[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Frankieren von Postgut und Anordnung zu
dessen Durchführung, bei dem mit Frankierfunktionen ausgestattete Geräte eines Nutzers
mit einer entfernten, zentralen Datenverarbeitungsanlage zur Buchung von Portogebühren
über Telekommunikationseinrichtungen gekoppelt werden.
[0002] Die Zusammenarbeit von Frankiermaschinen mit Datenverarbeitungsanlagen zur zentralen
Verrechnung von Portogebühren unter Nutzung vorhandener Kommunikationsnetze ist bekannt
(DE-28 20 658 A1; DE-31 26 785 A1; DE-31 26 786 A1). Diese Einrichtungen dienen der
Anforderung von Guthabenwerten zum Laden einer Frankiermaschine. Dabei werden über
einen Rechenmodus und Kontrollkombinationen die Berechtigung sowie die Identifizierung
der Frankiermaschine überprüft.
[0003] Frankiermaschinen zählen bezüglich der Anschaffung und ihres Unterhaltes zu den höherwertigen
Industriegütern und sind demzufolge für Unternehmen mit mittlerem oder kleinem Postaufkommen
unrentabel.
[0004] Es lag daher der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und Anordnungen
zu dessen Durchführung zu entwickeln, die eine für kleinere und mittlere Postaufkommen
rentable Frankiermöglichkeit unter Verwendung beim Nutzer vorhandener Geräte und eine
zentrale Abrechnung der Portogebühren aufzeigen, ohne zusätzliche Installationen für
eine Fernwertvorgabe bei den Nutzern.
[0005] Diese Aufgabe wurde durch die in den Kennzeichnungsteilen der Patentansprüche 1 bis
5 dargestellte Erfindung gelöst.
[0006] Die Unteransprüche beschreiben weitere vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0007] Das Verfahren beruht auf der Nutzung eines Telekommunikationssystems mit verschiedenen
Endgeräten, die mit einer zentralen Datenverarbeitungsanlage für die Buchung von Portogebühren
verbunden werden. Als Endgeräte finden hierbei besonders Fernkopierer für den Telefaxdienst
und multifunktionale Endgeräte des diensteintegrierenden digitalen Nachrichtennetzes
(ISDN) Verwendung.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer aus vier Figuren bestehenden Zeichnung
für die Kombination eines Fernkopierers mit einer Frankiereinheit näher erläutert.
Darin zeigen die
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Fernkopierers, die
- Fig. 2
- das Blockschaltbild, die
- Fig. 3
- ein Informationsfluß-Diagramm und die
- Fig. 4
- das Ablaufdiagramm der Frankiereinheit des Fernkopierers nach der Figur 1.
[0009] Der in der Figur 1 dargestellte Fernkopierer 1 enthält eine Frankiereinheit 6. Die
vorhandene Tastatur 7 dient auch der Eingabe von Frankierwerten. Der jeweilige Modus,
in dem sich die Frankiermaschine befindet, wird durch die Anzeige 8 kenntlich gemacht.
Außerdem wird die Anzeige 8 umgesteuert, um Frankierwerte und andere frankierbezogene
Daten, wie z. B. Abrechnungsdaten, anzuzeigen. Eine durch die Frankiereinheit 6 gesteuerte
Farbbandkontrolle 5 steuert bzw. überwacht ein Spezialfarbband 4. Eine Rolle 3 mit
Leer-Frankierstreifen wird mit dem Papiereinzug des Fernkopierers gekoppelt. Die fertigen
Frankierstreifen 2 werden an der üblichen Ausgabe des Fernkopierers entnommen.
[0010] Wird als Endgerät ein Fernkopierer für den Telefaxdienst als Frankier-Druckvorrichtung
genutzt, ist diesem außerdem die Eingabevorrichtung als Tastatur 7 und die Anzeige
8 für die Führung des Dialogs mit der Datenverarbeitungszentrale zuzuordnen. Die Steuerung
des Datenflusses zwischen der Frankiereinheit 6 einerseits und der Bedienoberfläche
sowie dem Druckwerk andererseits übernimmt die Fernkopierersteuerung 12. Eine Kodierungseinrichtung
zur kryptographischen Verschlüsselung und Sicherungsmittel gegen Fälschen des Frankierabdruckes
sind vorgesehen.
[0011] Insbesondere dient als Sicherungsmittel ein zusätzliches Farbband 4, dessen Farbe
sich sichtbar von den anderen durch den Fernkopierer druckbaren Farben unterscheidet.
Dieses Farbband wird erst zum Druck freigegeben, nachdem z. B. durch die Portobox
16 eine Verrechnung der Portogebühr des Abdruckes vorgenommen wurde.
[0012] Ein beim Nutzer vorhandenes Endgerät, wie im vorgenannten Beispiel ein Fernkopierer,
wird durch eine Telekommunikationsverbindung 9, 17 mit einer an diesen Dienst angeschlossenen
Datenverarbeitungszentrale über ein Modem 10, Fig. 2 gekoppelt, wobei ein Mikroprozessor
14 die Steuerung der Frankiereinheit 6 und die Umsteuerung der Fernkopierersteuerung
12 veranlaßt und überwacht. Über diese Verbindung werden die Anforderung des Nutzers
zur zentralen Buchung von Portogebühren und zum Erzeugen von Frankierdaten an die
Datenverarbeitungszentrale übertragen. In der Gegenrichtung werden von der Datenverarbeitungszentrale
das dem Frankierwunsch entsprechende Frankierbild und/oder wesentliche Teile davon
an das Endgerät gesendet bzw. freigegeben, um das Endgerät in die Lage zu versetzen,
das vollständige Frankierbild drucken zu können.
[0013] Aus sicherungstechnischen Gründen ist es vorteilhaft, einen Teil des Frankierbildes
im Endgerät zu speichern und den anderen Teil von der Datenverarbeitungszentrale an
das Endgerät zu senden. Im Endgerät werden beide Teile zum endgültigen Frankierbild
zusammengesetzt.- Vorzugsweise werden die konstanten Teile des Frankierbildes im Endgerät
des Nutzers in einem Grafik-Speicher 15 gespeichert, wie dessen Werbefeld und ggf.
die Rahmenanordnung des Wertdruckes mit Ortsangabe, Postleitzahl und Datum. Als Speichermittel
für die konstanten Daten des Frankierbildes dient ein nichtflüchtiger Speicher.
[0014] Die Kommunikation zwischen dem Endgerät in seiner Eigenschaft als Frankier-Druckvorrichtung
und der Datenverarbeitungszentrale wird durch kryptographische Verschlüsselung gesichert,
z. B. nach der bekannten RSA-Datenverschlüsselung.
[0015] Dem Endgerät ist zur Portogebührenverrechnung für die einzelnen Frankierungen eine
gesicherte Portobox 16 zugeordnet, über die Kommunikationsverbindung wird bei jeder
Kreditanfrage durch den Nutzer die Portobox 16 durch die Datenverarbeitungszentrale
abgefragt und überprüft. Erst nach dem Erfüllen bestimmter, vorgegebener Voraussetzungen
wird der Guthabenwert der Portobox 16 aufgefüllt bzw. nachgeladen und der durch die
Datenverarbeitungszentrale überwachte Teil des Frankierbildes freigegeben.
[0016] Als weitere Sicherungsmaßnahme wird ein Sicherungscode erzeugt und gemeinsam mit
den Frankierdaten gedruckt. Dieser Sicherungscode ist aus Daten gebildet, die das
Endgerät kennzeichnen.
[0017] In der Fig. 3 ist der Informationsfluß für die Frankiereinrichtung 6 entsprechend
dem Blockschaltbild nach der Fig. 2 dargestellt.
[0018] Ein typisches Ablaufdiagramm für einen solchen Fernkopierer mit Frankiermöglichkeit
ist in der Fig. 4 gezeigt.
[0019] Der Portogebühren- oder Frankierdruck wird durch Steuerung des Druckträgers 18 über
die Umsteuerung der Fernkopierer-Funktion 12 auf Streifen 2 vorgenommen. Diese Streifen
2, beispielsweise selbstklebende Etiketten, werden ungetrennt für den Druck auf die
Druckrolle 3 des Fernkopierers gebracht. Als weitere Variante ist ein Streifengeber
vorgesehen, der mittels einer Zuführvorrichtung die Streifen 2 vereinzelt der Druckrolle
zuführt.
[0020] Bei der Nutzung eines multifunktionalen ISDN-Endgerätes mit einer Druckeinrichtung
wird ein im Endgerät implementierter Kommunikationsdienst verwendet. Die Sicherheitsmaßnahmen
entsprechen den zuvor beschriebenen Maßnahmen für einen Fernkopierer.
1. Verfahren zum Frankieren von Postgut und Anordnungen zu dessen Durchführung, bei dem
mit Frankierfunktionen ausgestattete Geräte eines Nutzers mit einer entfernten Datenverarbeitungszentrale
zur Buchung und Freigabe von Portogebühren über Telekommunikationseinrichtungen gekoppelt
werden,
gekennzeichnet durch
- die Kopplung eines im Bereich des Nutzers installierten Endgerätes eines Telekommunikationssystems
mit einer diesem Dienst angeschlossenen Datenverarbeitungszentrale für die Portogebührenverrechnung
über Telekommunikationsverbindungen,
- das Senden von Daten zur Anforderung für die zentrale Buchung von Portogebühren
und zur Erzeugung von Frankierdaten an die Datenverarbeitungszentrale,
- das Senden eines dem Frankierwunsch entsprechenden Frankierbildes oder wesentliche
Bildteile davon in Gegenrichtung und
- die Vervollständigung des Frankierbildes im Endgerät durch gespeicherte Bildteile.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Speichern konstanter Bildteile
des Frankierbildes im Endgerät durch nichtflüchtige Speicher.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Sicherung der Datenübertragung
zwischen Endgerät und Datenverarbeitungszentrale mittels kryptographischer Verschlüsselung.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Gebührenverrechnung einzelner
Frankierungen in einer gesicherten Portobox des Endgerätes und eine Kommunikation
zwischen Datenverarbeitungszentrale und Portobox zur Gebührenverrechnung und Auffüllung
des Guthabenwertes.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Endgerät über eine Druckvorrichtung verfügt und
- eine Eingabevorrichtung zur Dialogführung mit der Datenverarbeitungszentrale,
- eine Kodiereinrichtung zur Sicherung des Dialogs durch kryptographische Verschlüsselung
und
- Sicherungsmittel gegen Fälschung eines Frankierdruckes aufweist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung gegen eine Fälschung
ein zusätzliches Farbband ausschließlich für den Frankierdruck des Endgerätes dient
und daß eine Freigabe des Farbbandes erst nach der Verrechnung der Portogebühr des
Abdruckes durch die Portobox erfolgt.
7. Anordnung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sicherungscode aus
den das Endgerät kennzeichnenden Daten erzeugt und gemeinsam mit den Frankierdaten
abgedruckt wird.
8. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckvorrichtung des Endgerätes
Streifen für den Portogebührendruck zugeführt werden.
9. Anordnung nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Streifen ungetrennte,
selbstklebende Etiketten verwendet werden.
10. Anordnung nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen aus einem
Streifengeber mittels einer Zuführvorrichtung vereinzelt der Druckvorrichtung des
Endgerätes zugeführt werden.
11. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fernkopierer für den Telefaxdienst
als Endgerät verwendet wird.
12. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein multifunktionales ISDN-Endgerät
verwendet wird.