[0001] Nadelstab mit einem Fußteil aus Kunststoff und einer Reihe von in das Fußteil eingesetzten
Nadeln, insbesondere für Offenend-Spinnmaschinen, Kämmaschinen und Intersecting-Maschinen.
[0002] Für Textilmaschinen werden derartige Nadelstäbe seit Jahrzehnten in unterschiedlichen
Ausführungsformen eingesetzt. Die Nadelstäbe tragen jeweils eine Reihe von Nadeln,
so daß die Nadeln gemeinsam in die jeweilige Textilmaschine eingesetzt werden können.
[0003] Zur Befestigung der Nadeln an dem Nadelstab bzw. an dem Fußteil des Nadelstabs sind
unterschiedliche Lösungen bekannt geworden. Die DD-PS 18 045 beschreibt beispielsweise
Flachnadeln, welche in einen Nadelstab aus Metall eingeschoben sind, ein verbreitertes
Fußteil aufweisen und an dem Herausfallen nach unten durch ein Federstahlblech gehindert
werden.
[0004] Zum Austausch einer einzigen defekten Nadel müssen alle davorliegenden Nadeln ebenfalls
herausgenommen werden.
[0005] Auch die DE-OS 1 760 205 beschreibt eine Lösung, bei der die Nadeln als Flachnadeln
ausgebildet sind, im Fußbereich seitliche Ansätze aufweisen und mittels dieser Ansätze
in eine korrespondierende Profilnut am Fuß des Nadelstabs eingeschoben werden können.
[0006] Die GB-PS 1 117 445 beschreibt einen Nadelstab, bei welchem die Nadeln durch einen
mit Bohrungen versehenen Kunststoffstreifen derart ausgerichtet werden, daß die Fußteile
der Nadeln nach unten überstehen, wobei diese Fußteile dann anschließend in eine U-Schiene
aus Metall eingebracht und dort eingegossen werden. Der Kunststoffstreifen hat also
keine Haltefunktion, sondern dient nur zum Ausrichten. Ein Austauschen einzelner Nadeln
ist nicht möglich.
[0007] Die DE-AS 1 510 432 beschreibt einen Nadelstab mit zylindrischen Bohrungen zur Aufnahme
eines zylindrischen Schaftteils der Nadeln mit Preßsitz und einer im Fußbereich der
Nadeln längs verlaufenden Nut, wobei das die Nadeln aufnehmende Fußteil des Nadelstabs
aus Metall besteht. Bei dem Auftreten von Verschleiß an einzelnen Nadeln können diese
durch Ausschlagen mit Hilfe eines Dorns auch einzeln ausgewechselt werden. In der
Praxis ist diese Lösung nicht erfolgreich, weil die Bohrungen spätestens nach einigen
Wechseln ausgeweitet werden. Ein fester Sitz ist dann nicht mehr gewährleistet. Dabei
ist insbesonder zu berücksichtigen, daß die Nadeln herstellungsbedingt Durchmessertoleranzen
aufweisen, so daß z. B. der Ersatz einer Nadel mit Übermaß durch eine Nadel mit Untermaß
notwendigerweise zu einem lockeren Sitz führt.
[0008] Es ist weiterhin bekannt, die einzelnen Nadeln mit einem Kunststoff-Fußteil zu umgießen
und dieses Kunststoff-Fußteil dann formschlüssig festzulegen. Eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung für eine Auflösewalze für Offenend-Spinnmaschinen wird in der EP-PS
0 178 614 beschrieben. Ein Austausch einzelner Nadeln dabei ist nicht möglich.
[0009] Letztlich sind auch noch Lösungen bekannt, bei welchen die Nadeln in ein Fußteil
eingelötet oder dort mit Klebstoffen befestigt werden. Beide Lösungen gestatten nicht
ein individuelles Austauschen einzelner Nadeln, wobei unter Umweltgesichtspunkten
auch die Verwendung von Klebstoffen und den damit verbundenen Lösungsmitteln problematisch
ist. Beim Löten führt die damit einhergehende Erwärmung dazu, daß der Nadelstabkörper
zunehmend weich wird und damit eine beschränkte Lebensdauer aufweist.
[0010] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Nadelstab der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß auch einzelne Nadeln bei deren Beschädigung problemlos
und schnell austauschbar sind, wobei gleichwohl auch nach mehreren Austauschvorgängen
ein zuverlässiger, fester Sitz unabhängig von eventuellen Herstellungstoleranzen gewährleistet
sein soll.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kunststoff-Fußteil mit
einer Mehrzahl von dem Querschnitt der Nadeln entsprechenden, jedoch demgegenüber
Untermaß aufweisenden Aufnehmungen versehen ist, und daß die Nadeln von unten her
einzeln durch die Ausnehmungen hindurchgesteckt sind, wobei ein verbreitertes Fußteil
der Nadeln zur Anlage am inneren Rand der Ausnehmungen im Kunststoff-Fußteil gelangt.
[0012] Durch die Verwendung eines derartigen Kunststoff-Fußteils können mit geringem Kraftaufwand
bei trotzdem hoher Haltekraft Nadeln einzeln eingeschoben bzw. ausgetauscht werden.
Aufgrund der Eigenelastizität des Kunststoffes und des Untermaßes der Bohrungen werden
herstellungsbedingte Durchmessertoleranzen der Nadeln ausgeglichen, so daß auch schon
bei der Erstgarnierung ein fester Sitz erreicht wird, insbesondere sorgt der Kunststoff
aufgrund seiner Elastizität aber auch dafür, daß die Ausnehmungen durch die Nadeln,
insbesondere durch Nadeln mit herstellungsbedingtem Übermaß, nicht dauerhaft ausgeweitet
werden, so daß eine anschließend eingesetzte Nadel, die gegebenenfalls Untermaß aufweist,
trotzdem sicher festgelegt wird. In Richtung zur radialen Außenseite hin können die
Nadeln nicht austreten, weil sie am Innenrand der Ausnehmungen mit einer Anschlagschulter
anliegen. Radial nach innen sind die Nadeln durch den jeweiligen Träger des Nadelstabes,
z. B. durch den Grundkörper einer Offen end-Spinnwalze, ebenfalls sicher fixiert.
[0013] Günstigerweise kann vorgesehen sein, daß die Ausnehmungen des Nadelstabes ein Untermaß
von ca. 2/100 mm aufweisen. Auf diese Weise deckt das Untermaß den gesamten praktisch
vorkommenden, herstellungsbedingten Toleranzbereich im Nadeldurchmesser ab. Es wird
hierdurch also erreicht, daß auch Nadeln mit dem kleinsten Durchmesser innerhalb des
Toleranzbereiches zuverlässig befestigbar sind.
[0014] Ein Kunststoff, der eine hinreichende Elastizität bei ausreichendem Rückstellvermögen
besitzt, ist z. B. Polystyrol.
[0015] Die Anschlagschulter an den Nadeln kann dadurch ausgebildet sein, daß die Nadeln
ein verbreitertes, rundes Fußteil aufweisen und im Arbeitsbereich flach geprägt sind,
oder daß umgekehrt die Nadeln im Querschnitt im wesentlichen rund ausgebildet sind
und ein flachgeprägtes, verbreitertes Fußteil aufweisen.
[0016] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, daß das Kunststoff-Fußteil im Bereich des
unteren Endes der Nadeln eine Längsnut derart aufweist, daß die Außenkanten des Kunststoff-Fußteils
im wesentlichen mit den inneren, unteren Nadeln fluchten.
[0017] Dementsprechend sind die Nadeln beim Einsetzen des Nadelstabs in einen Tragekörper
dann spielfrei festgelegt.
[0018] Mit besonderem Vorteil wird ein erfindungsgemäß ausgestalteter Nadelstab eingesetzt
bei einer Auflösewalze für Offenend-Spinnmaschinen, wie sie in der EP-PS 0 178 614
im einzelnen beschrieben wird, d. h. wobei das Kunststoff-Fußteil unter leichter schraubenförmiger
Verwindung festgelegt ist. In Kombination mit einer solchen Auflösewalze wird eine
sehr definierte Festlegung erreicht, wobei die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Kunststoff-Fußteils, insbesondere auch mit einer Längsnut an der Unterseite, eine
besonderes günstige Festlegemöglichkeit in einer solchen Auflösewalze eröffnet.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen Teil einer Auflösewalze einer Offenend-Spinnmaschine, wobei
in eine der dort vorgesehenen Befestigungsnuten ein erfindungsgemäßer Nadelstab eingesetzt
ist und
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemäßen Nadelstabs.
[0020] Eine in Figur 1 ausschnittsweise dargestellte Auflösewalze 1 ist in der EP-PS 0 178
614 näher beschrieben. Sie umfaßt eine Mehrzahl von im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen
Nuten 2, welche parallel zueinander und im Abstand voneinander leicht schraubenförmig
gekrümmt bezüglich der Drehachse der Auflösewalze 1 verlaufen. Die Mittelachse 3 jeder
Nut 2 ist gegen die radiale Richtung 4 um einen Winkel geneigt, der im Ausführungsbeispiel
z. B. 12° beträgt.
[0021] In Figur 1 ist nur ein einziger Nadelstab 5 eingezeichnet, welcher aus einem Fußteil
aus Kunststoff 6 und einer Mehrzahl von Nadeln 7 besteht.
[0022] Die Nadeln 7 weisen ein rundes, inneres, unteres Ende 8 auf, wohingegen der Arbeitsbereich
9 flach geprägt ist, so daß im Bereich des Übergangs von dem runden Ende 8 zum geprägten
Arbeitsbereich 9 eine Anschlagschulter 10 entsteht, welche verhindert, daß die Nadeln
in radialer Richtung nach außen (Pfeil 11) sich von dem Fußteil 6 lösen können.
[0023] Bei in den jeweiligen Träger eingesetztem Nadelstab 5, im Ausführungsbeispiel also
in die Auflösewalze 1, wird durch den Tragkörper, im Ausführungsbeispiel also durch
den Boden 12 der Nut 2, ein Austreten der Nadeln 7 nach unten ebenfalls verhindert,
so daß diese zuverlässig festgelegt sind. Dabei weist das Kunststoff-Fußteil 6 eine
von seiner Unterseite her eingebrachte Nut 13 auf, deren Höhe etwa der Höhe der unteren
Enden 8 der Nadeln 7 entspricht. Die Nadeln 7 können dementsprechend durch im Querschnitt
rechteckige Ausnehmungen 15 des Kunststoff-Fußteils 6 von unten hei eingeschoben werden,
bis die durch das Prägen des Arbeitsbereiches 9 entstandene Anschlagschulter 10 an
dem unteren Rand 16 der Ausnehmungen 15 anliegt.
[0024] Die im Querschnitt etwa rechteckigen Ausnehmungen 15 weisen ein Untermaß von rund
2/100 mm gegenüber den Querschnittsabmessungen der Nadeln 7 auf, so daß der Kunststoff
aufgrund seiner Elastizität Durchmessertoleranzen der Nadeln 7 ausgleichen kann, die
Nadeln 7 auch nach dem bloßen Einstecken schon so weit festgelegt sind, daß eine problemlose
Handhabung des ganzen Nadelstabes 7 möglich ist, daß aber andererseits keine irreversible
Deformation auftritt und dementsprechend auch nach einem mehrfachen Nadelaustausch
noch ein fester Sitz der Nadeln gewährleistet ist.
[0025] Alternativ zu dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel kann auch vorgesehen
sein, daß der Arbeitsbereich der Nadeln rund ist und eine Anschlagschulter 10 durch
Prägen des unteren Endes 8 ausgebildet ist. Dementsprechend müssen dann natürlich
die Ausnehmungen 15 einen runden Querschnitt aufweisen, der ebenfalls wiederum ein
Untermaß in der genannten Größenordnung hat.
1. Nadelstab mit einem Fußteil aus Kunststoff und einer Reihe von in das Fußteil eingesetzten
Nadeln, insbesondere für Offenend-Spinnmaschinen, Kämmaschinen und Intersecting-Maschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Fußteil (6) mit einer Mehrzahl von dem Querschnitt der Nadeln (7)
entsprechenden, jedoch demgegenüber Untermaß aufweisenden Ausnehmungen (15) versehen
ist, und daß die Nadeln (7) von unten her einzeln durch die Ausnehmungen (15) hindurchgesteckt
sind, wobei ein verbreitertes unteres Ende (8) der Nadeln (7) zur Anlage am inneren
Rand (16) der Ausnehmungen (15) im Kunststoff-Fußteil (6) gelangt.
2. Nadelstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (15) ein Untermaß gegenüber den Nadeln (7) von ca 2/100 mm besitzen.
3. Nadelstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (7) im Querschnitt im wesentlichen rund ausgebildet sind und ein flachgeprägtes,
verbreitertes unteres Ende (8) aufweisen.
4. Nadelstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (7) ein verbreitertes, rundes unterese Ende (8) aufweisen und im Arbeitsbereich
flachgeprägt sind.
5. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Fußteil (6) im Bereich des unteren Endes (8) der Nadeln (7) eine Längsnut
(13²) derart aufweist, daß die Unterkante des Kunststoff-Fußteils im wesentlichen
mit dem inneren, unteren Ende (14) der Nadeln fluchtet.
6. Nadelstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Fußteil (6) einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist.