(19)
(11) EP 0 480 096 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.04.1992  Patentblatt  1992/16

(21) Anmeldenummer: 90119637.8

(22) Anmeldetag:  12.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H05G 1/26, H05G 1/44, H05G 1/64
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Aichinger, Horst, Dipl.-Phys. Dr. rer. nat.
    W-8510 Fürth (DE)
  • Heinze, Udo, Dipl.-Ing. (FH)
    W-8551 Igelsdorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Röntgendiagnostikanlage mit einem Röntgenbildverstärker und einem Detektor für die Bildhelligkeit auf dessen Ausgangsschirm


    (57) Es soll ein Detektor (8) für die Bildhelligkeit auf dem Ausgangsschirm eines Röntgenbildverstärkers mit einer Matrix aus Detektorelementen (8a usw.) geschaffen werden, bei dem durch Anwahl bestimmter Kombinationen von Detektorelementen (8a usw.) eine optimale Wahl des gewünschten Meßfeldes möglich ist.
    Die Detektorelemente (8a usw.) besitzen hierzu unterschiedliche Formen und/oder Größen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Detektor für die Bildhelligkeit auf dem Ausgangsschirm eines Röntgenbildverstärkers mit einer Matrix aus Detektorelementen.

    [0002] Ein Detektor dieser Art erlaubt es, die Detektorelemente in der Matrix so anzuwählen, daß das jeweils gewünschte Meßfeld für die Erfassung des Istwertes der Dosisleistung gebildet wird. Gegenüber der Verwendung eines Photomultipliers als Detektor ergibt sich eine wesentlich größere Anzahl von Meßfeldern, die angewählt werden können.

    [0003] Bei einem bekannten Detektor der eingangs genannten Art sind die Detektorelemente alle gleich groß und gleich geformt. Es hat sich gezeigt, daß damit nicht alle in der Praxis wünschenswerten Meßfelder realisiert werden können.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Detektor der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die wählbaren Meßfelder organspezifisch in ihrer Form den Erfordernissen noch optimaler angepaßt werden können als beim Stand der Technik.

    [0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Detektorelemente unterschiedliche Formen und/oder Größen haben. Dadurch ist es möglich, je nach Bedarf quadratische, rechteckige oder auch vieleckige Meßfelder zu realisieren.

    [0006] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die um das Zentrum gruppierten Detektorelemente dreieckförmig ausgebildet sind, derart, daß ein vieleckiges mittleres Meßfeld anwählbar ist. Dieses Meßfeld kann einem runden Meßfeld, das für manche Anwendungszwecke wünschenswert ist, gut angenähert werden. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Detetor auf einer Anschlußplatte sitzt, welche auf ihrer Rückseite integrierte Schaltkreise für die Detektorelemente trägt. Sowohl der Detektor selbst als auch die zugeordneten Schaltkreise, insbesondere Schalter zum Anwählen der Detektorelemente sowie Verstärker, sind dabei auf einer einzigen Anschlußplatte angebracht. Diese Anschlußplatte kann in einem Gehäuse einstellbar angeordnet werden, so daß eine Justierung möglich ist. Aus dem Gehäuse kann in diesem Fall ein Kabel zum Anschluß nach außen geführt sein.

    [0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Röntgendiagnostikanlage zur Erläuterung des Erfindungsgedankens,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Detektor nach der Erfindung,

    Fig. 3 bis 7 verschiedene Meßfeldformen bei dem Detektor gemäß Fig. 2, und

    Fig. 8 den Detektor gemäß Fig. 2 in Verbindung mit den zugeordneten Schaltkreisen.



    [0008] In der Fig. 1 ist eine Röntgenröhre 1 dargestellt, die von einem Röntgengenerator 2 gespeist wird. Ein Patient 3 wird von der Röntgenstrahlung durchdrungen. Die dadurch räumlich modulierte Röntgenstrahlung fällt auf den Eingang des Röntgenbildverstärkers 4, der die Intensitätsverteilung der Röntgenstrahlung in ein sichtbares Bild hoher Leuchtdichte am Ausgangsschirm umwandelt. Dieses Bild wird von einer Fernsehkamera aufgenommen und über eine Fernsehzentrale 6 auf einem Sichtgerät 7 wiedergegeben.

    [0009] Zur Konstanthaltung der mittleren Bildhelligkeit oder des Spitzenwertes einzelner Segmente des Bildes in variablen Bereichen des Ausgangsschirmes des Röntgenbildverstärkers 4 ist ein Halbleiterdetektor 8 als Istwertgeber vorgesehen, der ein entsprechendes Signal dem Istwerteingang eines Vergleichers 9 über einen Meßwandler 10 zuführt. Der Vergleicher 9 weist einen Sollwerteingang 11 auf, an dem ein dem Sollwert der mittleren Bildhelligkeit im Meßfeld des Ausgangsschirmes des Röntgenbildverstärkers 4 entsprechendes Signal liegt. In Abhängigkeit von der Differenz zwischen Ist- und Sollwert wird der Röntgengenerator 2 von einer Helligkeitsregeleinrichtung 13 im Sinne eines Angleiches des Istwertes an den Sollwert beeinflußt. Für die Einstellung des Sollwertes ist ein Sollwertgeber 12 vorgesehen.

    [0010] Der Halbleiterdetektor 8 hat eine Fläche, auf der das ganze Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers 4 oder ein Teil davon (durch Variation der Brennweite der Optik) abbildbar ist, und zwar mit Hilfe eines teildurchlässigen Spiegels 14 im Strahlengang zwischen dem Ausgangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers 4 und der Fernsehkamera 5. Eine Steuervorrichtung 15 wählt dabei einen Bereich oder mehrere Bereiche des Halbleiterdetektors 8 entsprechend dem gewünschten Meßfeld elektronisch aus. Der Halbleiterdetektor 8 erlaubt dabei die Wahl einer Vielzahl von Meßfeldern, und zwar sowohl hinsichtlich ihrer Lage als auch ihrer Form und Größe.

    [0011] Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines Halbleiterdetektors 8 in vergrößerter Darstellung. Dieser Halbleiterdetektor 8 besteht aus einer Matrix von Photodiodenelementen 8a, 8b usw., welche über Drähte 16 mit Anschlüssen 17 verbunden sind. Die Photodiodenelemente 8a usw. weisen gemäß Fig. 2 unterschiedliche Formen und Größen auf. So haben z.B. die Photodiodenelemente 8a und 8e, 8b und 8d, 8g und 8i jeweils dieselbe Form und Fläche. Die Photodiodenelemente 8a, 8e sind größer als die Photodiodenelemente 8b, 8c und 8d. Die Photodiodenelemente 8g, 8i usw. sind dreieckförmig ausgebildet.

    [0012] Die Photodiodenelemente 8a usw. sind zur Bildung des jeweils gewünschten Meßfeldes einzeln anwählbar. Die Fig. 3 zeigt dunkel gezeichnet ein Beispiel für die Anwahl von Photodiodenelementen. Die dunklen Bereiche stellen dabei das gewählte Meßfeld dar, das für eine Colon-Übersichtsaufnahme geeignet ist. Je nach Orientierung des Röntgenbildes in bezug auf den Halbleiterdetektor 8 muß dabei auch das gewählte Meßfeld orientiert sein. Demgemäß kann es auch entsprechend den Fig. 4 bis 6 liegen. Die Fig. 3 bis 6 zeigen, daß das dunkel gezeichnete Meßfeld durch entsprechende Anwahl der Photodiodenelemente 8a usw. elektronisch gedreht werden kann, und zwar bei dem Beispiel in 90 ° -Schritten.

    [0013] Die Fig. 7 zeigt dunkel ein zentrales Meßfeld, das einem runden Meßfeld angenähert ist und mit Hilfe der dreiecksförmigen Photodiodenelemente 8g usw. gebildet ist. Dieses Meßfeld ist z.B. für Herz- und Schädelaufnahmen geeignet.

    [0014] Weitere Meßfelder unterschiedlicher Form und Größe sind durch entsprechende Anwahl der Photodiodenelemente 8a usw. wählbar.

    [0015] Die Fig. 8 zeigt den Halbleiterdetektor 8 mit den Anschlüssen 17 auf einem Substrat 18. Das Substrat 18 ist auf einer Anschlußplatte 19 angeordnet, die mit einer flexiblen Leiterplatte 20 versehen ist. Auf der Rückseite der Anschlußplatte 19 sind integrierte Schaltkreise 21 angeordnet, die mit Hilfe von Drähten 22 miteinander, mit den Anschlüssen 17 und der flexiblen Leiterplatte 20 elektrisch verbunden sind. Die integrierten Schaltkreise 21 enthalten die Schalter zur Anwahl der Photodiodenelemente 8a usw. sowie die Verstärker.

    [0016] Die Fig. 8 zeigt, daß ein kompakter Aufbau mit Hilfe der Anschlußplatte 19 möglich ist.

    [0017] Hinsichtlich der Fig. 2 wird festgehalten, daß aufgrund unterschiedlicher Breiten der Spalten und Zeilen der Matrix des Halbleiterdetektors 8 die unterschiedlichen Größen der Photodiodenelemente 8a usw. erzielt sind. Die unterschiedlichen Formen werden durch Unterteilung der Photodiodenelemente, z.B. zur Bildung der dreieckförmigen Photodiodenelemente 8g, 8i usw. erzielt. Diese dreieckförmigen Photodiodenelemente 8g, 8i usw. ermöglichen die Anwahl eines vieleckigen mittleren Meßfeldes.

    [0018] Es ist auch möglich, die Signale der jeweils angewählten Photodiodenelemente 8a usw. einzeln auszuwerten und die Einzelmeßwerte (unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Größenverhältnisse der Photodiodenelemente 8a usw.) untereinander zu vergleichen, um z.B. Photodiodenelemente des angewählten Meßfeldes automatisch abzuwählen bzw. unberücksichtigt zu lassen, die Direktstrahlung erhalten und somit die Messung verfälschen würden. Weiter kann durch Einzelauswertung der Signale aller Photodiodenelemente 8a usw. (also auch der nicht angewählten) Direktstrahlung detektiert werden und durch entsprechende Ansteuerung der Primärstrahlenblende 24 verringert bzw. vollständig eliminiert werden.

    [0019] Der Halbleiterdetektor 8 kann auch anstelle einer lonisationskammer für die Direktaufnahme verwendet werden. Er bewirkt in diesem Falle die automatische Abschaltung der Röntgenröhre 1 nach dem Erreichen einer vorbestimmten Dosis. Auch in diesem Falle ist eine optimale Wahl des die Dosis bestimmenden Meßfeldes möglich.

    [0020] Die Fig. 2 zeigt, daß an den Kreuzungspunkten der Photodiodenelemente 8a usw. Leuchtdioden 23 vorgesehen sind. In der Fig. 2 sind nur zwei solcher Leuchtdioden 23 gezeichnet. Es können an allen Kreuzungspunkten solche Leuchtdioden vorgesehen sein. Diese Leuchtdioden werden von der Steuervorrichtung 15 angesteuert und markieren das jeweils gewählte Meßfeld optisch. Über die Fernsehkamera 5 wird das von den Leuchtdioden 23 ausgehende Licht aufgenommen, so daß das jeweils gewählte Meßfeld im Röntgenbild auf dem Sichtgerät 7 optisch dargestellt wird.

    [0021] Die Signale jedes der Photodiodenelemente 8a usw. können gleichzeitig ausgewertet werden. Dabei kann wahlweise der arithmetische Mittelwert oder der Spitzenwert dieser Signale gebildet werden. Es kann auch eine Gewichtung dieser Signale in Abhängigkeit von dem jeweils aufgenommenen Organ erfolgen.

    [0022] Die lichtunempfindlichen Bereiche zwischen den Photodiodenelementen 8a usw., die z.B. in der Fig. 2 in Form von Trennungslinien dargestellt sind, können mit einer Metallisierung versehen werden, die bei Beleuchtung die Grenzen der Photodiodenelemente 8a usw. und somit die tatsächliche Lage des eingebauten Detektors auf dem Sichtgerät 7 sichtbar macht.

    [0023] Trotz unterschiedlicher Größe und Form der Photodiodenelemente 8a usw. kann durch punktsymmetrische Anordnung dieser Photodiodenelemente 8a usw. zum Zentrum eine beliebig gewählte Meßfeldform in 90 -Schritten gedreht werden. Dadurch wird man unabhängig von der Einbaulage des Detektors und von der Patientenpositionierung.


    Ansprüche

    1. Detektor (8) für die Bildhelligkeit auf dem Ausgangsschirm eines Röntgenbildverstärkers (4) in einem wählbaren Meßfeld mit einer Matrix aus Detektorelementen (8a usw.), die in gewünschten Kombinationen anwählbar sind, wobei die Detektorelemente (8a usw.) unterschiedliche Formen und/oder Größen haben.
     
    2. Detektor nach Anspruch 1, bei dem um das Zentrum gruppierte Detektorelemente (8g, 8i usw.) dreieckförmig ausgebildet sind, derart, daß ein vieleckiges mittleres Meßfeld anwählbar ist.
     
    3. Detektor nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Breite der die Matrix bildenden Spalten und Zeilen unterschiedlich ist.
     
    4. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, der auf einer Anschlußplatte (18) sitzt, welche auf ihrer Rückseite integrierte Schaltkreise (21) für die Detektorelemente (8a usw.) trägt.
     
    5. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem an den Kreuzungspunkten der Detektorelemente (8a usw.) Leuchtdioden (23) vorgesehen sind, die derart angesteuert werden, daß das jeweils gewählte Meßfeld in das Röntgenbild eingeblendet wird.
     
    6. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, der gleichzeitig eine Auswertung der Signale jedes der Photodiodenelemente (8a usw.) ermöglicht.
     
    7. Detektor nach Anspruch 6, der Einfluß nimmt auf die Stellung der Primärstrahlenblende (24) zur Verringerung von Direktstrahlung.
     
    8. Detektor nach Anspruch 6, der wahlweise den arithmetischen Mittelwert der Signale der angewählten Detektorelemente (8a usw.) oder den Spitzenwert der Signale der einzelnen Detektorelemente (8a usw.) oder einer Gruppe von Detektorelementen (8a usw.) bildet.
     
    9. Detektor nach den Ansprüchen 6 und 8, der abhängig von dem jeweiligen Organ eine Gewichtung der Signale der einzelnen Detektorelemente (8a uw.) ermöglicht.
     
    10. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die lichtunempfindlichen Bereiche zwischen den Detektorelementen (8a usw.) mit einer Metallisierung versehen werden, die bei Beleuchtung die Grenzen der Detektorelemente (8a usw.) und somit die tatsächliche Lage des eingebauten Detektors (8) auf einem Sichtgerät (7) sichtbar macht.
     
    11. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem trotz unterschiedlicher Größe und Form der Detektorelemente (8a usw.) durch punktsymmetrische Anordnung zum Zentrum dieser Detektorelemente (8a uw.) eine beliebig gewählte Meßfeldform in 90 ° -Schritten gedreht werden kann.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht