohlzylindrischen Wandung (4) vorgesehen ist und in
den Gleitspalt zwischen dieser Wandung (4) und der Führungsbohrung (2) des Zylinderkopfes
(3) mündet.
3. Ventilstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (21) in der Wandung der zylindrischen Führungshülse (18) vorgesehen
ist und in den Gleitspalt zwischen dieser und dem hydraulischen Spielausgleichselement
(9) mündet.
4. Ventilstößel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Innern des Ölvorratsraumes (10) an die Bohrung ein Kanal (14, 16, 20,
22) anschließt, der in der Nähe des Bodens (5) endet.
5. Ventilstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (12) an der Innenfläche der hohlzylindrischen Wandung (4) von einem
sich in Längsrichtung erstreckenden rinnenförmigen Bauteil (13) überdeckt ist, das
an seinem bodenfernen Ende verschlossen und am oberen, bodennahen Ende offen ist.
6. Ventilstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Führungshülse (7) und das Scheibenteil (8) durch ein einstückiges
Bauteil gebildet sind, an dessen äußeren Rand einstückig ein zylindrischer Kragen
(15) angeformt ist, der sich dicht an die Innenwand der hohlzylindrischen Wandung
(4) anlegt, jedoch an den Umfangsstellen, an denen in der Wandung (4) die Ölzulaufbohrung
(11) und die Entlüftungsbohrung (12) vorgesehen sind, unter Bildung einer in Bodennähe
offenen Längsrinne (16) im Abstand von der Wandung (4) verläuft.
7. Ventilstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Führungshülse und das Scheibenteil durch ein gemeinsames Bauteil
(17) aus polymerem Werkstoff gebildet sind, das flüssigkeitsdicht in die Bohrung der
hohlzylindrischen Wandung (4) eingesetzt ist und Kanäle (19, 20) enthält, die die
Ölzulaufbohrung (11) einerseits und die Entlüftungsbohrung (12) andererseits mit dem
bodennahen Bereich des Ölvorratsraumes (10) verbindet.
8. Ventilstößel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der zylindrischen Führungshülse (18) eine Entlüftungsbohrung (21) vorgesehen
ist, die durch einen Kanal (22) in einem aus polymerem Werkstoff bestehenden Bauteil
(17), das die zylindrische Führungshülse und das Scheibenteil bildet, mit dem bodennahen
Bereich des Ölvorratsraumes verbunden ist.