[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsanordnung mit einer optischen Einrichtung,
die Licht von einer Lichtquelle in eine Vielzahl von Teilstrahlen zerlegt und diese
auf eine auszuleuchtende Fläche richtet, wobei auf jede Teilfläche der Fläche mehrere
Teilstrahlen gerichtet sind und am Ausgang der optischen Einrichtung einzelne Leuchtflächen
wahrnehmbar sind.
[0002] Eine derartige Beleuchtungsanordnung ist aus CH 627 252 A bekannt. Hier wird der
Lichtstrahl einer Reflektorlampe gegen eine Reflektoranordnung gerichtet, die eine
Vielzahl von Einzelreflektoren aufweist. Jeder Einzelreflektor ist so ausgestaltet,
daß er die gesamte auszuleuchtende Fläche ausleuchtet. Der Betrachter des Reflektors
sieht zwar in jedem Einzelreflektor das Abbild der Lampe, die Lichtstärke jedes Abbildes
beträgt jedoch nur noch einen der Anzahl der Reflektoren entsprechenden Bruchteil
der Lichtstärke der Lampe. Durch die verminderte Lichtstärke, die der Betrachter in
jedem einzelnen Abbild wahrnimmt, soll eine Blendung vermieden werden.
[0003] Eine derartige Beleuchtungsanordnung hat sich bei der Ausleuchtung von Räumen bis
zu einer gewissen Größenordnung bewährt. Eine Übertragung einer derartigen Beleuchtungsanordnung
auf größere Flächen, wie etwa Freiflächen oder größere Hallen, ist bislang jedoch
an der mangelnden Fähigkeit der Beleuchtungsanordnung gescheitert, genügend Licht
für die Ausleuchtung zur Verfügung zu stellen. In dem Augenblick, wo die Lichtstärke
oder die Leuchtdichte der Lichtquelle erhöht wird, was ohne weiteres mit modernen
Leuchtmitteln möglich ist, verschwindet der vorteilhafte Effekt der verringerten Lichtstärke
des Abbildes der Lichtquelle im Reflektor. Es tritt also wieder eine Blendwirkung
auf.
[0004] Bei Beleuchtungsaufgaben sind grundsätzlich zwei Entfernungen von der Beleuchtungsanordnung
zu unterscheiden. Zum einen gibt es die Entfernung, in der sich die auszuleuchtende
Fläche befindet. In dieser Entfernung muß die Beleuchtungsanordnung genug Licht zur
Verfügung stellen, um eine gewünschte Helligkeit zu erreichen. Die Helligkeit kann
hierbei von mehreren Faktoren abhängig sein. Beispielsweise wird in einer Fertigungshalle,
in der visuell zu überwachende Produktionsprozesse ablaufen, eine größere Helligkeit
erforderlich sein als auf einer großen Freifläche, wie etwa einem Parkplatz oder einem
Speditionshof. Zum anderen ist aber zu beachten, daß sich die Augen der Personen,
die sich in dem auszuleuchtenden Raum aufhalten, nicht immer in Höhe der auszuleuchtenden
Fläche befinden. Dies ist ohne weiteres einleuchtend, wenn die auszuleuchtende Fläche
der Fußboden ist, da sich dann die Augen der Personen etwa 1,5 bis 2 m näher an der
Beleuchtungsanordnung befinden. Kritischer wird diese Frage allerdings bei Problemstellungen,
in denen der gewöhnliche oder mögliche Aufenthalt von Personen weit oberhalb der auszuleuchtenden
Fläche angeordnet ist, beispielsweise, wenn die Personen bewegliche Arbeitsbühnen
benutzen oder sich im Führerhaus eines oberhalb der auszuleuchtenden Fläche angeordneten
Kranes aufhalten müssen. Auch bei einem Aufenthalt in einem Führerhaus eines Lastkraftwagens
befinden sich die Augen des Fahrers in der Regel ca. 3 m oberhalb der auszuleuchtenden
Fläche. Bei der Lösung derartiger Beleuchtungsaufgaben ist daher ein Betrachtungsabstand
zu ermitteln, d.h. ein Abstand, in dem sich Betrachter gewöhnlich aufhalten. Betrachter
sind hierbei Personen, die absichtlich oder versehentlich auf die Beleuchtungsanordnung
blicken können, wobei eine Blendwirkung dieser Betrachter vermieden werden soll.
[0005] In der Beleuchtungstechnik ist man bemüht, einen Betrachter, der sich im auszuleuchtenden
Bereich befindet, vor Blendwirkung zu schützen. Gleichzeitig soll im auszuleuchtenden
Bereich eine ausreichende Helligkeit gegeben sein. Eine Blendwirkung tritt immer dann
auf, wenn Teile der Beleuchtungsanordnung, wie Lichtquelle, Reflektoren oder Halterungen,
oder reflektierende Gegenstände, wie metallische Teile, weiße Flächen oder ein nasser
Bodenbelag, für einen Betrachter sehr viel heller erscheinen als die Umgebung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beleuchtungsanordnung anzugeben, mit
der auch bei einer hohen Beleuchtungsstärke eine Blendwirkung weitgehend vermieden
werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Beleuchtungsanordnung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Leuchtflächen eine von einem Betrachtungsabstand abhängige Maximalgröße
nicht überschreiten und benachbarte Leuchtflächen einen vorbestimmten Mindestabstand
zueinander aufweisen, so daß sie im Betrachtungsabstand voneinander unterscheidbar
sind.
[0008] Bei der aus CH 627 252 A bekannten Anordnung ging man davon aus, daß es zur Vermeidung
einer Blendwirkung ausreicht, die Lichtstärke des Abbildes der Lichtquelle, also die
Lichtstärke eines vom Betrachter wahrnehmbaren Punkts bzw. der wahrnehmbaren Leuchtfläche,
zu vermindern. Damit sind aber der Helligkeit in der auszuleuchtenden Fläche Grenzen
gesetzt. Es hat sich nun herausgestellt, daß man die Lichtstärke jedes einzelnen Punktes,
d.h. jeder einzelnen Leuchtfläche, praktisch unbegrenzt steigern kann, sofern man
nur darauf achtet, daß die Leuchtflächen eine vorbestimmte Größe nicht überschreiten.
Diese Größe ist vom Betrachtungsabstand abhängig. Je größer der Betrachtungsabstand
ist, desto größer kann die Leuchtfläche gewählt werden. Als zweites Kriterium kommt
hinzu, daß benachbarte Leuchtflächen einen vorbestimmten Mindestabstand zueinander
aufweisen müssen. Obwohl die physiologischen Vorgänge der Blendung noch nicht abschließend
geklärt sind, wird angenommen, daß durch die Verringerung der Leuchtflächengröße auf
der Netzhaut des Auges des Betrachters nur noch eine Sinneszelle angeregt wird. Ist
die leuchtende Fläche größer, werden mehrere Sinneszellen auf der Netzhaut angeregt.
In diesem Fall setzt eine unbewußt gesteuerte Kontrastverstärkung ein, die entlang
der Hell-Dunkel-Grenze auf der Netzhaut auf der einen Seite die Sinneszellen hemmt
und auf der anderen Seite verstärkt aktiviert. Bei normalen Umgebungsleuchtdichten
führt diese Kontrastverstärkung zu einer Erhöhung der Sehleistung, bei sehr hohen
Leuchtdichten allerdings zu einer Blendungsempfindung. Der Minimalabstand zwischen
benachbarten Leuchtflächen ist durch die endliche Auflösungsfähigkeit des menschlichen
Auges bestimmt. Unterschreitet der Abstand einen gewissen Mindestwert, kann das menschliche
Auge die beiden Leuchtflächen nicht mehr unterscheiden. Die beiden Leuchtflächen reizen
dann zwar für sich jeweils nur eine einzelne Sinneszelle auf der Netzhaut, die beiden
Sinneszellen sind jedoch benachbart, so daß wieder die oben beschriebene Kontrastverstärkung
erfolgt. Der Mindestabstand zweier Leuchtflächen ist ebenfalls vom Betrachterabstand
abhängig. Er kann bei einem kleinen Betrachtungsabstand kleiner als bei einem großen
Betrachtungsabstand sein.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Maximalgröße der Leuchtfläche in Abhängigkeit
von einem in der Lichtquelle verwendeten Leuchtmittel gewählt. Es wird vermutet, daß
das Blendungsempfinden unter anderem auch von der Farbe des Lichtes beeinflußt wird,
die durch das in der Lichtquelle verwendete Leuchtmittel bestimmt ist.
[0010] Eine genaue Definierung ergibt sich bei einer bevorzugten Ausführungsform dadurch,
daß jede Leuchtfläche eine Größtabmessung D aufweist, die durch folgende Beziehung
definiert ist:
wobei a der Betrachtungsabstand in m ist und x in Winkelminuten durch folgende Beziehung
definiert ist:
wobei
und
[0011] Die Größen g, K und s sind dabei von dem verwendeten Leuchtmittel abhängig. Beispielsweise
liegt für Halogen g in der Größenordnung von 0,5 bis 0,7, K in der Größenordnung von
8 bis 9 und s in der Größenordnung von 0,01 bis 0,03. Für Natriumdampf-Hochdruck als
Leuchtmittel ist K kleiner und s größer, für Quecksilberdampf-Hochdruck als Leuchtmittel
ist g größer, K kleiner und s kleiner als für Halogen. Genaue Werte für die einzelnen
Leuchtmittel lassen sich beispielsweise durch einfache Versuche, in denen die Blendwirkung
bei verschiedenen Testpersonen ermittelt wird, leicht feststellen.
[0012] Dabei ist bevorzugt, daß B in Abhängigkeit von dem im Betrachtungsabstand zumutbaren
Blendungsempfinden gewählt ist. Je kleiner B gewählt wird, desto kleiner ist das subjektive
Blendungsempfinden. Bei B = 1 ist die Blendung unmerklich, bei B = 6 ist sie an der
oberen Grenze des Erträglichen, ohne daß die Blendung jedoch unzumutbar wäre.
[0013] Das Blendungsempfinden ist eine subjektiv zu bewertende Größe. Es hängt von einer
Reihe von Faktoren ab, unter anderem vom Alter und vom Allgemeinzustand des Betrachters.
Müdigkeit und Konsum von Alkohol erhöhen beispielsweise bei ansonsten unveränderten
Bedingungen das Gefühl, geblendet zu werden. Bei B = 6 kann ein Teil aus einer größeren
Gruppe von Betrachtern durchaus das Empfinden einer leichten Blendung haben, insbesondere,
wenn zu dieser Gruppe auch ältere Menschen gehören oder damit zu rechnen ist, daß
die Betrachter in der Regel ermüdet sind, wenn sie die Beleuchtungsanordnung betrachten.
In diesem Fall wird man einen Blendungsindex von B = 5 oder kleiner wählen. Bei B
= 4 wird praktisch kein Betrachter mehr von einer Blendung sprechen.
[0014] Bevorzugterweise ist der Mindestabstand b zwischen benachbarten Leuchtflächen durch
die Beziehung definiert
wobei a der Betrachtungsabstand in m und y 10 Winkelminuten ist. Bei dieser Dimensionierung
ist sichergestellt, daß benachbarte Leuchtflächen für den Betrachter unterscheidbar
sind.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die optische Einrichtung eine Reflektoranordnung
mit einer Vielzahl von verstellbaren Reflektoren auf. Die Anzahl der Reflektoren kann
hierbei durchaus mehrere Hundert betragen. Dadurch ist sichergestellt, daß eine Vielzahl
von nichtblendenden Leuchtflächen erzeugt werden kann, die dennoch in der auszuleuchtenden
Fläche eine ausreichende Helligkeit hervorrufen. Durch die Verstellbarkeit der Reflektoren
ist eine hohe Flexibilität gegeben, so daß die gleiche Reflektoranordnung für eine
Vielzahl von Beleuchtungsaufgaben eingesetzt werden kann. Zudem ist die Fertigung
der Reflektoranordnung einfacher, da der Abstand benachbarter Leuchtflächen am Ort
der Aufstellung eingestellt werden kann. Aufwendige Ausrichtungen einer Vielzahl von
Reflektoren während der Fertigung entfallen.
[0016] Hierbei ist bevorzugt daß die Reflektoren gruppenweise verstellbar sind. Der Abstand
einzelner Leuchtflächen läßt sich bei kleineren Gruppen noch mit vertretbarem Aufwand
dadurch einstellen, daß die Reflektoren einer Gruppe eine vorbestimmte Ausrichtung
zueinander haben. Durch die gruppenweise Verstellung vereinfacht sich dann der Einstellaufwand
am Aufstellungsort.
[0017] Hierbei ist es bevorzugt, daß eine Gruppe von gemeinsam verstellbaren Reflektoren
auf einem gemeinsamen Träger angeordnet ist, wobei eine Vielzahl von Trägern in einem
Rahmen angeordnet ist und jeder Träger im Rahmen verstellbar ist. Durch die Ausrichtung
des Rahmens läßt sich eine Grundeinstellung erreichen, etwa in der Art, daß das Licht
aus der Lichtquelle auf die auszuleuchtende Fläche gerichtet wird. Die Einstellung
der einzelnen Leuchtflächen erfolgt dann durch die Verstellung der einzelnen Träger
im Rahmen, wodurch die einzelnen Gruppen von Reflektoren verstellt werden.
[0018] Dabei ist von Vorteil, daß die Träger im Rahmen in zwei Richtungen verschwenkbar
sind. Damit lassen sich die Reflektoren so einstellen, daß die auszuleuchtende Fläche,
je nach Wunsch, gleichmäßig oder mit Schwerpunkten ausgeleuchtet werden kann.
[0019] Hierbei ist bevorzugt, daß die Schwenkachsen im wesentlichen in der Mitte der Träger
verlaufen. Die Reflektoren behalten dadurch auch nach der Verschwenkung im wesentlichen
die gleiche Entfernung zur Lichtquelle. Es ist praktisch nicht notwendig, die durch
die Neigung verursachten unterschiedlichen Entfernungen einzelner Reflektoren zur
Lichtquelle durch andere Maßnahmen zu kompensieren.
[0020] Vorteilhafterweise weist ein Träger vier bis acht Reflektoren auf. Eine Gruppe mit
vier bis acht Reflektoren läßt sich noch relativ einfach so konstruieren, daß ein
Betrachter benachbarte Lichtflächen deutlich unterscheiden kann. Dies ist zwar bei
größeren Reflektorgruppen ebenfalls möglich, in jedem Fall aber mit einem höheren
Konstruktionsaufwand verbunden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Reflektoren kalottenförmig ausgebildet.
Hierbei nimmt ein Betrachter das virtuelle Spiegelbild der Lichtquelle auf jeder Kalotte
als leuchtende Fläche wahr. Die leuchtende Fläche auf dem Reflektor ist dabei gegenüber
der leuchtenden Fläche der Lichtquelle stark verkleinert. Durch diese Maßnahme lassen
sich relativ kleine Leuchtflächengrößen und relativ große Leuchtflächenabstände erzielen.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Lichtquelle eine Mehrzahl
von Strahlern auf. Die Strahler werfen ihr Licht in nur eine Richtung. Wenn diese
Richtung nicht auf die auszuleuchtende Fläche zielt, also nicht einen im Betrachtungsabstand
befindlichen Betrachter trifft, besteht keine Gefahr einer Blendung durch direkte
Strahlung. Die Mehrzahl von Strahlern erzeugt auf der Reflektoranordnung auch eine
Mehrzahl von Lichtflächen. Jede Lichtfläche trägt zur Erhöhung der Helligkeit der
auszuleuchtenden Fläche bei. Die einzelnen Lichtflächen können aber klein genug gehalten
werden, um eine Blendwirkung zu vermeiden.
[0023] Dabei ist bevorzugt, daß die Strahler mit Abstand zueinander angeordnet sind. Der
Abstand, den die Strahler zueinander aufweisen, findet sich auf der Reflektoranordnung
wieder. Die virtuellen Spiegelbilder der einzelnen Strahler haben dann den gewünschten
minimalen Abstand voneinander.
[0024] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die optische Einrichtung eine
Linsenanordnung auf. Die Aufteilung des Lichtstrahls aus der Lichtquelle in mehrere
einzelne Lichtflächen läßt sich nicht nur mit Reflektoren erreichen, sondern auch
mit einer geeigneten Anordnung von Linsen, die, je nach Bedarf, das Licht streuen
oder bündeln.
[0025] Hierbei ist bevorzugt, daß die Linsenanordnung Einzellinsen aufweist, deren optische
Achsen einzeln oder gruppenweise verstellbar sind. Auch hier läßt sich vorteilhafterweise
erreichen, daß man mit einem relativ geringen Entwicklungs- und Fertigungsaufwand
eine große Vielzahl von Beleuchtungsaufgaben lösen kann.
[0026] Mit Vorteil weist die Lichtquelle eine Leuchtdichte von mehr als 100 000 cd/m² auf.
Mit Leuchtdichten, die in dieser Größenordnung beginnen, läßt sich eine relativ große
Helligkeit in der auszuleuchtenden Fläche erzielen. Die Leuchtdichte läßt sich praktisch
unbegrenzt steigern. Versuche haben ergeben, daß auch bei einer Leuchtdichte von 15
000 000 cd/m² keine nennenswerte oder unangenehme Blendwirkung auftritt.
[0027] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Beleuchtungsanordnung,
- Fig. 2
- ein Schema zur Erläuterung der Leuchtflächengröße,
- Fig. 3
- ein Schema zur Erläuterung des Leuchtflächenabstandes,
- Fig. 4
- eine Reflektoranordnung,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt aus der Reflektoranordnung nach Fig. 4,
- Fig. 6
- einen Schnitt 6-6 nach Fig. 5,
- Fig. 7
- einen Schnitt 7-7 nach Fig. 5 und
- Fig. 8
- eine weitere Beleuchtungsanordnung.
[0028] Eine Beleuchtungsanordnung 1 weist eine Lichtquelle 2 auf, die an einem Mast 3 befestigt
ist. Die Lichtquelle 2 weist eine große Anzahl von Strahlern 4 auf, von denen drei
Strahler schematisch dargestellt sind. Die Strahler sind dabei auf einer Plattform
5 angeordnet. Die von ihnen erzeugten Lichtstrahlen 6 sind in diesem Fall senkrecht
nach oben gerichtet, d.h. in etwa parallel zum Mast. Oberhalb der Plattform 5 ist
eine Reflektoranordnung 7 am Mast befestigt. Die Reflektoranordnung ist so groß, daß
sie die von der Lichtquelle 2 ausgesandten Lichtstrahlen 6 vollständig auffängt. Allenfalls
die Strahler 4 am Rand der Plattform 5 können einen sehr kleinen Teil ihres Lichtstrahls
6 an der Reflektoranordnung 7 vorbeileiten.
[0029] Die Reflektoranordnung weist eine Vielzahl von Einzelreflektoren 8 auf, die kalottenförmig
ausgebildet sind. Dargestellt sind sechzehn Einzelreflektoren, die in eine Anordnung
von vier mal vier angeordnet sind. In Wirklichkeit weist die Reflektoranordnung mehrere
hundert, z.B. 400, Einzelreflektoren auf. Durch die Kalottenform des Einzelreflektors
wird das virtuelle Spiegelbild der Strahler 4 auf dem Einzelreflektor 8 verkleinert.
Ein in einem Betrachtungsabstand a befindlicher Betrachter nimmt das virtuelle Spiegelbild
als Leuchtfläche wahr. Da der Betrachter gleichzeitig mehrere Einzelreflektoren 8
sieht, nimmt er eine entsprechende Anzahl von Leuchtflächen 9, 10 wahr. Dies bedeutet
aber auch, daß auf den Punkt, an dem sich der Betrachter befindet, eine Vielzahl von
Lichtstrahlen gerichtet sind, so daß sich an diesem Punkt bzw. an der auszuleuchtenden
Fläche eine ausreichende Helligkeit ergibt.
[0030] Die Einzelreflektoren 8 sind so ausgestaltet, daß die Leuchtflächen 9, 10 eine vorbestimmte
Größe nicht überschreiten. Jede Leuchtfläche 9, 10 ist hierbei durch ihre Größtabmessung
D begrenzt. Die Größtabmessung D ist die größte Ausdehnung der Leuchtfläche. Im einfachsten
Fall einer kreisförmigen Leuchtfläche entspricht die Größtabmessung D dem Durchmesser
der Leuchtfläche. Die Größtabmessung D wird nun in Abhängigkeit von dem Betrachtungsabstand
a durch folgende Beziehung bestimmt:
[0031] Hierbei ist a der Betrachtungsabstand in m, x in der Dimension Bogenminuten ergibt
sich zu
[0033] Der Wert B wird hierbei in Abhängigkeit von dem subjektiven Blendungsempfinden eines
Betrachters im Betrachtungsabstand a gewählt. Beispielsweise entspricht der Wert B
= 1 einer unmerklichen Blendung, während B = 6 an der oberen Grenze des Erträglichen
ist. Die Wahl des Faktors B ist unter anderem abhängig von Anforderungen an die Sicherheit.
Für Fälle, in denen ein Lichtempfinden an der oberen Grenze des Zumutbaren zu einer
Gefährdung führen wurde, muß der Faktor B im Bereich von 1 bis 4 liegen. In anderen
Fällen, in denen ein für den Betrachter als ausgesprochen hell empfundenes Licht noch
zulässig ist, das jedoch noch nicht direkt zu einer Blendung führt, kann B durchaus
auch den Wert 6 haben. Man wird hier vorsichtshalber aber den Wert B = 5 wählen, wenn
damit zu rechnen ist, daß einzelne Betrachter empfindlicher reagieren. Es sei darauf
hingewiesen, daß auch bei einem Wert von B = 6 die Blendung für den Betrachter noch
nicht unzumutbar ist.
[0034] Die Faktoren g, K und s sind abhängig vom verwendeten Leuchtmittel. So wurde zum
Beispiel für eine Halogen-Lampe als Leuchtmittel die Werte g = 0,58, K = 8,42 und
s = 0,02 ermittelt. Für Natriumdampf-Hochdruck ist der Wert für K kleiner, für s größer.
Für Quecksilberdampf-Hochdruck ist der Wert für g größer. Für K liegt er zwischen
den Werten für Halogen und Natiumdampf-Hochdruck. Der Wert für s ist kleiner als der
Wert für die beiden erstgenannten Leuchtmittel.
[0035] Die Leuchtflächengröße ist so gewählt, daß der Betrachter zwar eine Vielzahl von
sehr hell leuchtenden Flächen wahrnimmt, diese aber als funkelnd empfindet. Der Reflektor
stellt sich beim Betrachten wie ein sehr klarer nächtlicher Himmel dar, auf dem die
Sternendichte sehr hoch ist. Die Leuchtflächengröße ist aber nicht das einzige Kriterium
für die Blendfreiheit. Der Abstand von benachbarten Leuchtflächen muß auch so gewählt
sein, daß das Auge des Betrachters die benachbarten Leuchtflächen noch unterscheiden
kann und nicht zu einer einzelnen Leuchtfläche zusammenzieht. Um die Unterscheidbarkeit
zu gewährleisten, kann der Betrachtungsabstand beispielsweise nach folgender Beziehung
definiert werden:
wobei a der Betrachtungsabstand in m und y größer oder gleich 10 Bogenminuten ist.
[0036] Fig. 3 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Ein im Betrachtungsabstand a befindlicher
Betrachter, also ein Betrachter, der sich in einer Betrachtungsebene 11 aufhält, kann
zwei benachbarte Leuchflächen 9, 10 dann unterscheiden, wenn der Raumwinkel y größer
als 10 Bogenminuten ist.
[0037] Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß die Leuchtflächen 9, 10 umso größer sein
können, je größer der Betrachtungsabstand a ist. Andererseits muß aber auch der Abstand
b zwischen benachbarten Leuchtflächen 9, 10 mit zunehmendem Betrachtungsabstand a
immer größer werden.
[0038] Die Lichtquelle hat eine Leuchtdichte von mehr als 100 000 cd/m². Die Lichtdichte
kann durchaus auch Werte von 15 000 000 cd/m² annehmen. In diesem Fall nimmt der Betrachter
zwar sehr hell leuchtende Leuchtflächen wahr. Trotz der hohen Lichtintensität dieser
Leuchtflächen führen die Leuchtflächen nicht zu einer Blendung, solange die vorbestimmte
maximale Leuchtflächengröße nicht über- und der minimale Leuchtflächenabstand nicht
unterschritten werden.
[0039] Auch bei einer indirekten Blendung, etwa bei nassem Fußboden, durch Metall- oder
Glasteile oder durch helle Flächen, wie Papier oder Markierungen, kann eine Blendung
auftreten. An diesen reflektierenden Flächen kann der Betrachter allenfalls ein Spiegelbild
der Reflektoranordnung mit einer Vielzahl von hell leuchtenden Punkten nach der Spiegelung
den gleichen, in der Reflektoranordnung erzeugten Abstand voneinander aufweisen, ist
hier eine Blendung nicht zu befürchten. Dies macht die Beleuchtungsanordnung für eine
Vielzahl von Einsatzzwecken geeignet, beispielsweise auch auf dem Vorfeld von Bahnhöfen,
wo aufgrund der metallischen Gleise sonst die Gefahr einer indirekten Blendung durch
Reflektion an den Gleisen besteht. Auch ist der Einsatz an großen Freiflächen möglich,
die bei Nässe ebenfalls stark spiegeln. Eine indirekte Blendung durch nassen Boden,
beispielsweise nassen Asphaltbelag, ist genauso wenig möglich wie eine direkte Blendung
durch Betrachtung der Reflektoranordnung 7. Die Größe der Leuchtflächen 9, 10 läßt
sich einerseits durch die Kalottenform, andererseits aber auch durch die Entfernung
der Strahler 4 von der Reflektoranordnung 7 beeinflussen. Je weiter die Strahler 4
von der Reflektoranordnung 7 entfernt sind, desto kleiner werden die virtuellen Spiegelbilder
der Strahler 4 auf den Einzelreflektoren 8. Ein begrenzender Faktor hierbei ist, daß
die Strahler nicht so tief angeordnet werden dürfen, daß ein Betrachter versehentlich
direkt in sie hineinblicken kann. Eine Blendungswirkung kann hierbei jedoch durch
geeignete Abschirmmaßnahmen bzw. durch ein weitgehend paralleles Ausrichten der Lichtstrahlen
6 von den Strahlen 4 vermieden werden. Auf diese Art und Weise ist es möglich, hohe
Leuchtdichten zu erzielen, ohne hohe Masten zur Beleuchtung der auszuleuchtenden Fläche
verwenden zu müssen. Hohe Masten sind in einigen Bereichen, beispielsweise in Gebäuden
oder in Tunneln oder auch auf dem Vorfeld eines Flughafens, nicht verwendbar.
[0040] Fig. 4 zeigt eine Reflektoranordnung 7 mit 64 Einzelreflektoren 8. Auch diese Darstellung
ist lediglich schematisch. Wie oben ausgeführt, hat die Reflektoranordnung 7 mehrere
hundert Einzelreflektoren 8. Die Einzelreflektoren 8 sind in Gruppen zu vier Einzelreflektoren
zusammengefaßt. Jede Gruppe ist auf einem Träger 12 angeordnet. Die Träger 12 wiederum
sind in einem Rahmen 13 angeordnet, der am Mast 3 befestigt ist.
[0041] Jeder Träger 12 ist in einem Hilfsrahmen mit Hilfe von Drehzapfen drehbar gelagert.
Die Drehzapfen 15 sind dabei im wesentlichen in der Mitte des Trägers angeordnet.
Im dargestellen Ausführungsbeispiel ist jeder Träger 12 um eine vertikale Achse gegenüber
dem Hilfsrahmen 14 verschwenkbar. Der Hilfsrahmen 14 weist horizontal angeordnete
Drehzapfen 16 auf, um die die Hilfsrahmen 14 im Rahmen 13 verschwenkbar ist. Die Drehzapfen
16 bilden eine Achse, die ebenfalls im wesentlichen in der Mitte des Trägers 12 verläuft
und die durch die Drehzapfen 15 gebildete Achse unter einem Winkel von etwa 90° schneidet.
Der Träger 12 ist also gegenüber dem Rahmen 13 in zwei verschiedene Richtungen verschwenkbar.
Dadurch, daß die Schwenkachsen etwa in der Mitte des Trägers verlaufen, ändert sich
bei einem Verschwenken des Trägers 12 die Entfernung gegenüber der Lichtquelle 2 nur
unwesentlich. Die Entfernungsänderung ist so gering, daß Maßnahmen zur Kompensierung
eines dadurch möglichen Fehlers praktisch unterbleiben können.
[0042] Die Einzelreflektoren 8 auf einem Träger 12 können identisch ausgebildet sein. Ebenso
können alle Träger die gleichen Reflektoren aufweisen. Bei der Fertigung muß lediglich
darauf geachtet werden, daß die vier virtuellen Spiegelbilder der Lichtquelle 2, d.h.
die auf den vier Einzelreflektoren 8 entstehenden vier Leuchtflächen, die maximale
Größe nicht über- und den minimalen Abstand nicht unterschreiten. Die weitere Einstellung,
d.h. das Ausrichten der anderen Reflektoren 8, die nicht auf dem gleichen Träger 12
angeordnet sind, kann erfolgen, sobald die Reflektoranordnung 7 auf dem Mast installiert
ist. Beispielsweise kann die Reflektoranordnung 7 dann so ausgerichtet sein, daß ein
an einem Punkt befindlicher Betrachter Leuchtflächen 9, 10 nur auf jedem zweiten oder
dritten Träger 12 wahrnehmen kann.
[0043] Die Beleuchtungsanordnung läßt sich aber nicht nur mit Hilfe von Reflektoren als
optische Einrichtung realisieren, die das Licht zurückwerfen, sondern auch mit einer
Linsenanordnung, die das Licht einer Lichtquelle 102 durchlassen und dabei streuen.
Eine derartige Anordnung ist schematisch in Fig. 8 dargestellt. Die Lichtquelle 102
leuchtet auf eine erste Linse 40, die das empfangene Licht streut und an Linsen 41,
42, 43 einer zweiten Linsenebene weiterleitet. Die Linsen 41 bis 43 der zweiten Linsenebene
streuen das empfangene Licht wiederum und leiten es an Linsen 44, 45, 46, 47 einer
dritten Linsenebene weiter. Der Übersicht halber sind die Linsen 40 bis 47 jeweils
nur durch einen einzelnen Lichtstrahl miteinander verbunden. In Wirklichkeit handelt
es sich natürlich nicht um einen punktförmigen Strahl, sondern um einen Strahl mit
einer endlichen räumlichen Ausdehnung. Die Form der Linsen 40 bis 47 kann sich der
Fachmann leicht selbst ermitteln, wenn er berücksichtigt, daß am Ausgang der Linsen
44 bis 47 nur solche Leuchtflächen entstehen dürfen, die eine vorbestimmte Größe nicht
überschreiten, dafür aber einen vorbestimmten Mindestabstand voneinander einhalten.
Auch können weitere Linsenebenen verwendet werden.
[0044] Um die Einstellbarkeit zu vereinfachen, kann vorgesehen sein, daß die optischen Achsen
der Linsen einzeln oder gruppenweise verstellbar sind. Beispielsweise können die Linsen
44, 45 bzw. 46 und 47 gemeinsam verstellt werden. Eine derartige Anordnung mit Streu-
und/oder Sammellinsen bietet sich immer dann an, wenn die Lichtquelle bei einer Reflektoranordnung
in einem Bereich angeordnet sein müßte, der von den Betrachtern benötigt wird. In
diesem Fall kann die Lichtquelle 102 oberhalb der Linsenanordnung 40 bis 47 angeordnet
sein. Eine Gefährdung des durch eine sehr heiße oder direkt blendende Lichtquelle
im Gefahrenbereich entfällt.
1. Beleuchtungsanordnung mit einer optischen Einrichtung, die Licht von einer Lichtquelle
in eine Vielzahl von Teilstrahlen zerlegt und diese auf eine auszuleuchtende Fläche
richtet, wobei auf jede Teilfläche der Fläche mehrere Teilstrahlen gerichtet sind
und am Ausgang der optischen Einrichtung einzelne Leuchtflächen wahrnehmbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtflächen (9, 10) eine von einem Betrachtungsabstand
(a) abhängige Maximalgröße (D) nicht überschreiten und benachbarte Leuchtflächen (9,
10) einen vorbestimmten Mindestabstand (b) zueinander aufweisen, so daß sie im Betrachtungsabstand
(a) unterscheidbar sind.
2. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximalgröße
(D) der Leuchtflächen (9, 10) in Abhängigkeit von einem in der Lichtquelle (2, 102)
verwendeten Leuchtmittel gewählt ist.
4. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß B in Abhängigkeit
von dem im Betrachtungsabstand (a) zumutbaren Blendungsempfinden gewählt ist.
5. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß B ≦ 5, insbesondere
B ≦ 4 ist.
6. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis - 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mindestabstand (b) zwischen benachbarten Leuchtflächen (9, 10) durch die Beziehung
definiert ist:
wobei a der Betrachtungsabstand in m und y ≧ 10 Bogenminuten ist.
7. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die optische Einrichtung eine Reflektoranordnung (7) mit einer Vielzahl von verstellbaren
Reflektoren (8) aufweist.
8. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektoren
(8) gruppenweise verstellbar sind.
9. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gruppe von
gemeinsam verstellbaren Reflektoren (8) auf einem gemeinsamen Träger (12) angeordnet
sind, wobei eine Vielzahl von Trägern (12) in einem Rahmen (13) angeordnet ist und
jeder Träger (12) im Rahmen (13) verstellbar ist.
10. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (12)
im Rahmen (13) in zwei Richtungen verschwenkbar sind.
11. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen
(15, 16) im wesentlichen in der Mitte der Träger (12) verlaufen.
12. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Träger (12) vier bis acht Reflektoren (8) aufweist.
13. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reflektoren (8) kalottenförmig ausgebildet sind.
14. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle (2) eine Mehrzahl von Strahlern (4) aufweist.
15. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahler (4)
mit Abstand zueinander angeordnet sind.
16. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die optische Einrichtung eine Linsenanordnung (40-47) aufweist.
17. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenanordnung
Einzellinsen (40-47) aufweist, deren optische Achsen einzeln oder gruppenweise verstellbar
sind.
18. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle (2, 102) eine Leuchtdichte von mehr als 100 000 cd/m² aufweist.