[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Rotationsdruckmaschinen zur stufenlosen
Verstellung der axialen Verreibungsbewegung von Reibwalzen von Farb- und Feuchtwerken
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Vorrichtungen dieser Art sind bekannt.
So zeigt beispielsweise die DE-PS 38 14 927 eine derartige Vorrichtung, bei welcher
auf einem rotierenden Körper ein Exzenterzapfen verschiebbar angeordnet ist. Die Verschiebung
des Exzenterzapfens erfolgt entlang einer Nut, die senkrecht zur Drehachse des Rotationskörpers
und durch deren Zentrum verläuft. Gleitbar in die Nut eingelassen ist ein Nutenstein,
welcher mittels einer Klemmschraube mit dem Exzenterzapfen verbunden ist. Zum Verstellen
des Abstandes des Exzenterzapfens zur Drehachse des Rotationskörpers muss die Klemmschraube
gelöst werden, wodurch der Exzenterzapfen entlang der Nut in die gewünschte Lage verschoben
werden kann. Danach ist die Klemmschraube wieder festzuziehen und somit ist der Exzenterzapfen
mit dem Rotationskörper wiederum fest verbunden.
[0002] Mit dieser Einrichtung ist wohl ein stufenloses Verstellen des Axialhubes der Reibwalzen
durchführbar, jedoch ist für jeden Verstellvorgang mindestens der Antrieb des Rotationskörpers
vom Maschinenantrieb abzukuppeln, um die Drehbewegung des Rotationskörpers stillzusetzen.
Mit der vorgenannten Einrichtung ist es demzufolge nicht möglich, während des Produktionsvorganges
den Axialhub der Reibwalzen zu verstellen. Das Verstellen des Axialhubes der Reibwalze
erfordert demzufolge einen aufwendigen Eingriff in den Hubantrieb. Ein automatisches
Verstellen oder ein Verstellen von ausserhalb der Maschine ist bei dieser Einrichtung
nicht möglich.
[0003] Eine weitere Vorrichtung zum Verstellen des Axialhubes für die Hin- und Herbewegung
von Reibwalzen zeigt die DE-OS 25 14 414. In einem Rotationskörper ist ein Kipphebel
schwenkbar gelagert, der über eine Stelleinrichtung aus seiner Nullage auslenkbar
ist. An seinem der Stelleinrichtung abgewandten Ende ist ein Gelenkzapfen befestigt.
An diesem Gelenkzapfen ist ein Hebel angelenkt, der die Bewegung über Umlenkhebel
als Hin- und Herbewegung auf die Reibwalzen überträgt. Durch das Auslenken des Kipphebels
aus seiner Nullage erfährt der Gelenkzapfen einen Abstand von der Drehachse des Rotationskörpers
und wird so in eine exzentrische Lage gebracht.
[0004] Mit dieser Einrichtung ist es wohl möglich, den Axialhub für das Hin- und Herbewegen
der Reibwalzen während des Laufes der Maschine zu verstellen, in Folge der auftretenden
Kräfte durch die Lastwechsel dürfte es aber schwierig sein, grössere Hubbewegungen
zu erreichen.
[0005] Wünschbar ist auch, dass mit derartigen Hin- und Herbewegungen von Reibwalzen nicht
nur die Farbe im Produktionsvorgang verrieben werden kann, sondern dass diese axialen
Bewegungen auch beim automatischen Waschvorgang der Farbwerks- und Feuchtwerkswalzen
einsetzbar sind. Bei mehrseitenbreiten Druckmaschinen kann ja bekanntlich über die
Breite der zu bedruckenden Bahn seitenbreit mit unterschiedlichen Farben gedruckt
werden. Um beim Verreiben durch die Reibwalzen zu vermeiden, dass zwei unterschiedliche
Farben von nebeneinanderliegenden Druckzonen ineinander verrieben und vermischt werden,
weisen die Auftragwalzen bei den Randzonen der Seiten Einstiche auf. Beim Druckvorgang
ist der Axialhub der Verreibbewegung der Reibwalzen leiner als die Breite der Einstiche
der Auftragwalzen, um zu vermeiden, dass unterschiedliche Farbe von einer Zone auf
die andere durch die Reibwalzen übertragen wird. In den Einstichen und auf den Bereichen
der Reibwalzen, die in Produktion nie über die Einstiche der Auftragwalzen hinauskommen,
wird sich natürlich Farbe ansammeln, die bei Farbwechsel und Produktionsänderung abgewaschen
werden muss. Um nun die Reibwalzen und die Auftragwalzen automatisch sauber waschen
zu können, ist es erforderlich, dass der Axialhub der Hin- und Herbewegung so vergrössert
werden kann, dass er grösser ist als die Breite der Einstiche auf den Auftragwalzen,
so dass alle angesammelten Farbreste auf den Reibwalzen abstreifbar sind. Um ein effizientes
automatisches Waschen zu gewährleisten, muss es möglich sein, den Axialhub der Reibwalzen
auf einfachste Weise auch auf Waschhubgrösse verstellen zu können.
[0006] Diese zusätzlichen Anforderungen an die Verstelleinrichtung des Axialhubes von Reibwalzen
sind durch die beiden genannten Vorrichtungen nicht erfüllbar. Die Aufgabe der Erfindung
besteht nun darin, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher es möglich ist, die axiale
Verreibungsbewegung von Reibwalzen für Farb- und Feuchtwerke stufenlos während des
Laufes der Maschine von Hand oder automatisch derart verstellen zu könnnen, dass der
einstellbare Maximalhub, der zum automatischen Waschen der Farb- und Feuchtwerkswalzen
verwendet wird, grösser ist, als der grösste erforderliche Hub zum Verreiben während
des Produktionsvorgangs, wodurch ein effizientes Waschen der Walzen bei Produktionsumstellung
erreichbar ist.
[0007] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung der Aufgabe durch die in der Kennzeichnung des
Anspruches 1 angegebenen Merkmale. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
[0008] Die Verstellung des Exzenterzapfens durch Verdrehen des Exzenterbolzens erfolgt in
vorteilhafter Weise über eine mit einer Innenverzahnung und aussen einer Schrägverzahnung
versehenen Hülse, die koaxial auf dem rotierenden Gehäuse drehbar gelagert ist. Die
Verdrehung dieser Hülse bezüglich des Gehäuses erfolgt in einfacher Weise durch Verschieben
eines ebenfalls eine Schrägverzahnung aufweisenden Zahnrades, das ausserhalb des Gehäuses
auf einer zur Drehachse des Gehäuses parallelen Achse angeordnet ist. Dieses schrägverzahnte
Zahnrad ist über ein mit einer auf dem Gehäuse angebrachten Verzahnung im Eingriff
stehenden Zahnrad drehfest, aber verschiebbar verbunden, wodurch das schrägverzahnte
Zahnrad bezüglich des Gehäuses seine Drehlage nicht ändert. Durch Verschieben dieses
schrägverzahnten Zahnrades entlang der Schrägverzahnung der Hülse, wird die Hülse
bezüglich des Gehäuses verdreht. Diese Verdrehbewegung wird über ein im Gehäuse wie
ein Planetenrad angeordnetes, weiteres Zahnrad auf den Exzenterbolzen übertragen,
wodurch dieser verdreht wird.
[0009] Die Verschiebung dieses schrägverzahnten Zahnrades erfolgt vorteilhaft mit Hilfe
eines pneumatisch betätigbaren Kolbens. Eine Endlage des Kolbens, die durch einen
festen anschlag vorgegeben ist, stimmt mit der Waschhubstellung des Exzenterzapfens
überein. Die Einstellung des Hubes erfolgt durch das Verschieben des pneumatisch betätigbaren
Kolbens von der Maximalhublage weg gegen einen verstellbaren Anschlag. Dieser Anschlag
kann von Hand oder automatisch in bekannter Weise verstellt werden.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass im Gehäuse
zwei Exzenterbolzen angeordnet sind, die gleiche oder unterschiedliche Abstände von
der Drehachse des Gehäuses aufweisen. Mit dieser Anordnung wird erreicht, das beidseits
des Gehäuses ein Exzenterzapfen verfügbar ist, von welchem je eine Bewegung zum axialen
Hin- und Hergehen von zwei Reibwalzen abgenommen werden kann. Die axiale Hubbewegung
dieser beiden Reibwalzen ist bei unterschiedlichen Abständen der Exzenterbolzen von
der Drehachse des Gehäuses wegen der unterschiedlichen Exzentrizitäten der Exzenterzapfen
verschieden. Damit die axialen Hubbewegungen der beiden Reibwalzen nicht phasengleich
verläuft, sind die beiden Exzenterzapfen gegenseitig um 90° phasenverschoben.
[0011] Bei derartigen Exzenterantrieben ergeben sich bei den Umkehrpunkten der Bewegung
Lastwechsel. Es soll vermieden werden, dass diese Lastwechsel und die damit entstehenden
Schlagbeanspruchungen in der vorliegenden erfinderischen Verstelleinrichtung von den
Verzahnungen der Verstellglieder aufgenommen werden müssen. Deshalb sind die beiden
Exzenterbolzen je auf der Aussenseite mit einer konischen Lagerfläche versehen, welche
mit entsprechend geformten Lagerschlagen des Gehäuses Gleitlager bilden. Beide Exzenterbolzen
werden mittels Federdruck in die entsprechenden konischen Gleitlager gedrückt. Der
Winkel des Gleitlagerkonus ist in Bezug auf die Federkraft, mit welcher mit Exzenterbolzen
in die entsprechenden Gleitlager gedrückt werden, so abgestimmt, dass die Lastwechsel,
die beim Antrieb für die Hubbewegungen der Reibwalzen entstehen, durch die Haftung
der konischen Gleitflächen nicht auf die Zahnräder übertragen werden, dass aber beim
Verstellen der Exzenterbolzen die Haftreibung ohne übermässige Kraftanstrengung überwunden
werden und die Exzenterbolzen verdreht werden können.
[0012] In vorteilhafter Weise erfolgt die Lagerung des Gehäuses mit dem bzw. den integrierten
Exzenterbolzen in der Druckmaschine so, dass die Drehachse des Gehäuses rechtwinklig
zu den Rotationsachsen der Reibwalzen steht. Dadurch kann der jeweilige Exzenterzapfen
direkt in einen Gleitstein, der an der Welle der Reibwalze in bekannter Weise angebracht
ist, eingreifen. Wenn das Gehäuse mit zwei Exzenterbolzen ausgerüstet ist, kann es
so zwischen zwei Reibwalzenwellen plaziert werden, dass durch die beidseitig angeordneten
Exzenterzapfen gleichzeitig zwei Reibwalzen axial hin- und herbewegt werden können,
ohne dass zusätzliche Elemente zur Bewegungsübertragung erforderlich sind. Dadurch
wird eine einfache und platzsparende Bauweise erreicht.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an einem Ausfügsbeispiel näher
beschrieben.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das rotierend antreibbare Gehäuse mit einem Exzenterbolzen,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das rotierend antreibbare Gehäuse mit zwei Exzenterbolzen,
Fig. 3 einen Querschnitt durch das rotierend antreibbare Gehäuse entlang Linie III-III
nach Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine räumliche Darstellung der Verstelleinrichtung in der Waschhubstellung,
Fig. 5 eine räumliche Darstellung der Verstelleinrichtung, bei der sich der Exzenterbolzen
in der Nulllage befindet,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung zum axialen Verschieben des schräg
verzahnten Zahnrades,
Fig. 7 eine Darstellung der geometrischen Anordnung der Exzenterzapfen und der Exzenterbolzen
bezüglich der Drehachse des Gehäuses,
Fig. 8 schematisch die Anordnung der Antriebsvorrichtung für die Verreibungsbewegung
der Reibwalzen in einer Druckmaschine.
[0015] Gemäss Fig. 1 und 2 bilden Teil 1 und Teil 2, die fest miteinander verbunden sind,
das rotierend antreibbare Gehäuse 3. Das rotierend antreibbare Gehäuse 3 ist in maschinengestellfesten
Trägern 4 bzw. 5 mittels Lager 6 bzw. 7 drehbar gelagert. Drehfest mit dem rotierend
antreibbaren Gehäuse 3 ist ein Zahnrad 8 verbunden. Dieses Zahnrad 8 kämmt mit einem
nicht dargestellten Antriebszahnrad, welches vom Maschinenantrieb aus angetrieben
ist, wodurch das rotierend antreibbare Gehäuse in Drehung um die Drehachse 9 versetzt
wird. Das rotierend antreibbare Gehäuse 3 ist von einer koaxial angeordneten Hülse
10 umschlossen. Diese Hülse 10 ist bezüglich des rotierend antreibbaren Gehäuses 3
durch ein Lager 11 bzw. Lagerfläche 12 verdrehbar gelagert. Die Hülse 10 weist an
ihrer Aussenseite eine Schrägverzahnung 13 und an ihrer Innenseite eine Gradverzahnung
14 auf. In das rotierend antreibbare Gehäuse 3 ist eine Ausnehmung 15 eingebracht,
welche Platz für ein Planetenzahnrad ad 16 lässt. Das Planetenzahnrad 16 sitzt frei
drehbar auf einer Achse 17. Die Achse 17 ist parallel zur Drehachse 9 fest im rotierend
antreibbaren Gehäuse 3 angeordnet. Das Planetenzahnrad 16 ist mit der innenangeordneten
Gradverzahnung 14 der Hülse 10 in Eingriff.
[0016] Achsparallel zur Drehachse 9 ist im rotierend antreibbaren Gehäuse 3 ein Exzenterbolzen
18 drehbar gelagert. Die Exzenterbolzenachse 19, um die der Exzenterbolzens 18 hat
von der Drehachse 9 des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 den Abstand a. Der Exzenterbolzen
18 ist auf seiner einen Seite mit einem achsparallelen Exzenterzapfen 20 ausgerüstet,
der von der Drehachse 19 des Exzenterbolzens 18 den Abstand a hat. Der Exzenterzapfen
20 ragt über den das Gehäuse 3 abschliessenden Deckel 21 hinaus. Er greift in einen
Gleitstein 29 ein, welcher in bekannter Weise die rotierende Bewegung des Exzenterzapfens
20 in die hin- und hergehende Bewegung versetzt, die als Verreibbewegung der Reibwalze
30 dient. Der Exzenterbolzen 18 ist auf der Seite des Exzenterzapfens 20 mit einer
konischen Gleitlagerfläche 22 versehen, welche mit einer im Deckel 21 entsprechend
geformten Oeffnung eine Lagerung 24 bildet. Das dem Exzenterzapfen 20 gegenüberliegende
Ende des Exzenterbolzens 18 ist in einem Radiallager 23 gelagert. Zwischen Lagerung
24 und Radiallager 23 ist der Exzenterbolzen 18 mit einer Verzahnung 25 versehen,
welche mit dem Planetenzahnrad 16 im Eingriff steht. Der Exzenterbolzen 18 wird durch
eine Feder 26, welche in einer Oeffnung 27 des Exzenterbolzens 18 eingelegt ist und
welche sich auf dem Deckel 28, der das rotierend antreibbare Gehäuse 3 an seinem hinteren
Ende abschliesst, abstützt, in die konische Lagerung 24 hineingedrückt. Die Federkraft
und der Konuswinkel der Lagerung 24 sind so aufeinander abgestimmt, dass der Exzenterbolzen
18 wohl zur Verstellung des Verreibhubes verdrehbar ist, dass aber die Lastwechsel,
die durch die Hin- und Herbewegung der Reibwalze entstehen, nicht auf die Verzahnung
25 und auf das Planetenzahnrad 16 über- tragen werden.
[0017] Die Verstellung des Abstandes des Exzenterzapfens 18 von der Drehachse 9 des rotierend
antreibbaren Gehäuses 3 und somit die Verstellung des Hubes der Verreibungsbewegung
der Reibwalze, erfolgt durch Verdrehen des Exzenterbolzens 18 bezüglich des rotierend
antreibbaren Gehäuses 3. Diese Verdrehung des Exzenterbolzens 18 geschieht in anschaulicher
Weise dadurch, dass die Hülse 10 gegenüber dem rotierend antreibbaren Gehäuse 3 verdreht
wird, wodurch diese Verdrehbewegung über das Planetenzahnrad 16 auf den Exzenterbolzen
18 übertragen wird. Unmittelbar neben der Hülse 10 verfügt das rotierend antreibbare
Gehäuse 3 über eine koaxial zur Drehachse 9 angeordnete Verzahnung 31, die den selben
Wirkdurchmesser hat, wie die Schrägverzahnung 13 der Hülse 10.
[0018] Gemäss Fig. 2 ist das rotierend antreibbare Gehäuse 3 identisch aufgebaut, wie in
Fig. 1 beschrieben wurde. Der Unterschied besteht darin, dass achsparallel zur Drehachse
9 des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 zwei Exzenterbolzen 32 bzw. 33 drehbar gelagert
sind. Der erste Exzenterbolzen 32 und der zweite Exzenterbolzen 33 stossen mittig
im rotierend antreibbaren Gehäuse 3 stirnseitig mit einem kleinen Zwischenraum nahezu
aneinander. Die Drehachse 34 des ersten Exzenterbolzens 32 und die Drechachse 35 des
zweiten Exzenterbolzens 33 können zur Drehachse 9 des rotierend antreibbaren Gehäuses
3 einen unterschiedlichen Abstand a bzw. b haben (vgl. hierzu Fig. 7). Beide Exzenterbolzen
32 und 33 sind an den äusseren Enden mit je einem Exzenterzapfen 36 bzw. 37 ausgerüstet,
die in beschriebener Weise die entsprechenden Reibwalzen 38 bzw. 39 in eine axiale
Hin- und Herbewegung versetzen. Beide Exzenterbolzen 32 und 33 sind auf der Exzenterzapfenseite
mit konischen Gleitlagerflächen 40 bzw. 41 zu sehen, die in entsprechenden Oeffnungen
der Deckel 42 bzw. 43, die das rotierend antreibbare Gehäuse 3 beidseitig abschliessen,
drehbar abgestützt werden. Jeder der Exzenterbolzen 32 und 33 ist mit je einem zusätzlichen
Radiallager 44 bzw. 45 gehalten. Beide Exzenterbolzen 32 und 33 sind an ihren benachbarten
Enden mit je einer Verzahnung 46 bzw. 47 ausgerüstet, welche beide mit dem Planetenzahnrad
16 im Eingriff stehen. Durch Verdrehen der Hülse 10 werden die beiden Exzenterbolzen
32 und 33 gemeinsam über das Planetenzahnrad 16 verdreht. In eine Oeffnung des ersten
Exzenterbolzens 32 ist ein Federbolzen 49 verschiebbar eingelassen, welcher mit einer
Feder 50 gegen die Stirnseite des zweiten Exzenterbolzens 33 gedrückt wird. Dieser
Federbolzen 49 bewirkt, dass sowohl der erste Exzenterbolzen 32 als auch der zweite
Exzenterbolzen 33 gegen die entsprechende konische Gleitlagerfläche 40 bzw. 41 gedrückt
werden. Die Federkraft der Feder 50 und der Konuswinkel der beiden Gleitlagerflächen
40 bzw. 41 sind derart aufeinander abgestimmt, dass die Exzenterbolzen 32 bzw. 33
wohl zur Verstellung des Verreibhubes der beiden Reibwalzen 38 bzw. 39 verdrehbar
sind, dass aber die Lastwechsel, die durch die Hin- und Herbewegung der Reibwalzen
38 bzw. 39 entstehen, nicht auf die Verzahnung der Verstellungsvorrichtung übertragen
werden.
[0019] Gemäss Fig. 3 weist das rotierend antreibbare Gehäuse 3 eine Ausnehmung 15 auf, in
welcher das Planetenzahnrad 16 angeordnet ist. Das Planetenzahnrad 16 ist um die Achse
17 frei drehbar, welche mit dem rotierend antreibbaren Gehäuse 3 fest verbunden ist.
Um das rotierend antreibbare Gehäuse 3 ist die Hülse 10 drehbar gelagert. Aussen verfügt
die Hülse 10 über eine Schrägverzahnung 13, während die innere Gradverzahnung 14 mit
dem Planetenzahnrad 16 im Eingriff steht. Sowohl das rotierend antreibbare Gehäuse
3, wie die Hülse 10 weisen eine gemeinsame Drehachse 9 auf. Der erste Exzenterbolzen
32 ist im Abstand a von der Drehachse 9 drehbar gelagert, während der zweite Exzenterbolzen
33 den Abstand b von der Drehachse 9 aufweist. Sowohl die Verzahnung 46 des ersten
Exzenterbolzens 32 als auch die Verzahnung 47 des zweiten Exzenterbolzens 33 stehen
mit dem Planetenzahnrad 16 in Eingriff und weisen demzufolge von der Achse 17 des
Planetenzahnrades 16 den selben Abstand auf.
[0020] Fig. 4 und 5 zeigen in räumlicher Darstellung, wie das Verdrehen der Hülse 10 bezüglich
des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 vor sich geht. Auf einer parallel zur Drehachse
9 des rotierend antreibbaren Gehäuses 3, jedoch ausserhalb desselben gelagerten, schematisch
dargestellten Welle 51, ist ein gradverzahntes Stirnrad 52 angeordnet, welches in
dauerndem Eingriff mit der Verzahnung 31 des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 ist.
Auf derselben, schematisch dargestellten Welle 51 sitzt ein schrägverzahntes Verstellrad
53, welches dauernd im Eingriff mit der Schrägverzahnung 13 der Hülse 10 ist. Das
Verstellrad 53 ist bezüglich dem Stirnrad 52 auf der schematisch dargestellten Welle
51 verschiebbar, behält aber seine Drehlage gegenüber dem Stirnrad 52 bei. Dies wird
dadurch erreicht, dass das Verstellrad 53 über eine Büchse 54 verfügt, welche in Längsrichtung
profiliert ist und welche in eine entsprechend geformte Oeffnung 55 des Stirnrades
52 einschiebbar ist.
[0021] Das rotierend antreibbare Gehäuse 3 wird aber das Zahnrad 8 vom Maschinenantrieb
aus in Rotation versetzt. Das mit der Verzahnung 31 des rotierend antreibbaren Gehäuses
in Eingriff stehende Stirnrad 52 und das Verstellrad 53 werden ebenfalls in Rotation
versetzt. Das Verstellrad 53 überträgt die Rotationsbewegung über die Schrägverzahnung
13 auf die Hülse 10. Da Verzahnung 31 und Schrägverzahnung 13 der Hülse 10 einerseits
und das Verstellrad 53 und das Stirnrad 52 andererseits den selben Wirkdurchmesser
haben, stehen das rotierend antreibbare Gehäuse 3 und die Hülse 10 relativ zueinander
still. Um nun die Hülse 10 bezüglich des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 verdrehen
zu können, wird das Verstellrad 53 in Längsrichtung der schematisch dargestellten
Welle 51 verschoben. Die Schrägverzahnung des Verstellrades 53 und die Schrägverzahnung
13 der Hülse 10 bewirken ein Verdrehen der Hülse 10. Dieser Verstellvorgang kann sowohl
während des Laufes des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 als auch bei dessen Stillstand
vorgenommen werden. Fig. 4 zeigt das Verstellrad 53 in seiner links ausgefahrenen
Stellung. In dieser Stellung hat der Exzenterzapfen 36 von der Drehachse 9 des rotierend
antreibbaren Gehäuses 3 seinen maximalen Abstand c. Das heisst, die auf die Reiberwalze
übertragene Hin- und Herbewegung ist maximal und entspricht dem Waschhub.
[0022] In Fig. 5 ist die Situation dargestellt, wenn das Verstellrad in die eingefahrene
Stellung verschoben wird. Der Exzenterbolzen 32 wird soweit verdreht, dass der Exzenterzapfen
36 mit seiner Zentralachse in die Drehachse 9 des rotierend antreibbaren Gehäuses
fällt. In dieser Nullage wird keine Hin- und Herbewegung auf die Reibwalze übertragen.
[0023] Fig. 6 zeigt die Verstelleinrichtung zum Verschieben des Verstellrades 53. Wie bereits
erwähnt, ist das Verstellrad 53 mit einer Büchse 54 ausgerüstet, welche an ihrer Oberfläche
in Längsrichtung profiliert ist. Diese Büchse 54 ist in eine entsprechend ausgeführte
Oeffnung 55 des Stirnrades 52, welches stationär ist, einschiebbar. Sowohl Stirnrades
52 wie auch Verstellrad 53 sind um die Achse 51 drehbar. Die Büchse 54 ist mit einer
Kolbenstange 56 fest verbunden. Die Kolbenstange 56 bildet mit einem Kolben 57 und
einem Zylindergehäuse 58 eine Einheit, die die Funktion eines Pneumatikzylinders hat.
Die Kolbenstange 56 ist in zwei Teile unterteilt, welche in bekannter Weise mit einem
Lager zusammengekuppelt sind, so dass die Drehbewegung des Stirnrades 52 und des Verstellrades
53 nicht auf den Kolben 57 übertragen wird, wogegen die Schubbewegung des Kolbens
57 auf die Büchse 54 des Verstellrades 53 übertragen werden muss. Die linke Endlage
des Verstellrades 53 ist durch den festen anschlag 59 des Kolbens 57 fixiert. Diese
Lage bedeutet, dass die Hin- und Herbewegung der Reibwalze maximal wird und dem Waschhub
entspricht. Zur Einstellung des Arbeitshubes der Reibwalzen, der kleiner ist als der
Waschhub, wird der Kolben 57 von der anderen Seite durch ein Druckmedium beaufschlagt
und bewegt sich gegen einen verstellbaren Anschlag 60. Der verstellbare Anschlag 60
ist mit einem Gewinde 61 versehen, so dass durch Verdrehen des verstellbaren Anschlages
60 die Lage desselben infolge des Gewindes 61 verändert werden kann. Das Verdrehen
des verstellbaren Anschlages 60 erfolgt über einen nicht dargestellten Zahnriemenantrieb
auf das Zahnriemenritzel 62.
[0024] In Fig. 7 ist die Anordnung des ersten Exzenterbolzens 32 und des zweiten Exzenterbolzens
33 bezüglich der Drehachse 9 des rotierend antreibbaren Gehäuses 3 schematisch dargestellt.
Die Drehachse 34 des ersten Exzenterbolzens 32 weist von der Drehachse 9 den Abstand
a auf. Den gleichen Abstand a hat der Exzenterzapfen 36 von der Drehachse 34 des Exzenterbolzens
32. Beim Verdrehen des Exzenterbolzens 32 bewegt sich das Zentrum des Exzenterzapfens
36 entlang des Kreisbogens 63. Bei der Nullage fällt das Zentrum das Exzenterzapfens
36 mit der Drehachse 9 zusammen. Bei Waschhublage weist das Zentrum des Exzenterzapfens
36 von der Drehachse 9 den Abstand c auf. Rechtwinklig zum Abstand a ist die Drehachse
35 des zweiten Exzenterbolzens 33 mit einem Abstand b von der Drehachse 9 angeordnet.
Den selben Abstand b weist das Zentrum des Exzenterzapfens 37 von der Drehachse 35
des zweiten Exzenterbolzens 33 auf. Somit fällt bei Nullage das Zentrum des Exzenterzapfens
37 mit der Drehachse 9 zusammen. Beim Verdrehen des Exzenterbolzens 33 bewegt sich
das Zentrum des Exzenterzapfens 37 entlang des Kreisbogens 64. Bei maximaler Verdrehung
des Exzenterbolzens 33 hat der Exzenterzapfen 37 von der Drehachse 9 den Abstand d.
[0025] Der rechte Winkel zwischen dem Abstand a des Exzenterbolzens 32 und dem Abstand b
des Exzenterbolzens 33 von der Drehachse 9 wurde gewählt, damit der Verreibhub von
zwei gleichzeitig hin- und herangetriebenen Reibwalzen nicht phasengleich verläuft.
[0026] Fig. 8 zeigt schematisch die Plazierung eines derart rotierend antreibbaren Gehäuses
3 mit den beiden Exzenterzapfen 36 und 37 zwischen zwei Reibwalzen 38 und 39 einer
Druckmaschine 65. Von den Reibwalzen 38 und 39 wird die Farbe bzw. das Feuchtmittel
über Auftragwalzen 66 und 67 auf den Plattenzylinder 68 übertragen. Von da erfolgt
die Uebertragung des Druckbildes über den Gummituchzylinder 69 auf den nicht dargestellten
Druckträger.
1. Vorrichtung zur stufenlosen Verstellung der axialen Verreibungsbewegung von Reibwalzen
in Rotationsdruckmaschinen
- mit einem vom Maschinenantrieb aus angetriebenen Rotationskörper
- mit einem auf dem Rotationskörper angeordneten koaxialen Exzenterzapfen
- mit einer Vorrichtung zum Verstellen des Abstandes des Exzenterzapfens von der Drehachse
des Rotationskörpers
- mit Mitteln, um die rotative Bewegung des Exzenterzapfens in eine Hin- und Herbewegung
umzuwandeln und um diese auf die Reibwalzen zu übertragen,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- mindestens ein Exzenterbolzen (18) ist in einem ortsfest rotierend antreibbar gelagerten
Gehäuse (3) achsparallel zu dessen Drehachse (9) gelagert,
- mindestens an einem Ende ist am Exzenterbolzen (18) ein Exzenterzapfen (20) mit
einem Abstand (a) von der Exzenterbolzenachse (19) angeordnet,
- die Exzenterbolzenachse (19) hat von der Drehachse (9) des rotierend antreibbaren
Gehäuses (3) denselben Abstand (a),
- der Exzenterbolzen (18) ist über eine von aussen bedienbare Verstelleinrichtung
(10, 16, 52, 53) um einen Winkel um seine Exzenterbolzenachse (19) verdrehbar,
- bei einer Endlage des Verstellbereiches fällt die Achse des Exzenterzapfens (20)
in die Achse (9) des rotierend antreibbaren Gehäuses (3),
- bei der anderen Endlage des Verstellbereiches hat die Achse des Exzenterzapfens
(20) von der Achse (9) des rotierend antreibbaren Gehäuses (3) einen Abstand, der
dem maximalen Hub entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(10, 16, 52, 53) zum Verdrehen des Exzenterbolzens (18) aus einer auf dem rotierend
antreibbaren Gehäuse (3) verdrehbar gelagerten, koaxial angeordneten Hülse (10) besteht,
die an ihrer Innenseite mit einer Verzahnung (14) versehen ist, die mit einem ortsfest
im rotierend antreibbaren Gehäuse (3) drehbar gelagerten Planetenzahnrad (16) kämmt,
das seinerseits mit einem auf dem Exzenterbolzen (18) angebrachten Verzahnung (25)
im Eingriff steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem rotierend antreibbaren
Gehäuse (3) angeordnete Hülse (10) mit einer auf der Aussenseite angebrachten Schrägverzahnung
(13) versehen ist, in welche eine mit einer entsprechenden Schrägverzahnung versehenes,
achsparallel auf einer ortsfesten Achse (51) verschiebbares, ausserhalb des rotierend
antreibbaren Gehäuses (3) angeordnetes, Zahnrad (53) eingreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mit einer Schrägverzahnung
versehene Zahnrad (53) koaxial mit einem Stirnzahnrad (52) drehfest aber achsial verschiebbar
verbunden ist, welches mit einer auf dem rotierend antreibbaren Gehäuse (3) angebrachten
um die Drehachse (9) rotierenden Verzahnung (31) im Eingriff steht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennezeichnet, dass die Verschiebung
des mit einer Schrägverzahnung versehenen Zahnrades (53) mittels eines pneumatisch
betätigbaren Kolbens (57) erfolgt, dessen Hub durch einen einstellbaren Anschlag (60)
verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenterbolzen
(18) an seinen beiden Enden mit je einem Exzenterzapfen (20) versehen ist, die bezüglich
der Exzenterbolzenachse (19) die gleiche Lage haben.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im rotierend
antreibbaren Gehäuse (3) neben einem ersten Exzenterbolzen (32) ein zweiter Exzerterbolzen
(33) derart angeordnet ist, dass sein Exzenterzapfen (37), der dem Exzenterzapfen
(36) des ersten Exzenterbolzens (32) gegenüberliegt, von der Achse (35) des zweiten
Exzenterbolzens (33) den Abstand (b) aufweist und dass die Achse (35) des zweiten
Exzenterbolzens (33) von der Drehachse (9) des rotierend antreibbaren Gehäuses (3)
denselben Abstand (b) hat.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Exzenterzapfen
(36, 37) gegenseitig um einen Winkel von 90° versetzt sind und dass die beiden Achsabstände
(a bzw. b) der Achse (34) des ersten Exzenterbolzens (32) zur Drehachse (9) und der
Achse (35) des zweiten Exzenterbolzens (33) zur Drehachse (9) einen Winkel von 90°
bilden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass beide an den mittigen
Enden der beiden Exzenterbolzen (32 und 33) angeordneten Verzahnung (46 bzw. 47) gemeinsam
mit dem Planetenzahnrad (16) kämmen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die äusseren
Lagerungen (40) und (41) der entsprechenden Exzenterbolzen (32 bzw. 33) konische Gleitlagerflächen
sind und dass die mit entsprechenden Konen ausgebildeten Exzenterbolzen (32 und 33)
durch eine mittig angeordnete Feder (50) in die konischen Gleitlagerflächen gedrückt
werden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das rotierend
antreibbare Gehäuse (3) an der Druckmaschine (65) derart drehbar gelagert ist, dass
deren Drehachse (9) rechtwinklig zu den Rotationsachsen der Reibwalzen (30, 38, 39)
steht, und dass der oder die Exzenterzapfen (20) oder/und (36, 37) in Gleitsteine
eingreifen, die die Drehbewegung der Exzenter in eine hin- und hergehende Bewegung
umwandeln und auf die Reibwalzen (30 bzw. 38 und 39) in deren Axialrichtung übertragen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem rotierend antreibbaren
Gehäuse (3) ein Antriebszahnrad (8) drehfest angeordnet ist, welches vom Maschinenantrieb
aus antreibbar ist.