[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 6.
[0002] Ein solches Verfahren ist sowohl aus der FR-A-2 340 149 als auch aus der EP-A-0 267
357 bekannt. Im ersten Fall handelt es sich um die Beschickung einer Schweissmaschine,
im zweiten Fall um die einer Stanzmaschine. Bei der Konstruktion nach der FR-A-wurde
das Band zu Beginn des Betriebes vom Coil manuell abgezogen und, ebenso manuell, durch
eine Verdrehstrecke geführt, wobei ein Handhebel zum Verdrehen eines Führungsrollenpaares
vorgesehen war. Nach Durchgang durch ein weiteres Führungsrollenpaar folgte eine Schere
und eine Anschweissmaschine, durch die aufeinanderfolgende Bandenden aneinander geschweisst
werden konnten, um ein neuerliches Einfädeln in die Bearbeitungsmaschine zu vermeiden.
Erst dann folgte ein Paar von angetriebenen Einzugwalzen, die in der Folge eine automatisierte
Weiterleitung des Bandes ermöglichten.
[0003] Demgegenüber wies die Konstruktion nach der genannten EP-A- bereits einen höheren
Grad an Automatisierung auf, da im Anschluss an den in einer Kassette befindlichen
Coil eine Abzieh- und Verdrehstrecke vorgesehen waren. Durch diese liess sich das
aus der Coilkassette vorstehende Bandende ergreifen und ein Stück vorziehen, bis es
von den Klemmen eines Verdrehmechanismus ergriffen werden konnte, der das Band, unter
weiterem Vorziehen, um seine Bandlängsachse um 90 verdrehte. Da nun aber die aus der
Kassette vorstehende Bandlänge unterschiedlich und manchmal sehr kurz sein konnte,
war oftmals ein mehrmaliges Nachgreifen der Vorrichtung erforderlich. Dies machte
die Steuerung aufwendig und verlangsamte den Beschickungsprozess.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Beschickungsvorgang schneller und sicherer
zu machen und eine einfache Automatik zu ermöglichen, die einen Handbetrieb zumindest
weitgehend überflüssig macht. Dieses Ziel wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 6 erreicht.
[0005] Zwar ist aus der US-A-3 834 204 eine Beschikkungsanordnung bekannt, die ohne Verdrehung
des Bandes auszukommen versucht. Dabei müssen allerdings all jene Nachteile in Kauf
genommen werden, die in der schon erwähnten EP-A-O 267 357 geschildert werden und
durch eine senkrechte Lage der Achse des Coils behoben werden. Bei der US-A-3 834
204 ist nämlich die Coilachse notwendigerweise horizontal angeordnet, weil sie - ohne
Verdrehung - in gleicher Ausrichtung liegt, wie die Ebene des bandförmigen Materiales,
das horizontal durch die Richtmaschine einer Bearbeitungsmaschine zugeführt werden
muss.
[0006] Wenn das Band dabei einmal die Einzugwalzen dieser Richtmaschine erreicht hatte,
so sollte - nach der Darstellung in dieser US-A-3 834 204 - eine Synchronisierung
im Sinne einer gleichmässigen Verteilung der Spannung des Bandes erfolgen. Dies bedeutet
aber, dass eine Sychronisierung so lange nicht gewährleistet sein konnte, als es an
einer Spannungsbelastung zwischen Abzugwalzenpaar und Einzugwalzenpaar mangelte. Nun
drehen elektrische Motoren normalerweise mit einer höheren Geschwindigkeit, wenn sie
nicht belastet werden, weshalb bei der bekannten Anordnung das Einzugwalzenpaar beim
Erfassen des Bandanfanges auf das Band in unerwünschter Weise einen plötzlichen Ruck
ausübte, der sogar zum Durchrutschen und zum Misslingen des Beschickungsvorganges
führen konnte. Hatte hingegen das Einzugwalzenpaar aus irgendeinem Grunde eine geringere
Geschwindigkeit als das Abzugwalzenpaar, so bildete sich zwangsläufig eine Bandschlaufe
mit der Gefahr des Entstehens eines "Bandsalates".
[0007] Selbstverständlich sind Synchronisierungsanordnungen grundsätzlich bekannt, wie auch
die US-A-4 047 416 eine solche - allerdings nur zwischen dem Ausgangsende der Richtmaschine
und der nachfolgenden Presse, nicht aber zwischen Abzugwalzenpaar und Einzugwalzenpaar
- vorschlägt.
[0008] Neben der Lösung der oben umrissenen Aufgabe ergab sich als zusätzlicher, vorteilhafter
Effekt, dass, wie sich erwies, das so abgezogene bandförmige Material weniger innere
Spannungen besass, wodurch auch die Qualität der Produkte verbessert wurde.
[0009] Um die Zuführung des bandförmigen Materiales zur Abziehstrecke, unabhängig vom Anfangsdurchmesser
des Coils, zu sichern, wird vorteilhaft von den Merkmalen des Anspruches 2 Gebrauch
gemacht, da durch den weiteren Antrieb bzw. das Abzugrollenpaar eine vorbestimmte
Ablieferungsstelle an die Abziehstrecke gewährleistet ist.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
zeichnet sich durch die Merkmale des Anspruches 6 aus.
[0011] Bevorzugt sind die Merkmale des Anspruches 9 vorgesehen. Zwar sind dessen zwingende
Merkmale auch unabhängig vom erfindungsgemässen Verfahren und der erfindungsgemässen
Vorrichtung von Vorteil, weil dadurch gesichert wird, dass das in der Bearbeitungsmaschine
befindliche Werkzeug, insbesondere im Fall von Störungen, bzw. zwecks Einbau eines
anderen Werkzeugs, rasch ausgebaut werden kann, sowie dass nach dem Abschneiden des
Bandes gegebenenfalls keine weitere Auslaufperiode für die Bearbeitungsmaschine erforderlich
ist, um einen Bandrest aufzuarbeiten. Solch ein Bandrest wird durch das unmittelbar
im Bereiche der Maschine vorgenommene Abschneiden vermieden. Das Ende der Bearbeitung
und eine neuerliche Beschickung werden aber beschleunigt, wenn auch die Fakultativmerkmale
vorgesehen werden.
[0012] Ein weiterer, allenfalls auch unabhängig vom erfindungsgemässen Verfahren und der
Vorrichtung nach Anspruch 6 vorteilhafter Gedanke findet sich in Anspruch 10. Durch
die Kombination einer Schlaufenstrecke mit der Abzieh- und Verdreheinrichtung an einem
Ort wird einerseits Platz gespart, da doch beide Vorrichtungen im allgemeinen sowieso
nicht gleichzeitig betrieben werden, wobei die Schlaufenstrecke nach dem Verdrehen
des Bandanfanges andererseits dafür sorgt, dass die nachfolgenden Bandlängen automatisch,
und vor allem spannungsfrei (!), um 90 um die Bandlängsachse verdreht werden.
[0013] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von an Hand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispielen. Die Figuren zeigen je
einen schematischen Querschnitt durch:
Fig.1 eine Abrollstation von einem Coil bandförmigen Materials mit ihrer Steuerung
und Regelung, sowie einen dieser nachgeschalteten Geräteträger und eine Richtmaschine
(von links nach rechts gesehen);
Fig.2 eine kombinierte Verdreh- und Schlaufenstrecke mit Abzugrolle, Schere und Zentriereinrichtung
mit Einführung des bandförmigen Materials in eine Bearbeitungsmaschine z.B. eine Hochfrequenzstanzmaschine;
Fig.3 den Bereich der Bearbeitungsmaschine selbst.
[0014] Gemäss Fig.1 ist eine Abrollstation 1 für einen auf einer Hebeeinrichtung 3 gelagerten
Coil 2 vorgesehen. Die Einzelheiten der Hebeeinrichtung 3 und ihre Steuerung sind
der Patentanmeldung "Verfahren zum Beschicken einer Bearbeitungsmaschine mit einem
Feinzentrierschritt und Vorrichtung hiefür" derselben Anmelderin vom gleichen Tag
zu entnehmen, deren Inhalt hiemit als geoffenbart gilt.
[0015] Das am Coil 2 aufgewickelte, bandförmige Material 4 liegt, entsprechend der Coilachse
5, in einer senkrechten Ebene und wird zunächst durch Führungsrollen 6 an beiden Kanten
geführt, wenn es durch Antrieb eines an der Abrollstation 1 vorgesehenen Drehtellers
7 mit Hilfe eines Motors 8 abgerollt wird.
[0016] Der Abrollstation 1 unmittelbar nachgeschaltet ist ein Paar Abzugrollen 9, die parallel
zur Zeichenebene hintereinander liegen. Diesem Abzugrollenpaar 9 ist ein Antriebsmotor
10 an einer Konsole 11 zugeordnet, die an einem Ständer 12 befestigt ist.
[0017] Damit befindet sich das Abzugrollenpaar 9 in unmittelbarer Nähe des Coils 2 bzw.
im Umfangsbereich des Coils, so dass bei Betätigung eines für ihn vorgesehenen, später
noch beschriebenen Antriebes 8 auch die automatische Übergabe des Bandanfanges vom
Coil 2 an das Abzugrollenpaar 9 auf einfache Weise gesichert ist, wodurch das bandförmige
Material 4 automatisch eingefädelt werden kann. Dazu dient insbesondere ein entweder
an einer freistehenden Palettenhaspel oder am Ständer 12 des Coil-Lagerturms (Magazineinheit)
fix angebauter Geräteträger 23, in dem jedenfalls eine Einheit 6 zur Feinzentrierung
des Bandes 4 auf seine neutrale Achse M, gegebenenfalls aber auch das erwähnte Zugrollenpaar
9 und/oder eine Schere 14 für das Abtrennen des Bandes 4, jeweils als modulare Baueinheiten
ausgebildet, angeordnet werden können.
[0018] Die - in Fig.1 von rechts nach links - folgende Darstellung repräsentiert eine nachgeschaltete
Schere 14, wenngleich es klar ist, dass diese Darstellung, ebenso wie in Fig.2, in
Wirklichkeit um 90 um eine in der Zeichenebene gelegene horizontale Achse gedreht
sein müsste. An sich könnte diese Schere 14 auch weggelassen werden, doch wird sie
aus Gründen der Beschleunigung des Arbeitsvorganges am Ende einer Bearbeitung zweckmässig
sein, wie aus der späteren Beschreibung noch ersichtlich wird.
[0019] Da das Band 4 für den Einzug in die Richtmaschine 22 (Fig.1) in horizontaler Lage
eingeführt werden muss, ist ferner eine, vorzugsweise in einem geschlossenen Gehäuse
untergebrachte, Abzieh- und Verdreheinrichtung 20 vorgesehen, die ähnlich der in der
EP-A 267 357 gezeigten Einrichtung (siehe dort Fig. 9) ausgebildet sein kann. Gegebenenfalls
kann auch für diese Abzieh- und Verdreheinrichtung 20 eine Höhenverstellung (oder
eine seitliche Verstellung) samt einem zugeordneten Motor oder Fluidantrieb vorgesehen
sein, wie aus der späteren Erläuterung noch ersichtlich wird. Im allgemeinen genügt
jedoch eine starre Anordnung dieser Einrichtung 20. Wie aus Fig.2 hervorgeht und auch
aus der EP-A 267 357 bekannt ist, benötigt diese Verdreheinrichtung 20 mindestens
einen Antrieb für das Abziehen des Bandes 4 unter Spannung, und zwar von den Abzugrollen
9 zu einem Einzugwalzenpaar 21 vor einer Richtmaschine 22 (Fig.1) oder direkt in die
Bearbeitungsmaschine 18 (Fig.2), falls auf die Richtmaschine 22 verzichtet wird. Das
Einzugwalzenpaar 21 ist zweckmässig in einem eigenen, gegebenenfalls als modulare
Baueinheit ausgebildeten Seitenständer 54 untergebracht.
[0020] Übrigens kann erfindungsgemäss ein Verdrehen des Bandes 4 nach links oder nach rechts
erfolgen, was in besonders gelagerten Fällen von Bedeutung ist, wenn nämlich z.B.
der Schneidbart nach einer bestimmten Seite gerichtet ist, wobei man sich damit dann
das Umspulen erspart.
[0021] Da der auf dem Drehteller 7 liegende Coil 2 durch das Abwickeln immer kleiner wird,
muss zwecks Konstanthaltung der Abzugsgeschwindigkeit des bandförmigen Materials 4
die Drehzahl des gegebenenfalls vom Motor 8 angetriebenen Coils 2 immer grösser werden.
Eine Möglichkeit bestünde darin, mit Hilfe eines Tasters 26 den Umfang des Coils 2
abzufühlen und die Drehzahl des Motors 8 entsprechend zu steuern. Tatsächlich dient
aber der Taster 26 auch anderen Zwecken, die in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung
derselben Anmelderin beschrieben sind.
[0022] In diesem Beispiel ist nämlich noch ein weiterer Bandabzugsmechanismus in Form der
bereits an Hand der Fig.1 erwähnten Abzugwalzen 9 vorgesehen. Die Umdrehungen des
sie antreibenden Motors 10 werden von einer Steuerstufe 27 im Sinne einer Konstanthaltung
der Drehzahl geregelt, so dass letztlich der Richtmaschine 22 oder Bearbeitungsmaschine
18 Bandmaterial 4 gleichmässig zugeführt wird. Der Antriebsmotor 8 fördert also das
Band unmittelbar zum nächsten Konstantantrieb, ohne Zwischenschaltung einer Schlaufe,
die ausgleichend wirken könnte, obwohl dies im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ebenfalls
möglich wäre.
[0023] Es ist zweckmässig, wenn der Steuerstufe 27 ein SOLL-Wertgeber 29 zugeordnet ist,
mit dessen Hilfe sich die Drehzahl des Motors 10 einstellen lässt. Wenn man davon
ausgeht, dass im Bereiche der Zentrierrollen 6 weitere Bandführungseinrichtungen vorgesehen
sind, etwa der Coil in einer Kassette gelagert ist, z.B. wie in der EP-A 267 357 beschrieben,
so kann das Abrollen des Coils zur Beschickung der Richtmaschine 22 oder der Bearbeitungsmaschine
18 ab dem Aufsetzen des Coils 2 auf den Drehteller 7 völlig automatisch vor sich gehen.
[0024] Um nun die beiden Antriebsmotoren 8 und 10 aufeinander abzustimmen, ist an den Motor
10 ein Sensor angeschlossen, dessen Ausgangssignal einer Steuerstufe 31 für den Motor
8 zugeführt wird. Dies kann beispielsweise - wie in Fig.1 dargestellt - für wenigstens
einen leistungsbestimmenden Parameter, wie Spannungs- bzw. Stromaufnahme, ein Stromfühler
30 sein. Allerdings muss damit gerechnet werden, dass in bestimmten Fällen die Verlustleistung
so gross ist, dass die Leistungsaufnahme nur eine sehr ungenaue Steuerung ermöglicht;
für solche Fälle wird daher ein herkömmlicher Sensor bevorzugt sein.
[0025] Um einen vollautomatischen Ablauf zu sichern, ist vorzugsweise ein Programmgeber
32, z.B. ein Mikroprozessor, vorgesehen, von dem in dieser, wie in den folgenden Figuren,
lediglich jene Anschlüsse dargestellt sind, die zum Verständnis der jeweiligen Figur
erforderlich sind. Dieser Programmgeber 32, der allenfalls auch andere der gezeigten
Stufen, wie Teile der Steuerstufen 27 und 31, mit umfassen kann, besitzt zwei Eingänge,
die jeweils über einen Schalter S1 und S2 führen. Durch den Schalter S1 wird das Programm
nach dem Auflegen des jeweiligen Coils 2 auf den Drehteller 7 zur Auslösung eines
Beschickungsprogrammes eingeschaltet, durch den Schalter S2 ein "Ende der Beschickung"-
Programm. Sobald also der Schalter S1 betätigt wird, werden die beiden Steuerstufen
27 und 31 in Funktion gesetzt und die Motoren 8 und 10 beginnen zu laufen, wobei der
Motor 8 in Abhängigkeit vom Sensorsignal des Fühlers 30 geregelt wird. Daher ist der
Motor 8 zweckmässig ein Gleichstrom- oder ein Synchronmotor.
[0026] Sobald das bandförmige Material 4 die Abzugrollen 9 verlassen hat, braucht es nur
den relativ schmalen (hier übertrieben breit dargestellten) Raum der Schere 14 zu
durchqueren. Die Bandtransport- und -verdreheinrichtung weist, wie in der EP-A 267
357 beschrieben, einen Greifmechanismus auf, der mit einem Verschiebeantrieb verbunden
ist, um das Band 4 vom Bereiche der Abzugrollen 9 bis zu den Einzugwalzen 21 zu ziehen.
Gleichzeitig erfolgt eine Verdrehung um 90°, welche Verdrehung beim Verschieben durch
einen Nockentrieb (also ohne eigenen Motor) erfolgen kann, oder - wie bevorzugt -
mit einem gesonderten Elektromotor. Dementsprechend sind der Verdreheinrichtung 20
zwei Steuerstufen 33,34 (Fig.2) zugeordnet, von denen beispielsweise die Steuerstufe
33 den, insbesondere fluidischen, allenfalls aber auch elektrischen, Verschiebeantrieb
steuert, die Steuerstufe 34 den Verdrehantrieb.
[0027] Ist in der Anlage eine Richtmaschine 22 vorgesehen (Fig.1), dann wird das bandförmige
Material 4 zwar verdreht, aber ohne vorherige Schlaufenbildung in diese eingeführt.
In Sonderfällen mag es allerdings trotzdem zur Erleichterung der Synchronsteuerung
zweckmässig sein, auch vor der Richtmaschine 22 eine Schlaufenstrecke zu fahren, um
über deren Abtasten die Antriebsmotoren 8 bzw. 10 zu steuern. In der Richtmaschine
22 sind in üblicher Weise obere und untere Rollen 50,51 vorgesehen, zwischen denen
das Band 4 hin- und hergebogen wird (mit immer geringer werdenden Umschlingungswinkeln
um die Rollen 50,51), um innere Spannungen auszugleichen. Eine nicht dargestellte
Steuerstufe des Antriebs 52 der Rollen 50,51 ist vorteilhafterweise zwecks Synchronisierung
mit den Motoren 10 (der Abzugrollen 9) und 40 (der Einzugrollen 21) mit der Synchronisierstufe
45 (Fig.2) verbunden.
[0028] Wenn hingegen die Bandtransport- und - verdreheinrichtung 20 ohne Richtmaschine 22
in Aktion treten soll, wird sie erfindungsgemäss nach unten offen ausgeführt, um die
Bildung einer Schlaufe 24 zu ermöglichen. Das Verdrehen des Bandes 4 und die Schlaufenbildung
erfolgen dann in einer kombinierten Schlaufen-Verdrehstrecke.
[0029] Die Entscheidung darüber, ob eine Anlage mit oder ohne kombinierte Schlaufen-Verdrehstrecke
betrieben wird, hängt von der Art und Dimension des zu bearbeitenden bandförmigen
Materials 4 ab: Handelt es sich um dünne und/oder schmale Bänder, kann mit der bevorzugten,
kombinierten Schlaufen-Verdrehstrecke gefahren werden, weil keine Richtmaschine erforderlich
ist; sind die Bänder breit und/oder steif, ist die Verdrehstrecke gerade (wie in Fig.1),
und es wird eine Richtmaschine 22 benötigt.
[0030] Wenn das Gewicht der sich ausbildenden Schlaufe 24 genügend gross ist, kann man unter
Umständen auf die Abzugwalzen 9 verzichten und nur den Drehteller 7 antreiben. Andernfalls
würde eine Bremse genügen.
[0031] Zwei als Führungseinrichtung ausgebildeten Rollenkörben 25 ist je ein Zylinderaggregat
35 zugeordnet, um im Augenblick der Übernahme des Bandanfanges durch das Abzugrollenpaar
9 die Absenkung der Bandführungen 25 zu steuern. Sobald also die Stromaufnahme am
Motor 10 von der Leerlauf-Stromaufnahme abweicht, was die Ankunft des Bandes 4 an
dieser Stelle bezeichnet, ergeht an den Programmgeber ein Signal über die Leitung
36, der seinerseits über eine Leitung 37 ein Startsignal an eine Zylindersteuerstufe
38 zum Absenken der Bandführungen 25 abgibt. Es versteht sich, dass an Stelle des
hier einem doppelten Zweck dienenden Sensors 30 für die Stromaufnahme auch jeder andere
Sensor vorgesehen sein kann, falls die Übernahme des Bandes 4 beispielsweise später
erfolgen soll oder aus anderen Gründen die Anordnung eines optischen, induktiven oder
kapazitiven Sensors (auch pneumatische wären denkbar) erwünscht ist.
[0032] Gleichzeitig mit dem Absenken bzw. danach, ergeht ein Signal über eine Leitung 39,
um die Antriebe der Verdreheinrichtung 20 in Gang zu setzen. Sobald die Greif- und
Verdreheinrichtung 20 das Band 4 bis an die Einzugrollen 21 gebracht hat, was wiederum
durch einen Sensor an die Programmeinrichtung 32 gemeldet werden kann, beispielsweise
indem auch hier die Steuerstufe 39 für einen Einzugrollen-Antriebsmotor 40 mit einem
Leistungssensor kombiniert ist, geschehen die folgenden Schritte:
Der Programmgeber 32 schaltet zunächst die Steuerstufen 33, 34 für die Abzieh- und
Verdrehantriebe ab; gegebenenfalls wird ein entsprechender Antrieb (nicht dargestellt)
bis zum Erreichen einer Ruhelage der Einrichtung 20 eingeschaltet; sodann werden die
Zylinder 35 wieder betätigt, um die Bandführungen 25 wieder in die dargestellte Lage
zu bringen. Anschliessend beginnt die Subroutine für das Schlaufenbildungsprogramm.
[0033] Hierzu ist es erforderlich, dass die Geschwindigkeit der Abzugrollen 9 grösser ist,
als die der Einzugrollen 21, d.h. am besten ist es, die letzteren ganz abzuschalten,
wobei sie das Band 4 zwischen sich geklemmt halten. Diese beiden Einzugrollen 21 werden
beispielsweise durch einen Tauchmagneten 41 (oder jede andere Einrichtung) gegeneinander
gepresst, der zu Beginn des Programmes (Schalter S1), besser aber erst ab dem Eintreffen
des Bandes 4 an den Abzugwalzen 9 (Sensor 30), gegebenenfalls aber auch erst ab Erreichen
einer vorbestimmten Lage des Greif- und Verdrehantriebes 20 durch den Programmgeber
32 und durch eine Ausgangsleitung 42 unter Strom gesetzt wurde.
[0034] Wenn also der Antrieb der Einzugrollen 21 stillgesetzt wurde, während die Abzugwalzen
weiterhin Band 4 zu den Schlaufenführungen 25 fördern, vergrössert sich die Schlaufe
des Bandes 4 allmählich, bis die als Lichtschranke ausgebildete Schlaufenfühleinrichtung
28 durch das Band 4 abgedeckt wird und somit ein negatives Signal über eine Leitung
43 an den Programmgeber gibt. Damit endet die Schlaufenbildungs-Subroutine.
[0035] Nach Beendigung der Schlaufenbildung wird der Antrieb 40 für die Einzugwalzen 21
wieder eingeschaltet, um das Band 4 in die Bearbeitungsmaschine 18 (Fig.2) zu fördern.
Hierzu ergeht ein entsprechender Befehl vom Programmgeber 32 über eine Leitung an
die Motorsteuerstufe 39, wobei eine Synchronisierschaltung 45 für eine Synchronisierung
der beiden Motoren 10 und 40 sorgt.
[0036] Demgegenüber bleibt bei gestreckter Verdrehstrecke 20 gemäss Fig.1 nach Beendigung
der (nicht dargestellten) Schlaufenbildung hinter der Richtmaschine 22 der Antrieb
40 für die Einzugrollen 21 eingeschaltet und wird durch Sensoren, die denjenigen für
die kombinierte Schlaufen- und Verdrehstrecke 24 analog sind, synchron gesteuert.
[0037] Dabei ist ausserdem noch zu berücksichtigen, dass der bloss reibungsschlüssige Antrieb
durch die Rollen 9 bzw. 21 meist mit Schlupf behaftet ist. Es ist deshalb zur Aufrechterhaltung
der Schlaufengrösse nötig, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Einzugwalzen 21 geringfügig
grösser ist als die der Abzugrollen 9. Dies kann auf verschiedene Weise bewerkstelligt
werden. Einerseits lässt sich hierzu das Signal der Schlaufenüberwachung 28 heranziehen,
um bei noch stärkerer Abdeckung der Lichtschranke über den Programmgeber eine raschere
Drehzahl des Motors 40 zu veranlassen. Es könnte aber auch die Synchronisiereinrichtung
45 derart beschaffen sein, dass sie den Motor 40, z.B. mit einer um 2%, höheren Geschwindigkeit
laufen lässt, ihn also gewissermassen nur "quasisynchronisiert". Am einfachsten ist
es jedoch, wenn eine höhere Umfangsgeschwindigkeit der Rollen 21 durch einen geringfügig
grösseren Durchmesser derselben (im Vergleich zu dem der Abzugrollen 9) erzielt wird,
da sich damit die elektrische Steuerung vereinfacht. Damit wird, vor der Schlaufenbildung,
bzw. im Fall der Fig. 1, auch die Bandspannung zwischen Abzugrollen 9 und Einzugrollen
21 sichergestellt.
[0038] Bevor jedoch das Schlaufenbildungs-Subprogramm beginnt, kann noch ein Zentrier-Subprogramm
eingeleitet werden, wenn die gezeigte Anlage mit einer Höhenverstelleinrichtung versehen
ist, wie dies die mehrfach genannte Parallelanmeldung beschreibt. In diesem Falle
kann, z.B. bereits vor der Betätigung der Verdreheinrichtung 20 und dem Befestigen
des Bandes zwischen den klemmenden und stillgesetzten Einzugrollen 21, über die Leitung
46 ein Befehl an eine Steuerstufe 47 zur Auslösung der Zentrier-Subroutine ausgelöst
werden, wobei die beiden Zentrierrollen 6 (Fig.1) durch den Motor 16 (Fig.2) gegen
die Bandkanten des Bandes 4 gefahren werden, um dieses an eine der Maschine 18 (Fig.2)
entsprechende Mittelebene M (die sog. neutrale Achse des Bandes 4) zu bringen. In
der mehrfach genannten Parallelanmeldung wird geschildert, dass dabei auch der der
Abrollstation 1 zugekehrte Rollenkorb 25 samt dem Drehteller 7 (Fig.1) verschoben
wird, um diese Mittelebene zu erreichen. Dieser Zentrierschritt unterbleibt jedoch,
falls die Zentrierung in der durch die EP-A-267 357 geschilderten Weise vorgenommen
wird. Sobald die Zentriereinrichtung 6 ihre Arbeit beendet hat, wird die zentrierte
Lage, und damit das Ende dieser Subroutine, sensorisch festgestellt.
[0039] Wenn also nun das Band 4 bis zu den Einzugwalzen 21 gelangt ist und eine Schlaufe
24 gebildet wurde, sorgt die Synchronisierschaltung 45 für den synchronisierten Betrieb
der Motoren 10 und 40, wobei es zweckmässig ist, wenn die Synchronisierstufe 45 mit
dem Programmgeber 32 über eine Leitung 49 verbunden ist, um diese Stufe beim Abschalten
des Antriebes der Einzugwalzen 21 ebenfalls ausser Funktion zu setzen.
[0040] Sobald das bandförmige Material die Richtmaschine 22 verlässt, durchläuft es eine
einfache, ohne Verdrehung des Bandes 4 ausgelegte, hier nicht dargestellte Schlaufenstrecke,
bei der zur Bildung der Schlaufe im wesentlichen dasselbe Subprogramm abläuft, wie
an Hand der Schlaufenstrekke 24 beschrieben, und tritt in die Bearbeitungsmaschine
18 ein; dies ist z.B. eine - wegen der hohen Stanzfrequenzen von einem schalldämpfenden
Gehäuse 19 umgebene - Hochfrequenz-Stanzmaschine. Es kann ein eingangseitig des Isoliergehäuses
19 angeordnetes Einzugrollenpaar 55 (Fig.3) vorgesehen sein, dem das Band 4 im Anschluss
an das Schlaufenprogramm zugeführt wird; die Schlaufe kann aber auch auf jede beliebige
Weise gebildet werden. Die Einzugsrollen 55 können auch dem Rückzug des Bandrestes
aus der Bearbeitungsmaschine 18 am Ende eines Bearbeitungsvorganges dienen.
[0041] Soferne die Anordnung ohne Richtmaschine 22 bevorzugt ist, können die Einzugrollen
21 die Aufgabe des Einzugsrollenpaares 55 übernehmen. Auch die Einzugrollen 55 können
mittels eines Antriebes, wie des Magneten 41 (vgl. Fig.2) gegeneinander gepresst sein,
um die Anlage wahlweise mit oder ohne Richtmaschine 22 auszurüsten und in letzterem
Falle die Einzugrollen 55 ausschalten zu können. Ebenso ist aus der Fig.3 ersichtlich,
dass ein Einzugrollenmotor 56 vorgesehen ist, dessen Steuerstufe 57 vom Programmgeber
32 bzw. der Synchronisierstufe 45 gesteuert bzw. synchron geregelt ist.
[0042] Im Prinzip ist nur mehr ein Einzugrollenpaar erforderlich, sobald einmal der Einzug
des Bandes 4 in die Bearbeitungsmaschine 18 abgeschlossen ist. Daher kann auch die
Steuerstufe 57 mit einem Lastsensor verknüpft sein, um dem Programmgeber 32 das Eintreffen
des Bandes 4 an den Einzugrollen 55 zu melden. Auch ein Sensor anderer Art kann dies
tun. Sodann wird der Magnet 41 (Fig.2) wieder entregt, so dass die obere Einzugwalze
21 von der unteren unter der Einwirkung einer Zugfeder 58 abhebt bzw. die Einzugrollen
21 unwirksam geschaltet sind. Das Band 4 wird nun in üblicher Weise von der Stanzmaschine
18 verarbeitet, bis entweder ein bei 59 eingebauter Schrittzähler das Erreichen einer
vorher eingestellten Anzahl von Stanzteilen anzeigt und (an Stelle des Schalters S2
in Fig.2) ein "Ende"-Signal an den Programmgeber 32 abgibt, oder der Schalter S2 von
Hand aus betätigt wird.
[0043] Das "Ende"-Signal durch den Zähler oder von Hand aus setzt eine besondere Subroutine
des Programmgebers 32 in Gang. Zunächst ist es erforderlich, dass das Band 4 abgeschnitten
wird. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen. Entweder wird hierzu die Schere 14
(Fig.1,2) benutzt und der Bandrest bis zur Stanzmaschine 18 auch noch aufgearbeitet.
Ausserdem kann an der Maschine 18 selbst ein Schneidwerkzeug 62,63 vorgesehen sein,
wenn diese Verarbeitung aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sein sollte.
Diese Schneidwerkzeuge 62,63 sind dann unmittelbar an der Maschine 18 vorgesehen und
treten dann in Funktion, wenn das von der Schere 14 abgeschnittene Bandende (beim
Ende eines Verarbeitungsauftrages) gerade zwischen die Einzugswalzen 55 (bzw. 21,
wenn keine Richtmaschine 22 vorgesehen ist) gelangt ist. Die Einzugswalzen 55 bzw.
21 ziehen dann den kurzen Bandrest zurück, damit auch der nächste Bandanfang wieder
automatisch zugeführt werden kann.
[0044] Das Schneidwerkzeug 62,63 in der Bearbeitungsmaschine 18 kann auch in Funktion treten,
wenn eine Störung aufgetreten ist, oder für besonders wertvolle, z.B. silberbeschichtete
Bänder; dann kann das Band 4 über die ganze Schlaufenstrecke 24 zurückgezogen werden.
[0045] Deshalb ist es besonders vorteilhaft, wenn eine Schere unmittelbar in Nachbarschaft
der Stanzwerkzeuge 60, 61 angeordnet wird. Fig.3 zeigt schematisch zwei Scherenteile
62, 63. Davon ist der am oberen Werkzeug 60 befestigte Scherenteil 62 beispielsweise
starr befestigt, wogegen der jeweils andere Scherenteil 63 aus einer Ruhelage, in
der er in der unwirksamen Stellung liegt und das Band 4 ungehindert an den beiden
Teilen 62, 63 vorbei bzw. zwischen ihnen hindurch fahren kann, in eine Arbeitslage
bewegbar ist, um mit dem Scherenteil 62 zum Abschneiden des Bandes 4 zusammenzuwirken.
[0046] Zu diesem Zwecke ist ein Antriebsmagnet 64 (oder jeder andere geeignete, auch ev.
fluidische Antrieb) vorgesehen, der zusammen mit den übrigen Teilen für den Scherenteil
63 zweckmässig als eine Baueinheit auf einer Montageplatte 65 angeordnet ist, um nachträglich
an einem beliebigen Werkzeug 61 befestigt werden zu können. In ähnlicher Weise ist
der Scherenteil 62 (der gegebenenfalls auch anders und gewünschtenfalls ebenfalls
beweglich ausgebildet sein kann) am oberen Werkzeugteil 60 befestigt.
[0047] Daher wird der Programmgeber 32 mit dem Erhalt des "Ende"-Signals für eine kurzzeitige
Erregung des Magneten 64 sorgen, um ein Abschneiden des Bandes 4 zu bewirken, so dass
nur im Werkzeug selbst ein Bandrest verbleibt. Dagegen ist nun ein Bandrest gegen
den Coil 2 zu vorhanden, wobei zwei Vorgangsweisen denkbar sind. Entweder gibt nach
dem Abschneiden des Bandes 4 der Programmgeber den Befehl an die Motorsteuerstufen
zur Umkehrung der Drehrichtung, so dass der gesamte Bandrest bis zum Coil 2 zurückgefördert
und wieder aufgespult wird. Dabei können die Rollen 50, 51 der Richtmaschine auseinander
bewegt werden (Antrieb hiefür ist nicht dargestellt), um das Rückspulen zu erleichtern.
[0048] Da ein solches Rückspulprogramm normalerweise eine gehörige Zeit in Anspruch nimmt
und diese Zeit meist nicht zur Verfügung steht, ist zweckmässig auch noch die Schere
14 zusätzlich zur Schere 62, 63 vorgesehen und erhält gleichzeitig mit dieser letzteren
den Befehl vom Programmgeber 32, das Band abzuschneiden. Während die Abzugrollen 9
allenfalls stillgesetzt werden können, erhalten die vorgeschalteten Antriebe, d.h.
der Motor 56 (falls nicht die Einzugrollen 55 weggelassen und durch die Einzugrollen
21 ersetzt sind), der Motor 52 (falls die Richtmaschine nicht weggelassen ist oder
die Rollen 50, 51 auseinanderbewegt werden), aber jedenfalls der Motor 40, den Befehl
zum Rückwärtsfördern des Bandes 4. Um diese Schritte bewerkstelligen zu können, ist
die Schere 14 vom Programmgeber 32 über eine Steuerstufe 66 für einen schematisch
angedeuteten, z.B. fluidischen, gegebenenfalls aber auch elektromotorischen (Spindelantrieb)
Scherenantrieb 67 (Fig.2) ansteuerbar. Es ist auch ersichtlich, dass die Schere 62,63
nur für kurze Zeit aktivierbar ist, da nach Fortfall eines Erregungsstromes an den
Magneten 64 eine Rückholfeder 68 für die Rückkehr des Scheren-teiles 63 in seine mit
vollen Linien gezeigte Ruhelage sorgt. Dabei sei erwähnt, dass eine Spiralform des
Teiles 63 das Schneiden erleichtert, wie ja derlei Kurvenformen (auch andere Bögen)
bei Scheren häufig anzutreffen sind.
[0049] An der Unterseite der Schlaufenstrecke 24 ist ein Auffangtrog 69 (Fig.2) vorgesehen,
der beispielsweise um eine Achse 70 verschwenkbar ist, um den Bandrest auf einen nicht
dargestellten Förderer abzuladen. Hierzu ist ein Antrieb, z.B. in Form eines Tauchmagneten
71, vorgesehen, der nach Beendigung des Rückförderns des Bandes 4 in den Trog, zweckmässig
nach Ablauf einer ausreichenden, durch den Taktgenerator des Programmgebers 32 bestimmten
Zeit, den Trog kippt und den Bandrest auf den erwähnten Förderer oder in ein Abfallgefäss
entleert. Damit ist die Anlage für die Durchführung eines neuerlichen Beschickungsprogrammes
bereit.
[0050] Es ist wohl verständlich, dass die Kombination der Schlaufenstrecke 24 mit der Verdreheinrichtung
20 besondere Vorteile bringt. Denn nach dem Verdrehen des bandförmigen Materiales
4 durch die Bandtransport- und -verdreheinrichtung 20 und der Übergabe an das Einzugwalzenpaar
21 oder 55 sorgt die Schlaufenstrecke 24, wie aus den Fig.1 und 2 zu ersehen ist,
automatisch, und vor allem spannungsfrei, dafür, dass das in vertikaler Ebene in die
Schlaufenstrecke 24 eintretende Band 4 immer wieder um 90 um seine Bandlängsachse
verdreht wird. Selbstverständlich ergibt sich dieser Effekt an sich auch bei gespanntem
Band, doch bewirkt die Verdrehung einen unterschiedlichen Druck der Kanten auf das
jeweilige Rollenpaar, d.h. die eine Kante wird mehr auf die eine Rolle einwirken,
die andere Kante auf die andere Rolle drükken, wobei sich unterschiedliche Schlupfverhältnisse
und damit wiederum innere Spannungen des Bandes ergeben können. Dieser Effekt wird
noch dadurch verstärkt, dass die Verdrehung das jeweilige Rollenpaar 9 bzw. 21 im
Sinne einer Auseinanderbewegung belastet. So gesehen ist die Kombination von Schlaufen-
und Verdrehstrecke auch dann von Vorteil, wenn der Abzug des Bandes 4 nicht durch
den Motor 8, sondern in herkömmlicher Weise erfolgt.
[0051] Dabei ist es von Vorteil, wenn die an einer solchen Bandtransport- und -verdrehstrecke
angeordnete Abzugklemmzange mit dem Abzugrollenpaar synchronisiert wird, wobei mit
dem Motor des letzteren eine Synchronisiereinrichtung verbunden ist. Um dies zu verstehen,
wird hier ausdrücklich auf die Offenbarung der US-PS 4,863,112 (entspricht der EP-A
267 357) und deren Fig.9 Bezug genommen, welche Offenbarung in diese Beschreibung
durch Bezugnahme eingeschlossen sein soll. In dieser Fig.9 ist eine Abzugklemmzange
cp gezeigt, die zur Durchführung des Bandtransportes zunächst gegen den Coil fährt,
dort durch Schliessen der Klemmzange das Band im Bereiche seines vorstehenden Endes
ergreift und dann nach vor gegen ein Einzugrollenpaar ro fährt. Diese letztere Transportbewegung
(während welcher gleichzeitig eine Verdrehung des Bandes um 90 stattfindet) soll also
durch die erwähnte Synchronisiereinrichtung mit dem Motor des Abzugrollenpaares 9
synchronisiert werden.
[0052] Je nach dem Grade der Automatisierung wird man den Programmgeber mit mehr oder weniger
Steueraufgaben unter den in der obigen Beschreibung erwähnten Funktionen betrauen,
d.h. es müssen im Rahmen der Erfindung selbstverständlich nicht alle der gezeigten
Anschlüsse verwirklicht sein.
[0053] Im übrigen bleiben die oben an Hand der Fig.3 besprochenen Vorteile einer im Bereiche
des Werkzeuges angeordneten und aus der Ruhe in die Arbeitslage verstellbaren Schere
natürlich auch dann erhalten, wenn der Coil 2 anders als durch den Motor 8 angetrieben
wird, beispielsweise durch blosses Abziehen mittels der Abzugwalzen 9. Eine solche
Schere könnte beispielsweise auch nur eine, die bewegliche, Klinge 63 umfassen, die
in ihrer Arbeitsstellung mit einer Schneidkante des Werkzeuges selbst zusammenwirkt.
Das Werkzeug kann für die bewegliche Klinge gewünschtenfalls auch eingeschliffene
Führungsflächen besitzen, in denen die Klinge beispielsweise verschiebbar ist (z.B.
in einer Nut).
1. Verfahren zum Steuern der Beschickung einer Bearbeitungsmaschine (18) mit bandförmigem
Material (4) von einem Coil (2), bei dem der Coil (2) mit wenigstens annähernd senkrechter
Drehachse (5) zumindest annähernd horizontal liegend unter Drehung abgewickelt wird,
indem zu Beginn der Bandanfang von einem mit Antrieb (10) versehenen Abzugrollenpaar
(9) ergriffen, unter Verdrehung in einer Bandtransport und verdrehstrecke (20) einem
mit Antrieb (40 bzw. 56) versehenen Einzugrollenpaar (21 bzw. 55), und schliesslich
nach Bildung einer Schlaufe (24) der Bearbeitungsmaschine (18) zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einzugrollenpaar (21 bzw. 55) wenigstens solange, bis der
Bandanfang über die Bandtransport- und -verdrehstrecke (20) die Bearbeitungsmaschine
(18) erreicht, synchron mit dem im Umfangsbereich des Coils (2) angeordneten Abzugrollenpaar
(9) angetrieben wird, und dass wenigstens einer der folgenden Verfahrensschritte durchgeführt
wird:
a) der Bandtransport erfolgt durch Drehantrieb (8) des Coils (2), und der Bandanfang
wird bereits vor dem Ergreifen durch die Bandtransport- und -verdreheinrichtung (20)
mittels Aktivierung des Coil-Antriebes (8), vorzugsweise synchron mit dem Abzugrollenpaar
(9), vorgeschoben;
b) zum Ausgleich allfälligen Schlupfes wird das in Bandlaufrichtung jeweils nachfolgende
Rollenpaar (21,55) mit einer geringfügig grösseren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
als das vorhergehende Rollenpaar (9,21
c) zwischen Coil (2) und dem Abzugrollenpaar (9) befindet sich ein Abtaster zur Verhinderung
einer Schlaufenbildung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Synchronisation der
Antriebe (8,10,40,56) - sowie gegebenenfalls des Antriebs (52) einer der Bandtransport-
und - verdreheinrichtung (20) nachgeschalteten Richtmaschine (22) - ein der Bandspannung
zwischen Coil (2) und unmittelbar in seinem Umfangsbereich gelegenem Abzugrollenpaar
(9) entsprechender Parameter, insbesondere:
a) die Grösse der vor dem Eintritt des Bandes (4) in die Bearbeitungsmaschine (18)
gebildeten Schlaufe (24) durch eine Abtasteinrichtung (28) kontrolliert, und/oder
b) wenigstens ein Leistungsparameter des Antriebes (10) des Abzugrollenpaares (9),
bevorzugt die Stromaufnahme ständig gemessen wird,
und dass bei Annäherung an einen Grenzwert dieses Parameters oder bei Überschreiten
eines solchen Grenzwertes zumindest einer der anderen Antriebe (8,40,52,56) nachgeregelt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein vorheriger
Antrieb (8,10,40,56) unwirksam gemacht, z.B. ein Rollenpaar (9,21,55) auseinanderbewegt
wird, sobald das bandförmige Material (4) ein nachfolgendes Rollenpaar (9,21,55) oder
die Einzugsautomatik der Bearbeitungsmaschine (18) erreicht hat.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
gegen Ende eines Bearbeitungsvorganges das Band (4) unmittelbar nach dem Coil (2)
abgeschnitten und der Bandrest noch durch die Bearbeitungsmaschine (18) laufen gelassen
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
nach Beendigung eines Bearbeitungsvorganges das Band (4) in der Bearbeitungsmaschine
(18) abgeschnitten und der Bandrest von dem in seiner Laufrichtung umgekehrten Einzugrollenpaar
(21 bzw. 55) aus der Bearbeitungsmaschine (18) entfernt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem drehbaren Coilträger (7) und einer dem Coilträger nachgeschalteten Abzieh-
und Verdreheinrichtung (20), durch die das bandförmige Material (4) vom Coil (2) abziehbar
und sodann um seine Bandlängsachse um 90 verdrehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Coilträger (7) eine Drehantriebseinrichtung (8) zugeordnet ist, und dass in dem
die Bandtransport- und -verdreheinrichtung (20) und den Coil (2) umfassenden Bereich
eine Fühlereinrichtung (30) zur wenigstens annähernden Konstanthaltung der Umfangsgeschwindigkeit
des Coils (2) angeordnet und mit einer Antriebsregeleinrichtung (31) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bandtransport-
und -verdreheinrichtung (20) und antreibbarem Coil (2) ein von einem Motor (10) antreibbares
Abzugrollenpaar (9) angeordnet ist, und dass dieser Motor (10) mit dem Antriebsmotor
(8) des Coils (2) durch die Fühlereinrichtung (30) wenigstens annähernd synchronisiert
ist, vorzugsweise indem das Ausgangssignal der Fühlereinrichtung (30) nur dem Antriebsmotor
(8) des Coils (2) zur Nachregelung zuführbar ist, wogegen der Antrieb des Abzugrollenpaares
(9) im wesentlichen konstant gehalten ist, und dass bevorzugt die Fühlereinrichtung
(30) einen Sensor für wenigstens einen Leistungsparameter, insbesondere für die Stromaufnahme,
des das Abzugrollenpaar (9) antreibenden Motors (10) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Synchronisiereinrichtung
(45) vorgesehen ist, die mit dem Antriebsmotor (10) des im Umfangsbereiche des Coils
(2) angeordneten Abzugrollenpaares (9) sowie mit mindestens einem Antriebsmotor (40,52,56)
für nachgeschaltete Walzen (21,50, 51,55), insbesondere für wenigstens ein Einzugwalzenpaar
(21 bzw. 55), zur Synchronisierung beider Antriebe verbunden ist, und dass zweckmässig
wenigstens eines der einem anderen Rollen-(9) bzw. Walzenpaar (21,50,51,55) nachgeschalteten
Einzugwalzenpaare (21 bzw. 55) einen geringfügig grösseren Durchmesser als das jeweils
vorhergehende Walzen- oder Rollenpaar besitzt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereiche
der Bearbeitungsmaschine (18), insbesondere am Werkzeug (60,61) derselben, ein Schneidwerkzeug
(62,63) zum Abschneiden des bandförmigen Materiales (4) nach Beendigung der Bearbeitung
vorgesehen ist, dass bevorzugt diesem Schneidwerkzeug (62,63) ein Betätigungsantrieb
(64) zum wahlweisen Überführen aus einer unwirksamen Ruhelage in eine Schneidlage
zugeordnet ist, und dass vorzugsweise über eine auslösbare Programmsteuereinrichtung
(32) das am Ende einer Schlaufenstrecke (24) gelegene Einzugrollenpaar (21 bzw. 55)
in Gegenrichtung zum Zurückziehen des im Vorschub der Bearbeitungsmaschine (18) befindlichen
Bandrestes antreibbar ist, nachdem zweckmässig das Programm durch Einschalten des
Betätigungsantriebes (64) des Schneidwerkzeuges (62,63) auslösbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im
Bereiche der Bandtransport- bzw. -verdreheinrichtung (20) eine Schlaufenstrecke (24)
mit einer Schlaufenführung (25), insbesondere wenigstens einem Rollen-korb, angeordnet
ist, und dass wenigstens einer der Teile (25) der Schlaufenstrecke (24) und/oder der
Abzieh- bzw. Verdreheinrichtung (20) aus einer Ruhelage, in der der Raum der jeweils
anderen Einrichtung freigegeben ist, in eine Arbeitslage bringbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Programmeinheit (32) vorgesehen ist, durch die zunächst der Bandanfang vom Coil (2)
bis zum Einzugwalzenpaar (21) abziehbar ist, worauf durch die Abzugrollen (9) das
bandförmige Material (4) in die Form einer Schlaufe förderbar ist, wobei die Abzugrollen
(9) mit höherer Geschwindigkeit antreibbar sind, als die am anderen Ende der Schlaufenstrecke
gelegenen Einzugrollen (21), insbesondere die letzteren stillsetzbar sind, und dass
vorzugsweise nach Bildung der Schlaufe ein synchronisierter Antrieb von Abzugrollen
(9) und Einzugwalzenpaar (21) über die Programmeinheit (32) einschaltbar ist, worauf
nach dem der Anfang des Bandes (4) den Vorschub der Bearbeitungsmaschine (18) erreicht
hat die Einzugrollen (21) durch Betätigen des Tauchmagneten (41) ausser Eingriff setzbar
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
Bandtransport- und -verdreheinrichtung (20) und antreibbarem Coil (2) ein von einem
Motor (10) antreibbares Abzugrollenpaar (9) angeordnet ist, und dass eine Synchronisiereinrichtung
zum Synchronisieren des Motors (10) des Abzugrollenpaares (9) und einer das bandförmige
Material (4) im Bereiche seines Anfanges ergreifenden und von dem Abzugrollenpaar
(9) weitertransportierenden und dabei verdrehenden Abzugklemmzange der Bandtransport-
und - verdreheinrichtung (20) zwecks Erzielung eines synchronisierten Bandtransportes
vorgesehen ist.