[0001] Die Erfindung betrifft ein Ölfilter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches.
[0002] Solche Ölfilter sind bekannt: DE-OS 22 57 615.
[0003] Es ist bekannt, daß das als Kühl- und Isolierflüssigkeit dienende Transformatoröl
im Betrieb des Transformators sowohl einer Verschmutzung als auch einer ebenfalls
unerwünschten Wasseraufnahme unterliegt.
[0004] Noch wesentlich stärker ist die Verschmutzung des Öles im Ölgefäß eines Stufenschalters,
weswegen dieses Ölgefäß, in dem sich der Lastumschalter befindet, regelmäßig vom Ölraum
des übrigen Transformators getrennt ist. Diese Verschmutzungen bestehen aus Abbrandprodukten
der Kontakte durch die beim Schalten unvermeidliche Lichtbogenbildung, Verbrennungsrückständen
durch thermische Beanspruchung des Lastumschalteröles sowie aufgenommenen Wasserbestandteilen.
[0005] Besonders bei Stufenschaltern mit hoher Schaltzahl ist eine starke Verschmutzung
des Öles im Ölgefäß des Stufenschalters festzustellen.
[0006] Dabei ist eine solche Verschmutzung gerade bei Anwendungen solcher Stufenschalter
mit ständiger Spannungsbeanspruchung der im Lastumschalteröl befindlichen Isolierteile
nachteilig und muß durch eine geeignete Reinigung vermieden werden.
[0007] Die Abbrand- und Verbrennungsrückstände werden üblicherweise durch Filter aus dem
Lastumschalteröl entfernt.
[0008] Die Abbrand- und Verbrennungsrückstände werden üblicherweise durch Filter aus dem
Lastumschalteröl entfernt. Dabei ist es sowohl bekannt, beispielsweise aus der DE
25 12 145, eine aus Ablagerungsflächen bestehende Filtereinrichtung im Lastumschaltergefäß
selbst vorzusehen, als auch, wie beispielsweise in DE 29 48 111 offenbart, eine separate
aus Filter und Umwälzpumpe bestehende Ölfilteranlage vorzusehen, die das Lastumschalteröl
kontinuierlich oder periodisch umwälzt und dabei die Abbrand- und Verbrennungsrückstände
zurückhält.
[0009] Aus der DE 22 57 615 ist ein Ölfilter bekannt, bei dem durch feuchtigkeitsabsorbierende
bzw. hygroskopische Materialien zwischen einer Ölumlaufpumpe und einem üblichen Ölfilter
die Wasserbestandteile aus dem Öl eines Transformators herausgefiltert werden. Dazu
besteht das Filter aus einem Gemisch von Absorptionsgranulat zur Aufnahme der Wasserbestandteile
sowie Filtergranulat.
[0010] Dieses bekannte Filter ist jedoch nicht für Stufenschalteröl, das, anders als herkömmliches
Transformatoröl, zahlreiche Abbrand- und Verbrennungsrückstände enthält, geeignet.
[0011] Darüber hinaus hat es zahlreiche Nachteile im praktischen Betrieb, so daß es trotz
seines einfachen und kostengünstigen Aufbaus nicht angewendet wird.
[0012] Die auszufilternden Verunreinigungen durch Alterung des Transformatorenöles bilden
einen ÖIschlamm, der die Oberfläche der einzelnen Granulatkügelchen umschließt und
verklebt und somit schon nach kurzer Zeit die angestrebte Feuchtigkeitsabsorption
unterbindet. Um bei dem bekannten Filter wenigstens eine einigermaßen befriedigende
Wirkungsweise über einen längeren Zeitraum zu erreichen, müßte das Filter eine in
Strömungsrichtung des Öles große Längenausdehnung besitzen, damit das zu filternde
Öl an möglichst viel Granulat vorbeigeführt wird; angestrebt wird natürlich eher eine
möglichst kompakte Filterbauweise.
[0013] Ein weiterer Widerspruch ergibt sich bei dem bekannten Filter daraus, daß einerseits
das Granulat zur Erzielung einer großen wirksamen Oberfläche möglichst feinkörnig
sein muß, andererseits aber gerade bei einer kleinen Körnung sich der Ölschlamm alsbald
mit dem Granulat vermischt und die Oberfläche, wie eben erläutert, vollständig umschließt.
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kompaktes und einfach aufgebautes
Ölfilter der eingangs beschriebenen Art anzugeben, das eine effiziente und langzeitstabile
Filterung sowohl der Abbrand- und Verbrennungsrückstände einerseits als auch der Wasserbestandteile
andererseits, insbesondere von Lastumschalteröl von Stufenschaltern, gestattet.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 genannten
Merkmale gelöst.
[0016] Das erfindungsgemäße Filter gestattet einerseits gleichzeitig sowohl die herkömmliche
Filterung, d.h. Reinigung von festen Bestandteilen, des Öles als auch seine Trocknung.
Dadurch, daß im gleichen Filter zeitlich zuerst die Ausfilterung von Abbrand- und
Verbrennungsrückständen, sonstigem Abrieb u.ä. erfolgt und erst dann das gefilterte
Öl durch den wasserabsorbierenden Bereich gedrückt wird, ist es unmöglich, daß sich
noch in diesem wasserabsorbierenden Bereich Ölschlamm absetzt, der die Oberfläche
des Absorptionsmaterial verschließen könnte. Da diese Gefahr nicht mehr besteht, kann
beim erfindungsgemäßen Filter die Korngröße eines extra dafür eingesetzten Granulats
ohne Rücksicht auf Ölschlammablagerungen klein gewählt und damit die effektive Absorptionsoberfläche
vergrößert werden.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die innere Kammer zusätzlich
labyrinthartig mit Leitelementen durchsetzt, die, beispielsweise vertikal oder horizontal
angeordnet, den Weg, den das öl durch die innere Kammer bis zur Austrittsöffnung zurücklegen
muß,verlängern und damit die wirksame Absorptionsoberfläche, d.h. die Oberfläche,
die das Öl in der inneren Kammer durchströmt, nochmals vergrößern.
[0018] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden.
[0019] Die Figur 1 zeigt das erfindungsgemäße Filter in einem entsprechenden Filtergehäuse
schematisch in seitlicher Schnittdarstellung.
[0020] Innerhalb des Filtergehäuses 1, das an zwei gegenüberliegenden Seiten in bekannter
Weise Öleinlaß- und -auslaßflansche zur Verbindung mit der Leitung des Ölfiltersystems
besitzt, ist in seinem Ölraum 2 das eigentliche Ölfilter angeordnet und mit einem
Befestigungsbolzen 9 befestigt. Es ist als Hohlzylinder ausgebildet und weist eine
äußere Filterwand 3 mit Öleintrittsöffnungen 5 und eine innere Filterwand 4 mit Ölaustrittsöffnungen
6 auf. Die Stirnseiten sind durch Platten 10 und 11 flüssigkeits- und gasdicht verschlossen.
[0021] Im Inneren des Filters sind konzentrisch eine äußere Filterkammer 7 und eine innere
Filterkammer 8 angeordnet. Die äußere Filterkammer ist mit konventionellem Material
zur Ausfilterung der Abbrand- und Verbrennungsrückstände, beispielsweise mit Filterpapier
in Lamellenanordnung, Glaswolle o.ä. gefüllt.
[0022] Die innere Filterkammer 8 ist mit einem Granulat wasserabsorbierenden Materials,
z.B. Zeolith, gefüllt und mit Leitelementen 12 durchsetzt, die als Scheiben ausgebildet
sind und die innere Filterkammer 8 labyrinthartig durchsetzt.
[0023] Es ist möglich, zusätzlich zwischen den beiden Filterkammern 7, 8 eine öldurchlässige
Wand, Membran o.ä. anzuordnen, die das Durchströmen des Öles ermöglicht und gleichzeitig
die unterschiedlichen Materialien, Granulate o.ä. in den beiden Filterkammern 7, 8
voneinander trennt.
[0024] Ist jedoch beispielsweise die äußere Filterkammer 7 lamellenartig mit Filterpapier
gefüllt, kann diese, in der Zeichnung auch nicht dargestellte, Zwischenwand entfallen.
[0025] Durch die Leitelemente 12, die beispielhaft als ebene, vertikale Scheiben ausgebildet
sind, wird das Öl innerhalb der inneren Filterkammer 8 zwangsgeführt; es legt einen
wesentlich größeren Weg bis zu den Ölaustrittsöffnungen 6 zurück, als der Länge des
Ölfilters entspricht. Dadurch läßt sich die wirksame Oberfläche des Granulates o.
dgl. in der inneren Filterkammer 8, die vom Öl überströmt wird, ohne Vergrößerung
der Filterabmessungen wesentlich erhöhen, was wiederum eine verbesserte Wasserabsorption
gestattet. Natürlich können die Leitelemente im Rahmen der Erfindung auch anders ausgebildet
sein; sie können beispielsweise konzentrische Zylinder, - schalen, -segmente oder
dgl. bilden. Figur 2 zeigt eine solche weitere Ausführungsform des Filters.
[0026] Wesentlich ist ausschließlich die Verlängerung des vom Öl zurückzulegenden Weges.
[0027] Zusammenfassend ist festzustellen, daß dadurch, daß die ausgefilterten Ölrückstände,
die zur Ölschlammbildung führen, zurückgehalten werden, bevor sie das wasserabsorbierende
Filtermaterial schädigen können und gleichzeitig durch die beschriebene Vergrößerung
der Absorptionsoberfläche eine optimale Reinigung des Öles bei geringem Aufwand erreicht
wird.
1. Ölfilter zum Reinigen und Trocknen von Isolieröl, vorzugsweise für Stufenschalter
von Stufentransformatoren, in Form eines Hohlzylinders, wobei das zu filternde Öl
sowohl ein Material zur Ausfilterung fester Bestandteile als auch ein feuchtigkeitsabsorbierendes
Material durchläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ölfilter innerhalb einer äußeren Filterwand (3) in zwei konzentrisch angeordnete
Filterkammern (7, 8) unterteilt ist,
daß das Öl durch Öleintrittsöffnungen (5) in der Mantel-fläche der äußeren Filterwand
(3) radial von außen nach innen durch das Ölfilter gedrückt wird,
daß die innere Filterkammer (8) das feuchtigkeitsabsorbierende Material enthält und
daß in der inneren Filterkammer (8) Leitelemente oder -bleche (12) labyrinthartig
derart angeordnet sind,
daß der Weg des Öles durch die innere Filterkammer (8) verlängert, aber nicht unterbrochen
wird.
2. Ölfilter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als feuchtigkeitsabsorbierende Material in der inneren Filterkammer (8) hygroskopisches
Granulat, insbesondere Zeolith, verwendet wird.