[0001] Die Erfindung betrifft eine Leitvorrichtung zum Führen, Aus- und/oder Umlenken einer
Materialbahn, die über eine Anzahl von Rollen geführt ist, wobei die Leitvorrichtung
an eine Mediumversorgungseinrichtung angeschlossen ist und sich über die gesamte Breite
der Rollen erstreckt und Bohrungen aufweist, durch die ein Mediumstrom gegen die Materialbahn
in jeweils vorgegebener Richtung hindurchströmt.
[0002] Aus der DE-OS 39 04 314 ist eine derartige Luftleiteinrichtung zur Führung einer
endlosen Warenbahn, z.B. einer Papierbahn, die mäanderförmig über eine Mehrzahl von
Zylindern oder abwechselnd über Zylinder und Leitwalzen läuft, bekannt. Diese Luftleiteinrichtung
ist an eine Blasluftversorgung angeschlossen und erstreckt sich quer über die gesamte
Breite der Zylinder und Leitwalzen, wobei Luft über Blasöffnungen jeweils in vorgegebener
Richtung gegen die Warenbahn geblasen wird. Die Blasrichtung der Luft ist umkehrbar,
dies geschieht in der Weise, daß zwei aufeinanderfolgende, gegeneinander separierte
Druckkammern, von denen eine im Normalbetrieb als Saugkammer und die nachfolgende
als Blaskammer wirken, so umschaltbar sind, daß die zulaufseitige Druckkammer als
Blaskammer und die nachfolgende Druckkammer als Saugkammer wirksam werden. Die Luftleiteinrichtung
kann auch guer zur Laufrichtung der Warenbahn in eine Anzahl von separaten Luftkammern
unterteilt sein, wobei eine randseitige Kammer zur Überführung eines Überführstreifens
beim Anfahren oder nach einem Warenabriß vorgesehen ist. Die Luftkammern sind bezüglich
der Blasrichtung je für sich entsprechend der vorgegebenen oder der hierzu invertierten
Blasrichtung einstellbar. Ebenso sind die Luftmengen je nach Blasrichtung einstellbar.
[0003] Durch die bekannte Luftleiteinrichtung wird einerseits die endlose Warenbahn auf
ihren Weg an und zwischen den Zylindern und/oder den Leitwalzen sicher geführt und
andererseits die Konditionierung der Warenbahn, beispielsweise ihre Trocknung, maximiert.
[0004] Im Normalbetrieb einer Papiermaschine läuft die Papierbahn von Zylinder zu Zylinder.
Die Luftleiteinrichtung wirkt den auf die Bahn wirkenden Kräften durch Haftung, Reibung,
Unter-, Staudruck, Eigengewicht und durch Zentrifugalkräfte entgegen. Dabei muß berücksichtigt
werden, daß mit solchen Luftleiteinrichtungen auch ein optimaler Trocknungseffekt
erreicht werden soll, der dann am günstigsten ist, wenn gegen die Laufrichtung der
Papierbahn Luft ausgeblasen wird, da hierdurch an der Oberfläche der Papierbahn Turbulenzen
erzeugt werden, die die Trocknung beschleunigen. Beim Anfahren einer Papiermaschine
oder nach einem Abriß der Papierbahn beim Einfädeln des sogenannten Überführungsstreifens
ist jedoch eine derartige Blasrichtung gegen die Laufrichtung der Papierbahn ungünstig,
da der relativ schmale Überführstreifen infolge seines relativ geringen Eigengewichts
vom Blasstrahl weggeblasen wird. Bei der bekannten Luftleiteinrichtung ist eine individuelle
Anpassung der Blasluftrichtung und der - verhältnisse an den jeweiligen Betriebszustand
und die jeweilige Warenart möglich, indem die Blasrichtung invertierbar ist und darüberhinaus
noch die Papierbahn, in Laufrichtung betrachtet, abschnittsweise unterschiedlich angeblasen
werden kann.
[0005] Aus der DE-OS 40 03 956 ist ein Unterdruckdüsensystem zum berührungslosen Tragen
und Behandeln von Warenbahnen, z.B. zum Trocknen, Heizen und Kühlen, bekannt. Dieses
Unterdrucksystem besteht aus einem Düsenkasten, der eine gegen die Bahn liegende Fläche
hat, an der sich zwei Düsenspalte befinden, wobei das Düsensystem in bezug auf die
senkrechte Mittelebene der Unterdrucktragfläche unsymmetrisch ist. Der Düsenkasten
besitzt eine im wesentlichen ebene Tragfläche, an deren einer Kante eine bogenförmige
Coanda-Luftleitfläche angebracht ist, an der sich die erste Düse des Düsensystems
befindet. Deren Blasrichtung verläuft anfänglich im wesentlichen senkrecht gegen die
Ebene der zu tragenden Warenbahn. Die Coanda-Luftleitfläche ist so angeordnet, daß
sie die aus der ersten Düse austretende Luftströmung in Richtung der Ebene der Tragfläche
und der über diese laufende Warenbahn umlenkt. In dem zur ersten Düse entgegengesetzten
Randbereich befindet sich eine Leitschaufel, welche die ebene Tragfläche stufenlos
fortsetzt. Im Bereich oder an der Außenkante der Leitfläche ist eine zweite Blasdüse
angeordnet, deren Richtung parallel zur Leitfläche der Tragfläche verläuft.
[0006] Eine Vorrichtung zur Bahnkantenüberwachung einer geführten Warenbahn ist in der DE-OS
39 03 783 beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung zum Fördern eines
flachen Gegenstandes, insbesondere einer endlosen Materialbahn, die Fördermittel zum
Bewegen des Gegenstandes in einer vorgegebenen Richtung und eine Überwachungseinrichtung
zum Überwachen der Lage des Gegenstandes umfaßt. Die Überwachungseinrichtung enthält
eine auf den Kantenbereich der Oberfläche des Gegenstandes gerichtete Blasdüse, die
einen gasförmigen Strahl ausbläst. Auf der der Blasdüse gegenüberliegenden Seite des
Gegenstandes befindet sich eine Druckmeßeinrichtung zum Erzeugen eines dem an der
Kante vorbeiströmenden Anteil des Gasstrahls entsprechenden Meßsignals. Die Druckmeßeinrichtung
ist mit einer Auswert- und Steueranordnung zum Verarbeiten der Meßsignale zu Lagesignalen,
welche die Position der Kante des Gegenstandes wiedergeben, verbunden. Eine derartige
Vorrichtung ermöglicht eine exakte Ver- und Bearbeitung von Gegenständen, wobei eine
Materialbahn, insbesondere aus Papier, oder ein sonstiger flacher Gegenstand entlang
einer vorgegebenen Bahn befördert und seitliche Lageabweichungen verhindert werden.
Dies erfolgt durch die kontinuierliche Überwachung der Lage einer Kante der Materialbahn
oder des flachen Gegenstandes, und beim Auftreten von Abweichungen von einer vorgegebenen
Lage der Kante werden Korrekturmaßnahmen eingeleitet. Durch diese Seitenkantensteuerung
wird somit ein seitliches Auswandern des Gegenstandes verhindert.
[0007] Es sind auch Seitenkantensteuerungen bekannt, bei denen die Abwickelspule für die
Materialbahn axial verschoben wird oder der Winkel einer Leitwalze senkrecht zu einer
Bandebene verändert wird. Beide Versionen erfordern größeren mechanischen Aufwand
und sind in ihrer Dynamik begrenzt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leitvorrichtung der eingangs beschriebenen Art
so zu verbessern, daß beim Aus- und/oder Umlenken der Materialbahn, wobei die Krümmung
der Materialbahn in Abhängigkeit von der Bahnbreite sich ändern kann, die Seitenkanten
der Materialbahn ohne seitliches Abweichen geführt sind.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem gekrümmten Block,
über den die Materialbahn geführt ist, Bohrungen quer zur Materialbahn untergebracht
sind, die mit Mediumströmen unterschiedlicher Geschwindigkeit bzw. mit unterschiedlichen
Mediummengen beaufschlagbar sind.
[0010] So ist in einer Ausführungsform der Erfindung der Block zylinderförmig, sind die
Bohrungen in Abschnitten untergebracht und ist jeweils eine vorgegebene Anzahl von
Bohrungen in den Abschnitten miteinander verbunden. Dabei sind die Bohrungen als Drosselbohrungen
in einer der Materialbahn zugewandten Fläche angeordnet und befindet sich diese Fläche
in einem vorgegebenen Abstand zu Rückseiten der Abschnitte des Blocks.
[0011] Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der Patentansprüche
4 bis 11.
[0012] Durch die unterschiedliche Ansteuerung der einzelnen Abschnitte des segmentierten
Blocks, bei dem es sich um eine Art Tragdüse handelt, entstehen seitliche Kraftkomponenten
neben den Längskanten der Materialbahn, die zur Seitenkantenführung genutzt werden.
[0013] Die Erfindung ist sowohl bei in Luft geführten Materialbahnen als auch bei Materialbahnen
einsetzbar, die in mit Flüssigkeiten gefüllten Bädern transportiert werden. Im ersteren
Fall kann es sich um den Transport von dünnen Folien oder Metallbändern in Trocknervorrichtungen
handeln, während für den zweiten Fall die Bandführung von Aluminiumbändern in Galvanikbädern
in Betracht kommt.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Materialbahn, die über eine Anzahl von
Rollen und eine Luftleitvorrichtung geführt ist,
Figur 2 eine schematische Darstellung einer Materialbahn, die ein Flüssigkeitsbad
durchläuft und um eine oder mehrere hydraulische Leitvorrichtungen herumgeführt ist,
Figur 3 einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte erste Ausführungsform der
Leitvorrichtung mit kreisförmigem Querschnitt der Tragdüse, nach der Erfindung,
Figur 4 einen Schnitt durch einen Abschnitt 5A der Tragdüse entlang der Linie I-I
in Figur 1,
Figur 5 eine schematische Ansicht des Auslenkens einer Materialbahn mittels der Leitvorrichtung
nach den Figuren 3 und 4,
Figur 6 einen Schnitt durch einen Abschnitt A einer zweiten Ausführungsform der Leitvorrichtung
mit eliptischem Querschnitt der Tragdüse und
Figur 7 einen Querschnitt durch einen Abschnitt A einer dritten Ausführungsform einer
Leitvorrichtung mit einer Tragdüse parabelförmigen Querschnitts.
[0015] In Figur 1 ist eine Materialbahn 2, beispielsweise ein Aluminiumband, Papierbahn,
Folienbahn oder dergleichen schematisch dargestellt, die über Rollen 19 und eine Leitvorrichtung
1 geführt ist. Die Leitvorrichtung 1 umfaßt als wesentlichen Bestandteil eine segmentierte,
d.h. in Abschnitte unterteilte Tragdüse in Gestalt eines Blocks mit gekrümmter Oberfläche,
in der Bohrungen innerhalb der einzelnen Abschnitte angeordnet sind. Die Tragdüse
wird über eine Versorgungseinrichtung mit Druckluft beaufschlagt und besorgt ein problemloses
Umlenken, Auslenken und eine exakte Seitenkantenführung der Materialbahn 2. Umlenken
bedeutet dabei ein Abweichen aus der ursprünglichen Bewegungsebene. Unter Auslenkung
ist ein Abweichen aus der ursprünglichen Bewegungsrichtung in der gleichen Bewegungsebene
zu verstehen.
[0016] Figur 2 zeigt in schematischer Übersicht den Transport einer Materialbahn 2 durch
ein Flüssigkeitsbad hindurch, beispielsweise den Durchlauf eines Aluminiumbandes durch
ein Galvanikbad. Die Materialbahn 2 wird über Umlenkrollen 20, 21, eine Leitvorrichtung
1 und eine weitere Umlenkrolle 22 in das Flüssigkeitsbad eingeführt, durch dieses
hindurchtransportiert und aus diesem herausgeführt. Für die Leitvorrichtung 1 wird
in diesem Fall als Betriebsmedium zweckmäßigerweise die Badflüssigkeit des Flüssigkeitsbades
verwendet. Die Leitvorrichtung 1 erleichtert das Umlenken der Materialbahn 2, da diese
durch das aus den Bohrungen in der Oberfläche der Tragdüse der Leitvorrichtung 1 ausströmende
Medium von der Oberfläche abgehoben wird, so daß weder Haft- noch Reibungskräfte während
der Richtungsumlenkung überwunden werden müssen. Anstelle der einen Umlenkrolle 21
kann eine weitere Leitvorrichtung 1 vorgesehen werden.
[0017] In Figur 3 ist im Schnitt eine erste Ausführungsform einer Leitvorrichtung 1 nach
der Erfindung schematisch dargestellt. Die Leitvorrichtung 1 umfaßt u.a. eine Tragdüse
in Gestalt eines Blocks 3 mit gekrümmter Oberfläche, der einen kreisförmigen Querschnitt
besitzt, wie aus Figur 4 ersichtlich ist. Im geringen Abstand zu der gekrümmten Oberfläche
wird eine Materialbahn 2 über die Tragdüse geführt. Quer zur Materialbahn verlaufen
in dem Block 3 Bohrungen 4A bis 4F, die in Abschnitten 5A, 5B, ... 5F des Blocks 3
untergebracht sind. In den einzelnen Abschnitten ist jeweils eine vorgegebene Anzahl
von Bohrungen vorhanden, die miteinander verbunden sind und über eine gemeinsame Leitung
7A, 7B, ... 7F mit einer Mediumversorgungseinrichtung 8 in Verbindung stehen. Die
Bohrungen 4A bis 4F sind als Drosselbohrungen ausgebildet und in einer der Materialbahn
2 zugewandten Fläche 6 angeordnet. Diese Fläche 6 befindet sich in einem bestimmten
Abstand zu Rückseiten 18 der Abschnitte 5A, ... 5F des Blocks 3. Wie schon voranstehend
erwähnt wurde, ist jeder der Abschnitte 5A, ... 5F über eine Leitung 7A, ... 7F, die
durch den Block 3 hindurchgeführt sind, an die Mediumversorgungseinrichtung 8 angeschlossen.
In jeder der Leitungen 7A, ... 7F außerhalb des Blocks 3 befindet sich ein Regelventil
9A, ... 9F, über welches der jeweilige Mediumstrom durch die Leitungen hindurch zu
den Bohrungen des einzelnen Abschnitts hin regelbar ist. Die Mediumströme durch die
Drosselbohrungen der einzelnen Abschnitte strömen gegen die Bewegungsrichtung der
Materialbahn in jeweils vorgegebener Richtung. Mittels der Regelventile 9A, ... 9F
wird der Durchfluß durch die Leitungen so gesteuert, daß die Mediumströme beispielsweise
in den einzelnen Abschnitten unterschiedliche Geschwindigkeit besitzen bzw. die einzelnen
Abschnitte mit unterschiedlich großen Mediummengen beaufschlagt werden. Die Materialbahn
2 wird über den zylindrischen Block 3 umgelenkt. Im Bereich der Krümmung befinden
sich die verschiedenen Drosselbohrungen in den einzelnen Abschnitten, wobei in Figur
4 beispielsweise nur die Drosselbohrungen des Abschnitts 5A dargestellt sind. Als
Medium kann entweder Druckluft oder eine Flüssigkeit verwendet werden. Falls die Drosselbohrungen
in den einzelnen Abschnitten mit Druckluft versorgt werden, entsteht zwischen dem
Block 3 und der Materialbahn 2 ein Tragluftfilm. Die Spalte vor den und hinter den
Bohrungen sowie seitlich der Bohrungen bilden Drosselzonen, so daß ein Druckaufbau
zwischen der Materialbahn 2 und dem Block 3 stattfindet. Werden die einzelnen Abschnitte
unterschiedlich mit Druck beaufschlagt, so kann der Abstand dieser Spalte von der
Oberfläche des Blocks lokal variiert werden, was gleichbedeutend damit ist, daß die
Materialbahn in unterschiedlichen Radien oberhalb der einzelnen Abschnitte geführt
ist und somit in gewünschter Weise die Materialbahn nicht nur umgelenkt, sondern auch
ausgelenkt werden kann, wie nachstehend noch näher erläutert werden wird. Daraus resultiert
eine von der Schrägstellung der Materialbahn gegenüber der Oberfläche des Blocks 3
abhängige Auslenkung der Materialbahn. Durch die gezielte Beaufschlagung der Abschnitte
5A, ... 5F mit Druckluft läßt sich eine gesteuerte Auslenkung bzw. Seitenführung der
Materialbahn erreichen, wie noch anhand von Figur 5 näher erläutert werden wird.
[0018] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch den Abschnitt 5A des Blocks 3 bzw. der Tragdüse
entlang der Linie I-I in Figur 3. Die zentrale Bohrung dieser Schnittdarstellung zeigt
den Querschnitt der Leitung 7A, von der ein Kanal nach oben führt, der in den Abschnitt
5A mündet. Die Drosselbohrungen 4A sind gitterähnlich ausgestaltet und sorgen dafür,
daß es zu einem Druckaufbau in dem Abschnitt 5A kommt und das Medium, beispielsweise
Luft, mit entsprechendem Druck aus den Drosselbohrungen 4A austritt und gegen die
Materialbahn strömt.
[0019] In Figur 5 ist schematisch das Auslenken der Materialbahn 2 dargestellt, die im Normalfall
um den Block 3 mit gleichbleibendem Abstand herumgeführt ist. Wird der Luftdruck in
jedem der Abschnitte 5A bis 5F der ersten Ausführungsform der Leitvorrichtung 1 entsprechend
der Luftdruckkurve 23 erhöht, so ist der in der Leitung 7A und im Abschnitt 5A herrschende
Luftdruck am niedrigsten und der in der Leitung 7F und im Abschnitt 5F herrschende
Luftdruck am höchsten, wodurch erreicht wird, daß die Materialbahn 2 am rechten Ende
des Blocks 3 den geringsten und am linken Ende des Block 3 den größten Abstand von
der Oberfläche des Blocks einnimmt und dadurch aus ihrer normalen Umlaufbahn ausgelenkt
wird und die gezeigte Lage als ausgelenkte Materialbahn 2' einnimmt.
[0020] In Figur 6 ist ein Schnitt durch einen Abschnitt A einer zweiten Ausführungsform
der Leitvorrichtung gezeigt. Der Block bzw. die Tragdüse ist als Umlenkblock 10 mit
einem elliptischen Querschnitt ausgebildet. Im Inneren des elliptischen Umlenkblocks
10 befindet sich eine zentrale Bohrung 11, von der radiale Kanäle 12A zu Drosselbohrungen
13A in der Oberfläche des Umlenkblocks 10 führen. Der Querschnitt der zentralen Bohrung
11 ist erheblich größer als der Querschnitt der radialen Kanäle 12A, wodurch es zu
einer entsprechenden Drosselung der Mediumströmung und somit zu einem Druckanstieg
des Mediums kommt, das durch die Drosselbohrungen 13A des Abschnitts A des elliptischen
Umlenkblocks 10 austritt. Der Umlenkblock 10 der zweiten Ausführungsform der Leitvorrichtung
dient, ebenso wie der Block 3 der ersten Ausführungsform der Leitvorrichtung, in erster
Linie zu einer Umlenkung der Materialbahn 2 um 1800. Im Längsschnitt sieht der Umlenkblock
10 ähnlich wie der Block 3 der ersten Ausführungsform gemäß Figur 3 aus, d.h. der
Umlenkblock 10 ist in verschiedene Abschnitte A bis E unterteilt, und jedem Abschnitt
ist eine Anzahl von Drosselbohrungen 13A bis 13E zugeordnet. In Figur 6 sind im Querschnitt
nur die zentrale Bohrung 11 sowie die radialen Kanäle 12A und die Drosselbohrungen
13A des Abschnitts A gezeigt. Die übrigen Abschnitte mit ihren Kanälen und mit ihrer
zentralen Bohrung sind in der gleichen Weise aufgebaut.
[0021] Wie aus Figur 6 ersichtlich ist, befinden sich vor und hinter den Drosselbohrungen
13A, in Laufrichtung der Materialbahn 2 gesehen, jeweils ein Spalt 14 und 15. Seitlich
von den Drosselbohrungen 13A sind gleichfalls Spalte vorhanden, die zusammen mit den
Spalten 14 und 15 Drosselstellen für das abströmende Medium bilden, so daß ein Druckaufbau
zwischen dem Umlenkblock 10 und der Materialbahn 2 stattfindet, der sicherstellt,
daß die Materialbahn 2 im Abstand um die Oberfläche des Umlenkblocks 10 herumgeführt
wird. Der zwischen dem Umlenkblock 10 und der Materialbahn 2 ausgebildete Tragmediumfilm
hat eine Dicke, die entsprechend dem jeweiligen Mediumdruck in den einzelnen Kanälen
12A, ... 12E der Abschnitte A bis E des Umlenkblocks 10 variiert.
[0022] In einer dritten Ausführungsform der Leitvorrichtung, wie sie in Figur 7 gezeigt
ist, besitzt der Umlenkblock 16 einen parabelförmigen Querschnitt. Diese Ausführungsform
der Leitvorrichtung ist insbesondere für eine Materialbahnumlenkung kleiner als 180
geeignet. Der Umlenkblock 16 ist gleichfalls in Abschnitte A bis E unterteilt, in
denen jeweils Drosselbohrungen 17A, ... 17E angeordnet sind.
[0023] Bei allen drei Ausführungsformen der Leitvorrichtung kann das Medium für die Führung
und Umlenkung der Materialbahn 2 entweder Druckluft oder die jeweilige Badflüssigkeit
sein, wenn die Materialbahn 2 durch ein Flüssigbad, beispielsweise ein Galvanikbad,
hindurchgeführt wird.
1. Leitvorrichtung zum Führen, Aus- und/oder Umlenken einer Materialbahn, die über
eine Anzahl von Rollen geführt ist, wobei die Leitvorrichtung an eine Mediumversorgungseinrichtung
angeschlossen ist und sich über die gesamte Breite der Rollen erstreckt und Bohrungen
aufweist, durch die ein Mediumstrom gegen die Materialbahn in jeweils vorgegebener
Richtung hindurchströmt, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Block (3; 10; 16) mit
gekrümmter Oberfläche, über die die Materialbahn (2) geführt ist, Bohrungen (4A, ...
4F; 13A, ... 13E; 17A, ... 17E) quer zur Materialbahn untergebracht sind, die mit
Mediumströmen unterschiedlicher Geschwindigkeit bzw. mit unterschiedlichen Mediummengen
beaufschlagbar sind.
2. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (3) zylinderförmig
ist, daß die Bohrungen (4A, ... 4F) in Abschnitten (5A, ... 5F) untergebracht sind
und daß in den Abschnitten jeweils eine vorgegebene Anzahl von Bohrungen miteinander
verbunden ist.
3. Leitvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (4A,
... 4F) als Drosselbohrungen in einer der Materialbahn (2) zugewandten Fläche (6)
angeordnet sind und daß diese Fläche sich in einem vorgegebenen Abstand zu Rückseiten
(18) der Abschnitte (5A, ... 5F) des Blocks befindet.
4. Leitvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Abschnitte
(5A-5F) über eine Leitung (7A-7F), die durch den Block (3) hindurchgeführt ist, mit
der Mediumversorgungseinrichtung (8) verbunden ist und daß in jeder Leitung (7A, ...
7F) außerhalb des Blocks (3) ein Regelventil (9A, ... 9F) angeordnet ist, über das
der jeweilige Mediumstrom zu den Bohrungen des einzelnen Abschnitts regelbar ist.
5. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Block als Umlenkblock
(10) mit einem elliptischen Querschnitt ausgebildet ist.
6. Leitvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des elliptischen
Umlenkblocks (10) von je einer zentralen Bohrung (11A, ... 11 E) radiale Kanäle (12A,
... 12E) zu den Drosselbohrungen (13A, ... 13E) in den Abschnitten A bis E der Oberfläche
des Umlenkblocks (10) führen.
7. Leitvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Spalt (14;
15) vor und hinter den Drosselbohrungen in Laufrichtung der Materialbahn (2) sowie
Spalte seitlich der Bohrungen Drosselstellen für das abströmende Medium bilden, so
daß ein Druckaufbau zwischen Umlenkblock (10) und Materialbahn (2) stattfindet.
8. Leitvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tragmediumfilm
zwischen dem Umlenkblock (10) und der Materialbahn (2) ausgebildet ist, dessen Dicke
entsprechend dem Mediumdruck in den einzelnen Kanälen (12A, ... 12E) des Umlenkblocks
variiert.
9. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Block als Umlenkblock
(16) für eine Materialbahnumlenkung kleiner als 180° einen Querschnitt in Parabelform
aufweist, in dessen Oberfläche Drosselbohrungen (17A, ... 17E) angeordnet sind.
10. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium für die
Führung und Umlenkung der Materialbahn (2) Druckluft ist.
11. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium zum Führen
und Umlenken der Materialbahn (2) in Flüssigbädern die jeweilige Badflüssigkeit ist.