[0001] Die Erfindung betrifft eine verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine, bei der
ein ein Kühlmittel enthaltendes Kühlsystem und ein Ausgleichsgefäß vorgesehen sind.
Eine solche Verbrennungskraftmaschine ist aus der DE-OS 38 09 136 bekannt. Zur Gewährleistung
eines einwandfreien Betriebes sind dabei eine Vielzahl von Sensoren erforderlich,
was die Verbrennungskraftmaschine kompliziert im Aufbau und störanfällig macht.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Verbrennungskraftmaschine derart
weiterzuentwickeln, daß sich ein vergleichsweise vereinfachter Aufbau und eine größere
Betriebssicherheit ergibt.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Verbrennungskraftmaschine der eingangs
genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte
Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0004] Bei der erfindungsgemäßen Verbrennungskraftmaschine ist es vorgesehen, daß das Ausgleichsgefäß
mittels einer Leitung an eine gasgefüllte Zone des Kühlsystems angeschlossen ist.
Die Leitung und das Ausgleichsgefäß sind nicht durchströmbar gestaltet. Sie werden
dadurch unter normalen Betriebsbedingungen nicht in besonderer Weise erwärmt, was
zur Folge hat, daß das enthaltene Gas unter normalen Betriebsbedingungen ebenso wie
bei abgeschalteter Verbrennungskraftmaschine im wesentlichen nur aus Luft besteht,
die frei von Wassertröpfchen ist. Das Ausgleichsgefäß vermag gleichwohl dasjenige
Volumen aufzunehmen, das sich durch die betriebsbedingte Erwärmung des in dem Kühlsystem
enthaltenen Kühlmittels ergibt. Diese bedingt eine Verdampfung von Kühlmittelbestandteilen
in der Verbrennungskraftmaschine, die hinsichtlich ihres Volumens parallel zur Entstehung
in derselben Zeiteinheit in dem Kondensator kondensierbar ist. Der Kondensator ist
dabei so bemessen, daß er unter normalen Betriebsbedingungen nahezu vollständig mit
verdampftem Kühlmittel gefüllt ist. Die in dem Kondensator enthaltenen Kühlflächen
stehen in einem entsprechend großem Umfang für die Ableitung der während der erneuten
Verflüssigung des Kühlmittels freigesetzten Kondensationswärme zur Verfügung.
[0005] Das Ausgleichsgefäß kann durch eine flüssigkeits- und gasundurchlässige, nachgiebige
Wand nach außen abgeschlossen sein, um sicherzustellen, daß ein Entweichen von Kühlmittel
ausgeschlossen ist. Die Wand kann beispielsweise einen Bestandteil eines Schwebekolbens
bilden, der ggf. in einem zylinderförmig gestalteten Ausgleichsgefäß hin- und herbewegbar
ist.
[0006] Bei einer Ausführung, bei der die Wand elastisch nachgiebig gestaltet ist, besteht
der Vorteil einer vereinfachten Kontrollierbarkeit des Kühlsystems. Die Wand hat bei
solchen Ausführungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebstemperatur der Verbrennungskraftmaschine
stets eine ganz bestimmte Stellung. Diese läßt sich mit Hilfe einfacher Kontrolleinrichtungen
erfassen, was es ermöglicht, Rückschlüsse auf die Dichtheit des gesamten Kühlsystems
zu ziehen.
[0007] Die Wand kann auf einer Sekundärfeder abgestützt sein, beispielsweise aus einer Schraubenfeder
aus metallischem Werkstoff, die in das Ausgleichsgefäß integriert ist. Die sich unter
normalen Betriebsbedingungen ergebenden Verformungswege sind bei solchen Ausführungen
während einer extrem langen Gebrauchsdauer nahezu konstant, was in bezug auf die Kontrolle
der Betriebssicherheit der einer Verbrennungskraftmaschine von großem Vorteil ist.
[0008] Alternativ zu einer Sekundärfeder der vorgenannten Art kann auch ein Luftpolster
zur Anwendung gelangen. Die Herstellung eines entsprechend gestalteten Ausgleichsgefäßes
ist sehr einfach und dementsprechend kostengünstig möglich.
[0009] Nach einer anderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß dem Ausgleichsgefäß ein Sensor
zur kontinuierlichen Erfassung des Innendruckes zugeordnet ist. Das von dem Sensor
bei einer solchen Ausführung abgegebene Signal gestattet Rückschlüsse auf die momentane
Betriebstemperatur der Verbrennungskraftmaschine. Das Signal wird daher im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt benutzt, um eine Kühlung des Kondensators bewirkende
Hilfseinrichtungen im jeweils erforderlichen Maß zu aktivieren, beispielsweise einen
Kühlluftventilator und/oder eine Kühlerjalousette. Hierbei hat es sich als besonders
zweckmäßig erwiesen, wenn der Sensor der relativ beweglichen Wand zugeordnet ist,
welche das Ausgleichsgefäß gegenüber der Umgebung abgrenzt. Er ist dabei selbst vor
einer unmittelbaren Einwirkung durch das Kühlmittel geschützt, was seine Herstellung
vereinfacht und die Betriebssicherheit über lange Zeiträume verbessert.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Anlage beigefügten Zeichnung weiter
verdeutlicht. Diese zeigt eine verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine in schematischer
Darstellung. Bei der gezeigten Verbrennungskraftmaschine 1 ist ein Kühlsystem 2 vorgesehen,
welches einen Kondensator 3 aufweist sowie ein Ausgleichsgefäß 4. Das Ausgleichsgefäß
4 ist mittels einer Leitung 5 an eine gasgefüllte Zone des Kühlsystems 2 angeschlossen.
Hierbei handelt es sich vorliegend um eine Zone, die die höchste Stelle des Kondensators
3 bildet. Alle Stellen des Kühlsystems 3 und der Verbrennungskraftmaschine 1, die
sich unterhalb dieser Zone 6 befinden, sind bei kalter Verbrennungskraftmaschine normalerweise
vollständig mit verflüssigtem Kühlmittel gefüllt.
[0011] Nach Inbetriebsetzung der Verbrennungskraftmaschine 1 wird von dieser Wärme freigesetzt.
Es resultiert die Entstehung von Dampf im Bereich des oberen Endes, der über eine
Leitung 12 kontinuierlich abgeführt wird. Die Leitung 12 ist durch einen Kühlmittelabscheider
14 und eine Kurzschlußleitung 11 unmittelbar mit einer Rückflußleitung 13 verbunden.
Diese mündet in das untere Ende der Verbrennungskraftmaschine 1 und enthält eine Pumpe
15, durch welche sich die Einspeisung von verflüssigten Kühlmittelbestandteilen in
der Verbrennungskraftmaschine bedarfsweise vergrößern läßt. Die vorstehend angesprochenen
Leitungen 11, 12 und 13 können bei bestimmten Gegebenheiten eine ausreichende Kondensierung
des die Verbrennungskraftmaschine 1 verlassenden Dampfvolumens gewährleisten, beispielsweise
bei kalten Umgehungstemperaturen und/oder bei einer extrem kurzen Betriebsdauer. Es
resultiert in solchen Fällen eine besonders schnelle Erwärmung der Verbrennungskraftmaschine
1 auf Betriebstemperatur, was den Verschleiß vermindert und es gestattet, Überschußwärme
der Verbrennungskraftmaschine bereits unmittelbar nach dem Start für die Beheizung
des Innenraumes eines Kraftfahrzeuges verfügbar zu machen.
[0012] Unter normalen Betriebsbedingungen wird demgegenüber ein mehr oder weniger größerer
Anteil des die Verbrennungskraftmaschine 1 am oberen Ende verlassenden Dampfvolumens
dem Kondensator 3 zugeführt und in diesen am oberen Ende eingespeist. Der Kondensator
3 ist quer zur Richtung seiner Kühlelemente 16 von Außenluft durchströmbar. Die Kühlelemente
16 erfahren hierdurch eine Abkühlung, was eine Kondensierung des von oben durch sie
hindurch geleiteten Dampfes bewirkt. Am unteren Ende des Kondensators 3 ist dadurch
unabhängig von den jeweils herrschenden Betriebsbedingungen stets nur verflüssigtes
Kühlmittel verfügbar. Dieses wird von der Pumpe 15 im erforderlichen Maße angesogen
und am unteren Ende in die Verbrennungskraftmaschine 1 eingespeist.
[0013] In Abhängigkeit von der jeweiligen Belastung der Verbrennungskraftmaschine 1 kann
der Kühlmittelstand innerhalb des Kondensators 3 geringfügig variieren. Im wesentlichen
hat das Ausgleichsgefäß 4 die Aufgabe, durch eine druckabhängige Regelung der Luftmasse
im Kühlsystem den Kondensator-Wirkungsgrad zu verbessern. Hierzu ist das Ausgleichsgefäß
4 mittels einer blinden Leitung 5 an eine dampfgefüllte Zone 6 des Kühlsystems angeschlossen.
In der blinden Leitung ist im wesentlichen nur Gas enthalten, das die normale Umgebungstemperatur
aufweist, d.h. von wasserdampffreier Luft, die dem Kühlsystem entzogen ist. Unabhängig
vom jeweiligen Belastungsgrad der Verbrennungskraftmaschine 1 vermag Luft daher den
Kondensator-Wirkungsgrad nicht mehr zu beeinträchtigen.
[0014] In dem Ausgleichsgefäß 4 ist eine Membran 7 enthalten, welche flüssigkeitsundurchlässig
und elastisch nachgiebig gestaltet ist. Die Membran 7 schließt den Innenraum des Kühlsystems
nach außen ab. Sie ist rückseitig durch eine Sekundärfeder abgestützt, welche aus
Metall besteht und es erlaubt, einen bestimmten Innendruck innerhalb des Kühlsystems
zu gewährleisten. Die diesbezüglichen Abweichungen werden durch das Ausgleichsgefäß
4 ausgeglichen, welche mittels einer Leitung 5 an eine dampfgefüllte Zone 6 des Kühlsystems
angeschlossen ist. In dem Ausgleichsgefäß 4 ist eine Membran 7 enthalten, welche flüssigkeitsundurchlässig
und elastisch nachgiebig gestaltet ist. Die Membran 7 schließt den Innenraum des Kühlsystems
nach außen ab. Sie ist rückseitig durch eine Sekundärfeder unterstützt, welche aus
Metall besteht und es erlaubt, einen bestimmten Innendruck innerhalb des Kühlsystems
zu gewährleisten.
[0015] An der Rückseite des Ausgleichsgefäßes 4 ist ein Sensor 9 angebracht. Dieser ermöglicht
eine Bestimmung der jeweiligen Lage der Membran 7 und formt daraus ein Signal, welches
einen unmittelbaren Rückschluß auf die jeweilige Betriebstemperatur der Verbrennungskraftmaschine
1 zuläßt. Das Signal eignet sich dadurch in ausgezeichneter Weise zur Ansteuerung
einer Hilfseinrichtung 10, die eine Anpassung der Kondensationswirkung des Kondensators
3 an die jeweiligen Bedürfnisse des Belastungsfalles erlaubt. Bei einer solchen Einrichtung
10 handelt es sich im vorliegenden Falle um einen Kühlluftventilator. Die Einrichtung
kann bedarfsweise ergänzt oder ersetzt werden durch eine signalbetätigbare Kühlerjalousette.
1. Verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine, bei der ein ein Kühlmittel enthaltendes
Kühlsystem und ein damit verbundenes Ausgleichsgefäß vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgleichsgefäß (4) mittels einer Leitung (5) an eine dampfgefüllte Zone (6)
des Kühlsystems (2) angeschlossen ist.
2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsgefäß
(4) durch eine nachgiebige Wand (7) begrenzt ist.
3. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand
(7) elastisch nachgiebig gestaltet ist.
4. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand
(7) auf einer Sekundärfeder (8) abgestützt ist.
5. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärfeder
(8) durch ein Luftpolster gebildet ist.
6. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgleichsgefäß
(4) ein Sensor zur Erfassung des Innendruckes zugeordnet ist.
7. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
(9) der Wand (7) zugeordnet ist.
8. Verwendung des Sensors (9) nach Anspruch 6 und 7 bei der Aktivierung einer Hilfseinrichtung
(10) zur Förderung von Kühlluft durch den Kondensator (3).