[0001] Die Erfindung betrifft einen Backofen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Ein derartiger Backofen ist aus DE-OS 23 10 290 bekannt. Hierbei ist oberhalb der
Ofenmuffel ein weitgehend geschlossener, langgestreckter Luftführungskanal vorgesehen,
in den die Druckseite eines Kühlluftgebläses einmüdet. In den Luftführungskanal mündet
ebenfalls eine Wrasenöffnung ein, durch die hindurch bei Betrieb des Backofens stark
erhitzter Wrasen in den Luftführungskanal eintreten kann und zusammen mit der aus
dem Umgebungsbereich der Ofenmuffel herkommenden erwärmten Luft nach außen abgeführt
wird. Dieses System setzt zwingend ein Kühlluftgebläse voraus. Dies gilt ebenso auch
für einen anderen bekannten Backofen (DE-AS 21 06 869), bei dem sich oberhalb der
Backofenmuffel bzw. deren Isolation eine Luft-Sammelkammer befindet, in welche mittels
eines Kühlluftgebläses erwärmte Luftt aus dem Umgebungsraum der Ofenmuffel sowie aus
dem Schalterraum angesaugt wird und wiederum über einen Luftführungskanal nach außen
abgeführt wird.
[0003] Wenn ein derartiges Kühlluftgebläse nicht vorhanden ist - etwa bei Backöfen einfacherer
Bauart - tritt das Problem auf, daß sich aufgrund der aus der Ofenmuffel selbst oder
aus dem diese Ofenmuffel umgebenden Gehäuseraum mehr oder weniger stark erwärmten
Luft im oberen Gehäusebereich sich ein Wärmestau ausbildet, der nicht nur eine problematische
Erwärmung des meist über der Ofenmuffel befindlichen Schalterraumes innerhalb des
Ofengehäuses, sondern auch eine ebenfalls problematische starke Erwärmung der Seitenwände
des Ofengehäuses bewirkt, wodurch eine zu starke Erwärmung der seitlich neben dem
Backofen angeordneten Küchenmöbel stattfinden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 genannten Art so zu verbessern, daß in sehr einfacher Weise und auch ohne Einbau
eines besonderen Kühlluftgebläses eine wirksame und gezielte Wärmeabführung ermöglicht
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des
Patentanspruches 1 aufgeführten Maßnahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.
[0006] Aufgrund des Vorhandenseins der Luftfangschale im Bereich der vorzugsweise frontseitigen
Austrittsöffnung am Ofengehäuse wird die mehr oder weniger stark erwärmte Luftströmung,
die sich bei Betrieb des Backofens durch natürliche Konvektion einstellt, in einem
schalenartigen Hohlraum gesammelt, wobei dieser Hohlraum an einer Stelle des Gerätes
angeordnet ist, an dem der Konvektionsstrom am heißesten ist. Üblicherweise ist dies
die Stelle unmittelbar oberhalb der Ofenmuffel bzw. seines Muffelflansches an der
Gehäuse-Frontseite, also dort, wo sich üblicherweise die Luftaustrittsöffnung befindet.
In diesem Raum bildet sich durch die einströmende Warm- oder Heißluft ein gewisser
Überdruck aus, der wiederum eine gezielte Abströmung dieser Luft nach außen bewirkt.
Innerhalb dieses Raumes, d.h. innerhalb der Luftfangschale erfolgt auch eine sehr
innige Vermischung der weniger heißen Luft aus der Umgebung der Ofenmuffel mit der
sehr heißen Luft aus dem Garraum der Ofenmuffel, wobei sich für die aus dem Ofengehäuse
ausströmende Abluft eine Mischtemperatur einstellt, die wesentlich niedriger ist als
die Temperatur der unmittelbar aus dem Garraum ausströmenden Luft. Eine Zuführung
von sehr heißer Luft aus der Ofenmuffel selbst kann erfolgen über einen separaten
Wrasenkanal, der unterhalb der Luftfangschale im Griffbereich ausmündet und/oder aus
dem Flansch- oder Türbereich der Ofenmuffel, der sich ebenfalls bei Betrieb des Backofens
sehr stark erhitzt und die durch natürliche Konvektion aufsteigende, starkt erhitzte
Luft in den vorgenannten Sammelraum geleitet und dort in der angegebenen Weise vermischt
wird. Die in der Luftfangschale auch durch alleinige natürliche Konvektion gesammelte
Warmluft bewirkt in diesem Raum einen gewissen Überdruck, der ein Abströmen ins Freie
bewirkt, was dadurch begünstigt ist, daß diese Luft zur Austrittsöffnung hin durch
deren besondere Anordnung weniger strömungswiderstand findet als nach allen anderen
Richtungen hin, so daß hier ein erzwungener und gezielter Abfluß der Warmluft erfolgt.
[0007] Für Backöfen, bei denen oberhalb der Ofentür eine Bedienblende oder ein Schaltertableau
mit Bedien- und Anzeigeorganen angeordnet ist, ergeben sich besondere Vorteile, wenn
sich an die innerhalb des Ofengehäuses liegende Luftfangschale eine zumindest die
Austrittsöffnung überdeckende und über die Gehäusefrontseite hinausragende Strömungsblende
anschließt. Auf diese Weise wird die an den Ofentür außen oder innen hochströmende
erhitzte Luft daran gehindert, unmittelbar in den Bereich der oberen Bedienblende
zu gelangen. Die Luftströmung wird vielmehr von dieser Bedienblende abgedrängt, begünstigt
durch Luftströmung, die von der Luftfangschale herkommt. Durch entsprechende dachförmige
Ausgestaltung wird diese Strömungsblende praktisch in die Luftfangschale und den dadurch
gebildeten Überdruckraum mit einbezogen.
[0008] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Backofens gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Backofens gemäß Fig. 1.
[0010] Der Backofen gemäß den Figuren ist als sogenannter Unterbau-Backofen ausgestaltet
und besitzt ein äußeres Ofengehäuse 1, mit dem er auf einer Stellplatte 2 eines nicht
weiter dargestellten Küchenmöbels ruht. Im Inneren des Ofengehäuses 1 befindet sich
(in Fig. 2 nur schematisch angedeutet) eine quaderformige, metallische Ofenmuffel
3 mit einem eine Beschickungsöffnung umziehenden Muffelflansch 4 und einer die Ofenmuffel
3 umgebenden Isolation 5. Die Backofenmuffel enthält elektrische Heizelemente, z.B.
6, in Form eines Rohrheizkörpers sowie hinter einer Prallwand 7 ein Gebläserad 8,
das angetrieben wird von einem Gebläsemotor 9, der seinerseits auf seinem äußeren
Wellenende ein kleineres Lüfterrad 10 trägt, das hauptsächlich zur Kühlung des Gebläsemotors
9 dient. Die Beschickungsöffnung der Ofenmuffel 3 ist verschließbar durch eine Ofentür
11, bestehend aus einem äußeren Türboden 12 in Form einer transparenten Glasscheibe
und aus einem äußeren Türblatt 13, ebenfalls in Form einer transparenten Glasscheibe.
Zwischen Türboden 12 und Türblatt 13 gebildet ist ein Konvektions-Hohlraum 14 mit
Lufteintrittsöffnungen unten und Luftaustrittsöffnungen oben. Am oberen Rand der Ofentür
11 ist eine Griffleiste 15 befestigt, die eine über die Gehäuse- frontseite hinausragende
Strömungsblende 17 besitzt mit einem dachförmig nach unten gezogenen Ansatz 18, welche
Strömungsblenden 17 sich über die gesamte Breite des Backofens und einer über der
Griffleiste 15 am Ofengehäuse befestigten Bedienblende 19 mit Anzeige- und Bedienelementen,
z.B. 20 erstreckt. Z.B. im mittleren Bereich des Griffteils 15 ist in diesen zumindest
eine Luftaustrittsöffnung 21 eingearbeitet, die z.B. als langgezogener, horizontaler
Schlitz ausgebildet ist, der von der Strömungsblende überdeckt ist. Mit 22 ist eine
Luftfangschale bezeichnet, die am Ofengehäuse 1 im Bereich der Bedienblende 19 befestigt
ist und im Inneren des Gehäuseraumes 23 nach hinten ragt und mit einer rückwärtigen
Schalenwand schräg zur Gehäuse-Rückseite hin geneigt ist, wie Fig. 2 zeigt. Vorzugsweise
erstreckt sich auch diese Luftfangschale 22 über die gesamte Breite des Backofens
bzw. des Ofengehäuses 1. Die nach unten schräg geneigte Schalenwand 22' erstreckt
sich bis annähernd zur Isolation 5 der Ofenmuffel 3 und ist mit der offenen Schalenseite
nach unten gerichtet und ist dem unteren Gehäuseraum 23 im Bereich der Ofenmuffel
3 zugewandt. Durch den Pfeil 24 ist der Strömungsweg für den aus der Ofenmuffel austretenden
Wrasen verdeutlicht, der im Griffbereich in die Luftaustrittsöffnung eingeleitett
wird und sich dort mit der von der Luftfangschale herkommenden Luft vermischt. Die
vorgenannte Luftfangschale 22 bildet einen Fang- und Stauraum 25 für die bei Betrieb
des Backofens von unten nach oben aufsteigende, die Isolation 5 der Ofenmuffel 3 umspülende
und sich dabei erwärmende Luft (dargestellt durch ausgezogenen Pfeile). In dem vorgenannten
Raum 25 sammelt sich ebenfalls die in den Hohlraum 14 in der Ofentür 11 nach oben
strömende Heißluft. Eine zusätzliche Luftströmung wird bewirkt bei Betrieb des Umluftgebläses
9, wodurch durch das äußere Lüfterrad 10 eine zusätzliche Luftströmung der Umgebungsluft
bewirkt wird. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, liegt der untere dachförmige Rand der Strömungsblende
17 höher als der untere Rand der Schalenwand 22'. Unter Einbeziehung der Strömungsblende
17 erzeugt die in dem Stauraum 25 einströmende Warm- oder Heißluft einen gewissen
Überdruck, wobei durch das unterschiedliche Niveau vom unterem Rand der Schalenwand
22' und Luftaustrittsöffnung 21 sowie Strömungsblende 17/18 die im Stauraum 25 angesammelte
Luft praktisch ohne Widerstand zum Abströmen nach außen ins Freie gezwungen wird,
wobei ein unmittelbares Hochsteigen dieser strömenden Luft an der Bedienblende 19
entlang durch die Strömungsblende 17 verhindert wird. Durch die Strömungsblende 17
wird ebenfalls verhindert, daß entlang der Frontseite der Ofentür 11 hochsteigende
und sich erwärmende Luft unmittelbar zur Bedienblende 19 gelangt.
[0011] Die Luftfangschale 22 kann sich selbstverständlich auch mehr zur Backofen-Rückwand
hin erstrecken als in Fig. 2 gezeigt ist. In jedem Falle wird aufgrund des Vorhandenseins
dieser Luftfangschale, die auch eine Halbschale oder dgl. sein kann, bewirkt, daß
die aus dem Inneren der Ofenmuffel oder in der Umgebung derselben hochsteigende Warmluft
gesammelt, ggf. vermischt und gezielt einer definierten Luftaustrittsöffnung zugeführt
und ins Freie abgeführt wird, auch ohne zusätzliches Kühlgebläse. Die nach unten gezogene
Luftfangschale dient gleichzeitig als Sichtschutz in Bezug auf den Innenraum des Ofengehäuses
1.
1. Backofen mit einer durch die Ofentür verschließbaren Ofenmuffel, die mit Abstand
von einem Ofengehäuse umgeben ist sowie mit einer am oberen Türrand angeordneten Luftaustrittsöffnung
in unmittelbarer Verbindung mit einem oberhalb der Ofenmuffel zumindest zum Teil im
Gehäuseinneren angeordneten Luftleitelement, das strömungsmäßig mit dem Gehäuseraum
und ggf. auch mit dem Muffelraum in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß
das Luftleitelement in Form einer sich über den Bereich der Luftaustrittsöffnung (21)
erstreckenden Luftfangschale (22) ausgebildet ist, die mit ihrer offenen Schalenseite
nach unten gerichtet und dem Gehäuseraum (23) zugewandt ist und die oberhalb des unteren
Schalenrandes in die Austrittsöffnung übergeht.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftfangschale (22) sich
über die gesamte Breite des Ofengehäuses (1) erstreckt.
3. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
rückwärtige Schalenwand (22') schräg zur Gehäuse-Rückseite hin geneigt ist.
4. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
an die innerhalb des Ofengehäuses (1) liegende Luftfangschale (22) eine zumindest
die Luftaustrittsöffnung (21) überdeckende und über die Gehäuse-Frontseite hinausragende
Strömungsblende (17) anschließt.
5. Backofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsblende (17)
am freine Ende dachförmig nach unten gezogen ist.
6. Backofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere dachförmige Rand
(18) der Strömungsblende (17) höher liegt als der untere Schalenrand innerhalb des
Ofengehäuses.
7. Backofen nach einem der Ansprüch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsblende
(17) am oberen Rand der Ofentür (11) befestigt und unterhalb einer Bedienblende (19)
des Ofengehäuses angeordnet ist.
8. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ofentür (11) zwischen einem äußeren Türblatt (13) und einem inneren Türboden (12)
einen Konvektionshohlraum (14) aufweist, der strömungsmäßig in den Hohlraum der Luftfangschale
(22) einmündet.