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EP 0 479 283 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.04.1992 Patentblatt 1992/15 |
(22) |
Anmeldetag: 02.10.1991 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
05.10.1990 DE 4031500
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Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-65926 Frankfurt am Main (DE) |
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Erfinder: |
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- Klein, Heinz-Dieter
W-6238 Hofheim am Taunus (DE)
- Giesendorf, Bernhard, Dr.
W-6255 Dornburg (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Absaugen und Trocknen der Kavitäten von beschichteten Mikrotiterplatten |
(57) Bei dem Verfahren zum Absaugen und Trocknen der Kavitäten von beschichteten Mikrotiterplatten
wird eine Kanüle mit einem Innendurchmesser von 0,5 bis 3 mm mit einer Absenkgeschwindigkeit
von 0,5 bis 20 mm/s in die Kavität abgesenkt, und die Kavität über die Kanüle mit
einer Saugleistung von 50 bis 2500 l/h entleert. Dabei wird die Kanüle 0,05 bis 3
mm oberhalb des Kavitätenbodens angehalten. Die Figur zeigt die Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit in der Verpackung einer
Mikrotiterplatte in Abhängigkeit von der Zeit, un zwar
Kurve 1 für einer unbehandelte, unbeschichtete Mikrotiterplatte als Leerversuch;
Kurve 2 für eine beschichtete Mikrotiterplatte, die gemäβ Erfindung bearbeitet wurde;
Kurve 3 eine beschichtete Mikrotiterplatte, die gemäβ Stand der Technik bearbeitet
wurde.
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[0001] Bei beschichteten Mikrotiterplatten werden nicht oder unspezifisch gebundene Reagenzien
gewaschen mit zum Teil detergenzhaltigen Pufferlösungen entfernt. Die Waschflüssigkeiten
werden über Absaugköpfe abgezogen und die Titerplatten in einem zweiten Schritt mit
einem Turbotrockner getrocknet. Dabei strömt über eine Düse verwirbelte Pressluft
in die Kavität. Die hochgewirbelten Tröpfchen werden mit einer Kanüle abgesaugt. Nachteilig
bei diesem Verfahren ist neben der diskontinuierlichen Arbeitsweise eine Aerosolbelastung
der Umgebung und das Zurückbleiben von Mikrotropfen an der Wand der Kavität, die selbst
durch vergrößern der Luftmenge und - Geschwindigkeit nicht mehr von der Wand entfernt
werden können. Diese Restfeuchte muß mit Trockenmitteln z.B. Silicagel in der eingesiegelten
Mikrotiterplatte auf eine relative Luftfeuchtigkeit von < 10 % abgesenkt werden, um
die Lagerfähigkeit der Beschichtung zu gewährleisten.
[0002] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein
Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Kanüle mit einem Innendurchmesser
von 0,5 bis 3 mm mit einer Absenkgeschwindigkeit von 0,5 bis 20 mm/s in die Kavität
abgesenkt wird, wobei die Kavität über die Kanüle mit einer Saugleistung von 50 bis
2500 1/h entleert wird.
[0003] Es kann zweckmäßig sein, die Kanüle 0,05 bis 3 mm über dem Kavitätenboden anzuhalten.
[0004] Die Vorteile der Erfindung sind im wesentlichen darin zu sehen, daß die Waschflüssigkeit
in einem Schritt entfernt werden kann und keine Restflüssigkeit in den Kavitäten zurückbleiben,
so daß die relative Luftfeuchtigkeit von < 10 % nach dem Einsiegeln der Mikrotiterplatte
nach kurzer Zeit erreicht wird.
[0005] Die Figur zeigt die Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit in der Verpackung einer
Mikrotiterplatte in Abhängigkeit von der Zeit, und zwar
Kurve 1 für eine unbehandelte, unbeschichtete Mikrotiterplatte als Leerversuch;
Kurve 2 für eine beschichtete Mikrotiterplatte, die gemäß Erfindung bearbeitet wurde,
d.h. eine Kanüle mit einem Innendurchmesser von 1,2 mm wurde mit einer Absenkgeschwindigkeit
von 4,2 mm/s in die mit Waschflüssigkeit gefüllte Kavität abgesenkt, wobei die Kavität
über die Kanüle mit einer Saugleistung von 400 l/h entleert wurde und
Kurve 3 eine beschichtete Mikrotiterplatte, die gemäß Stand der Technik bearbeitet
wurde, d.h. nach dem Waschen wurde die Platte in einem 2. Schritt mit einem Turbotrockner
der Firma Sandy Spring Inc. 5 Sekunden getrocknet.
1. Verfahren zum Absaugen und Trocknen der Kavitäten von beschichteten Mikrotiterplatten,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kanüle mit einem Innendurchmesser von 0,5 bis 3 mm
mit einer Absenkgeschwindigkeit von 0,5 bis 20 mm/s in die Kavität abgesenkt wird,
wobei die Kavität über die Kanüle mit einer Saugleistung von 50 bis 2500 l/h entleert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanüle 0,05 bis 3 mm oberhalb
des Kavitätenbodens angehalten wird.