[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalldämmeinrichtung für eine hydraulisch betriebene
Antriebseinheit mit einem bezüglich dieser beweglichen Werkzeug und mit einem Gehäuse,
welches die Antriebseinheit mit Ausnahme der Werkzeug-Durchlaßöffnung und mit Ausnahme
der Durchführungsöffnungen für Versorgungsleitungen umschließt, wobei die Antriebseinheit
über Führungselemente innerhalb des Gehäuses in Längs- und Querrichtung abgestützt
ist. Unter Antriebseinheit ist dabei ein Schlagwerk, ein Drehwerk oder eine aus Schlagwerk
und Drehwerk zusammengesetzte Arbeitseinheit zu verstehen, wobei das zugehörige Schlagwerk
und Drehwerk ggf. auch allein betrieben werden kann; das Werkzeug kann im Bereich
der Antriebseinheit auch als Werkzeug-Einsteckende ausgebildet sein, an dem unterschiedlich
ausgebildete Werkzeuge auswechselbar gehalten sind.
[0002] Aus der Druckschrift EP-B1-0144 282 ist eine Schalldämmeinrichtung der eingangs erwähnten
Gattung für einen hydraulischen Aufbruchhammer mit einem Stahlgehäuse bekannt, welches
die Antriebseinheit mit Ausnahme einer Durchlaßöffnung für das freie Ende des als
Meißel ausgebildeten Werkzeugs vollständig umschließt. Die Antriebseinheit ist mittels
elastischen und dämmenden Materials innerhalb des Stahlgehäuses geführt und in der
Weise abgestützt, daß im Normalfall eine Berührung zwischen den Bestandteilen des
Gehäuses und der Antriebseinheit vermieden wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine andersartige Schalldämmeinrichtung
zu entwickeln, deren Wirkung zumindest im wesentlichen von der Verwendung elastischen
und dämmenden Materials im Gehäuse-Innenraum unabhängig ist.
Die Schalldämmeinrichtung soll erforderlichenfalls auch so beschaffen sein, daß die
Umgebung des Werkzeugs zumindest in der Nähe seines Austritts aus dem Gehäuse nach
außen abgeschirmt ist.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Schalldämmeinrichtung gelöst, welche die Merkmale des
Anspruchs 1 aufweist. Der Grundgedanke der Erfindung besteht dabei darin, das die
Antriebseinheit nahezu vollständig umschließende Gehäuse in Sandwich-Bauweise, d.
h. mehrschalig auszubilden, und den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Schalen
des Gehäuses mit einem fließfähigen, in sich inkompressiblen Dämfungsmaterial auszufüllen.
Wesentlich ist die Ausbildung der in dem Zwischenraum befindlichen Zwischenschicht
aus einem Dämpfungsmaterial, dessen Bestandteile untereinander nach Art einer plastisch
verformbaren Masse beweglich sind, jedoch - wie beispielsweise Flüssigkeiten - keine
elastischen Eigenschaften aufweisen.
[0005] Abgesehen von etwa vorhandenen Leitungen, welche durch das mehrschalige Gehäuse hindurchgeführt
werden müssen, sind die den Zwischenraum begrenzenden Schalen lediglich im Bereich
der Durchlaßöffnung aneinander befestigt, und zwar vorzugsweise über ein verformbares
Verbindungselement (Anspruch 2). Dieses kann insbesondere als Rohrabschnitt aus elastischem
Werkstoff oder als nach Art eines Faltenbalges verformbarer Rohrabschnitt ausgebildet
sein.
[0006] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes stützen
die Führungselemente sich an der inneren der beiden den Zwischenraum begrenzenden
Schalen ab (Anspruch 3); in diesem Falle setzt sich das Gehäuse also im wesentlichen
aus einer Innenschale, der Zwischenschicht und einer Außenschale zusammen.
Im Rahmen der Erfindung kann das Gehäuse jedoch auch mit einer größeren Anzahl Schalen
ausgebildet sein: insbesondere ist es denkbar, die beiden den Zwischenraum begrenzenden
Schalen in der Weise auszubilden und anzuordnen, daß die innere Schale auf ihrer Innenseite
ihrerseits ein Innengehäuse umschließt und über dieses festgehalten ist; das Innengehäuse
kann dabei die eigentliche Tragkonstruktion für die Antriebseinheit darstellen.
[0007] Der Erfindungsgegenstand läßt sich hinsichtlich der insgesamt erzielbaren Schalldämmung
dadurch verbessern, daß das Gehäuse auf seiner dem Werkzeug zugewandten Vorderseite
mit einer rohrförmigen Verlängerung ausgestattet ist, welche das Werkzeug zumindest
auf einem Teil seiner Längserstreckung umschließt (Anspruch 4).
In Anlehnung an die Ausgestaltung des Gehäuses ist die Verlängerung vorzugsweise zumindest
in dem dem Gehäuse benachbarten Abschnitt doppelwandig ausgebildet und mit einem fließfähigen,
in sich inkompressiblen Dämpfungsmaterial gefüllt (Anspruch 5).
Die abschirmende Wirkung der Verlängerung gegen die Umgebung kann dadurch verstärkt
werden, daß die Verlängerung zumindest in der Nähe ihres vom Gehäuse abgewandten Endabschnitts
mit einer elastisch verformbaren Dichtmanschette ausgestattet ist. (Anspruch 6); diese
kann insbesondere die Form eines Trichters aufweisen, welcher während des Betriebs
der Antriebseinheit an dem zu bearbeitenden Material in Anlage gehalten wird. Der
Erfindungsgegenstand kann auch derart ausgebildet sein, daß der vom Gehäuse abgewandte
Endabschnitt der Verlängerung von einem auswechselbar befestigten Verschleißteil gebildet
wird, das aus nachgiebigem Werkstoff besteht (Anspruch 7). Bei einer derartigen Ausführungsform
wird die Antriebseinheit also unter Zwischenschaltung des Verschleißteils über die
rohrförmige Verlängerung an dem zu bearbeitenden Material in Anlage gehalten.
[0008] Das Dämpfungsmaterial zwischen den beiden in Frage kommenden Schalen des Gehäuses
und ggf. in der rohrförmigen Verlängerung kann insbesondere aus Sand bestehen (Anspruch
8); dieser sollte einigermaßen feinkörnig beschaffen sein. Die bevorzugte durchschnittliche
Korngröße liegt zwischen etwa 0,5 mm und 2 mm.
Als Dämpfungsmatial kommt jedoch auch ein Fluid (Anspruch 9) oder ein Gel (Anspruch
10) in Frage. Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zur Bildung der Zwischenschicht
ggf. auch andersartige Dämpfungsmaterialien einsetzbar, die in dem hier interessierenden
Zusammenhang vergleichbare Eigenschaften aufweisen, beispielsweise Pasten oder Fette.
[0009] Das Gehäuse kann über den bereits angesprochenen Umfang hinaus dadurch vorteilhaft
ausgestaltet sein, daß seine Außenseite - insbesondere also die Außenseite der sich
an die Zwischenschicht anschließenden äußeren Schale - soweit möglich vollständig
mit einer schalldämmenden Beschichtung versehen ist.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
im einzelnen erläutert:
Es zeigen:
- Fig. 1
- stark schematisiert einen Schnitt durch ein doppelwandiges Gehäuse nebst Zwischenschicht,
in dem über Führungselemente ein Schlagwerk nebst Meißel abgestützt ist, und
- Fig. 2
- stark schematisiert einen Teilschnitt durch das Gehäuse mit einer sich an die Werkzeug-Durchlaßöffnung
anschließenden rohrförmigen Verlängerung, die teilweise doppelwandig ausgebildet und
mit Dämpfungsmaterial gefüllt ist.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Antriebseinheit in Gestalt eines hydraulisch betriebenen
Schlagwerks 1 ist mit einem Schlagkolben 1a ausgestattet, dessen Einzelschlagenergie
über ein Werkzeug in Form eines Meißels 2 mit der Meißelspitze 2a an dem zu zertrümmernden
Material 3 zur Einwirkung gebracht wird.
Das Schlagwerk 1 nebst Schlagkolben 1a ist vollständig von einem Gehäuse 4 umschlossen,
welches - abgesehen von Durchführungsöffnungen für etwa vorhandene Versorgungsleitungen
wie beispielsweise die Energieversorgungsleitung 1b für das Schlagwerk 1 - lediglich
eine Durchlaßöffnung 4a für den Meißel 2 aufweist.
Die während des Einsatzes des Schlagwerks 1 aufzubringende Andruckkraft wird mittels
einer Konsole 5 übertragen, die über Gelenkarme 6, 7 an einer weiter nicht dargestellten
Trägereinheit - beispielsweise einem Baggerausleger - angebracht ist.
[0012] Nach der Lehre der Erfindung ist das Gehäuse 4 in Sandwich-Bauweise ausgeführt, d.
h. es weist (in der dargestellten einfachsten Ausführungform) eine Außenschale 8 und
eine Innenschale 9 auf, die - abgesehen von der Umgebung der Durchlaßöffnung 4a -
durch eine Zwischenschicht 10 voneinander getrennt und auf Abstand gehalten sind.
Die Zwischenschicht 10 besteht aus feinkörnigem Sand mit einer durchschnittlichen
Korngröße von 1 mm: Die Abschirmung des Gehäuse-Innenraums 4b gegen die Außenumgebung
wird also vor allem durch ein fließfähiges, in sich inkompressibles Dämpfungsmaterial
bewirkt.
Die beiden die Zwischenschicht 10 begrenzenden Schalen 8 und 9 sind lediglich an der
Durchlaßöffnung 4a über ein Verbindungselement in Form eines Rohrabschnitts 11 aneinander
befestigt.
[0013] Die Abstützung des Schlagwerks 1 innerhalb des Gehäuses 4 an dessen Innenschale 9
erfolgt über Führungselemente 12 und 13 bzw. 14 und 15, die jeweils zumindest überwiegend
in Längsrichtung (Führungselement 12, 13) bzw. in Querrichtung (Führungselemente 14,
15) des Schlagwerks wirksam sind, also die zwischen diesem und dem Gehäuse 4 wirksamen
Kräfte und/oder Momente übertragen. Im einfachsten Fall bestehen die Führungselemente
aus blockähnlichen Bauteilen beispielsweise aus Kunststoff, die zumindest an einem
der beiden sich gegenüberliegenden Bestandteile - dem Schlagwerk 1 oder der Innenschale
9 - befestigt sind.
[0014] Auf seiner dem Werkzeug 2 zugewandten Vorderseite 4c ist das Gehäuse 4 mit einer
als Rohrabschnitt 16 ausgebildeten Verlängerung ausgestattet, welche das Werkzeug
2 außerhalb der Außenschale 8 auf einem Teil seiner Längserstreckung umschließt. An
dem vom Gehäuse 4 abgewandten Endabschnitt 16a des Rohrabschnitts ist eine elastisch
verformbare Dichtmanschette 17 befestigt, die trichterförmig ausgebildet und unter
Einwirkung der auf das Gehäuse einwirkenden Andruckkraft an der Oberfläche des zu
zertrümmernden Materials 3 in Anlage gehalten ist. Der Innenraum 16b des Rohrabschnitts
weist eine Zuführbohrung 16c mit außenliegendem Anschluß 18 auf; über diesen kann
zum Zwecke der Reinhaltung des Meißels und der Meißelspitze 2a mittels einer nicht
dargestellten Druckluftquelle Druckluft zugeführt werden mit der Folge, daß eine an
der Dichtmanschette 17 austretende Luftströmung erzeugt wird.
Durch den Rohrabschnitt 16 und die Dichtmanschette 17 werden auch die im Bereich der
Durchlaßöffnung 4a und der Aufschlagstelle 3a des Meißels 2 auftretenden Geräusche
gedämmt.
[0015] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind die Innen- und Außenschale 9 bzw. 8 im
Bereich der Durchlaßöffnung 4a über einen aus Hartgummi bestehenden Rohrabschnitt
11 aneinander befestigt. Der an der Vorderseite 4c des Gehäuses 4 angebrachte Rohrabschnitt
16 weist - in Anlehnung an die Sandwich-Bauweise des Gehäuses 4 - im Anschluß an die
Außenschale 8 einen doppelwandigen Abschnitt 16d auf, der ebenfalls mit feinkörnigem
Sand 19 gefüllt ist.
Der vom Gehäuse abgewandte Endabschnitt 16a geht in ein buchsenförmiges Verschleißteil
20 aus Kunststoff über, welches auf den Rohrabschnitt 16 aufgeschoben ist.
Das Gehäuse 4 (vgl. dazu Fig. 1) kann über das Verschleißteil 20 während des Betriebes
des Schlagwerks 1 an dem zu zertrümmernden Material 3 in Anlage gehalten werden, wodurch
die vom Schlagwerk 1 und vom Meißel 2 ausgehende Lärmbelästigung herabgesetzt wird.
[0016] Der Erfindungsgegenstand kann abweichend von den beschriebenen Ausführungsformen
auch mit andersartig ausgebildeten Dämpfungsmaterialien ausgestattet sein. Wesentlich
ist dabei, daß die Dämpfungsmaterialien in sich inkompressibel ausgebildet sind und
sich aus gegeneinander beweglichen Bestandteilen zusammensetzen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Lösungsgedankens kann das Gehäuse auch mit einer größeren
Anzahl Schalen ausgestattet sein; insbesondere ist es möglich, die Innen- und Außenschalung
nebst Zwischenschicht auf einem Innengehäuse abzustützen, welches dann den eigentlichen
Tragbestandteil des Gehäuses darstellt.
Erforderlichenfalls läßt sich eine verbesserte Schalldämmung dadurch erzielen, daß
die Außenschale auf ihrer Außenseite (soweit möglich) vollständig mit einer schalldämmenden
Beschichtung versehen ist.
[0017] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß sich ohne
Rückgriff auf elastische und schalldämmende Materialien, die im Gehäuse-Innenraum
angeordnet sind, eine ausreichende Schalldämmung erzielen läßt.
1. Schalldämmeinrichtung für eine hydraulisch betriebene Antriebseinheit mit einem bezüglich
dieser beweglichen Werkzeug und mit einem Gehäuse, welches die Antriebseinheit mit
Ausnahme der Werkzeug-Durchlaßöffnung und mit Ausnahme der Durchführungsöffnungen
für Versorgungsleitungen umschließt, wobei die Antriebseinheit über Führungselemente
innerhalb des Gehäuses in Längs- und Querrichtung abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (4) mehrschalig ausgebildet und daß der Zwischenraum zwischen zwei
benachbarten Schalen (8 bzw. 9) des Gehäuses mit einem fließfähigen, in sich inkompressiblen
Dämpfungsmaterial (10) gefüllt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Zwischenraum (10)
begrenzenden Schalen (8 bzw. 9) lediglich im Bereich der Durchlaßöffnung (4a) über
ein verformbares Verbindungselement (11) aneinander befestigt sind.
3. Einrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente (12 bis 15) sich an der inneren (9) der beiden den Zwischenraum
(10) begrenzenden Schalen (8, 9) abstützen.
4. Einrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (4) auf seiner dem Werkzeug (2) zugewandten Vorderseite (4c) mit einer
rohrförmigen Verlängerung (16) ausgestattet ist, welche das Werkzeug zumindest auf
einem Teil seiner Längserstreckung umschließt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (16) zumindest
in dem dem Gehäuse (4) benachbarten Abschnitt (16d) doppelwandig ausgebildet und mit
einem fließfähigen, in sich inkompressiblen Dämpfungsmaterial (19) gefüllt ist.
6. Einrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlängerung (16) zumindest in der Nähe ihres vom Gehäuse (4) abgewandten Endabschnitts
(16a) mit einer elastisch verformbaren Dichtmanschette (17) ausgestattet ist.
7. Einrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der vom Gehäuse (4) abgewandte Endabschnitt (16a) der Verlängerung (16) von einem
auswechselbar befestigten Verschleißteil (20) gebildet wird, das aus nachgiebigem
Werkstoff besteht.
8. Einrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungsmaterial (10) aus Sand besteht.
9. Einrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dämpfungsmaterial (10) aus einem Fluid besteht.
10. Einrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dämpfungsmaterial (10) aus einem Gel besteht.