[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen von hinter Kühlbetten zu Lagen
gesammelten Walzstahlprofilen in eine Kaltschere oder Richtmaschine, bei der die auf
einen Rollgang vor der Richtmaschine oder Schere transportierten Profillagen von einer
profilierten Niederhalterolle gehalten, von einer in Profillängsrichtung hängend oberhalb
des Rollganges verfahrbaren, als Hubmagnet mit Profilleisten ausgebildeten Haltevorrichtung
übernommen und synchron zur Transportgeschwindigkeit des Rollganges zum Treiber der
Kaltschere oder Richtmaschine transportiert werden.
[0002] Es wird zunehmens von den Betreibern gefordert, die hinter Kühlbetten zu Schneid-
oder Richtlagen gesammelten Stabpakete nach dem Vorsammeln auf Scherenmesser bzw.
Richtrollenteilung automatisch in die Kaltscheren bzw. Richtmaschinen einzufädeln.
Eine gattungsgemäße Anlage ist durch die DE 38 18 745 A1. Figur 7. beschrieben.
[0003] Wird die Eihfädelvorrichtung der gattungsgemäßen Art nicht in Verbindung mit den
vorgeschalteten Einrichtungen zum Halten der Stäbe während des gesamten Abkühlvorganges
eindesetzt, sondern beispielsweise in bestehende Adjustageanlagen nachträglich eingeführt,
so besteht weiterhin das Problem, ungerade Stabpakete so zu legen, daß ein ordnungsdemäße
Übernahme durch den Hubmagneten möglich ist und das Einführen in die Schere bzw. die
Richtmaschine gewährleistet ist. Auch muß sichergestellt sein, daß beim Transport
der Stäbe die Geschwindigkeit von dem die Stabenden haltenden Hubmagnet und des Rollganges
so aufeinander abgestimmt sind, daß die Stäbe nicht gegenüber dem Magnet durch Reibung
an den Rollgangsrollen beschleunigt oder verzögert werden. Dies würde dazu führen,
daß die Stäbe sich zueinander verschieben oder abfallen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es. eine Vorrichtung zum Einführen der Walzstahlprofile
in Kaltscheren oder Richtmaschinen zu schaffen, die nachträglich in bestehende Anlagen
eingebaut werden kann und die eine sichere Führung der Stabstahllagen in Schere und
Richtmaschine gewährleistet.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Niederhalterolle
und die Haltevorrichtung an einem demeinsamen Wagen angeordnet sind, daß der Hubmagnet
gegenüber der Haltevorrichtung um einen begrenzten Weg barallel zum Transportweg des
Wagens verschiebbar ist und mit einer Wegmeßeinrichtung versehen ist, die über einen
Rechner in Abhängigkeit vom gemessenen Weg ein Signal an den Antrieb des Wagens zur
Anpassund der Wadengeschwindidkeit an die Materialgeschwindigkeit abgibt.
[0006] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Vorschlages ist darin zu sehen, daß auch unsymetrische
Profile, wie zum Beispiel Winkel. die bekanntermaßen an ihren Enden nach dem Abkühlvorgang
hochstehen (Ski-Effekt) durch die am Wagen angeorgnete profilierte Niederhalterolle
beim Verfahren des Wagens in die erforderliche Lage gebracht werden und daß die Niederhalterolle
vor dem Aufsetzen der Magnete die Profile niederdrücken kann. Des weiteren wird sichergestellt,
daß die Geschwindigkeit der Stablage jeweils der Geschwindigkeit des am Wagen bzw.
an der Haltevorrichtung angeordneten Magneten übereinstimmt. indem der Magnet an der
Haltevorrichtung verschiebbar ausgebildet ist und der Verschiebeweg als Maß und Signal
für die Steuerung des Antriebs verwendet wird.
[0007] In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, nach Loslassen der
Stablage durch den Hubmagnet den Hubmagnet gegenüber der Haltevorrichtung in eine
Verschiebe-Mittellage zu bringen, was beispielsweise durch Federn bewerkstelligt wergen
kann. Durch die Verschiebbarkeit des Hubmagneten wird sicher ein Abreißen oder Verrutschen
der Stäbe am Magneten verhindert.
[0008] Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels nachfolgend beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 die erfindundsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht nach Ablage der Walzstahlprofile,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß Figur 1. jedoch mit heruntergefahrener Niederhalterolle
kurz vor Aufsetzen des Hubmagneten und
Fig. 3 die Haltevorrichtung mit dem Hubmagneten in vergrößerter Darstellung.
[0009] Die Einrichtung wird nunmehr anhand ihrer Funktionsweise beschrieben:
[0010] Nach Auflegen einer gesammelten Walzstahlprofillage 1 auf den Richt-oder Schneidrollgang
2 fährt der Wagen 3, an dem sowohl der Hubmagnet 6 an der Haltevorrichtung 13 als
auch die profilierte Niederhalterolle 5 angeordnet sind, von seiner Warteposition
über die Stabköpfe 4 hinweg in den Kühlbettbereich bis hinter den Beginn der Stabkrümmung.
Dort wird die profilierte Rolle 5 auf die Walzstahlprofile 1 abgesenkt und der Wagen
3 verfährt in Richtung Stabanfang 4. Hochstehende oder horizontal gekrümmte Stäbe
werden somit auf den vorgegebenen Abstand debracht und gleichzeitig heruntergedrückt.
[0011] Befindet sich der Magnet 6 so über dem Stabpaket, daß ein zum Einfädeln nötiger Überstand
in Transportrichtung erreicht ist, wird der Wagen 3 abgeschaltet, der Magnet 6 mit
den Profilleisten 7 abgesenkt, bis er auf den Stäben zu liegen kommt und einschaltet
(Figur 2).
[0012] Die profilierte Rolle 5 wird sodann in die obere Position gefahren und anschließend
hebt der Magnet die Stabköpfe um ca. 10 bis 20 mm vom Rollgang ab.
[0013] Mit dem Anlaufen des Rollgangs in Richtung Richtmaschine bzw. Schere 8 wird gleichzeitid
der Antrieb 9 des Wagens 3 eingeschaltet. Die Beschleunidung des Wagens 3 wird elektrisch
so vorgegeben, wie die theoretische Materialbeschleunigung durch den Rollgang 2 erwartet
wird. Beschleunigung und Verzögerung wird bestimmt durch den Reibfaktor zhischen Rolle
und Stabmaterial.
[0014] Der Madget 6 mit den auswechselbaren Profilleisten ist am Wagen 3 in und gegen Transportrichtung
auf einer Bahn 14 verschiebbar angeordnet, so daß bei Geschwindigkeitsunterschieden
über eine elektrische Wegmeßeinrichtung 10 der Fahrantrieb des Wagens der Materialgeschwindigkeit
ständig angepaßt wird (Figur 3). Die elektrische Regelung ist so konzipiert, daß der
Magnet ständig die Mittel- oder Null-Position der Gleichlaufregelung anstrebt. Im
unbelasteten Zustand sorgen Rückstellfedern 11 oder Zylinder dafür, daß der Magnet
sich immer in Null-Position befindet. Der Wagen mit dem eingeschalteten Magnet 6 führt
die Stabköpfe 4 in die Schere 8 oder einen Treiber 12 ein, löst nach übergabe den
Magneten 6 und fährt mit angehobenem Magneten in seine Parkposition vor dem Kühlbett
zurück.
1. Vorrichtung zum Einführen von hinter Kühlbetten zu Lagen gesammelten Walzstahlprofilen
in eine Kaltschere oder Richtmaschine, bei der die auf einen Rollgang vor der Richtmaschine
oder Schere transportierten Profillagen von einer entsprechend profilierten Niederhalterolle
gehalten, von einer in Profillängsrichtung hängend oberhalb des Rollganges verfahrbaren,
als Hubmagnet mit Profilleisten ausgebildeten Haltevorrichtungen übernommen und synchron
zur Transportgeschwindigkeit des Rollganges zum Treiber der Kaltschere oder Richtmaschine
transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Niederhalterolle (5) und die Haltevorrichtung (13) an einem gemeinsamen Wagen
(3) angeordnet sind, daß der Hubmagnet (6) gegenüber der Haltevorrichtung (13) um
einen begrenzten Weg (14) paralle zum Transportweg des Wagens (3) verschiebbar ist
und mit einer Wegmeßeinrichtung versehen ist, die über einen Rechner in Abhängigtkeit
vom gemessenen Weg, ein Signal an den Antrieb (9) des Wagens (3) zur Anpassung der
Wagengeschwindigkeit an die Materialgeschwindigkeit abgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschiebeweg des Hubmagneten (6) durch eine an der Haltevorrichtung (13)
vorgesehene Führungsbahn (14) gebildet ist, die sich parallel zum Rollgang (2) erstreckt,
wobei der Hubmagnet (6) nach Abschalten der Magnetkraft über Zug-/Druckmittel (11)
in eine mittlere Verschiebelage führbar ist.