[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsgriffanordnung für Schränke mit einer
vorderen Schiebetür und einer hinteren Schiebetür, welche jeweils an ihrem äußeren
Rand einen Schiebetürgriff aufweisen.
[0002] Die Schiebetüren derartiger Schränke können nicht zueinander flächenbündig eingeschoben
werden, weil durch den mit der Vorderseite fluchtenden Griff der hinteren Schiebetür
die Gefahr der Quetschung besteht. Folglich muß bisher die hintere Schiebetür aus
Sicherheitsgründen rechtzeitig abgestoppt werden. Dies hat den Nachteil, daß jedenfalls
die eine Hälfte des Schiebetürschrankes, welcher die hintere Schiebetür zugeordnet
ist, niemals vollständig geöffnet werden kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Griffanordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche zum einen den Sicherheitsbestimmungen entspricht,
d.h. nicht die Gefahr der Quetschung der Hand beim vollständigen Aufschieben der hinteren
Schiebetür besteht, zum anderen aber der volle Zugriff in den Innenraum des Schranks
ermöglicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß an der hinteren
Schiebetür eine Schubstange verschiebbar gelagert ist, welche beim Verschieben der
hinteren Schiebetür in Öffnungsstellung durch Zusammenwirken mit einem Schubstangenmitnehmer
an der vorderen Schiebetür von einer Grundstellung in eine Sicherheitsstellung überführt
und dadurch ein an dem Schiebetürgriff der hinteren Schiebetür schwenkbar gelagertes
Drehgriffstück aus einer Grundstellung in eine zurückgeschwenkte Sicherheitsstellung
verschwenkt wird. Das Zurückschwenken kann bspw. um einen Winkel von 30 bis 40* um
eine vertikale Achse erfolgen. Hierdurch wird der Spalt zwischen vorderer und hinterer
Schiebetür im Bereich des Schiebetürgriffes der hinteren Schiebetür bei deren vollständigen
Öffnen durch das Zurückschwenken des Drehgriffstückes so weit vergrößert, daß eine
Quetschungsgefahr für die Hand nicht mehr besteht. Folglich kann die hintere Schiebetür
vollständig flächenbündig mit der vorderen Schiebetür geöffnet werden, wodurch eine
vollständige Nutzung beider Innenraumhälften eines Schiebetürschrankes gewährleistet
ist. Dies bedeutet, daß auch die der hinteren Schiebetür zugeordnete Hälfte des Schrankes
bspw. für ausziehbare Hängerahmen, Tableauauszüge, Tastaturauszüge u. dgl. in voller
Breite genutzt werden kann, und daß bspw. auch an der Mittelwand anliegende Stehordner
vollen Zugriff erhalten, ohne daß daneben stehende Stehordner ausgeräumt werden müssen.
[0005] Die Erfindung kann in vorteilhafter Weise bspw. dadurch verwirklicht werden, daß
in dem Schiebetürgriff der hinteren Schiebetür ein Schiebegelenkstück für die Übertragung
der Schwenkbewegung der Schubstange in die Schwenkbewegung des Drehgriffstückes gelagert
ist. Auf diese Weise wird eine sichere und dauerhafte Funktion gewährleistet.
[0006] Dem gleichen Zweck dient das weitere Erfindungsmerkmal, wonach an dem dem Schiebetürgriff
der hinteren Schiebetür zugewandten Ende der Schubstange ein Stangenführungsklotz
für die Führung der Schubstange in dem Schiebetürgriff der hinteren Schiebetür und
zur Übertragung der Schubbewegung der Schubstange in die Schwenkbewegung des Schiebegelenkstücks
angebracht ist.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, daß die Schubstange mittels
Arretierungsschnäpper sowohl in Grundstellung als auch in Sicherheitsstellung unter
geringer Schubkraft lösbar an der hinteren Schiebetür arretiert ist. Hierdurch verbleibt
die Schubstange, in ihre Sicherheitsstellung überführt, zunächst einmal in dieser,
bis die Arretierung durch leichten Ruck der vorderen Schiebetür in Öffnungsrichtung
wieder gelöst wird, damit der Schiebetürgriff der hinteren Schiebetür wieder freigegeben
wird und das Drehgriffstück in seine Grundstellung zurückspringt.
[0008] Eine räumlich günstige Anordnung ergibt sich ferner insbesondere dann, wenn der Schubstangenmitnehmer
am äußeren Rand der vorderen Schiebetür vorzugsweise im Bereich deren Schiebetürgriff
angebracht ist.
[0009] Zur zuverlässigen Betätigung der Schubstange hat diese vorzugsweise an ihrem dem
Schiebetürgriff der hinteren Schiebetür abgewandten Ende einen Anschlag für das Zusammenwirken
mit dem Schubstangenmitnehmer.
[0010] Der Anschlag der Schubstange kann dabei vorzugsweise eine Randaussparung der hinteren
Schiebetür durchgreifen.
[0011] Es versteht sich von selbst, daß die Funktionselemente der erfundenen Sicherheitsgriffanordnung,
so weit sie nicht von vorne zugänglich sein müssen, wie die Schiebtürgriffe, vorzugsweise
auf der Rückseite der Schiebetüren angebracht sind. Auf diese Weise sind sie von außen
nicht sichtbar und für eine eventuelle Wartung oder Reparatur dennoch leicht zugänglich.
[0012] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0013] Es zeigen:
Fig.1 1 eine Innenansicht einer (linken) vorderen Schiebetür (teilweise weggebrochen)
und einer (rechten) hinteren Schiebetür mit einer die Erfindung aufweisenden Sicherheitsgriffanordnung,
Fig. 2 eine Innenansicht des Schiebetürgriffes der hinteren Schiebetür,
Fig. 3a und 3b eine Vorderansicht und eine Draufsicht des Drehgriffstückes des Schiebetürgriffes
der hinteren Schiebetür,
Fig. 4a und 4b eine Draufsicht und eine Seitenansicht des Schiebegelenkstücks,
Fig. 5a und 5b eine Seitenansicht und eine Draufsicht des Stangenführungsklotzes,
Fig. 6 eine Innenansicht der Rückplatte des Schiebetürgriffes der vorderen Schiebetür,
Fig. 7 eine Ansicht des Schubstangenmitnehmers,
Fig. 8a und 8b eine Vorderansicht und eine Seitenansicht eines gleichzeitig als Stangenführung
ausgebildeten Arretierungsschnäppers, sowie
Fig. 9 eine Zusammenstellungszeichnung der wesentlichen Teile des Schiebetürgriffes
der hinteren Schiebetür vor dem Zusammenbau, jeweils gemäß besonderer Ausgestaltungen
der Erfindung.
[0014] Gemäß Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Sicherheitsgriffanordnung im wesentlichen auf
der Rückseite der vorderen (linken) Schiebetür 1 und hinteren (rechten) Schiebetür
2 eines Schiebetürschranks angebracht. Die Schiebetüren 1 und 2 laufen an ihren Unterkanten
auf Schiebetürrollen 13 auf einem (nicht dargestellten) Boden des Schiebetürschranks,
während sie an ihrer Oberkante mittels Schiebetürriegeln 14 in (nicht dargestellten)
Nuten einer Oberplatte des Schiebetürschranks geführt sind. An den äußeren Rändern
haben die Schiebetüren 1 und 2 jeweils Schiebetürgriffe 3 bzw. 4, von welchen in Fig.
1 lediglich jeweils die Rückplatte zu sehen ist. An der hinteren Schiebetür 2 ist
eine Schubstange 5 verschiebbar gelagert, welche beim Verschieben der hinteren Schiebetür
2 in Öffnungsstellung (in Fig. 1 nach rechts) durch Zusammenwirken mit einem Schubstangenmitnehmer
6 an der vorderen Schiebetür 1 von eienr Grundstellung (in der Zeichnung nach links)
in eine Sicherheitsstellung überführt wird. Durch diese Schiebebewegung wird ein an
dem Schiebetürgriff 4 der hinteren Schiebetür 2 schwenkbar gelagertes Drehgriffstück
7 aus seiner Grundstellung in eine zurückgeschwenkte Sicherheitsstellung (aus der
Zeichnungsebene von Fig. 1 heraus) verschwenkt, bspw. um etwa 30 bis 40°. Hierdurch
wird der Spalt im Griffbereich des Schiebetürgriffes 4 der hinteren Schiebetür 2 zu
der davor laufenden vorderen Schiebetür 1 beim vollständigen Öffnen der hinteren Schiebetür
2 (in der Zeichnung nach rechts) derart vergrößert, daß keine Gefahr des Einquetschens
der Finger mehr besteht. Die Schubstange 5 ist an ihrem dem Schiebtürgriff 4 zugewandten
Ende mit einem Stangenführungsklotz 9 bspw. durch Verschraubung versehen. Der Stangenführungsklotz
9 greift mit einem Nocken 15 (vgl. Fig. 5a) in einen Mitnehmerschlitz 16 eines Schiebegelenkstücks
8 (Fig. 4a und 4b), welches mittels Drehzapfen 17 in dem Schiebetürgriff 4 der hinteren
Schiebetür 2 schwenkbar gelagert ist. Mittels Führungsnocken 18 ist der Stangenführungsklotz
9 an dem Schiebetürgriff 4 der hinteren Schiebetür 2 in Verschieberichtung der Schubstange
5 geführt. In einen anderen Mitnehmerschlitz 19 des Schiebegelenkstücks 8, welcher
im Winkel von 90 zu dem ersten Mitnehmerschlitz 16 steht, greift ein oberer Drehzapfen
20 des Drehgriffstückes 7 ein, so daß die Verschiebebewegung der Schubstange 5 in
eine Schwenkbewegung des Drehgriffes 7 umgesetzt wird. Das Drehgriffstück 7 ist in
einer Aussparung 21 (vgl. Fig. 2) des Schiebetürgriffes 4 der hinteren Schiebetür
2 um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert. Der Drehzapfen 17 des Schiebegelenkstücks
8 durchgreift dabei einen oberen gekrümmten Führungsschlitz 22 des Drehgriffstückes
7 (vgl. Fig. 3b).
[0015] Die Schubstange 5 ist mittels eines an der Rückseite der hinteren Schiebetür 2 angebrachten
Arretierungsschnäppers 10 sowohl in Grundstellung als auch in Sicherheitsstellung
unter geringer Schubkraft lösbar arretiert. Zu diesem Zweck hat die Schubstange 5
im Bereich des Arretierungsschnäppers 10 einen Sperrbolzen 23. Der Arretierungsschnäpper
10 ist ferner mit einer Schubstangenführung 24 (vgl. Fig. 8a und 8b) kombiniert. Wie
aus Fig. 8b ersichtlich, ist der Arretierungsschäpper 10 mittels Zapfen 25 in die
Rückseite der hinteren Schiebetür 2 eingelassen.
[0016] An dem freien Ende der Schubstange 5 ist ein als Bolzen ausgebildeter Anschlag 11
angebracht, welcher (in der Zeichnungsebene von Fig. 1 nach hinten) durch eine Randaussparung
12 der hinteren Schiebetür 2 greift. So gelangt der Anschlag 11 beim Verschieben der
hinteren Schiebetür 2 (in Fig. 1 nach rechts) in Öffnungsstellung an einen im Bereich
des Schiebetürgriffes 3 der vorderen Schiebetür 1 angebrachten Schubstangenmitnehmer
6 (vgl. insbesondere Fig. 7). Gelangt der Anschlag 11 an den Schubstangenmitnehmer
6, so wird die Schubstange 5 (in Fig. 1 nach links) in eine Sicherheitsstellung überführt,
in welcher das Drehgriffstück 7 des Schiebetürgriffes 4 der hinteren Schiebtür 2 in
seine Sicherheitsstellung nach hinten geschwenkt wird. Gleichzeitig rastet die Schubstange
5 in ihre neue Arretierungsstellung am Arretierungsschnäpper 10 ein. Aus dieser ist
die Schubstange 5 und damit die hintere Schiebetür 2 zu befreien, wenn die vordere
Schiebetür 1 mit leichtem Ruck in Öffnungsrichtung (in Fig. 1 nach links) geschoben
wird. Hierbei schnappt das Drehgriffstück 7 wieder aus seiner Sicherheitsstellung
in die Grundstellung zurück, in welcher im wesentlichen die gesamte Vorderfläche des
Schiebetürgriffes 4 der hinteren Schiebetür 2 einschließlich des Drehgriffstückes
7 mit der Vorderseite der hinteren Schiebetür 2 bündig liegt.
Bezugszeichenliste:
[0017]
1 vordere Schiebetür
2 hintere Schiebetür
3 Schiebetürgriff
4 Schiebetürgriff
5 Schubstange
6 Schubstangenmitnehmer
7 Drehgriffstück
8 Schiebegelenkstück
9 Stangenführungsklotz
10 Arretierungsschnäppger
11 Anschlag
12 Randaussparung
13 Schiebetürrollen
14 Schiebetürriegel
15 Fördernocken
16 Mitnehmerschlitz
17 Drehzapfen
21 Aussparung
22 Führungsschlitz
23 Sperrbolzen
24 Schubstangenführung
25 Zapfen
1. Sicherheitsgriffanordnung für Schränke mit einer vorderen Schiebetür (1) und einer
hinteren Schiebetür (2), welche jeweils an ihrem äußeren Rand einen Schiebetürgriff
(3, 4) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß an der hinteren Schiebetür (2) eine
Schubstange (5) verschiebbar gelagert ist, welche beim Verschieben der hinteren Schiebetür
(2) in Öffnungsstellung durch Zusammenwirken mit einem Schubstangenmitnehmer (6) an
der vorderen Schiebetür (1) von einer Grundstellung in eine Sicherheitsstellung überführt
und dadurch ein an dem Schiebetürgriff (4) der hinteren Schiebetür (2) schwenkbar
gelagertes Drehgriffstück (7) aus einer Grundstellung in eine zurückgeschwenkte Sicherheitsstellung
verschwenkt wird.
2. Sicherheitsgriffanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schiebetürgriff
(4) der hinteren Schiebetür (2) ein Schiebegelenkstück (8) für die Übertragung der
Schubbewegung der Schubstange (5) in die Schwenkbewegung des Drehgriffstückes (7)
gelagert ist.
3. Sicherheitsgriffanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem dem Schiebetürgriff (4) der hinteren Schiebetür (2) zugewandten Ende der Schubstange
(5) ein Stangenführungsklotz (9) für die Führung der Schubstange (5) in dem Schiebetürgriff
(4) der hinteren Schiebetür (2) und zur Übertragung der Schubbewegung der Schubstange
(5) in die Schwenkbewegung des Schiebegelenkstücks (8) angebracht ist.
4. Sicherheitsgriffanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (5) mittels Arretierungsschnäpper (10) sowohl in Grundstellung
als auch in Sicherheitsstellung unter geringer Schubkraft lösbar an der hinteren Schiebetür
(2) arretiert ist.
5. Sicherheitsgriffanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schubstangenmitnehmer (6) am äußeren Rand der vorderen Schiebetür (1), vorzugsweise
im Bereich deren Schiebetürgriff (3) angebracht ist.
6. Sicherheitsgriffanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (5) an ihrem dem Schiebetürgriff (4) der hinteren Schiebetür (2)
abgewandten Ende einen Anschlag (11) für das Zusammenwirken mit dem Schubstangenmitnehmer
(6) aufweist.
7. Sicherheitsgriffanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (11) der Schubstange (5) eine Randaussparung (12) der hinteren Schiebetür
(2) durchgreift.