[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen mehrstrangigen Dampferzeuger mit mehreren in
Serie geschalteten Bündelheizflächen je Strang.
[0002] Dampferzeuger, wie sie im Kraftwerksbereich bei elektrischen Leistungen von ca. 200
bis 500 MW üblicherweise eingesetzt werden, sind auf der Wasser/Dampf-Seite in aller
Regel zweistrangig ausgeführt. Bei größeren Leistungseinheiten sind auch vier und
mehr Stränge parallel geschaltet. Bei allen Dampferzeugern, d.h. sowohl jenen, die
über eine eigene Feuerungsanlage verfügen, als auch jenen die von den heißen Abgasen
einer Gasturbine durchströmt werden, bildet sich rauchgasseitig ein Temperatur- und
Massenstromprofil aus, das sein Maximum im Zentrum des Dampferzeugers hat und sein
Minimum, ähnlich einer Glockenkurve, unmittelbar an der Wandung des Dampferzeugers
erreicht. Das hat zur Folge, daß die quer zur Strömungsrichtung der Rauchgase im Dampferzeuger
eingebauten Bündelheizflächen ungleichmäßig beheizt werden. So werden die außenliegenden
Bündelheizflächenrohre aufgrund des niedrigeren Wärmeangebots weniger stark beheizt
als ihre zentraler gelegenen Bündelheizflächenrohre. Dies führt zu unterschiedlichen
thermischen Belastungen der einzelenen Bündelheizflächenrohre. Weil die maximal zulässige
Leistung, mit der ein Dampferzeuger betrieben werden kann, von der höchstzulässigen
Belastung der am stärksten belasteten Bauelemente begrenzt wird, führt die unterschiedliche
Erwärmung der Bündelheizflächenrohre, insbesondere bei den Überhitzerheizflächen,
dazu, daß die maximale Frischdampftemperatur, die ganz wesentlich den Wirkungsgrad
der angeschlossenen Dampfturbine bestimmt, noch deutlich unter der Temperatur liegt,
die in den höchstbelasteten, innenliegenden Bündelheizflächenrohren der letzten Überhitzerheizfläche
herrscht.
[0003] Um all zu große Temperaturunterschiede zwischen den mehr zentral gelegenen und den
mehr außen liegenden Bündelheizflächenrohren zu vermeiden, hat man diese Heizflächen
bei bekannten Dampferzeugern schon in viele untereinander in Serie geschaltete Einzelheizflächen
mit je einem Ein- und Austrittssammler unterteilt. In diesen Ein-und Austrittssammlern
gleichen sich die unterschiedlichen Temperaturen der aus den einzelnen Bündelheizflächenrohren
in sie einströmenden Dampf- bzw. Wassermengen aus, so daß die einzelnen Bündelheizflächenrohre
der nachgeschalteten Heizflächen mit gleich warmem Dampf bzw. Wasser gespeist werden.
[0004] Um die maximale Frischdampftemperatur noch weiter anheben zu können, hat man bereits
Temperaturfühler in den am stärksten belasteten Bündelheizflächenrohren der Überhitzerheizflächen
eingebaut und mit diesen Temperaturfühlern Einspritzkühler gesteuert, die diesen Überhitzerheizflächen
vorgeschaltet sind. Auf diese Weise kann die Dampftemperatur in den Bündelheizflächen
bei zeitlichen Schwankungen der Heizleistung unter den kritischen Belastungswert abgesenkt
werden. Mit diesen Einspritzkühlern können aber nur die Temperaturen aller Bündelheizflächenrohre
der jeweils nachgeschalteten Bündelheizfläche gemeinsam abgesenkt, nicht jedoch Temperaturunterschiede
zwischen den mehr zentral gelegenen und den mehr peripher angeordneten Einzelrohren
einer Bündelheizfläche ausgeglichen werden. Das heißt, die Leistung der gesamten Bündelheizfläche
wird zurückgenommen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen, wie die Temperaturunterschiede
zwischen den Bündelheizflächenrohren einer Bündelheizfläche verringert werden können.
Darüber hinaus soll es auch ermöglicht werden, die Einspritzkühler so einzusetzen,
daß mit ihnen nur die tatsächlich gefährdeten Bündelheizflächenrohre gekühlt werden
können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Ansprüchen 2 bis 6 zu entnehmen.
[0008] Dadurch, daß die mehr peripher im Dampferzeuger angeordneten Bündelheizflächenrohre
erfindungsgemäß getrennt von den mehr zentral angeordneten Bündelheizflächenrohre
zu separaten Bündelheizflächen zusammengefaßt und an mindestens je einen Ausgangssammler
angeschlossen sind und die Ausgangssammler der mehr zentralen Bündelheizflächen an
die nachgeschalteten Eingangssammler der mehr peripheren Bündelheizflächen und die
Ausgangssammler der mehr peripheren Bündelheizflächen an die nachgeschalteten Eingangssammler
der mehr zentralen Bündelheizflächen angeschlossen sind, wird ein Weg gewiesen, wie
die unterschiedlichen Wärmeangebote in den zentralen und peripheren Bündelheizflächen-
rohre auszugleichen sind. Das heißt, die mehr peripher angeordneten Bündelheizflächenrohre
einer jeden Heizfläche werden mit einem wärmeren und die mehr zentral angeordneten
Bündelheizflächen- rohre einer jeden Heizfläche werden mit einem kühleren Medium gespeist.
Dieses Medium bestimmt dann recht wesentlich die Wandtemperatur der einzelnen Bündelheizflächenrohre.
[0009] In Ausgestaltung der Erfindung können die Bündelheizflächen Überhitzerheizflächen
sein. Dadurch läßt sich die Frischdampftemperatur bei gleicher maximaler thermischer
Belastung der einzelnen Bündelheizflächenrohre der Überhitzerheizflächen nicht unbeträchtlich
erhöhen.
[0010] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können den Eingangssammlern
der mehr zentralen Überhitzerheizflächen Einspritzkühler vorgeschaltet sein. Dies
hat den Vorteil, daß gerade jene mehr zentral gelegenen und daher thermisch stärker
belasteten Bündelheizflächenrohre über einen Einspritzkühler gekühlt werden können,
ohne daß zugleich die thermisch weniger belasteten mehr peripher gelegenen Bündelheizflächenrohre
mitgekühlt werden müssen.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand zweier in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispie erläutert. Es zeigen:
FIG 1 einen Ausschnitt aus einem vorbekannten Dampferzeuger mit einer schematisierten
Darstellung der Anordnung der Überhitzerheizflächen,
FIG 2 das über den Querschnitt des Dampferzeugers der Figur 1 hinweg aufgezeigte Temperaturprofil
des Dampfes am Eingang und am Ausgang der Bündelheizflächenrohre des Überhitzers I,
FIG 3 das über den Querschnitt des Dampferzeugers der Figur 1 hinweg aufgezeichnete
Temperaturprofil des Dampfes am Eingang und Ausgang der Bündelheizflächenrohre des
Überhitzers 11,
FIG 4 das über den Querschnitt des Dampferzeugers der Figur 1 hinweg aufgezeichnete
Temperaturprofil des Dampfes am Eingang und Ausgang der Bündelheizflächenrohre des
Überhitzers 111,
FIG 5 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Dampferzeuger mit einer schematisierten
Darstellung der Anordnung der Überhitzerheizflächen,
FIG 6 das über den Querschnitt des Dampferzeugers der Figur 5 hinweg aufgezeichnete
Temperaturprofil des Dampfes am Ein- und Ausgang der Bündelheizflächenrohre des Überhitzers
I,
FIG 7 das über den Querschnitt des Dampferzeugers der Figur 5 hinweg aufgezeichnete
Temperaturprofil des Dampfes am Ein- und Ausgang der Bündelheizflächenrohre des Überhitzers
II und
FIG 8 das über den Querschnitt des Dampferzeugers der Figur 5 hinweg aufgezeichnete
Temperaturprofil des Dampfes am Ein- und Ausgang der Bündelheizflächenrohre des Überhitzers
111.
[0012] Die Figur 1 zeigt einen vorbekannten, im Bereich der Überhitzerheizflächen aufgebrochenen
Dampferzeuger 1. In der Darstellung der Figur 1 sind die Überhitzerheizflächen und
ihre Schaltung schematisch dargestellt. Mit den breiten Pfeilen 2 ist die von unten
nach oben gerichtete Strömung der heißen Rauchgase angedeutet. Im Ausführungsbeispiel
sind drei in Serie hintereinander geschaltete Überhitzer I, 11, III vorhanden, denen
die Überhitzerheizflächen 4, 5, 6, 7, 8, 9 zugeordnet sind. Außerdem sind alle drei
Überhitzer I, 11, III zweistrangig ausgeführt. Dabei sind der in der Darstellung der
Figur 1 linke Strang mit S1 und der rechte Strang mit S2 bezeichnet. Im Bereich des
im Ausführungsbeispiel obersten Überhitzers III haben die beiden Stränge S1 und S2
ihre Seiten im Dampferzeuger vertauscht. Die schematisch angedeuteten Bündelheizflächenrohre
12, 13, 14, 15, 16, 17 der einzelnen Bündelheizflächen - hier der Überhitzerheizflächen
4, 5, 6, 7, 8, 9 - sind eingangs an einen Eingangssammler 18, 21, 22, 25, 26 und ausgangsseitig
an einen Ausgangssammler 19, 20, 23, 24, 27, 28 angeschlossen. Mit Ausnahme des Eingangssammlers
18, der beiden Überhitzerheizflächen 4, 5 der beiden Stränge S1 und S2 gemeinsam ist,
sind alle übrigen Ein- und Ausgangssammler der Überhitzer I, II, III wie auch die
entsprechenden Überhitzerheizflächen 4, 5, 6, 7, 8, 9 nach Strängen unterteilt. Mit
Ausnahme der beiden Überhitzerheizflächen 4, 5 ist den Überhitzerheizflächen der anderen
beiden Überhitzer II, III in jedem STrang ein eigener Einspritzkühler 30, 31, 32,
33 vorgeschaltet.
[0013] In den Figuren 2, 3 und 4 sind die Temperaturprofile des Dampfes am Eingang und am
Ausgang der Bündelheizflächenrohre der jeweils daneben befindlichen Überhitzer I,
II, III dargestellt. Man erkennt, daß die Dampftemperatur ϑE in jedem der Eingangssammler
18, 21, 22, 25, 26 der Überhitzer I, II, III über den gesamten Querschnitt des Dampferzeugers
hinweg gleichmäßig ist. Des weiteren erkennt man in den Figuren 2 bis 4, daß die Dampftemperatur
ϑA am Eingang der Ausgangssammler 19, 20, 23, 24, 27, 28 über den Querschnitt des
Dampferzeugers 1 hinweg stark variiert. Im einzelnen heißt das, daß die Bündelheizflächen-
rohre 12 bis 17 im Zentrum des Dampferzeugers einen heißeren Dampf an die Ausgangssammler
liefern als die mehr peripher, d.h. in der Nähe der Dampferzeugerwand 34 gelegenen
Bündelheizflächenrohre.
[0014] Beim Betrieb dieses vorbekannten Dampferzeugers 1 gemäß der Figur 1 strömen die heißen
Rauchgase von unten nach oben durch die einzelnen Bündelheizflächen, hier der Überhitzerheizflächen
4, 5, 6, 7, 8, 9 der Überhitzer I, II und 111, nach oben. Außerdem strömt aus den
hier nicht weiter dargestellten Verdampferheizflächen des Dampferzeugers 1 Naßdampf
in den gemeinsamen Eingangssammler 18 der beiden Überhitzerheizflächen 4, 5 des Überhitzers
I. Von diesem Einganssammler 18 aus strömt der Dampf durch die einzelnen Bündelheizflächenrohre
12, 13 der beiden Überhitzerheizflächen 4, 5 in den jeweiligen Ausgangssammler 19,
20 der beiden Stränge S1 und S2. Von den beiden Ausgangssammlern 19, 20 strömt der
teilweise überhitzte Dampf in jedem der beiden Stränge über eine separate Verbindungsrohrleitung
35, 36, in der je ein Einspritzkühler 30, 31 eingebaut ist, in die beiden Eingangssammler
21, 22 des Überhitzers 11. Von diesen Eingangssammlern werden wiederum die Bündelheizflächenrohre
14, 15 der beiden Überhitzerheizflächen 6, 7 gespeist, die ihrerseits wiederum den
weiter überhitzten Dampf an die beiden Ausgangssammler 23, 24 des Überhitzers 11 weiterleiten.
Von den Ausgangssammlern wird der Dampf wiederum über zwei Verbindungsleitungen 37,
38, in denen je ein Einspritzkühler 32, 33 eingebaut ist, in die beiden Eingangssammler
25, 26 des Überhitzers III geleitet. Dabei findet jedoch eine Seitenvertauschung der
beiden Stränge S1 und S2 statt, die eine mögliche ungleichmäßige Heizleistung auf
beiden Seiten des Dampferzeugers 1 ausgleichen soll. Das heißt, der ursprünglich im
unteren Bereich des Dampferzeugers 1 rechte Strang S2 befindet sich im oberen Bereich
des Dampferzeugers 1 auf der linken Seite und umgekehrt. Von den beiden Eingangssammlern
27, 28 des Überhitzers III strömt der Dampf durch die angeschlossenen Bündelheizflächenrohre
16, 17 in die beiden Ausgangssammler 27, 28 und von dort zum Verbraucher (hier nicht
dargestellt), im allgemeinen eine Dampfturbine.
[0015] Anhand der Figur 2 ist zu erkennen, daß der Naßdampf, der in den Eingangssammler
18 des Überhitzers I einströmt, in alle Bündelheizflächen- rohre 12, 13 mit der gleichen
Eingangstemperatur ϑE einströmt. Am Ausgang dieser Bündelheizflächenrohre strömt der
Dampf jedoch mit um so höherer Temperatur ϑA in den jeweiligen Ausgangssammler 19,
20, je zentraler das jeweilige Bündelheizflächenrohr angeordnet war. Dies hängt damit
zusammen, daß die von unten nach oben strömenden Rauchgase in der Peripherie des Dampferzeugers
1 durch die Außenwand - die meist eine Flossenrohrwand ist - stärker abgekühlt wird,
als die Rauchgase im Zentrum des Dampferzeugers 1. Darüber hinaus ist auch die Strömungsgeschwindigkeit
der Rauchgase im Bereich der Außenwand des Dampferzeugers 1 reibungsbedingt geringer
als im Zentrum des Dampferzeugers. Das Temperaturprofil A des Dampfes am Ausgang der
Bündelheizflächenrohre 12, 13 entspricht daher im wesentlichen dem Produkt aus Rauchgastemperatur
und Strömungsgeschwindigkeit der Rauchgase im jeweiligen Querschnittselement des Dampferzeugers
1. Diese unterschiedliche Temperatur des teilüberhitzten Dampfes hat sich in den beiden
Eingangssammlern 21, 22 des Überhitzers 11 wieder vollständig ausgeglichen. Die Temperatur
ϑE in den beiden Eingangssammerlern 21, 22 des Überhitzers II entspricht in etwa der
Durchschnittstemperatur des Dampfes ϑA in den beiden Ausgangssammlern 19, 20 des Überhitzers
I.
[0016] Auch im Überhitzer II heizen sich die Bündelheizflächenrohre 14, 15 aus den gleichen
Gründen unterschiedlich auf, so daß sich am Ausgang der Bündelheizflächenrohre des
Überhitzers II wiederum das gleiche Temperaturprofil ergibt, wie beim Überhitzer I.
Das Nämliche gilt auch für den Überhitzer 111. Bei genauerer Betrachtung stellt man
jedoch fest, daß die Temperaturunterschiede am Ausgang der Bündelheizflächenrohre
zwischen den zentral angeordneten Bündelheizflächenrohren und den nahe der Wand 34
des Dampferzeugers 1 angeordneten Bündelheizflächenrohren vom Überhitzer 1 über den
Überhitzer II zum Überhitzer III langsam zunimmt. Dies hängt damit zusammen, daß sich
die Rauchgase im Randbereich auf ihrem Weg durch den Dampferzeuger 1 immer stärker
abkühlen und daher ihr Temperaturunterschied zu den Rauchgasen im zentralen Bereich
des Dampferzeugers 1 allmählich immer größer wird. Am Ausgang der Bündelheizflächenrohre
16, 17 der Überhitzerheizflächen 8, 9 des Überhitzers III beträgt die Temperaturdifferenz
zwischen den peripheren und den zentralen Bündelheizflächenrohren 16, 17 ϑA. Das bedeutet,
daß wegen dieser Temperaturdifferenz die mittlere Dampftemperatur, die letztendlich
den Austrittssammlern der Überhitzerheizflächen III entnommen werden kann, und in
der Figur mit ϑAM bezeichnet ist, in etwa um den halben WertΔϑA unter der höchsten
Temperatur des Dampfes im zentralen Bereich des Überhitzers III liegt.
[0017] Durch die Einspritzkühler 30, 31, 32, 33 in den beiden Strängen S1 und S2 können
die Eintrittstemperaturen des Dampfes in die Überhitzer I und II in jedem der beiden
Stränge für sich in ihrer Gesamtheit abgesenkt, nicht aber in ihrem Profil beeinflußt
werden. Die Einspritzkühler haben daher bei vorbekannten mehrstrangigen Dampferzeugern
dieser Art nur die Aufgabe, seitliche Schieflagen zwischen dem rechten und dem linken
Strang auszugleichen oder bei zeitlich ungleichmäßiger Beheizung die Dampftemperatur
insgesamt nach oben hin zu begrenzen.
[0018] Demgegenüber zeigt die Figur 5 einen erfindungsgemäßen Dampferzeuger 50, der ebenfalls
im Bereich der Überhitzerheizflächen aufgebrochen ist. In der Darstellung der Figur
1 sind die Überhitzerheizflächen 52, 53, 54, 55, 56 , 57 der Überhitzer I, 11, III
und ihre Schaltung schematisch dargestellt. Auch hier ist der Dampferzeuger 50 zweistrangig
ausgebildet und ist der Eingangssammler 58 des Überhitzers I beiden Strängen S3 und
S4 gemeinsam. Die Bündelheizflächenrohre 60, 61, 62, 63 der beiden Überhitzerheizflächen
52, 53 des Überhitzers 1 sind jedoch hier so an die Ausgangssammler 65, 66 angeschlossen,
daß die nahe der Außenwand 68 des Dampferzeugers 50 gelegenen Bündelheizflächenrohre
62, 63 an einen Ausgangssammler 66 und die mehr zentral gelegenen Bündelheizflächenrohre
60, 61 an einen anderen Ausgangssammler 65 angeschlossen sind. Der Ausgangssammler
66 der mehr peripheren Bündelheizflächenrohre 62, 63 ist über eine Verbindungsrohrleitung
70 an den Eingangssammler 72 des Überhitzers 11 angeschlossen, dessen Bündelheizflächenrohre
74, 75 mehr zentral angeordnet sind. Demgegenüber ist der Ausgangssammler 65 der mehr
zentral angeordneten Bündelheizflächenrohre 60, 61 des Überhitzers 1 über eine Verbindungsrohrleitung
76 an einen Eingangssammler 78 des Überhitzers 11 angeschlossen, dessen Bündelheizflächenrohre
80, 81 mehr peripher angeordnet sind. Auch hier ist in den beiden Verbindungsrohrleitungen
70 und 76 wieder je ein Einspritzkühler 82, 83 eingebaut. Auch der Ausgangssammler
84 der mehr peripher angeordneten Bündelheizflächenrohre 80, 81 des Überhitzers 11
ist über eine Verbindungsrohrleitung 85 an den Eingangssammler 86 der mehr zentral
angeordneten Bündelheizflächen- rohre 88, 89 des Überhitzers III und der Ausgangssammler
100 der mehr zentral angeordneten Bündelheizflächenrohre 74, 75 des Überhitzers 11
ist über eine andere Verbindungsleitung 102 an den Eingangssammler 104 der mehr peripher
angeordneten Bündelheizflächenrohre 106, 107 des Überhitzers III angeschlossen. Auch
hier ist in den Verbindungsleitungen 102 und 85 wieder je ein Einspritzkühler 109,
110 eingebaut. Auch beim Überhitzer III sind die mehr zentralen Bündelheizflächenrohre
88, 89 getrennt von den mehr peripheren Bündelheizflächenrohren 106, 107 an einen
Austrittssammler 112 angeschlossen. Die mehr peripheren Bündelheizflächenrohre 106,
107 sind an einen Austrittssammler 111 angeschlossen.
[0019] In dem neben der Figur 5 dargestellten Figuren 6, 7 und 8 sind die entsprechenden
Temperaturprofile ϑE am Eingang und ϑA am Ausgang der einzelnen Bündelheizflächenrohre
in den einzelnen Überhitzern I, 11 und III dargestellt. An ihnen läßt sich das Betriebsverhalten
des erfindungsgemäßen Dampferzeugers 50 ablesen. So zeigt die Figur 6 keinen erkennbaren
Unterschied zu der Figur 2. Auch hier wird der Naßdampf über den gesamten Querschnitt
des Dampferzeugers 50 mit gleicher Temperatur ϑE in die Bündelheizflächenrohre 60,
61, 62, 63 der beiden je einem Strang S1 und S2 zugeordneten Überhitzerheizflächen
52, 53 eingespeist. Am Ende dieser Bündelheizflächenrohre des Überhitzers I ensteht
dann das mit ϑA bezeichnete Temperaturprofil, das seine Ursache in dem anhand der
Figur 2 bereits erläuterten unterschiedlich großen Wärmeangebot im zentralen und peripheren
Bereich des Dampferzeugers 50 hat. Weil aber die kühleren, mehr peripher gelagerten
Bündelheizflächenrohre 62, 63 für sich in einen gemeinsamen Ausgangssammler 66 münden,
und dieser Ausgangssammler 66 über die Verbindungsrohrleitung 70 in den Eingangssammler
72 der mehr zentral angeordneten Bündelheizflächenrohre 74, 75 der Überhitzerheizfläche
54 des Überhitzers III mündet, ist deren Eingangstemperatur ϑEZ tiefer als beim Stand
der Technik. Demgegenüber ist die Eingangstemperatur ϑEP der mehr peripher angeordneten
Bündelheizflächenrohre 88, 81 der Überhitzerheizflächen 55 des Überhitzers II höher
als beim Stand der Technik, weil deren Eingangssammler 78 von dem Ausgangssammler
65 der mehr zentral angeordneten Bündelheizflächenrohre 60, 61 der Überhitzerheizfläche
52 des Überhitzers I gespeist wird. Dies führt nun dazu, daß am Ausgang des zentral
gelegenen Bündelheizflächenrohre 74, 75 des Überhitzers II das Temperaturprofil ϑAZ
gegenüber dem Stand der Technik zu tieferen Temperaturen hin verschoben und das Temperaturprofil
ϑAP am Ausgang der mehr peripher angeordneten Bündelheizflächenrohre 80, 81 der Überhitzerheizflächen
55 des Überhitzers II gegenüber dem Stand der Technik zu etwas höheren Temperaturen
verschoben ist. Dieser gleiche Effekt wiederholt sich bei den Bündelheizflächenrohren
88, 89 und 106, 107 der Überhitzerheizflächen 56, 57 des Überhitzers 111. Auch hier
ist eingangsseitig wie ausgangsseitig das Temperaturprofil ϑAZ des Dampfes der Bündelheizflächenrohre
88, 89 im zentralen Bereich des Dampferzeugers gegenüber dem Stand der Technik abgesenkt
und im peripheren Bereich das Temperaturprofil ϑAP der Bündelheizflächenrohre 106,
107 gegenüber dem Stand der Technik angehoben.
[0020] Insgesamt hat das dann die Auswirkung, daß die Temperaturdiffferenz ΔϑA zwischen
den kältesten und heißesten Bündelheizflächenrohren stark verringert ist und deren
mittlere Dampftemperatur ϑAM sehr viel näher an der maximalen Dampftemperatur der
heißesten Bündelheizflächenrohre des Überhitzers III liegt, als beim Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 1 bis 4. Das bedeutet, daß der erfindungsgemäße Dampferzeuger 50
bei gleicher maximaler Bündelheizflächenrohrtemperatur Frischdampf mit einer höheren
mittleren Dampftemperatur ϑAM erzeugen kann als der Dampferzeuger 1 gemäß der Figur
1. Dies wiederum verbessert den Gesamtwirkungsgrad der Dampfturbine, der stark von
der Frischdampftemperatur abhängt. Darüber hinaus lassen sich durch die Betätigung
der Einspritzkühler 82, 83, 109, 110 nunmehr gezielt die Dampftemperaturen der mehr
zentral oder der mehr peripher gelegenen Bündelheizflächenrohre getrennt voneinander
aber auch gemeinsam absenken.
[0021] Im Ausführungsbeispiel erfolgte die Speisung der Überhitzerheizflächen 52, 53, 54,
55, 56, 57 gleichsinnig wie die Strömungsrichtung der Rauchgase, welche mit den Pfeilen
51 gekennzeichnet ist. Die erfindungsgemäße Schaltung ist gleichermaßen anwendbar,
wenn die Speisung der Überhitzerheizflächen im Gegenstrom zu den Rauchgasen erfolgen
würde. In diesem Fall wären lediglich die Figuren 6 und 8 gegeneinander auszutauschen.
Die Schaltung kann aber ebensogut für die Economizerheizflächen und für die Verdampferbündelheizflächenrohre
angewandt werden. Sie hat darüber hinaus den Vorteil, daß durch die Temperaturabsenkung
im zentralen Bereich der Bündelrohrheizflächen die dort heißeren Rauchgase stärker
abkühlt werden als im peripheren Bereich und damit synchron auch ein Vergleichmäßigung
der Rauchgastemperatur über den Querschnitt des Dampferzeugers 50 sowohl im Economizerbereich
als auch im Verdampfbereich und im Überhitzerbereich erreicht wird.
1. Mehrstrangiger Dampferzeuger mit mehreren in Serie geschalteten Bündelheizflächen
je Strang,
dadurch gekennzeichnet, daß die mehr peripher im Dampferzeuger 50 angeordneten Bündelheizflächen-Rohre
(62, 63, 80, 81, 106, 107) getrennt von den mehr zentral angeordneten Bündelheizflächenrohren
(60, 61, 74, 75, 88, 89) zu separaten Bündelheizflächen (55, 56, 57, 52, 53, 54) zusammengefaßt
und an mindestens je einen Ausgangssammler (65, 66, 84, 100, 111, 112) angeschlossen
sind und die Ausgangssammler (65, 100, 112) der mehr zentralen Bündelheizflächen (52,
54) an nachgeschaltete Eingangssammler (78, 104) der mehr peripheren Bündelheizflächen
(55, 57) und die Ausgangssammler (66, 84) der mehr peripheren Bündelheizflächen (53,
55) an die nachgeschalteten Eingangssammler (72, 86) der mehr zentralen Bündelheizflächen
(56) angeschlossen sind.
2. Mehrstrangiger Dampferzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bündelheizflächen (52, 53, 54, 55, 56, 57) Überhitzerheizflächen
sind.
3. Mehrstrangiger Dampferzeuger nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß den Eingangssammlern (72, 86) der mehr zentralen Überhitzerheizflächen
(54, 56) Einspritzkühler (82, 110) vorgeschaltet sind.
4. Mehrstrangiger Dampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet,
daß den Eingangssammlern (78, 104) der mehr peripheren Überhitzerheizflächen (55,
57) Einspritzkühler (83, 109) vorgeschaltet sind.
5. Mehrstrangiger Dampferzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bündelheizflächen Economizerheizflächen sind.
6. Mehrstrangiger Dampferzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bündelheizflächen Verdampferheizflächen sind.