[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung für einen Schuh, die auf einer
einseitig mit Klebstoff beschichteten Kunststoffolie basiert, die lösbar auf einen
zu schützenden Oberflächenbereich des Schuhs aufklebbar ist.
[0002] Gerade Damenschuhe erweisen sich beim täglichen Tragen als äußerst empfindlich. An
Bordsteinkanten, Kopfsteinpflaster und Gullies erfahren besonders die Spitzen und
Absätze der Schuhe leicht Beschädigungen. Diese Beschädigungen sind häufig irreparabel,
da die Struktur der entsprechenden Oberflächen zerstört wird. Einer weiteren Belastung
sind die Schuhe auch beim Autofahren ausgesetzt. Schuhe, die häufiger beim Autofahren
getragen werden, zeigen markante Abnutzungen am Absatz und am Obermaterial im Bereich
der Ferse. Während des Winters treten zudem nach dem Gebrauch der Schuhe vielfach
sogenannte Schneeränder auf. Diese Schneeränder sind bei einem Feuchtwerden des Obermaterials,
sofern es sich um Leder handelt, nahezu unvermeidbar. Die Schneeränder lassen sich
in der Regel nicht vollständig beseitigen und schädigen das Aussehen des Schuhs dauerhaft.
[0003] Eine Schutzvorrichtung für einen Schuh der eingangs beschriebenen Art ist bekannt.
Die Schutzvorrichtung besteht aus einer selbstklebenden, transparenten Folie. Ein
weitgehend streifenförmiger Abschnitt dieser Folie wird auf die rückwärtige Seite
des Absatzes und auf das sich darüber erstreckende Obermaterial eines Schuhs geklebt,
um diesen beim Autofahren vor Abnutzungen zu schützen. Die Folie kann nicht jeder
Kontur des Schuhs folgen und liegt daher über Teilbereiche ihrer Ausdehnung nicht
am Schuh an. Die Folie weist zudem eine nicht mit Klebstoff beschichtete kleine Fläche
auf, die zum Abziehen der Folie vom Schuh nach dem Autofahren dient. Diese Schutzvorrichtung
ist nicht für den dauernden Verbleib am Schuh bestimmt und geeignet, da sie nur leicht
mit diesem verklebbar ist und seinen optischen Gesamteindruck verschlechtert. Sie
ist deutlich als nicht zum Schuh gehöriges Provisorium zu erkennen.
[0004] Als Schutzvorrichtung für einen Schuh ist eine Gamasche bekannt. Die Gamasche deckt
das Obermaterial des Schuhs vorwiegend im Bereich der Schnürung. Sie ist daher zur
Schonung der besonders gefährdeten Bereiche des Schuhs wenig geeignet. Gamaschen entsprachen
einmal dem Zeitgeschmack, sind aber heute völlig aus der Mode. Für Damenschuhe waren
sie niemals von Bedeutung.
[0005] Als Schutzvorrichtung für einen Schuh ist ein Überschuh bekannt. Überschuhe entsprechen
übergroßen, dünnwandigen Stiefeln, die über den normalen Schuhen getragen werden.
Sie schützen den eigentlichen Schuh zwar rundum, sind aber vom ästhetischen Eindruck
und dem Tragekomfort absolut indiskutabel.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, so daß sie den Schuh dauerhaft schützt, wobei das optische
Erscheinungsbild des Schuhs hohen Ansprüchen genügt.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Schutzvorrichtung mindestens
ein Formstück aus der Kunststoffolie aufweist, dessen Umriß ein formschlüssiges Aufkleben
auf den zu schützenden Oberflächenbereich des Schuhs erlaubt, und daS die Kunststoffolie
farbig und blickdicht ist. Für die neue Schutzvorrichtung finden Formstücke Verwendung,
die von ihren Umrissen auf die zu schützenden Oberflächenbereiche des Schuhs abgestimmt
sind. Dies bedeutet zum einen, daß der zu schützende Oberflächenbereich vollständig
abgedeckt wird, zum anderen aber auch, daß sich die Umrisse in das Gesamterscheinungsbild
des Schuhs einpassen. Die Kunststoffolie liegt bei der Verwendung der Schutzvorrichtung
über ihre gesamte Ausdehnung formschlüssig an der Oberfläche des Schuhs an. Eine Tendenz
zur Ablösung der Kunststoffolie wird so unterbunden. Bei gebogenen Oberflächenbereichen
des Schuhs kann es notwendig sein, die Schutzvorrichtung während des Aufklebens zu
erwärmen, so daß sie sich der Kontur der Oberfläche des Schuhs vollständig anpaßt.
Kunststoffolie kann z. Bsp. durch einen üblicherweise zum Haartrocknen verwendeten
Föhn auf Temperaturen erwärmt werden, bei denen sie plastisch wird. Durch die farbige
und blickdichte Ausführung der Kunststoffolie wird nicht nur der Eindruck erweckt,
die Kunststoffolie gehöre als fester Bestandteil zum Schuh, sondern auch die Möglichkeit
eröffnet, schon bestehende Beschädigungen am Schuh zu überdecken. Damit wird eine
Ausbreitung der vorhandenen Beschädigungen verhindert und ein optisch einwandfreier
Zustand wiederhergestellt. Die Kunststoffolie wird in solchen Qualitäten verwendet,
die deutlich unempfindlicher sind, als die üblichen polierten Lederflächen eines Schuhs.
Im Falle einer Beschädigung ist es möglich, die Schutzvorrichtung gegen eine neue
auszutauschen. Die Schutzvorrichtung erlaubt zudem, dem Schuh ein neues Erscheinungsbild
zu verleihen. Dies geschieht z. Bsp. mittels farbiger oder metallisierter Kunststoffolie.
Die Kantenbereiche der Formstücke, denen keine feste Anlage, wie z. Bsp. die Sohle
zugeordnet ist, sind auch optisch attraktiv gestaltbar. Ein einzelner zu schützender
Oberflächenbereich des Schuhs muß nicht notwendigerweise von einem Formstück abgedeckt
werden. Ansprechende optische Effekte ergeben sich, wenn mehrere, sich teilweise überlappende
Formstücke in ihrer Gesamtheit den Oberflächenbereich schützen. Die Kunststoffolie
schützt den Schuh nicht nur vor mechanischen Verletzungen, sondern auch vor Feuchtigkeitseinwirkungen.
Kunststoffolie ist wasserundurchlässig und hält so die Einwirkungen von Wasser und
Schnee vom eigentlichen Obermaterial des Schuhs fern. Die Pflege der Kunststoffolie
ist durch Abputzen mit einem feuchten Tuch abgetan. Es versteht sich, daß die Formstücke
aus der Kunststoffolie nicht auf gefettete Oberflächenbereiche des Schuhs aufgeklebt
werden können. Das Fett würde die Haftwirkung der Verklebung negativ beeinflussen,
so daß kein dauerhafter Schutz des Schuhs möglich wäre.
[0008] Der zu schützende Oberflächenbereich kann der untere Abschnitt des Absatzes des Schuhs
sein. Der untere Abschnitt des Absatzes, insbesondere eines Damenschuhs, ist durch
Kopfsteinpflaster und Gullies besonders gefährdet. Dieser Oberflächenbereich des Schuhs
ist derjenige, an dem am häufigsten Beschädigungen vorgefunden werden. Das entsprechende
Formstück aus der Kunststoffolie erstreckt sich im angebrachten Zustand von der Sohle
am Grund des Absatzes bis in einen Bereich des Absatzes, der nur noch wenig gefährdet
ist. Dort kann das Formstück z. Bsp. mit einer Zierkante enden. Das Formstück aus
der Kunststoffolie fängt die mechanischen Einwirkungen auf den Absatz ab und kann,
sofern es selbst beschädigt wird, problemlos ausgetauscht werden.
[0009] Der zu schützende Oberflächenbereich kann die Spitze des Schuhs sein. Die Spitze
eines Schuhs wird auf vielfältige Weise strapaziert. Nicht nur ungewollte Berührungen
mit Bordsteinkanten oder Treppenstufen, sondern auch das Übereinanderschlagen unter
einem Schreibtischstuhl können dazu beitragen. Vor entsprechenden Beschädigungen schützt
das Formstück aus der Kunststoffolie, das der Spitze des Schuhs genau angepaßt ist.
Es deckt den Oberflächenbereich des Schuhs von der Sohle beginnend bis in eine Höhe
ab, in der Beschädigungen nur selten sind. Dort kann das Formstück mit einer Zierkante
enden.
[0010] Der zu schützende Oberflächenbereich kann ein an die Sohle angrenzender und entlang
dieser verlaufender Streifen des Obermaterials des Schuhs sein. Der sohlennahe Oberflächenbereich
des Schuhs ist derjenige, der in der Regel von Schneerändern bedeckt wird. Dies kann
durch die Formstücke aus der Kunststoffolie verhindert werden, wenn sie auf eben diesen
Streifen des Obermaterials des Schuhs aufgeklebt werden.
[0011] Der zu schützende Oberflächenbereich kann der, der Ferse entsprechende Abschnitt
des Obermaterials des Schuhs sein. Der Bereich der Ferse wird beim Schuh insbesondere
während des Autofahrens stark belastet. Das Formstück aus der Kunststoffolie, das
geeignet ist, diese Belastung fernzuhalten, beginnt an der Sohle und erstreckt sich
über den der Ferse entsprechenden Abschnitt des Obermaterials, wobei es in Abstimmung
mit dem optischen Gesamtbild des Schuhs endet.
[0012] Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert und beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- die Schutzvorrichtung in einer ersten Ausführungsform für einen Absatz,
- Figur 2
- die Schutzvorrichtung gemäß Figur 1, angebracht an einen Schuh,
- Figur 3
- die Schutzvorrichtung in einer Ausführungsform für eine Schuhspitze, angebracht an
einen Schuh,
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform der Schutzvorrichtung, angebracht an einen Schuh und
- Figur 5
- einen Schuh, versehen mit verschiedenen Ausführungsformen der Schutzvorrichtung.
[0013] Figur 1 zeigt die Schutzvorrichtung in einer Ausführungsform für einen Absatz. Die
Schutzvorrichtung besteht aus einem Formstück 1 aus Kunststoffolie 2. Die Kunststoffolie
ist einseitig mit Klebstoff 3 beschichtet. Das Formstück 1 weist eine Anlagekante
4 für die Sohle am Grund des Absatzes des Schuhs auf. Der weitere Umriß des Formstücks
1 wird durch die Zierkante 5 bestimmt. Die Zierkante 5 ist vorwiegend nach ästhetischen
Aspekten ausgerichtet. Der zu schützende Oberflächenbereich des Absatzes wird durch
einen Zentralbereich 6 des Formstückes 1 abgedeckt. Der Zentralbereich 6 nimmt so
mechanische Einwirkungen auf die Rückseite des Absatzes auf. Die einseitig mit Klebstoff
3 beschichtete Kunststoffolie 2, aus der das Formstück 1 besteht, kann ein oder mehrfarbig
bzw. auch mit einer metallischen Oberfläche versehen sein. Die Wahl der Oberfläche
erfolgt nach optischen Gesichtspunkten.
[0014] In Figur 2 ist ein Schuh 7 dargestellt, an dessen Absatz 8 das Formstück 1 gemäß
Figur 1, als Schutzvorrichtung angebracht ist. Die Kunststoffolie 2 aus der das Formstück
1 im wesentlichen besteht, haftet dabei mittels des Klebstoffs 3 auf der Oberfläche
9 des Absatzes 8. Die Anlagekante 4 liegt an der Sohle 10 des Absatzes 8 an. Das Formstück
1 endet auf der Vorderseite 11 des Absatzes 8. Die Vorderseite 11 des Absatzes 8 ist
normalerweise nicht sichtbar. Mechanische Einwirkungen auf den unteren Bereich des
Absatzes 8 können durch das Formstück 1 sicher aufgenommen werden. Sofern das Formstück
1 beschädigt werden sollte, kann es problemlos gegen ein anderes ausgetauscht werden.
[0015] Figur 3 zeigt die Schutzvorrichtung in einer Ausführungsform für die Spitze 12 des
Schuhs 7.
[0016] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Schutzvorrichtung, wie sie zur Vermeidung
von Schneerändern eingesetzt wird. Das Formstück 1 erstreckt sich als schmaler Streifen
oberhalb der Sohle 10 des Schuhs 7. Die Anlagekante 4 des Formstücks 1 ist dementsprechend
lang ausgebildet. Das Formstück 1 schützt die Oberflächenbereiche des Schuhs 7, die
durch Feuchtigkeit auf den Gehwegen besonders gefährdet sind. Dieses Formstück 1 ist
als Präventivmaßnahme besonders im Winter sinnvoll. Sofern schon Schneeränder an dem
Schuh 7 vorhanden sind, kann das Formstück 1 diese bei ganzjähriger Verwendung überdecken
und damit unsichtbar machen.
[0017] In Figur 5 ist der Schuh 7 mit den drei bisher dargestellten Ausführungsformen der
Schutzvorrichtung dargestellt; die Formstücke 1 schützen die Spitze 12, den Bereich
oberhalb der Sohle 10 und den Absatz 8. Außerdem ist ein weiteres Formstück 1 abgebildet,
das im Abschnitt 13, der der Ferse eines nicht dargestellten Fußes zuzuordnen ist,
das Obermaterial 14 des Schuhs 7 beispielsweise beim Autofahren schützt. Durch verschiedenfarbige
Gestaltung der einzelnen Formstücke 1 kann der Schuh 7 optisch aufgewertet werden.
Es ist auch möglich, den Schuh 7 mit unterschiedlichsten Erscheinungsbildern zu versehen.
Formstücke 1, die aus einseitig mit Klebstoff beschichteter Kunststoffolie in Schuhfarbe
bestehen, erhalten ein schlichtes Erscheinungsbild. Durch z. Bsp. goldfarbige Kunststoffolie
kann ein sehr auffälliges Erscheinungsbild des Schuhs 7 hervorgerufen werden.
1. Schutzvorrichtung für einen Schuh, die auf einer einseitig mit Klebstoff beschichteten
Kunststoffolie basiert, die lösbar auf einen zu schützenden Oberflächenbereich des
Schuhs (7) aufklebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzvorrichtung mindestens
ein Formstück (1) aus der Kunststoffolie (2) aufweist, dessen Umriß ein formschlüssiges
Aufkleben auf den zu schützenden Oberflächenbereich des Schuhs (7) erlaubt, und daß
die Kunststoffolie (2) farbig und blickdicht ist.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu schützende Oberflächenbereich
der untere Abschnitt des Absatzes (8) des Schuhs (7) ist.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu schützende Oberflächenbereich
die Spitze (12) des Schuhs (7) ist.
4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu schützende Oberflächenbereich
ein an die Sohle angrenzender und entlang dieser verlaufender Streifen des Obermaterials
des Schuhs (7) ist.
5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu schützende Oberflächenbereich,
der der Ferse entsprechende Abschnitt (13) des Obermaterials (14) des Schuhs (7) ist.