(19)
(11) EP 0 480 548 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.04.1992  Patentblatt  1992/16

(21) Anmeldenummer: 91250257.2

(22) Anmeldetag:  25.09.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 43/00, B21D 43/28, B21D 43/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT LU NL

(30) Priorität: 09.10.1990 DE 4032335

(71) Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft
D-40027 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Varwig, Karlheinz
    W-4330 Mülheim (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. et al
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Postfach 33 01 30
D-14171 Berlin
D-14171 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einführen von Walzstahlprofilen in eine Kaltschere


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen von hinter Kühlbetten zu Lagen gesammelten Walzstahlprofilen in eine Kaltschere oder Richtmaschine, bei der die auf einen Rollgang vor der Richtmaschine oder Schere transportierten Profillagen von einer entsprechend profilierten Niederhalterolle gehalten, von einer in Profillängsrichtung hängend oberhalb des Rollganges verfahrbaren, als Hubmagnet mit Profilleisten ausgebildeten Haltevorrichtungen übernommen und synchron zur Transportgeschwindigkeit des Rollganges zum Treiber der Kaltschere oder Richtmaschine transportiert werden. Um eine Vorrichtung zum Einführen der Walzstahlprofile in Kaltscheren oder Richtmaschinen zu schaffen, die nachträglich in bestehende Anlagen eingebaut werden kann und die eine sichere Führung der Stabstahllagen in Schere und Richtmaschine gewährleistet, wird vorgeschlagen, daß die Niederhalterolle (5) und die Haltevorrichtung (13) an einem gemeinsamen Wagen (3) angeordnet sind, daß der Hubmagnet (6) gegenüber der Haltevorrichtung (13) um einen begrenzten Weg (14) parallel zum Transportweg des Wagens (3) verschiebbar ist und mit einer Wegmeßeinrichtung versehen ist, die über einen Rechner in Abhängigkeit vom gemessenen Weg ein Signal an den Antrieb (9) des Wagens (3) zur Anpassung der Wagengeschwindigkeit an die Materialgeschwindigkeit abgibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen von hinter Kühlbetten zu Lagen gesammelten Walzstahlprofilen in eine Kaltschere oder Richtmaschine, bei der die auf einen Rollgang vor der Richtmaschine oder Schere transportierten Profillagen von einer profilierten Niederhalterolle gehalten, von einer in Profillängsrichtung hängend oberhalb des Rollganges verfahrbaren, als Hubmagnet mit Profilleisten ausgebildeten Haltevorrichtung übernommen und synchron zur Transportgeschwindigkeit des Rollganges zum Treiber der Kaltschere oder Richtmaschine transportiert werden.

    [0002] Es wird zunehmens von den Betreibern gefordert, die hinter Kühlbetten zu Schneid- oder Richtlagen gesammelten Stabpakete nach dem Vorsammeln auf Scherenmesser bzw. Richtrollenteilung automatisch in die Kaltscheren bzw. Richtmaschinen einzufädeln. Eine gattungsgemäße Anlage ist durch die DE 38 18 745 A1. Figur 7. beschrieben.

    [0003] Wird die Eihfädelvorrichtung der gattungsgemäßen Art nicht in Verbindung mit den vorgeschalteten Einrichtungen zum Halten der Stäbe während des gesamten Abkühlvorganges eindesetzt, sondern beispielsweise in bestehende Adjustageanlagen nachträglich eingeführt, so besteht weiterhin das Problem, ungerade Stabpakete so zu legen, daß ein ordnungsdemäße Übernahme durch den Hubmagneten möglich ist und das Einführen in die Schere bzw. die Richtmaschine gewährleistet ist. Auch muß sichergestellt sein, daß beim Transport der Stäbe die Geschwindigkeit von dem die Stabenden haltenden Hubmagnet und des Rollganges so aufeinander abgestimmt sind, daß die Stäbe nicht gegenüber dem Magnet durch Reibung an den Rollgangsrollen beschleunigt oder verzögert werden. Dies würde dazu führen, daß die Stäbe sich zueinander verschieben oder abfallen.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es. eine Vorrichtung zum Einführen der Walzstahlprofile in Kaltscheren oder Richtmaschinen zu schaffen, die nachträglich in bestehende Anlagen eingebaut werden kann und die eine sichere Führung der Stabstahllagen in Schere und Richtmaschine gewährleistet.

    [0005] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Niederhalterolle und die Haltevorrichtung an einem demeinsamen Wagen angeordnet sind, daß der Hubmagnet gegenüber der Haltevorrichtung um einen begrenzten Weg barallel zum Transportweg des Wagens verschiebbar ist und mit einer Wegmeßeinrichtung versehen ist, die über einen Rechner in Abhängigkeit vom gemessenen Weg ein Signal an den Antrieb des Wagens zur Anpassund der Wadengeschwindidkeit an die Materialgeschwindigkeit abgibt.

    [0006] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Vorschlages ist darin zu sehen, daß auch unsymetrische Profile, wie zum Beispiel Winkel. die bekanntermaßen an ihren Enden nach dem Abkühlvorgang hochstehen (Ski-Effekt) durch die am Wagen angeorgnete profilierte Niederhalterolle beim Verfahren des Wagens in die erforderliche Lage gebracht werden und daß die Niederhalterolle vor dem Aufsetzen der Magnete die Profile niederdrücken kann. Des weiteren wird sichergestellt, daß die Geschwindigkeit der Stablage jeweils der Geschwindigkeit des am Wagen bzw. an der Haltevorrichtung angeordneten Magneten übereinstimmt. indem der Magnet an der Haltevorrichtung verschiebbar ausgebildet ist und der Verschiebeweg als Maß und Signal für die Steuerung des Antriebs verwendet wird.

    [0007] In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, nach Loslassen der Stablage durch den Hubmagnet den Hubmagnet gegenüber der Haltevorrichtung in eine Verschiebe-Mittellage zu bringen, was beispielsweise durch Federn bewerkstelligt wergen kann. Durch die Verschiebbarkeit des Hubmagneten wird sicher ein Abreißen oder Verrutschen der Stäbe am Magneten verhindert.

    [0008] Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels nachfolgend beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 die erfindundsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht nach Ablage der Walzstahlprofile,

    Fig. 2 eine Ansicht gemäß Figur 1. jedoch mit heruntergefahrener Niederhalterolle kurz vor Aufsetzen des Hubmagneten und

    Fig. 3 die Haltevorrichtung mit dem Hubmagneten in vergrößerter Darstellung.



    [0009] Die Einrichtung wird nunmehr anhand ihrer Funktionsweise beschrieben:

    [0010] Nach Auflegen einer gesammelten Walzstahlprofillage 1 auf den Richt-oder Schneidrollgang 2 fährt der Wagen 3, an dem sowohl der Hubmagnet 6 an der Haltevorrichtung 13 als auch die profilierte Niederhalterolle 5 angeordnet sind, von seiner Warteposition über die Stabköpfe 4 hinweg in den Kühlbettbereich bis hinter den Beginn der Stabkrümmung. Dort wird die profilierte Rolle 5 auf die Walzstahlprofile 1 abgesenkt und der Wagen 3 verfährt in Richtung Stabanfang 4. Hochstehende oder horizontal gekrümmte Stäbe werden somit auf den vorgegebenen Abstand debracht und gleichzeitig heruntergedrückt.

    [0011] Befindet sich der Magnet 6 so über dem Stabpaket, daß ein zum Einfädeln nötiger Überstand in Transportrichtung erreicht ist, wird der Wagen 3 abgeschaltet, der Magnet 6 mit den Profilleisten 7 abgesenkt, bis er auf den Stäben zu liegen kommt und einschaltet (Figur 2).

    [0012] Die profilierte Rolle 5 wird sodann in die obere Position gefahren und anschließend hebt der Magnet die Stabköpfe um ca. 10 bis 20 mm vom Rollgang ab.

    [0013] Mit dem Anlaufen des Rollgangs in Richtung Richtmaschine bzw. Schere 8 wird gleichzeitid der Antrieb 9 des Wagens 3 eingeschaltet. Die Beschleunidung des Wagens 3 wird elektrisch so vorgegeben, wie die theoretische Materialbeschleunigung durch den Rollgang 2 erwartet wird. Beschleunigung und Verzögerung wird bestimmt durch den Reibfaktor zhischen Rolle und Stabmaterial.

    [0014] Der Madget 6 mit den auswechselbaren Profilleisten ist am Wagen 3 in und gegen Transportrichtung auf einer Bahn 14 verschiebbar angeordnet, so daß bei Geschwindigkeitsunterschieden über eine elektrische Wegmeßeinrichtung 10 der Fahrantrieb des Wagens der Materialgeschwindigkeit ständig angepaßt wird (Figur 3). Die elektrische Regelung ist so konzipiert, daß der Magnet ständig die Mittel- oder Null-Position der Gleichlaufregelung anstrebt. Im unbelasteten Zustand sorgen Rückstellfedern 11 oder Zylinder dafür, daß der Magnet sich immer in Null-Position befindet. Der Wagen mit dem eingeschalteten Magnet 6 führt die Stabköpfe 4 in die Schere 8 oder einen Treiber 12 ein, löst nach übergabe den Magneten 6 und fährt mit angehobenem Magneten in seine Parkposition vor dem Kühlbett zurück.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einführen von hinter Kühlbetten zu Lagen gesammelten Walzstahlprofilen in eine Kaltschere oder Richtmaschine, bei der die auf einen Rollgang vor der Richtmaschine oder Schere transportierten Profillagen von einer entsprechend profilierten Niederhalterolle gehalten, von einer in Profillängsrichtung hängend oberhalb des Rollganges verfahrbaren, als Hubmagnet mit Profilleisten ausgebildeten Haltevorrichtungen übernommen und synchron zur Transportgeschwindigkeit des Rollganges zum Treiber der Kaltschere oder Richtmaschine transportiert werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Niederhalterolle (5) und die Haltevorrichtung (13) an einem gemeinsamen Wagen (3) angeordnet sind, daß der Hubmagnet (6) gegenüber der Haltevorrichtung (13) um einen begrenzten Weg (14) paralle zum Transportweg des Wagens (3) verschiebbar ist und mit einer Wegmeßeinrichtung versehen ist, die über einen Rechner in Abhängigtkeit vom gemessenen Weg, ein Signal an den Antrieb (9) des Wagens (3) zur Anpassung der Wagengeschwindigkeit an die Materialgeschwindigkeit abgibt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Verschiebeweg des Hubmagneten (6) durch eine an der Haltevorrichtung (13) vorgesehene Führungsbahn (14) gebildet ist, die sich parallel zum Rollgang (2) erstreckt, wobei der Hubmagnet (6) nach Abschalten der Magnetkraft über Zug-/Druckmittel (11) in eine mittlere Verschiebelage führbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht