[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Auf- und Abseilgerät, mit einer Grundplatte,
auf der eine freidrehend gelagerte Abseilrolle mit Rücklaufsperre, die eine Anzahl
federbeaufschlagte Klemmrollen enthält, befestigt ist. Ein solches Gerät befindet
sich im Handel und ist in einigen Staaten als offizielles Rettungsgerät anerkannt.
Die Grundkonzeption mit der freidrehend gelagerten Seilrolle geht auf einen Gedanken
zurück, der in der CH-A-526 308 veröffentlicht wurde.
[0002] Um die Verwendung eines solchen Rettungsgerätes auf weitere Gebiete auszudehnen,
ist es erforderlich, eine weitere Sicherung vorzusehen, und es ist daher Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, neben der Rücklaufsperre eine weitere Sicherung anzugeben.
Diese erste Aufgabe wird mit dem in Patentanspruch 1 beschriebenen Gerät gelöst.
[0003] Bei Absturzgefahr ist es bei vielen Arbeiten oder Rettungsaufgaben vorgeschrieben,
eine weitere Absicherung vorzusehen, beispielsweise eine sogenannte "Tot-Mann-Sicherung",
die als selbsttätige Blockiervorrichtung wirkt, falls der sichernden oder abseilenden
Person das Seil entgleiten sollte. Es gehört daher zu dem vorbekannten und im Handel
befindlichen Rettungsgerät ein Seilstopp-Handgriff, das auch in der vorgenannten Patentschrift
offenbart ist. Es können Situationen entstehen, bei welchen dieser Seilstopp-Handgriff
nicht vorhanden ist abgesehen davon, dass er ein zusätzliches loses Teil ist. Es ist
davon ausgehend eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese selbsttätige
Blockiervorrichtung raumsparend und permanent mit dem Rettungsgerät zu vereinen. Diese
Aufgabe wird mit dem Gerät gemäss den weiteren Ansprüchen gelöst.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert:
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Sicht das komplette erfindungsgemässe Auf-und Abseilgerät,
Fig. 2 zeigt aufgeschnitten die zweite Rücklaufsperre des Gerätes,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie 111-111 in Fig. 2,
Fig. 4 zeigt die integrierte selbsttätige Blokkiereinrichtung und
Fig. 5 zeigt ein Detail dieser Blockiereinrichtung.
[0005] In Fig. 1 erkennt man die Grundplatte 1, die Abseilrolle 2 sowie die Blockiereinrichtung
3, die mit der Grundplatte integriert und vor Witterungseinflüssen geschützt ist.
Die Abseilrolle 2, wie sie sich in Fig. 1 präsentiert, ist bekannt und wird in der
vorgenannten Patentschrift beschrieben, wobei insbesondere auf die Rücklaufsperre
mit den Klemmrollen hingewiesen wird, die zwischen zwei Lebensdauer-geschmierten und
beidseitig abgedichteten Kugellagern liegt. Beim Aufseilen dreht sich die Abseilrolle
frei und beim Abseilen steht sie durch die Klemmrollen fest. Das Rettungsseil wird
zweieinhalbmal um die Abseilrolle geschlungen, wodurch ein Bremseffekt erreicht wird
und am Leerseil nur eine minimale Haltekraft notwendig ist. Nicht eingezeichnet ist
die seitliche, spezielle Seilführung, während die untere Seilführung 4 schematisch,
weil vorbekannt, eingezeichnet ist. Die beiden Oeffnungen 5 und 6 in der Grundplatte
1 dienen der Befestigung des Abseilgerätes mittels einer Stahlseilschlaufe sowie von
weiteren Geräten.
[0006] In den Fig. 2 und 3 ist die zweite Rücklaufsperre aufgezeichnet, die einen Zahnkranz
7 enthält, der auf der der Grundplatte 1 zugewandten Seite der Abseilrolle 2 befestigt
ist, beispielsweise mittels Imbusschrauben 8. Der Zahnkranz arbeitet mit einem Sperrglied
9 zusammen derart, dass sich die Abseilrolle in der mit dem Pfeil angegebenen Drehrichtung
frei drehen kann und in der Gegenrichtung gesperrt wird. Die erste Rücklaufsperre
mit den Klemmrollen ermöglicht den gleichen Freilauf, respektive Sperrung der Drehung
der Abseilrolle. In vorliegendem Ausführungsbeispiel weist das Sperrglied einen Stift
10 auf, um den eine Feder 11 angeordnet ist, die in einer Längsbohrung 12 in der Grundplatte
angeordnet ist. Der Sperrnocken 13 des Sperrgliedes 9 läuft in einem Schlitz 14 und
ragt über die Grundplatte hinaus, um in die Zahnlücken 7b der Zahnscheibe eingreifen
zu können, während der breitere Körper 15 des Sperrgliedes in einer entsprechenden
Ausnehmung in der Grundplatte läuft. Beim Drehen der Abseilrolle, respektive des Zahnkranzes
in der mit dem Pfeil angegebenen Richtung stossen die Zähne 7a das Sperrglied entgegen
dem Druck der Feder 11 in Fig. 2 nach oben und bei der Gegenrichtung drückt die Feder
den Sperrnocken des Sperrgliedes nach unten in die Verriegelungsstellung. Das Sperrglied
9 wird durch eine Scheibe 16 verschlossen, die mit einem durchsichtigen Fenster 17
versehen ist, um die Stellung des Sperrgliedes von aussen kontrollieren zu können.
Zu diesem Zwecke ist es von Vorteil, die Unterseite des Sperrgliedkörpers mit einer
Markierung M zu versehen. Damit kann beim Drehen der Abseilrolle in der durch den
Pfeil vorgegebenen Richtung festgestellt werden, ob das Sperrglied richtig funktioniert
oder ob seine Abnutzung eine Auswechslung erfordert.
[0007] Die Blockiereinrichtung 3 ist in einem Gehäuse untergebracht, wovon in Fig. 4 nur
die Gehäuseplatte 18 eingezeichnet ist, während der Deckel mittels Schrauben in den
Bohrungen 19 befestigt werden kann. Die Gehäuseplatte weist eine geformte Ausnehmung
20 auf, in welcher die Organe der Blockiereinrichtung untergebracht sind. Die Blockiereinrichtung
enthält eine um Achse 21 drehbare Anpressrolle 22, die mit einem Hebel 23 verbunden
ist. Die Anpressrolle 22 weist eine nach innen gewölbte Aussenseite auf, um das Seil
24 zu umfassen. Das andere Ende des Hebels 23 ist beweglich um Achse 25 mit einem
Klemmhebel 26 verbunden, der an der starren Achse 27 gelagert ist. Dieser Klemmhebel
26 weist an seiner Vorderseite 28 ebenfalls eine konkave Wölbung auf, um das Seil
aufzunehmen.
[0008] In der in Fig. 4 eingezeichneten Stellung läuft das Seil nur sehr leicht gebremst
an der Anpressrolle und am Klemmhebel vorbei. Falls nun die das Gerät benutzende Person
das andere Seilende aus irgendeinem Grunde loslässt und somit das Seil in Abwärts-
bzw. Pfeilrichtung beschleunigt wird, ist ein Fliehkraftauslöser 29 vorgesehen, diese
Bewegung abzubremsen. Dieser Auslöser befindet sich auf dem abgesetzten vorderen Teil
30 der Klemmrolle, wobei die Kante 31 des abgesetzten Teils durch den Mittelpunkt
der Klemmrolle verläuft, siehe Fig. 5. Der Fliehkraftauslöser 29 besteht aus einem
Auslösehebel 32, der um die Achse 33 gelagert ist und im hinteren Drittel einen Stift
34 aufweist, an dem das eine Ende einer Zugfeder 35 befestigt ist, deren anderes Ende
an der Klemmrolle befestigt ist. In der in Fig. 4 gezeigten Stellung hält die Feder
35 den Auslösehebel 32 in der eingezogenen Stellung. Ausserdem wirkt eine Anpressfeder
36 über einen Bolzen 37 auf den Hebel 23 und mit ihm auf die Anpressrolle 22, damit
diese an das Seil angedrückt wird und beim Abwärtsgleiten des Seiles mitdreht. Wird
nun entweder das andere Seilende losgelassen oder reisst dieses ab, entsteht am eingezeichneten
Seilende bei der Blockiereinrichtung eine starke Beschleunigung des Seiles nach abwärts
und dadurch wird der Fliehkraftauslöser herumgeschleudert und gelangt in die Stellung
von Fig. 5, wobei das freie Ende des Auslösehebels 32 hinter die Nase 38 in der Ausnehmung
20 gelangt. Dadurch wird einerseits die Anpressrolle blockiert und andererseits gegen
das Seil gepresst, dies infolge der Hebelwirkung des Auslösehebels. Ferner wird der
Hebel 23 aktiviert, der seinerseits den Klemmhebel 26 in Richtung Seil drückt, wodurch
eine doppelte Klemmwirkung durch die Anpressrolle und durch den Klemmhebel erzielt
wird. Dieses bewirkt eine schnelle, vollständige Arretierung des Seiles in der Blockiereinrichtung.
Dadurch, dass die Achse 27 des Klemmhebels in einer Einbuchtung 39 der Ausnehmung
20 gelagert ist, bleibt die Wirkung des Klemmhebels selbst dann erhalten, falls die
Achse 27 brechen sollte.
1. Auf- und Abseilgerät, mit einer Grundplatte (1), auf der eine freidrehend gelagerte
Abseilrolle (2) mit Rücklaufsperre, die eine Anzahl federbeaufschlagte Klemmrollen
enthält, befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abseilrolle (2) Mittel (7)
aufweist, die zusammen mit Sperrmitteln (9) an der Grundplatte (1) eine zweite Rücklaufsperre
ergeben.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel auf der Abseilrolle
einen Zahnkranz (7) enthalten, der mit einem federbeaufschlagten Sperrglied (9), das
in der Grundplatte (1) eingelassen ist, zusammenarbeitet, wobei die Zähne (7a) des
Zahnkranzes derart gestaltet sind, dass sie in der Freilaufrichtung den Sperrnocken
(13) am Sperrglied anheben und in der Sperrichtung den Sperrnocken anpressen.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (1) am Ort
des Sperrgliedes (9) ein durchsichtiges Fenster aufweist, um seine Bewegung und Abnützung
kontrollieren zu können.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner
eine mit der Grundplatte (1) integrierte Blockiereinrichtung (3) aufweist, die bei
einer brüsken Beschleunigung des Seiles (24) abwärts, dieses einklemmt.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung eine
Anpressrolle (22), deren Achse (21) mit einem Hebel (23) verbunden ist, der unter
der Wirkung einer Anpressfeder (36) steht, um die Anpressrolle an das Seil zu pressen
und dessen anderes Ende freibeweglich mit einem Klemmhebel (26) verbunden ist, sowie
einen Fliehkraftauslöser (29) enthält, der einen in einem Absatz (30) in der Vorderseite
der Anpressrolle (22) gelagerten Auslösehebel (32) enthält, der an seinem anderen
Ende von einer Zugfeder (35) in Stellung gehalten wird und beim brüsken Beschleunigen
des Seiles hinter eine Nase (38) in der Gehäuseplatte (18) gelangt, wodurch die Anpressrolle
und über den Hebel (23) der Klemmhebel (26) gegen das Seil gepresst werden.