[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe flüssiger Kraftstoffe aus einem
Lagertank mittels eines mit einer Zapfpistole und Gasansaugdüse versehenen Zapfschlauches,
dem der Kraftstoff durch eine im unteren Teil einer Zapfsäule angeordnete Kraftstoffpumpe
unter Zwischenschaltung eines Meßaggregats mit Impulsgeber zur Ermittlung der durchfließenden
Kraftstoffmenge zugeführt wird und der zur Absaugung des bei der Kraftstoffabgabe
entweichenden Gases mit einem Gasrückführkanal versehen ist, der an eine in dem Lagertank
mündende Gasleitung angeschlossen ist, in der eine Gaspumpe angeordnet ist, die von
einem Hydraulikmotor antreibbar ist, der seinerseits von dem durch die Kraftstoffpumpe
geförderten Kraftstoff angetrieben wird.
[0002] Derartige Vorrichtungen zur Ausgabe flüssiger Kraftstoffe aus einem Lagertank sind
aus der DE-PS 36 13 453 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird als Hydraulikmotor,
der z.B. über ein Zahnradgetriebe die Gaspumpe antreibt, das Meßaggregat verwendet,
welches seinerseits von dem durch die Kraftstoffpumpe geförderten Kraftstoff in der
Art eines Flüssigkeitsmotors angetrieben wird. Hierdurch wird erreicht, daß die abgesaugte
Gasmenge proportional der ausgegebenen Kraftstoffmenge ist.
[0003] Diese bekannte Ausbildung hat den Nachteil, daß beim Nachrüsten vorhandener Zapfsäulen
zwecks Einbau einer Gasrückführung und bei eventuell notwendig werdenden Wartungsarbeiten
und Reparaturen an der Gaspumpe Eingriffe in die eichpflichtigen und damit verplombten
Teile der Zapfsäule erforderlich werden, die wiederum eine Eichung und Verplombung
der Zapfsäule nach sich ziehen. Außerdem ist der mechanische Antrieb der Gaspumpe
mittels des bekannten Zahnradgetriebes aufwendig, störanfällig und teuer.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Ausgabe flüssiger
Kraftstoffe der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß mit geringem
technischen Aufwand und ohne Eingriff in die verplombten Teile der Zapfsäule eine
Nachrüstung vorhandener Zapfsäulen auf einfache Weise möglich ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikmotor und die Gaspumpe als Flügelzellenaggregate in einem gemeinsamen
Gehäuse und mit gemeinsamer Welle ausgebildet und zwischen der Kraftstoffpumpe und
dem Meßaggregat außerhalb der eichpflichtigen und verplombten Teile der Zapfsäule,
die im wesentlichen aus dem Meßaggregat, dem Impulsgeber, einem Rechner und Anzeigegeräten
für die Menge und den Preis des ausgegebenen Kraftstoffes bestehen, angeordnet sind.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung sowohl des Hydraulikmotors als auch der Gaspumpe
als Flügelzellenaggregate in einem gemeinsamen Gehäuse und mit gemeinsamer Welle ergibt
eine kompakte Baueinheit, die auch in den begrenzten Raum vorhandener Zapfsäulen nachträglich
eingebaut werden kann. Da der Einbau des Hydraulikmotors erfindungsgemäß zwischen
Kraftstoffpumpe und dem Meßaggregat erfolgt, werden keine eichpflichtigen und verplombten
Teile der Zapfsäule berührt, so daß sowohl bei einem nachträglichen Einbau als auch
bei späteren Wartungs- und Reparaturarbeiten Nacheichungen der Zapfsäule nicht erforderlich
werden.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Drehzahl der gemeinsamen Welle
von Hydraulikmotor und Gaspumpe zwecks Vergleich mit den vom Rechner empfangenen Impulsen
des vom Meßaggregat angetriebenen Impulsgebers überwacht werden. Hierdurch ist es
auf einfache Weise möglich, einerseits die Funktion der Gaspumpe und andererseits
des Meßaggregates und Impulsgebers zu überwachen, da die Drehzahl der gemeinsamen
Welle von Hydraulikmotor und Gaspumpe in einem bestimmten Verhältnis zur Anzahl der
vom Impulsgeber erzeugten und vom Rechner aufgenommenen Impulse stehen muß.
[0008] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Ausgabe flüssiger Kraftstoffe dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das aus Hydraulikmotor und Gaspumpe bestehende Flügelzellenaggregat,
Fig. 3 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie 111 - 111 in Fig. 2,
Fig. 4 einen weiteren Querschnitt gemäß der Schnittlinie IV - IV in Fig. 2 und
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie V - V in Fig. 4.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient zur Ausgabe flüssiger Kraftstoffe aus
einem Lagertank 1, der normalerweise unter der Erde liegt. Der in diesem Lagertank
1 befindliche Kraftstoff wird über eine Kraftstoffleitung mittels einer Kraftstoffpumpe
3 angesaugt, die gemeinsam mit einem Gasabscheider in einem sogenannten Monoblock
im unteren Teil einer Zapfsäule 4 angeordnet ist.
[0010] Der von der Kraftstoffpumpe 3 aus dem Lagertank 1 angesaugte Kraftstoff wird einem
üblicherweise als Kolbenmesser ausgebildeten Meßaggregat 5 zugeführt, das mit einem
Impulsgeber 6 versehen ist. Dieser Impulsgeber 6 erzeugt eine der vom Meßaggregat
5 ermittelten Durchflußmenge entsprechende Anzahl von Impulsen, die über eine Impulsleitung
7 an einen Rechner 8 weitergeleitet werden, der die vom Meßaggregat 5 festgestellte
Ausgabemenge und den zugehörigen Preis des Kraftstoffes ermittelt und Anzeigegeräte
9 zur Anzeige von Abgabemenge und zugehörigem Preis steuert.
[0011] Der aus dem Meßaggregat 5 austretende Kraftstoff gelangt über einen Adapter 10 in
einen Zapfschlauch 11, an dessen Ende eine Zapfpistole 12 mit einer Gasansaugdüse
12a zum Befüllen des jeweiligen Kraftstoffbehälters angeordnet ist.
[0012] Um das beim Abgabevorgang des flüchtige Bestandteile enthaltenden Kraftstoffes entstehende
und das beim Befüllen des Kraftstofftanks durch die Flüssigkeit verdrängte Gas vor
einem Entweichen in die Atmosphäre zu bewahren, ist die Vorrichtung mit einer Gasrückführung
in den Lagertank 1 versehen. Diese Gasrückführung umfaßt einen im Zapfschlauch 11
verlaufenden Gasrückführkanal 13, der vorzugsweise dadurch gebildet wird, daß der
Zapfschlauch 11 aus zwei koaxial verlaufenden Schläuchen besteht, wobei das eine Medium,
beispielsweise der Kraftstoff, im Außenschlauch fließt und der Innenschlauch als Gasrückführkanal
13 ausgebildet ist. Im Bereich des Adapters 10 ist an diesen Garückführkanal 13 eine
Gasleitung 14 angeschlossen, die im Lagertank 1 mündet.
[0013] Um das bei der Kraftstoffabgabe entstehende und das aus dem zu befüllenden Kraftstoffbehälter
entweichende Gas über die Gasleitung 14 in den Lagertank 1 zu fördern, ist in der
Gasleitung 14 eine Gaspumpe 15 angeordnet, die von einem Hydraulikmotor 16 angetrieben
wird, der seinerseits in der Kraftstoffleitung 2 zwischen der Kraftstoffpumpe 3 und
dem Meßaggregat 5 angeordnet ist.
[0014] Gemäß den Fig. 2 bis 4 sind die Gaspumpe 15 und der Hydraulikmotor 16 als flügelzellenaggregate
ausgebildet, die in einem gemeinsamen Gehäuse 17 angeordnet sind. Dieses zylindrische
Gehäuse 17 ist stirnseitig jeweils durch einen Gehäusedeckel 18 verschlossen, der
mittels Dichtungen 19 gegenüber dem Gehäuse 17 abgedichtet ist. Über Wälzlager 20
ist in den Gehäusedeckeln 18 eine Welle 21 gelagert, auf der zwei Zellenräder 22 mittels
jeweils eines Keils 23 befestigt sind. In radialen Schlitzen dieser Zellenräder 22
sind Paletten 24 verschiebbar geführt. Diese Paletten 24 wirken mit einer exzentrischen
Bohrung eines das jeweilige Zellenrad 22 umgebenden Zwischengehäuses 25 zusammen.
Zwischen diesen Zwischengehäusen 25 und den zugehörigen Zellenrädern 22 ist ein ebenfalls
mittels einer Dichtung 19 gegenüber dem Gehäuse 17 abgedichteter Zwischenboden 26
angeordnet, so daß sich insgesamt innerhalb des Gehäuses 17 die Gaspumpe 15 und der
Hydraulikmotor 16 ergeben. Die Anschlußstutzen 27 für den Zu- und Abfluß sowohl der
Gaspumpe 15 als auch des Hydraulikmotors 16 sind - wie insbesondere aus Fig. 5 hervorgeht
- im jeweiligen Gehäusedeckel 18 ausgebildet.
[0015] Das in den Fig. 2 bis 5 dargestellte Flügelzellenaggregat, welches die Gaspumpe 15
und den diese Gaspumpe 15 antreibenden Hydraulikmotor 16 bildet, wird als kompakte
Baueinheit in die Kraftstoffleitung 2 zwischen Kraftstoffpumpe 3 und Meßaggregat 5
eingebaut, wie dies in der schematischen Darstellung der Fig. 1 zu erkennen ist. In
dieser Darstellung sind die Gaspumpe 15 und der Hydraulikmotor 16 des besseren Verständnisses
wegen als Einzelaggregate dargestellt. Es ist weiterhin zu erkennen, daß die Gasleitung
14 jeweils unter Einbau einer Flammendurchschlagssicherung 28 an die Gaspumpe 15 angeschlossen
ist.
Bezugszeichenliste:
[0016]
1 Lagertank
2 Kraftstoffleitung
3 Kraftstoffpumpe
4 Zapfsäule
5 Meßaggregat
6 Impulsgeber
7 Impulsleitung
8 Rechner
9 Anzeigegerät
10 Adapter
11 Zapfschlauch
12 Zapfpistole
12a Gasansaugdüse
13 Gasrückführkanal
14 Gasleitung
15 Gaspumpe
16 Hydraulikmotor
17 Gehäuse
18 Gehäusedeckel
19 Dichtung
20 Wälzlager
21 Welle
22 Zellenrad
23 Keil
24 Palette
25 Zwischengehäuse
26 Zwischenboden
27 Anschlußstutzen
28 Flammendurchschlagssicherung
1. Vorrichtung zur Ausgabe flüssiger Kraftstoffe aus einem Lagertank mittels eines
mit einer Zapfpistole und Gasansaugdüse versehenen Zapfschlauches, dem der Kraftstoff
durch eine im unteren Teil einer Zapfsäule angeordnete Kraftstoffpumpe unter Zwischenschaltung
eines Meßaggregats mit Impulsgeber zur Ermittlung der durchfließenden Kraftstoffmenge
zugeführt wird und der zur Absaugung des bei der Kraftstoffabgabe entweichenden Gases
mit einem Gasrückführkanal versehen ist, der an eine in dem Lagertank mündende Gasleitung
angeschlossen ist, in der eine Gaspumpe angeordnet ist, die von einem Hydraulikmotor
antreibbar ist, der seinerseits von dem durch die Kraftstoffpumpe geförderten Kraftstoff
angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikmotor (16) und die Gaspumpe (15) als Flügelzellenaggregate in einem
gemeinsamen Gehäuse (17) und mit gemeinsamer Welle (21) ausgebildet und zwischen der
Kraftstoffpumpe (3) und dem Meßaggregat (5) außerhalb der eichpflichtigen und verplombten
Teile der Zapfsäule (4), die im wesentlichen aus dem Meßaggregat (5), dem Impulsgeber
(6), einem Rechner (8) und Anzeigegeräten (9) für die Menge und den Preis des ausgegebenen
Kraftstoffes bestehen, angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der gemeinsamen
Welle (21) von Hydraulikmotor (16) und Gaspumpe (15) zwecks Vergleich mit den vom
Rechner (8) empfangenen Impulsen überwacht wird.