[0001] Die Erfindung betrifft eine Streueinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Es sind Streuvorrichtungen bekannt, bei denen ein trichterförmiger Streugutbehälter
auf die Ladebrücke aufgesetzt ist, von dem das Streugut über eine Streugutfördervorrichtung
der Streugutausbringvorrichtung, insbes. einem Streugutteller zugeführt wird. Des
weiteren sind Behälterstreueinrichtungen der gattungsgemäßen Art bekannt, bei denen
der in der Regel trichterförmige Streugutbehälter am rückwärtigen Ende der Ladebrücke
mit dem Trägerfahrzeug befestigt ist und der Streugutbehälter durch Kippen der Ladebrücke
des Trägerfahrzeuges nach hinten absatzweise gefüllt wird.
[0003] Derartige bekannte Streugutbehälter sind selbständige, von der Ladebrücke des Streufahrzeuges
unabhängige Behälter und haben den Nachteil, daß es zum vollständigen Entleeren des
Behälters erforderlich ist, das gesamte, im Streugutbehälter befindliche Streugut
über die Streugutausbringung zu führen, was erhebliche Zeit erfordert, weil bei herkömmlichen
Streueinrichtungen der Aufbau die gesamte Ladefläche beansprucht und der An- und Abbau
zeitaufwendig ist. Wenn die Ladebrücke für andere Einsatzzwecke rasch benötigt wird,
führt dies dazu, daß das Fahrzeug für diese anderen Zwecke nicht einsatzbereit ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Streueinrichtung mit herkömmlicher Streugutausbringvorrichtung,
z.B. Streutelleranordnung so auszubilden, daß ein Entleeren des Streugutbehälters
unabhängig von dem Befüllungsgrad praktisch ohne Zeitverzögerung möglich ist, und
gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Streueinrichtung nicht beeinflußt wird. Des
weiteren soll die Aufnahmekapazität an Streugut in der Streueinrichtung möglichst
groß sein und gleichzeitig der Schwerpunkt des gefüllten Streugutbehälters möglichst
niedrig liegen. Ferner soll der Einsatz einer Doppelstreukammer auf einfache und wirtschaftliche
Weise vorgesehen werden.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dies mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1
erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Mit der Erfindung wird erreicht, daß das Streugut auf der gesamten Fläche der Ladebrücke
geladen und auf einfache Weise mit geringstem technischem Aufwand direkt von der Ladebrücke
des Fahrzeuges mittels Förderschnecke oder dergleichen nach hinten zur Streugutausbringvorrichtung
(Streuteller) gebracht wird und damit ein extrem großes Ladevolumen über weite Streustrecken
mitgeführt werden kann. Das nicht verbrauchte Streugut kann unabhängig vom Befüllungsgrad
der Ladebrücke praktisch, schnell und einfach ohne wesentliche Zeitverzögerung nach
hinten oder seitlich abgekippt werden, so daß die Streugutkammer bzw. die Ladebrücke
in kürzester Zeit vollständig entleert werden kann, ohne daß das Streugut erst die
Streugutausbringvorrichtung durchlaufen muß, was mit einem erheblichen Zeitaufwand
verbunden wäre, und ohne daß es erforderlich ist, einen Streugutbehälter abzubauen.
Dies stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Streueinrichtungen
dar. Durch die Möglichkeit der extrem schnellen Entleerung der Streugutkammer ist
die Ladebrücke sehr schnell freisetzbar und das Fahrzeug nach kürzesterZeit für andere
Zwecke einsetzbar. Des weiteren ergibt sich durch die Verwendung der Ladebrücke als
Streugutbehälter bzw. die Integrierung des Streugutbehälters in die Ladebrücke, daß
ein eigener und selbständiger Streugutbehälter, wie er bei herkömmlichen Einrichtungen
erforderlich ist, nicht mehr benötigt wird, und daß damit der Schwerpunkt der gesamten
Streueinrichtung mit Streugut extrem tief gelegt werden kann, was für das Fahrverhalten
des Trägerfahrzeuges, gerade im Winterbetrieb, von wesentlicher Bedeutung ist, da
beim Anfahren, beim Abbremsen und beim Kurvenfahren keine oder nur vernachlässigbare
Kippneigungen nach hinten, nach vorne oder zur Seite auftreten können.
[0007] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Streueinrichtung auf einer Seite
der Ladebrücke der einen Bordwand (entweder der rechten oder der linken) zugeordnet
angebracht. Die Streugutkammer kann dabei wahlweise nur einen Bruchteil der Breite
oder die ganze Breite der Ladebrücke einnehmen; in letzterem Fall stellt die gegenüberliegende
Seitenwand der Ladebrücke die andere Seitenwand der Streugutkammer dar.
[0008] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Streueinrichtung mit einer
Zwischenwand versehen, die parallel zur Seitenbordwand der Ladebrücke verläuft und
die dem Ladebrückeninneren zugewandt ist, so daß die Streukammer zwischen diesen beiden
Seitenwänden ausgebildet ist und einen verstellbaren Teil der Ladebrückenbreite einnimmt.
Diese Zwischenwand kann mit dem Boden des Streugutbehälters fest verbunden sein, sie
kann jedoch auch auf dem Boden der Ladebrücke nach Art einer Schublade verschiebbar
ausgebildet sein, so daß mit der Änderung der Breite der Streukammer im umgekehrten
Verhältnis auch die Breite des restlichen Teiles der Ladebrücke variiert werden kann.
[0009] Das Entleeren der Ladebrücke bzw. des Volumens der Ladebrücke, das durch die Zwischenwand
von der Streugutkammer getrennt ist, geschieht in der Weise, daß die entsprechende
Bordwand abgeklappt und die Ladebrücke um ihre Längsachse gekippt wird, so daß das
auf der Ladebrücke befindliche Material wahlweise vollständig oder teilweise über
die volle Länge der Ladebrücke abgekippt werden kann. Ein derartiges Abkippen des
Materiales kann auch durch Kippen der Ladebrücke nach hinten erfolgen, wenn die mit
der Rückseite des Streugutbehälters verbundene Ersatzbordwand, die den übrigen Teil
der Ladebrücke nach hinten abschließt, entfernt wird.
[0010] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Streugutkammer selbst so
ausgebildet, daß ihre Seitenwand einen Wandteil besitzt, der unmittelbar am Boden
der Streugutkammer bzw. an der Bodenwand der Ladebrücke schwenkbar befestigt ist,
und der geöffnet, z.B. abgeklappt werden kann, so daß das Material aus der Streugutkammer
bei abgeklappter Bordwand abgegeben werden kann, wenn die Ladebrücke um ihre Mittenlängsachse
entsprechend gekippt wird. Damit ist dann ein vollständiges Entleeren der Streugutkammer
in kürzester Zeit möglich, ohne daß das Streugut die Streugutausbringvorrichtung durchlaufen
muß. Ein derartiges Entleeren der Streugutkammer ist erforderlich, wenn die Streueinrichtung
von der Ladebrücke abgebaut werden soll, oder die Ladebrücke bzw. das Trägerfahrzeug
voll zu anderen Zwecken benötigt wird.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, auf der Ladebrücke eine
Doppelkammer-Streuguteinrichtung vorzusehen, nämlich zwei nebeneinander angeordnete
Streueinrichtungen. Hierbei sind die beiden Streugutkammern seitlich aneinandergesetzt,
wobei die offene Seite der linken Kammer durch die Seitenwand der rechten Kammer und
die rechte Kammer durch die rechte Bordwand der Ladebrücke begrenzt wird, oder umgekehrt.
Bei derartigen Doppelkammern nimmt in der Regel die eine Kammer Streusalz und die
andere Kammer Split, Sand oder dergl. auf, wobei die Splitkammer üblicherweise im
Volumen wesentlich größer ist als die Salzkammer. Beide Kammern haben bei allen Ausführungsformen
getrennte Förderschnecken, haben jedoch vorzugsweise an Stelle von zwei unabhängigen
Streutellern einen gemeinsamen Streuteller, wobei dann von den Austrittsöffnungen
der beiden Streugutkammern weg jeweils eine Rutsche, Schütte oder dergl. zur Gutaufnahmevorrichtung
des gemeinsamen Streutellers gerichtet ist. Diese Gutaufnahmevorrichtung ist so ausgebildet,
daß ein Kippen der Ladebrücke mit den beiden Streugutkammern die Funktionsweise nicht
beeinflußt, hierzu können die Rutschen- oder Schüttenteile zueinander verschiebbar,
z.B. teleskopförmig ausgebildet sein, um einen Ausgleich durch die unterschiedlichen
Höhenlagen beim Kippen zu erreichen. Stattdessen können jedoch eine oder beide Kammern
auch jeweils eine Bandfördervorrichtung zur Materialabgabe an den Streuteller aufweisen.
[0012] Die Streugutausbringvorrichtung bzw. der Streuteller ist im Falle einer Ausführungsform
der Erfindung an der Rückwand der Streuguteinrichtung bzw. am Boden oder Rahmen der
Ladebrücke befestigt. Die Anordnung ist dabei so gewählt, daß die Verbindung mit der
Halterung der Streutellers schwenkbar ausgebildet ist, derart, daß bei einem Kippen
der Ladebrücke Schaft und Streuteller ihre Arbeitsposition beibehalten, nämlich die
feste Zuordnung zum Fahrzeugrahmen bzw. Ebene des Streutellers parallel zum Boden.
Dies macht eine entsprechende Führung des Streutellerschaftes relativ zur Ladebrücke
bzw. eine Gelenkaufhängung des Streutellers an der Ladebrücke sowie gleichzeitig eine
feste Verbindung des Streutellerschirmes mit dem Fahrzugrahmen erforderlich. Bei einer
anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Streuteller am stationären Rahmen des
Fahrzeuges so befestigt, daß er seine Position unabhängig vom Verschwenken bzw. Kippen
der Ladebrücke unverändert beibehält. Hierzu ist der Streuteller mit seiner Halterung
am stationären Rahmen des Fahrzeuges so befestigt, daß er auf einfache Weise gelöst
werden kann, z. B. über eine Steckverbindung mit Verriegelung.
[0013] Die Streueinrichtung mit Streuteller wird nur während der Wintermonate benötigt,
in der übrigen Zeit des Jahres wird die gesamte Einrichtung mit Streuteller vom Fahrzeug
abgenommen und gelagert. Hierfür wird ein an sich bekanntes, auf Rädern laufendes
Transportgestell verwendet, das an mindestens zwei Stellen der Streueinrichtung angreift
und die Streueinrichtung, die durch Schnellverschlüsse mit dem Fahrzeugrahmen bzw.
der Ladebrücke verbunden ist, anhebt und vom Fahrzeug entfernt. Zur einfacheren Lagerung
oder auch für einen anderweitigen Betrieb am Fahrzeug ist der Streuteller vorzugsweise
so ausgebildet, daß er nach oben klappbar oder von der Streueinrichtung auf einfache
Weise lösbar ausgebildet ist. Bei einer Ausführung, bei der der Streuteller bzw. das
Streuteil nach oben klappbar ist, ist die Anordnung so gewählt, daß ein Hochschwenken
des Schaftes mit Streuteller um den Schwenkpunkt G in einer Ebene parallel zur Ebene
der Rückwand vorgenommen wird, so daß in diesem Fall die Streueinrichtung nicht abgebaut
werden muß.
[0014] Mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, an der rückseitigen
Ersatzbordwand eine trichterförmige Austrittsöffnung vorzusehen, die von Hand oder
durch Fernbedienung verschließbar ist und die zur gezielten Materialabgabe geeignet
ist, z.B. zum Absetzen von Split in kleineren, portionierten Haufen, z.B. auch zum
Befüllen von Streugutkästen am Straßenrand.
[0015] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Endansicht einer Behälterstreueinrichtung nach der Erfindung, teilweise
im Schnitt,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 1,
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Behälterstreueinrichtung nach Fig. 1 in nach
links nachfüllender oder abkippender Position,
Fig. 4 die Behälterstreueinrichtung nach Fig. 1 in schematischer Darstellung in nach
rechts abkippender Position,
Fig. 5 eine andere Ausführung der Behälterstreueinrichtung mit Doppelkammer,
Fig. 6 eine Doppelkammer-Behälterstreueinrichtung in gegenüber Fig. 5 abgeänderter
Ausführungsform,
Fig. 7 die Ausführungsform nach Fig. 6 in nach links nachfüllender oder abkippender
Position,
Fig. 8 die Behälterstreueinrichtung nach Fig. 6 in weiterer abgeänderter Ausführungsform,
Fig. 9 eine andere Ausführungsform einer Doppelkammer-Behälterstreueinrichtung in
nach links abkippender Position aus der linken Kammer,
Fig. 10 die Ausführungsform nach Fig. 9 in nach rechts abkippender Position aus der
rechten Kammer
Fig. 11 in schematischer Darstellung eine verschiebbare Zwischenwand für eine Doppelkammer,
Fig. 12 eine schematische Darstellung einer Auslaßöffnung in seitlicher Ansicht, und
Fig. 13 die Auslaßöffnung nach Fig. 12 in Vorderansicht.
[0016] Mit 1 ist eine Ladebrücke eines (nicht dargestellten) Trägerfahrzeuges bezeichnet,
die mit einem Kipprahmen 2 befestigt ist. Der Boden der Ladebrücke ist mit 3, die
seitlichen Bordwände sind mit 4 und 5 bezeichnet. Die vordere, dem Fahrhaus zugewandte
Bordwand 6 verbindet die beiden Seitenbordwände 4 und 5 miteinander; die Bordrückwand
ist entfernt.
[0017] Die Streueinrichtung besteht aus der Streugutkammer 9, der Streugutfördervorrichtung
18 und der Streugutausbringvorrichtung 21 mit Streuteller 22. Die Streugutkammer ist
ein kastenförmiger, oben offener Behälter mit einer abgewinkelten Seitenwand 10, 11,
12, einer Bodenwand 13, einer der Behälterwand 10, 11, 12 gegenüberliegenden Seitenwand
14, die die Bordwand 5 sein kann, einer vorderen Stirnwand 15 und einer hinteren Stirnwand
16. Die Seitenwand 14 legt das Volumen der Streugutkammer 9 innerhalb des Ladevolumens
der Ladebrücke fest. Die Rückseite der Ladebrücke 3, 4, 5 ist in der Ebene der Rückwand
16 der Streugutkammer durch einen Wandabschnitt 17 von der Rückwand 16 bis zur Bordwand
5 verlängert, so daß die beiden Wände 16 und 17 die Ladebrücke nach hinten vollständig
abschließen. Der Wandabschnitt 17 (Ersatzrückwand) ist mit der Rückwand 16 der Streugutkammer
und mit der Seitenbordwand 5 lösbar verbunden. Innerhalb der Streugutkammer 9 ist
eine Streugutfördervorrichtung 18 in Form einer Förderschnecke angeordnet, deren Achsrichtung
und Förderrichtung parallel zur Mittenlängsachse L der Ladebrücke verläuft. Diese
Förderschnecke 18 fördert das in der Streugutkammer 9 befindliche Streugut nach rückwärts
zu dem der Förderschnecke zugeordneten Streugutaustritt 19, an den sich eine Rutsche,
Schütte oder dergl. 20 anschließt, die das Streugut an die Streugutausbringvorrichtung
21 abgibt, die aus dem rotierenden Streuteller 22, der Haltevorrichtung 23, die z.B.
an der Rückwand 16 oder an der Ladebrücke 1 befestigt ist, und einer Streugutaufnahme
24 besteht, in die das Streugut aus der Rutsche 20 aufgenommen und unmittelbar auf
den Streuteller 22 abgegeben wird.
[0018] Mit 25 ist eine Hubvorrichtung schematisch dargestellt, die vorzugsweise ein Hubzylinder
ist, dessen Hubarm 26 mit dem Rahmen 2 der Ladebrücke 3 an deren Mittenlängsachse
L verbunden ist, und die auf dem Fahrzeugrahmen abgestützt ist. Durch Ausfahren und
Einziehen des Hubzylinders 25 wird die Ladebrücke um die Kippachse L' oder L" gekippt,
so daß die Ladebrücke entweder nach links oder nach rechts entleert werden kann. Bei
einem Abkippen nach links wird die linke Kippstelle L", bei einem Abkippen nach rechts
die rechte Kippstelle L' verriegelt. Des weiteren ist die Ladebrücke 3 auch wahlweise
nach hinten (um die Querachse Q-Q) kippbar, so daß ein Entleeren der Ladebrücke auch
über die Rückseite möglich ist, wenn die Rückwände 16 und 17 entfernt werden.
[0019] Das Kippen der Ladebrücke nach links ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Dieser
Kippvorgang wird durchgeführt, wenn die Ladebrücke vollständig entleert oder aber
für das laufende Ausbringen des Streugutes aus der Streugutkammer Streugutmaterial
aus der Ladebrücke in die Streugutkammer absatzweise nachgefüllt werden muß. Damit
hierbei der Streuteller seine vertikale Lage beibehält, ist seine Halterung an der
Rückwand der Streukammer bzw. an der Ladebrücke gelenkig bei G befestigt (in Fig.
1 angedeutet) und gleichzeitig der Streutellerschirm 22' über eine Haltestange 28
oder dergl. fest mit dem Fahrzeugrahmen (schematisch mit 29 angedeutet) verbunden,
so daß die gesamte Streugutausbringvorrichtung 21 (mit Streuteller 22, Haltevorrichtung
23 und Streugutaufnahme 24) ihre Position relativ zum Fahrzeugrahmen beibehält und
die Kippbewegung der Ladebrücke 1 ausgleichen kann. Auf diese Weise wird erreicht,
daß der Streuteller 22 stets unabhängig von der Neigung der Ladebrücke Streugut in
einer gleichbleibenden Ebene parallel zur Bodenebene ausbringt. In Fig. 1 ist der
hochgeklappte Streuteil 21 - 24 gestrichelt angedeutet. Zum Hochklappen wird dabei
die Haltestange 28 vom Streuteller 22' gelöst und in der hochgeklappten Stellung wird
der Schaft 23 bzw. der Streuteller 22 verriegelt.
[0020] Bei einer anderen Ausführungsform der Anbringung der Streugutausbringvorrichtung
21 ist die Halterung 23 nicht mit der Ladebrücke bzw. der Rückwand der Streukammer
9 gelenkig befestigt, sondern fest mit dem Fahrzeugrahmen verbunden, z.B. auf den
Fahrzeugrahmen 29 aufgesteckt und durch eine Verriegelung gesperrt, so daß beim Abnehmen
der Streuguteinrichtung von der Ladebrücke 1 die Streugutausbringvorrichtung 21 lediglich
vom Rahmen gelöst wird und, da alle übrigen Verbindungen, z.B. elektrische und hydraulische
Verbindungen zum Streuteller mit der übrigen Streuguteinrichtung fest verbunden sind,
die Streuguteinrichtung als Gesamteinheit erhalten bleibt. Streugutteller und Streugutaufnahmevorrichtung
können dabei bei allen Ausführungsformen der Erfindung so ausgebildet sein, daß sie
nach oben geschwenkt werden können, wodurch zum Verstauen der Streuguteinrichtung
keine nach unten über den Boden der Einrichtung hinausstehenden Teile mehr vorhanden
sind, zumal die Rutsche bzw. Schütte 20 ebenfalls abnehmbar ausgebildet sein kann.
[0021] In Fig. 4 ist ein Kippen der Ladebrücke nach rechts schematisch dargestellt. Dieser
Vorgang wird erforderlich, wenn die gesamte Ladebrücke so rasch wie möglich entleert
werden soll und das Fahrzeug für einen anderen Zweck einzusetzen ist. In diesem Fall
wird die rechte Bordwand 5 der Ladebrücke geöffnet und die Ladebrücke mittig angehoben
sowie um die Kippachse 27 gekippt, so daß das gesamte auf der Ladebrücke befindliche
Material M nach rechts abgekippt werden kann.
[0022] Bei der schematischen Darstellung nach Fig. 5 ist die Streueinrichtung in Form einer
Doppelkammereinrichtung mit den Kammern 9 und 30 vorgesehen. Jede der beiden Kammern
weist hierbei eine getrennte Förderschnecke 18, 31, sowie getrennte Rutschen 20, 32
auf, die in eine gemeinsame Streugutaufnahmevorrichtung 33 gerichtet sind, von der
das Streugut auf den gemeinsamen Streuteller 34 abgegeben wird. Der Streuteller 34
ist über eine schematisch angedeutete Halterung 35 mit dem Fahrzeugrahmen lösbar verbunden,
so daß ein Kippen der Ladebrücke ohne Einfluß auf die Position des Streutellers bleibt.
Dabei ist der Streuteller mit der Streueinrichtung über elektrische und hydraulische
Leitungen (nicht dargestellt) verbunden, so daß er im Bedarfsfall vom Fahrzeugrahmen
gelöst und dann zusammen mit der gesamten Streueinrichtung abgenommen wird. Die Kammern
9 und 30 sind durch eine gemeinsame Zwischenwand 36 voneinander getrennt, die als
feste Zwischenwand eingebaut oder auch beweglich angeordnet sein kann, um die Volumina
der beiden Kammern 9 und 30 zu verändern. Die Förderschnecken 18 und 31 sind entweder
gemeinsam und mit unterschiedlicher Übersetzung, oder aber getrennt voneinander angetrieben,
und die Förderleistung der Förderschnecken ist der jeweils gewünschten Ausbringmenge
aus den Rutschen 20 und 32 anpaßbar. Auf der Ladebrücke 1 verbleibt zwischen Kammer
30 und rechter Bordwand 5 ein Raum 37, der für beliebige andere Zwecke verwendet werden
kann; die Kammern 9 und 30 können jedoch erforderlichenfalls gemeinsam auch das gesamte
Volumen der Ladebrücke 1 einnehmen, so daß das freie Volumen 37 entfällt. Die Kammern
9 und 30 sind zur Aufnahme unterschiedlicher Materialien, z. B. von Salz und Split,
auf einer einzigen Ladebrücke ausgelegt; dabei ist das Volumen der Kammer, die zur
Aufnahme von Split bestimmt ist, wesentlich größer als das Volumen der Streusalz aufnehmenden
Kammer.
[0023] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 6 und 7 ist die Anordnung der Doppelkammer
so gewählt, daß zwei Streueinrichtungen nebeneinander auf der Ladebrücke angeordnet
sind. Hierbei sind die beiden Streukammern als völlig selbständige und voneinander
unabhängige Kammern ausgebildet und die beiden Kammern als getrennte Kammern unmittelbar
aneinander gesetzt. Wie bei der Ausführungsform nach Fig. 5 gehen von den beiden Kammern
Rutschen oder dergleichen Streugutausbringvorrichtungen aus, die das ausgebrachte
Streugut über die Streugutaufnahmevorrichtungen dem Streuteller zuführen. Bei der
Ausführungsform nach den Figuren 6 und 7 ist der Streuteller 21 mit seiner Halterung
23 entsprechend wie in Fig. 1 dargestellt mit der Rückwand der Streukammer 9 oder
wahlweise mit der hinteren Begrenzung der Ladebrücke schwenkbar befestigt und zur
Aufrechterhaltung der Position über eine Haltestange mit dem Fahrzeugrahmen verbunden.
Wie Fig. 7 zeigt, sind die auf die gemeinsame Streugutaufnahmevorrichtung gerichteten
Rutschen 39 und 42 zweiteilig bzw. mehrteilig ausgebildet. Die beiden Teile 40, 41
sowie 43, 44 jeder Rutsche 39, 42 sind so ausgelegt, daß sie beim Kippen der Ladebrücke
teleskopförmig ineinander geschoben werden, so daß ein einwandfreies Abgeben des Streugutes
in die Streugutaufnahmevorrichtung auch beim Kippen der Ladebrücke sichergestellt
ist. Jede der beiden Rutschen, Schütten oder dergleichen 39, 42 kann dabei auch aus
vielen Elementen zusammengesetzt sein, die ineinander verschiebbar ausgebildet sind,
so daß je nach der Neigung der gekippten Ladebrücke die Rutschen oder dergleichen
39, 42 sich entscprechend verlängern oder verkürzen. Anstelle derartiger teleskopförmig
ausgebildeter Rutschen oder Schütten können auch elastische, z. B. ziehharmonikaartig
geformte Rohre, biegsame Schlauchleitungen oder dergleichen vorgesehen sein, die die
Übergabe des Streugutes von den Kammern in die Streugutaufnahmevorrichtung sicherstellen.
[0024] Die Abgabe des Streugutes von den Kammern an die Streugutaufnahmevorrichtung kann
jedoch auch in der in Fig. 8 schematisch dargestellten Weise vorgenommen werden, nämlich
über ein Förderband 45, das unmittelbar unterhalb der Streugutaustrittsöffnung der
jeweiligen Kammer angeordnet und dessen abgabeseitiges Ende der Streugutaufnahmevorrichtung
zugeordnet ist. Das Förderband 45 ist mit der Ladebrücke verbunden und nimmt beim
Kippen der Ladebrücke eine entsprechend geneigte Position ein. Ein solches Förderband
45 kann wahlweise auch bei den vorausgehenden Ausführungsformen vorgesehen sein, bei
Doppelkammern kann jede der Kammern mit einem getrennten Förderband versehen sein;
wahlweise kann das Förderband, wie in Fig. 8 dargestellt, der Kammer zugeordnet sein,
die von der Streugutaufnahmevorrichtung weiter entfernt ist, während in der anderen
Kammer eine Rutsche nach den vorausgehenden Ausführungsbeispielen Verwendung findet.
[0025] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 ist die Doppelkammeranordnung 9, 38 so ausgebildet,
daß in der linken Streugutkammer 9 der untere Wandabschnitt 46, der dem festen Wandabschnitt
12 nach Fig. 1 entspricht, schwenkbar bei 47 ausgebildet ist, so daß der Wandabschnitt
12 von dem Wandabschnitt 46 weg abklappbar ist, damit eine Öffnung 48 entsteht, durch
die das in der Streugutkammer 9 befindliche Material über die abgeklappte Wand 46
hinweg nach außen abgegeben werden kann. Damit ist eine Entleerung der Streugutkammer
9 auch in kürzester Zeit möglich, ohne daß das Streugut über die Förderschnecke zeitaufwendig
ausgebracht werden muß.
[0026] Ein Abkippen des Streugutes in der zweiten Streugutkammer 38 ist schematisch in Fig.
10 dargestellt. Ähnlich wie bei der Ausführung nach Fig. 4 wird hier zum Entleeren
des Streugutbehälters 38 die rechte Bordwand 5 abgeklappt und die Ladebrücke nach
rechts um die Kippachse 27 gekippt, so daß der Streugutbehälter 38 gezielt und schnell
entleert werden kann.
[0027] Bei der Ausführung einer Doppelkammer, die schematisch in Fig. 11 dargestellt ist,
sind die beiden Streugutkammern 9 und 38 einer Doppelkammer so ausgebildet, daß eine
gemeinsame Zwischenwand 49 vorgesehen ist, die, wie durch Pfeil 50 angedeutet, nach
links oder rechts verstellbar ist, um die Kapazität der beiden Kammern 9 und 38 in
Abhängigkeit voneinander zu verändern. Die Zwischenwand 49 ist dabei mit einer Bodenplatte
51 fest verbunden, die mit dem jeweiligen Boden der Kammern 9 und 38 verstellbar befestigt
ist.
[0028] Wie in den Figuren 12 und 13 schematisch angedeutet, ist die Rückwand der Streugutkammer-(n)in
einer speziellen Ausführungsform so ausgebildet, daß an eine Außenwand der Streugutkammer,
z.B. die Rückwand 16 oder an die Ersatzbordwand 17 ein Austrittsstutzen 52, z.B. ein
Trichter, angesetzt ist, durch den das in der Streugutkammer befindliche Streumaterial
in Pfeilrichtung 53 nach außen abgegeben werden kann. Dies geschieht beispielsweise
zum gezielten und portionierten Absetzen von Split, Sand oder dergl. in Form von Einzelhaufen,
z.B. am Straßenrand, zum Füllen von Sandkästen usw. Die Öffnung 54 der Behälterwand
wird dabei z.B. unmittelbar von Hand durch Schieber oder von der Fahrerkabine aus
durch Fernbedienung gesteuert gezielt geöffnet und wieder geschlossen.
[0029] Der Förderschnecke 18 bzw. jeder Förderschnecke 18 und 31 kann eine an sich bekannte
Streugutlockerungsvorrichtung 55 in Form einer Rührwelle oder dergleichen zugeordnet
sein, die aus einer rotierenden Achse mit radial nach außen verlaufenden Flügeln,
Fingern oder dergl. besteht, welche in das Streugut innerhalb der Streugutkammer(n)
einwirken und der Förderschnecke zuarbeiten.
1. An bzw. auf einem Trägerfahrzeug befestigte Streueinrichtung mit einem Streugutbehälter
zum Ausbringen von körnigem oder pulverförmigem Streugut, mit einer im Streugutbehälter
angeordneten, angetriebenen Streugutfördervorrichtung und mit einer unterhalb der
Fördervorrichtung am Streugutbehälter befestigten Streugutausbringvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß
a) der Streugutbehälter als Streugutkammer (9, 38) ausgebildet auf die Ladebrücke
(1) aufgesetzt und mit ihr parallel zu ihrer Längsachse (L) verbunden, und von der
vorderen und einer seitlichen Bordwand (6, 4) umschlossen sowie mit diesen beiden
Bordwänden und mit dem Ladebrückenboden (3) befestigt ist,
b) die Achse der Streugutfördervorrichtung (18; 31), insbes. Förderschnecke(n), parallel
zur Längsachse (L) der Ladebrücke (1) in der Streugutkammer (9, 38) so angeordnet
ist, daß sie das Streugut in Richtung der Längsachse der Ladebrücke nach hinten zur
Streugutausbringvorrichtung (21), insbes. an einen Streuteller (22, 34) fördert, und
c) die Streugutkammer (9, 38) zusammen mit der Ladebrücke (1) um die Längsachse (L)
der Ladebrücke schwenkbar bzw. seitlich kippbar angeordnet ist, derart, daß das Streugut
der Streugutfördervorrichtung, insbesondere der Förderschnecke(n) (18, 31) nach Bedarf
in Stufen zugeführt wird.
2. Streueinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streugutkammer
(9, 38) zum Inneren der Ladebrücke (1) hin offen ist, so daß die Streugutkammer sich
in die Ladebrücke fortsetzt und damit die gesamte Ladebrücke als Streugutkammer nutzbar
ist.
3. Streueinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streugutkammer
(9, 38) auf der dem Inneren der Ladebrücke (1) zugeordneten Seite durch eine parallel
zur Längsachse der Ladebrücke angeordnete Zwischenwand (14) abgeschlossen ist, die
mit dem Boden (3) sowie der Vorder- und Rückwand (15, 16) der Streugutkammer (9, 38)
verbunden ist und die Begrenzung der Streugutkammer bildet.
4. Streueinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwand
(14) um eine Achse parallel zur Längsachse der Ladebrücke (1) und zur vertikalen Ebene
verschiebbar und/oder kippbar ausgebildet, und vorzugsweise als in der Ladebrücke
(1) angeordneter einteiliger Einsatz ausgebildet ist.
5. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streugutkammer (9, 38) als Doppelkammer ausgebildet ist, deren eine Teilkammer (9)
zwischen linker, der linken Bordwand zugeordneter Kammerwand und Zwischenwand, und
die andere Teilkammer (38) zwischen rechter, der rechten Bordwand zugeordneter Kammerwand
und Zwischenwand ausgebildet ist, und daß die Zwischenwand (49) verschiebbar ausgebildet
ist, wobei durch Verschiebung dieser Zwischenwand das Volumen der einen Kammer vergrößert
und entsprechend das Volumen der anderen Kammer verkleinert wird.
6. Streueinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil
der Elemente der Streugutausbringvorrichtung (21) sowohl in der linken als in der
rechten Kammer (9, 38) vorgesehen ist, und daß je eine Streugutübergabevorrichtung
von den Böden beider Kammern zum gemeinsamen Streuteller (21) geführt ist.
7. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
der jeweiligen Bordseitenwand zugeordnete Streugutkammerwand (11, 46) zweiteilig ausgebildet
ist, daß ein unterer Teil (46) der Wand am Boden der Streugutkammer scharnierartig
(47) angelenkt ist, und daß dieser untere Teil vom oberen, feststehenden Wandteil
(11) nach außen abklappbar oder als Schieber ausgebildet ist, wobei der untere bewegliche
Wandteil mit dem oberen, festen Wandteil abdichtend verbunden ist.
8. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
einer Rückwand (16) der Ladebrücke (3) eine Öffnung (54)mit daran anschließender trichterförmiger
Gutübergabevorrichtung (52) vorgesehen ist, die verschließbar ausgebildet ist, und
daß die Gutübergabevorrichtung die Form einer Rutsche, Schütte, eines Trichters oder
einer Bandfördervorrichtung hat, wobei die Rutsche, die Schütte oder der Trichter
aus teleskopartig ineinander bzw. übereinander verschiebbaren Einzelelementen bestehen
kann.
9. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Streuteller (34) am Fahrzeugrahmen befestigt und beim Kippen der Ladebrücke ortsfest
angeordnet ist.
10. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
bzw. jder Förderschnecke (18; 31) der Streugutkammer (9; 38) eine Materialrührvorrichtung
(55) in Form einer umlaufenden Welle mit daran befestigten radialen Flügeln, Fingern
oder dergl. vorgesehen ist.
11. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Streuteil (21 - 24) um eine Gelenkstelle (G) um etwa 180° in der Ebene parallel
zur Ebene der Rückwand hochschwenkbar bzw. hochklappbar angeordnet und in dieser hochgeschwenkten
Stellung verriegelbar ist.