[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vortriebsschild mit einem im wesentlichen zylindrischen
Stützrahmen, an welchem eine Gleitschalung für die Herstellung einer aus aushärtendem
Material, insbesondere Beton, bestehenden Auskleidung axial verschiebbar gelagert
ist, und mit einer die Stirnseite der Gleitschalung dichtend abschließenden Stirnschalung.
[0002] Zur Sicherung unterirdischer Hohlräume sind eine Reihe von Ausbaueinrichtungen und
Verfahren bekanntgeworden. Neben der Verwendung von Tübbingen, welche zumeist hinter
dem Vortriebsschild gesetzt werden können, ist es bekannt, die Sicherung durch Einbringen
von Beton bzw. aushärtendem Material vorzunehmen, wofür in der Regel eine Schalung
erforderlich ist. Das aushärtende Material wird hiebei zwischen Schalung und Gebirgswand
verfüllt oder eingepreßt und neben der prinzipiellen Möglichkeit, die Schalung in
der Folge als zusätzliches Ausbauelement im ausgebauten Raum zu belassen, besteht
prinzipiell die Möglichkeit, Schalungselemente nach dem Erhärten des aushärtenden
Materials zu versetzen, um auf diese Weise die Schalung für den weiteren Ausbau weiterzuverwenden.
[0003] Aus der DE-OS 30 12 189 ist bereits ein Vortriebsschild bekanntgeworden, an welchem
eine Gleitschalung in axialer Richtung des Vortriebsschildes verschiebbar abgestützt
ist. Eine derartige Gleitschalung, welche in den Bereich des Vortriebsschildes ragt,
ermöglicht das frühzeitige Einbringen von aushärtendem Material, wie beispielsweise
Beton, und im Zuge des weiteren Vortriebes kann die Gleitschalung in der gewählten
Position bis zum Erhärten des Materials verbleiben, ohne daß hiebei die Vortriebsbewegung
des Schildes beeinträchtigt ist, da Schild und Gleitschalung relativ zueinander axial
verschieblich sind. Sobald der eingefüllte Beton bzw. das aushärtende Material hinreichende
Festigkeit erreicht hat, kann die Schalung wiederum nachgezogen werden, so daß weitere
Abschnitte mit aushärtendem Material hinterfüllt werden können und der Ausbau immer
bis nahe an die Ortsbrust herangeführt werden kann. Mit Rücksicht auf die geringe
Festigkeit des im Bereich der Ortsbrust eingepreßten aushärtenden Materials bzw. Betons
ist es aber auch bei den bekannten Einrichtungen erforderlich, zusätzliche Abstützungen
im bereits erhärteten Bereich der Auskleidung für die Vortriebspressen vorzusehen.
Diese zusätzlichen Widerlager für die Vortriebspressen müssen im Zuge des Ausbaues
bzw. im Zuge des Vortriebes immer wieder nachgesetzt werden, wodurch ein kontinuierlicher
Betrieb nicht möglich ist.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Vortriebsschild der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit welchem es möglich ist, kontinuierlich und ohne Beeinträchtigung
des Ausbaues die Vortriebsarbeit zu leisten, und bei welchem sowohl der Vorschub des
Vortriebsschildes selbst als auch das Nachziehen der Gleitschalung ohne zusätzliche
Abstützungen im bereits fertiggestellten Ausbau möglich sind. Zur Lösung dieser Aufgabe
besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß an der Gleitschalung Schildvortriebspressen
abgestützt sind. Dadurch, daß die Schildvortriebspressen an der Gleitschalung abgestützt
sind, kann die Gleitschalung unmittelbar als Widerlager für den Vortrieb des Schildes
verwendet werden und umgekehrt kann mittels der gleichen Schildvortriebspressen bei
entsprechender Ausgestaltung der Gleitschalung auch ein kontinuierliches Nachziehen
der Gleitschalen ermöglicht werden. Bei entsprechender Länge der Gleitschalung in
axialer Richtung wird hiebei über Reibungskräfte am noch nicht erhärteten Ausbau eine
entsprechende Kraft übertragen, welche die Abstützkräfte für die Betätigung der Schildvortriebspressen
aufnimmt. Nach dem Erhärten des Material ergibt sich in der Regel eine gegenüber noch
nicht erhärtetem Material verschiedene Reibungskraft bzw. im Fall von Material, welches
beim Erhärten kontrahiert, ein größeres Spiel, so daß die Gleitschalung gegenüber
dem in unveränderter Position verbleibenden Vortriebsschild erforderlichenfalls nachgezogen
werden kann und neuerlich Abstützkräfte aufnehmen kann, wenn die Gleitschalung wiederum
mit aushärtendem Material hinterfüllt wird.
[0005] Eine besonders einfache Betriebsweise, insbesondere bei Verwendung von üblichem Beton,
läßt sich mit einer Ausbildung verwirklichen, bei welcher die Gleitschalung aus einer
Mehrzahl von relativ zueinander in Achsrichtung des Schildes über gesonderte Antriebe
verschiebbaren Elementen besteht. Dadurch, daß die Gleitschalung in eine Mehrzahl
von relativ zueinander in Achsrichtung des Schildes verschiebbare Elemente unterteilt
ist, wird sichergestellt, daß die Gesamtheit der einzelnen Elemente hinreichende Abstützkräfte
der Schildvortriebspressen bzw. Vorschubzylinder aufzunehmen in der Lage ist, auch
wenn das aushärtende Material noch keine hohe Festigkeit erreicht hat. Um umgekehrt
sicherzustellen, daß ein derartiger Ausbau relativ zum Vortriebsschild ohne zusätzliche
Abstützungen nachgezogen werden kann, genügt es, einzelne dieser Elemente gesondert
nachzufahren, wobei naturgemäß die auf ein derartiges Element der Gleitschalung zur
Wirkung gelangenden Reibungskräfte geringer sind als die Summe der Reibungskräfte,
welche an allen Elementen der Gleitschalung gleichzeitig angreifen. Es gelingt somit
ohne weiteres, einzelne dieser Elemente unter Ausnutzung der Abstützung durch die
verbleibenden Gleitschalungselemente dem vorgetriebenen Vortriebsschild nachzuführen,
ohne daß hiebei zusätzliche Abstützungen erforderlich sind.
[0006] Eine besonders einfache bauliche Ausgestaltung einer derartigen Gleitschalung läßt
sich dadurch erzielen, daß die Gleitschalung längs zur Achse paralleler Erzeugender
in relativ zueinander nach Art eines Messerschildes verschiebliche Elemente unterteilt
ist. Bei einer derartigen, nach Art eines Messerschildes ausgebildeten Gleitschalung
wird von der gesamten Gleitschalung die Vorschubreaktion des Schildes ohne weiteres
aufgenommen und zum Zwecke des Nachfahrens der Gleitschalung können die jeweils nachzufahrenden,
einzelnen, messerartigen Elemente der Gleitschalung unter Verwendung der Stützkraft
der unverrückt verbleibenden Teile der Schalung am Schild in Längsrichtung geführt
nachgeschoben werden. Bei einer derartigen Ausbildung wird weder der Ausbau noch der
Vortrieb beeinträchtigt und es wird in jeder Phase des Vortriebs und des Ausbaues
eine hinreichende Stützkraft sichergestellt. Alternativ kann die Ausbildung hiebei
so getroffen sein, daß die Gleitschalung aus einer Mehrzahl von in Achsrichtung aneinander
anschließenden Ringen besteht, welche miteinander durch hydraulische Zylinder-Kolbenaggregate
verbunden sind, wobei auch hier wiederum für das Verschieben eines einzelnen Elementes
der Gleitschalung wesentlich geringere Reibungskräfte zu überwinden sind als sie von
der Gesamtheit der Elemente übertragen werden können. Es gelingt somit unter Ausnutzung
der Stützkraft bzw. Reibungskraft der jeweils unverrückt verbleibenden Elemente der
Schalung, einzelne Elemente dieser Schalung in Achsrichtung zu bewegen und es kann
gleichfalls in jeder Phase des Ausbaues und des Vortriebes die Reaktionskraft der
Vorschubreaktion sicher aufgenommen werden.
[0007] Lediglich dann, wenn zusätzliche und höhere Vortriebskräfte übertragen werden müssen,
kann es wünschenswert erscheinen, zusätzlich im bereits fertiggestellten Ausbau konventionelle
Abstützeinrichtungen vorzusehen, wobei diese konventionellen Abstützeinrichtungen
in der Folge in konventioneller Weise nachgerückt werden müssen. Derartige erhöhte
Vortriebskräfte sind aber nur bei entsprechend ungünstigeren Gesteinsbedingungen aufzunehmen
und in denjenigen Bereichen des Vortriebes, in welchem derartige erhöhte Vortriebskräfte
nicht übertragen werden müssen, kann der Vortrieb rascher und ohne Nachsetzen und
Umsetzen von im Ausbau zu verankernden Abstützringen erfolgen.
[0008] Im Falle der Ausbildung der Gleitschalung als Mehrzahl von in Achsrichtung aneinander
anschließenden Ringen kann die Ausbildung mit Vorteil so getroffen sein, daß die von
Ringen gebildeten Elemente der Gleitschalung an ihren einander zugewandten Stirnflächen
hohlkonische bzw. konische Ansätze aufweisen. Auf diese Weise wird die Manövrierbarkeit
des Vortriebsschildes erhöht und es wird eine bessere Kurvengängigkeit erreicht, ohne
daß hiedurch die Haftreibungsverhältnisse zwischen der Reibung des Schalungssegmentes
an der Betonschale beeinträchtigt wird.
[0009] In allen Fällen muß lediglich sichergestellt werden, daß die Haftreibung zwischen
dem erhärtenden Beton bzw. dem aushärtenden Material und dem gesamten Schalungsaußenmantel
wesentlich größer ist als die Führungsgleitreibung zwischen dem Stützrahmen des Vortriebsschildes
und den Schalungselementen. In allen diesen Fällen verbleibt eine entsprechende Kraft
zum Vorwärtsschieben bzw. Vortreiben des Stützrahmens mit dem Schneidschild. Mit Rücksicht
auf die relativ kurze Baulänge des Schneidschildes selbst wird hiebei im Vergleich
zu konventionellen Konstruktionen der Reibungswiderstand verringert und die Vorschubkraft
entsprechend geringer.
[0010] Für das Nachfahren der einzelnen Schalungselemente können einzelne Segmente oder
auch Gruppen von Segmenten dem Schneidschild nachgeführt werden, wobei die in ihrer
Position verbleibenden Segmente auf Grund ihrer Haftreibung sowohl die Reaktionskräfte
des Schneidschildes als auch die Verschiebekräfte für die zu verschiebenden Segmente
der Gleitschalung aufnehmen.
[0011] Um in jeder Phase des Ausbaues und insbesondere auch bei relativ dünnflüssigen, aushärtenden
Materialien die Dichtheit zu gewährleisten, ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen,
daß an den Trennstellen benachbarter Elemente Dichtungen, insbesondere die Trennstellen
übergreifende Abdeckelemente angeordnet sind.
[0012] Um insbesondere bei Verwendung von Beton oder rasch aushärtendem Material die Funktion
der Vorschubzylinder der einzelnen Gleitschalungselemente sowie der Schildvortriebspressen
sicher zu gewährleisten, ist die Ausbildung mit Vorteil so getroffen, daß die Vorschubzylinder
innerhalb des der Ortsbrust benachbarten Bereiches einer doppelwandig ausgebildeten
Gleitschalung angeordnet sind.
[0013] Für das Einpressen von aushärtendem Material ist die Ausbildung mit Vorteil so getroffen,
daß die Stirnschalung und/oder wenigstens ein der Ortsbrust benachbartes Schalungselement
einen Anschluß für das Einpressen von aushärtendem Material, insbesondere Beton aufweist,
wobei die Stirnschalung gewünschtenfalls zusätzliche Abstützkräfte für den Messerschild
übernehmen kann. Das Verfüllen von aushärtendem Material kann beispielsweise durch
Extrudieren von Beton erfolgen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Vortriebsschildes teilweise im Schnitt, bei welchem die Elemente
der Gleitschalung nach Art eines Messerschildes ausgebildet sind; Fig.2 ebenfalls
teilweise im Schnitt eine abgewandelte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vortriebsschildes
nach dem Messerschildprinzip; Fig.3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vortriebsschildes teilweise im Schnitt, wobei die Gleitschalung aus einer Mehrzahl
von in Achsrichtung aneinander anschließenden Ringen besteht; und Fig.4 ebenfalls
teilweise im Schnitt eine abgewandelte Ausführungsform einer Ausbildung gemäß Fig.3.
[0015] In Fig.1 ist ein Vortriebsschild 1 dargestellt, welcher einen Stützrahmen 2 für eine
nicht näher dargestellte Vortriebsmaschine sowie an der der Ortsbrust zugewandten
Seite einen Schneidschild 3 umfaßt. Weiters ist eine Gleitschalung 4 vorgesehen, welche
nach Art eines Messerschildes aus längs zur Achse 5 des Vortriebsschildes paralleler
Erzeugender in relativ zueinander verschiebliche Elemente unterteilt ist. Die Elemente
der Gleitschalung 4 sind relativ zum Stützrahmen und zum damit fest verbundenen Schneidschild
3 verschiebbar, wobei zwischen dem Stützrahmen 2 und der Gleitschalung 4 Vortriebszylinder
6 angeordnet sind, welche bei 7 am Stützrahmen und bei 8 an der Gleitschalung festgelegt
sind.
[0016] Zur Herstellung eines Ausbaues wird in den Freiraum wischen der mit 9 angedeuteten
Kontur des Gebirges und der Außenfläche 10 der Gleitschalung ein aushärtendes Material,
insbesondere Beton 11 eingebracht, wobei zur Abgrenzung des Hohlraumes in Richtung
zur nicht näher dargestellten Ortsbrust eine Stirnschalung 12 vorgesehen ist, welche
über ein Zylinder-Kolbenaggregat 13 gegen den Schneidschild abgestützt ist. Das Einbringen
bzw. Einpressen von aushärtendem Material, insbesondere Beton erfolgt beispielsweise
über einen schematisch dargestellten Anschluß 14 der Stirnschalung 12, wobei die Zuleitung
für das aushärtende Material bzw. Beton schematisch mit 15 angedeutet ist. Nach dem
Einpressen von aushärtendem Material bzw. Beton in den Hohlraum zwischen dem Gebirge
9 und der Außenfläche 10 der Gleitschalung 4 wirkt eine Reibungskraft zwischen der
Gleitschalung 4 bzw. den einzelnen Gleitschalungselementen und der Betonschale 11,
wobei diese Reibungskraft mit F₁ bezeichnet ist. Weiters wirkt zwischen der Gleitschalung
4 und dem Stützrahmen 2 eine Reibungskraft F₂, wobei die Haftreibung F₁ zwischen dem
Beton 11 und dem Schalungsaußenmantel 10 ein Vielfaches des Führungsgleitreibung F₂
zwischen den einzelnen Elementen bzw. Messern der Gleitschalung 4 und dem Stützrahmen
2 beträgt. Es verbleibt somit dadurch, daß die Kraft F₁ die Kraft F₂ übersteigt, eine
entsprechende Kraft zum Vorwärtspressen des Schneidschildes 3 mit dem Stützrahmen
2 mittels der Vorschubpressen bzw. Vorschubzylinder 6, so daß der gesamte Schild 1
lediglich durch die auftretende Haftreibung zwischen der Betonschale 11 und der Außenfläche
10 der Gleitschalung 4 abgestützt wird.
[0017] Ist der Ringraum zwischen der Außenfläche 10 der Gleitschalung und dem Gebirge 9
vollkommen mit aushärtendem Material oder Beton verfüllt und hat sich der der Ortsbrust
abgewandte Bereich der von der Gleitschalung 4 abgestützten Schale 11 ausreichend
verfestigt, so werden einzelne Elemente bzw. Messer der Gleitschalung dem Schneidschild
3 und dem Stützrahmen 2 nachgezogen, wobei die jeweils nicht bewegten Elemente der
Gleitschalung mit ihrer Haftreibung zur Schale 11 aus Beton oder aushärtendem Material
den Stützrahmen 2 sowie den Schneidschild 3 fixieren, so daß er nicht zurückgezogen
wird. Derart können die einzelnen Elemente der Gleitschalung 4 entweder einzeln oder
gruppenweise über die Zylinder 6 nachgezogen werden und beispielsweise über die Stirnschalung
12 der entstehende Freiraum zwischen der Außenfläche 10 der Gleitschalung 4 und dem
Gebirge 9 neuerlich mit aushärtendem Material oder Beton verpreßt werden.
[0018] Bei entsprechender Bemessung der Länge der Gleitschalung in Längsrichtung des Vortriebsschildes
kann somit kontinuierlich die Ortsbrust abgebaut werden und der Ausbau 11 unmittelbar
hinter dem Schneidschild 3 hergestellt werden, wobei die Aushärtezeit mit der Vortriebsgeschwindigkeit
der nicht näher dargestellten Abbauvorrichtung über die Länge der Gleitschalungselemente
4 abgestimmt wird.
[0019] Die einzelnen Elemente der Gleitschalung 4 sind dabei längs ihrer im wesentlichen
parallel zur Achse 5 verlaufenden Trennfugen durch entsprechende, die einzelnen Elemente
übergreifende Abdeck- bzw. Abdichtelemente abgedichtet.
[0020] Sind abschnittweise höhere Vorschubkräfte zu überwinden, die beispielsweise durch
Erd- bzw. Wasserdrücke entstehen, so daß die im allgemeinen größere Haftreibung F₁
zwischen der Betonschale 11 und dem Außenmantel 10 der Gleitschalung 4 nicht mehr
ausreicht, um den Schneidschild mitsamt dem Stützrahmen 2 vorzupressen, so können
im bereits ausgehärteten Abschnitt des Ausbaues zusätzliche nachlaufende Spanneinheiten
vorgesehen sein, welche gegen den Ausbau 11 verspannt werden und welche über Pressen
bzw. Zylinder-Kolbenaggregate 17 eine zusätzliche Abstützung des Stützrahmens 2 und
gegebenenfalls ein zusätzliches Einbringen von Vorschubkräften auf den Stützrahmen
2 ermöglichen.
[0021] Bei einer im wesentlichen kreisförmigen Ausbildung des Querschnittes des gesamten
Vortriebsschildes 1 ist dieser in seiner Gesamtheit im wesentlichen um die Achse 5
symmetrisch ausgebildet.
[0022] Bei der in Fig.2 dargestellten Ausführungsform weist der Vortriebsschild 1 wiederum
einen Stützrahmen 2 sowie einen Schneidschild 3 auf und es ist wiederum eine nach
Art eines Messerschildes aufgebaute Gleitschalung 4 vorgesehen. Die Abstützung des
Stützrahmens 2 sowie des Schneidschildes 3 mit einer nicht näher dargestellten Abbauvorrichtung
sowie das Vorpressen des Stützrahmens 2 erfolgt wiederum über Vortriebspressen bzw.
Zylinder-Kolbenaggregate 6, welche zwischen dem Stützrahmen 2 und der Gleitschalung
4 festgelegt sind. Für die Begrenzung der aus aushärtendem Material bzw. Beton ausgebildeten
Schale zwischen der Kontur 9 des Gebirges und der Außenfläche 10 der Gleitschalung
ist wiederum eine Stirnschalung 12 vorgesehen, welche über hydraulische Zylinder-Kolbenaggregate
13 am Schneidschild abgestützt ist, wobei die Zufuhr von aushärtendem Material bzw.
Beton beispielsweise wiederum über die Stirnschalung 12 vorgenommen werden kann, wobei
dies der Deutlichkeit halber jedoch nicht dargestellt ist.
[0023] Auch bei dieser Ausführungsform wird das Verhältnis der Reibungskraft F₁ zwischen
der Schale 11 aus Beton bzw. aushärtendem Material und der Außenfläche 10 der Gleitschalung
4 relativ zur kleineren Gleitreibung F₂ zwischen dem Stützrahmen 2 und den einzelnen
Elementen der Gleitschalung 4 dazu ausgenutzt, um den Stützrahmen 2 mit dem Schneidschild
3 vorzupressen.
[0024] Für gegebenenfalls auftretende höhere Vorschubkräfte bzw. zur Absicherung kann auch
bei dieser Ausführungsform eine im bereits ausgehärteten Bereich der Schale 11 vorgesehene
Spanneinheit 16 Verwendung finden, wobei in diesem Fall Abstützzylinder 18 zwischen
der Spanneinheit 16 und der Gleitschalung 4 vorgesehen sind. Es erfolgt somit bei
dieser Ausführungsform das Vorpressen des Stützrahmens 2 mit dem Schneidschild 3 jeweils
nur über die Vorschubzylinder 6 zwischen der Gleitschalung 4 und dem Stützrahmen 2,
während die zusätzlichen Zylinder 18 gegebenenfalls lediglich eine Abstützung bzw.
ein Vorschieben der Gleitschalung 4 ermöglichen.
[0025] Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig.2 erfolgt nach einem Aushärten der Schale
11 ein Nachziehen der einzelnen Elemente relativ zum Stützrahmen 2, wobei die jeweils
größere Anzahl nicht bewegter Elemente der Gleitschalung 4 mit ihrer Haftreibung zur
Schale 11 den Stützrahmen fixieren, so daß er nicht zurückgezogen wird. Bei Vorsehen
einer zusätzlichen Spanneinheit 16 können dabei die zusätzlichen Abstützzylinder 18
diese Bewegung einzelner Elemente der Gleitschalung unterstützen.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß Fig.3 weist der Vortriebsschild 1 wiederum einen Stützrahmen
2 sowie einen Schneidschild 3 auf, wobei die Gleitschalung 4 in diesem Fall aus einer
Mehrzahl von in Achsrichtung aneinander anschließenden Ringen 20 besteht, welche miteinander
durch hydraulische Zylinder--Kolbenaggregate 21 verbunden sind. Zum Vorpressen des
Stützrahmens 2 mit dem Schneidschild 3 finden Vortriebspressen bzw. Vortriebszylinder
22 Verwendung, welche bei 23 am Schneidschild und bei 24 am vordersten, der Ortsbrust
zugewandten Ringelement 20 der Gleitschalung 4 angelenkt ist. Die Vortriebszylinder
22 sind dabei an der Stirnseite des doppelwandig ausgebildeten vordersten Ringelementes
20 der Gleitschalung 4 abgestützt. Zur Begrenzung des Hohlraumes zwischen dem Gebirge
9 und der Außenfläche 25 der einzelnen Ringelemente 20 der Gleitschalung 4 findet
wiederum eine Stirnschalung 12 Verwendung, welche über Zylinder 13 am Schneidschild
abgestützt ist. Die Zufuhr von aushärtendem Material in den Hohlraum zwischen dem
Gebirge 9 und der Außenfläche 25 der Gleitschalung 4 kann wiederum über die Stirnschalung
12 oder auch über das der Ortsbrust zugewandte Schalungselement 20 erfolgen, wie dies
schematisch über die Zuleitung 26 angedeutet ist.
[0027] Auch bei dieser Ausführungsform wird das Verhältnis der Haftreibung F₁ zwischen der
Außenfläche 25 der einzelnen Elemente 20 der Gleitschalung 4 und der kleineren Gleitreibung
F₂ zwischen den vordersten Elementen der Gleitschalung 4 und dem Stützrahmen 2 ausgenutzt,
um mittels der Vortriebspressen bzw. Vortriebszylinder 22 wiederum den Stützrahmen
2 mit dem Schneidschild 3 vorzupressen.
[0028] Über die zwischen den einzelnen Elementen 20 der Gleitschalung 4 vorgesehenen Zylinder-Kolbenaggregate
21 können diese Elemente 20 gegeneinander im wesentlichen in Längsrichtung 5 des Vortriebsschildes
verschoben werden, wobei die Ringe wiederum einzeln nachgezogen bzw. vorgeschoben
werden, während die nicht bewegten Elemente 20 mit ihrer größeren Haftungsreibung
zwischen der Schale 11 und ihren Außenflächen 25 verhindern, daß der Stützrahmen zurückgezogen
wird.
[0029] Im allgemeinen reicht die die Gleitreibung F₂ zwischen dem Stützrahmen 2 und den
vordersten Elementen 20 der Gleitschalung 4 übersteigende Haftreibung F₁ zwischen
den Außenflächen 25 und der Schale 11 aus, um den Schild vorzupressen. Zur Absicherung
bzw. zum Einbringen von gegebenenfalls notwendigen höheren Vorschubkräften kann ebenfalls
eine nacheilende zusätzliche Spanneinheit 27 vorgesehen sein, welche beispielsweise
in den letzten Schalungsring 28 integriert sein kann oder mit diesem verbunden sein
kann.
[0030] Um eine Abdichtung zwischen benachbarten Elementen 20 zur Schale 11 aus aushärtendem
Material bzw. Beton sicherzustellen, weisen die Ringelemente 20 jeweils einen abgesetzten
Bereich 29 auf, welcher von einem überlappenden Bereich 30 des vorangehenden Elementes
übergriffen wird, wobei dazwischenliegend jeweils eine Dichtung bzw. ein Abdeckelement
31 vorgesehen ist. Dabei können für eine Verbesserung der Kurvengängigkeit und Lenkbarkeit
bei der Verschiebebewegung diese Bereiche 29 und 30 konisch bzw. hohlkonisch mit aufeinander
abgestimmter Kontur angeordnet sein, wie dies schematisch angedeutet ist.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäß Fig.3 ist das der Ortsbrust zugewandte vorderste Ringelement
20 über die Vorschubpressen bzw. Vorschubzylinder 22 direkt mit dem Schneidschild
3 verbunden, wodurch sich bei entsprechender Aushärtedauer des Extrudierbetons eine
große Beweglichkeit des Schildes ergibt.
[0032] Bei der in Fig.4 dargestellten abgewandelten Ausführungsform sind für gleiche Bauteile
die Bezugszeichen der Fig.3 beibehalten worden. Der Vortriebsschild 1 besteht wiederum
aus einem Stützrahmen 2 für eine nicht näher dargestellte Abbauvorrichtung sowie einem
Schneidschild 3, wobei der Stützrahmen 2 wiederum an einer Gleitschalung 4 abgestützt
ist, welche aus einer Mehrzahl von in Achsrichtung aneinander anschließenden Ringen
20 besteht, zwischen welchen wiederum Zylinder-Kolbenaggregate 21 vorgesehen sind.
In diesem Fall ist die Ausbildung des Schneidschildes 3 mit dem Stützrahmen 2 derart
getroffen, daß diese Einheit im Bereich 31 selbst als Schalungselement im vordersten
Bereich für die Frischbetonzone bzw. für den Stirnbereich der Schale 11 aus aushärtendem
Material Verwendung findet. Daran anschließend werden die weiteren beweglichen Schalungselemente
20 angekoppelt. Auch bei dieser Ausführungsform wird die die Gleitreibung F₂ zwischen
dem Stützrahmen 2 und den vordersten Ringelementen 20 übersteigende Haftreibung F₁
zwischen den Außenflächen 25 der Ringelemente und der Schale 11 aus aushärtendem Material
bzw. Beton ausgenutzt, um den Schild vorzupressen. Es können jedoch auch in diesem
Fall wiederum zusätzliche nacheilende Spanneinheiten 27 Verwendung finden.
[0033] Bei der Ausführungsform gemäß den Fig.3 und 4 kann die Baulänge des Schildes 1 sehr
kurz gehalten werden, wobei die Anzahl der Elemente 20 der Gleitschalung entsprechend
den Aushärtezeiten des aushärtenden Materials bzw. Betons und entsprechend den auftretenden
Kräfteverhältnissen zwischen der Haftreibung F₁ und der Gleitreibung F₂ gewählt werden
kann. Durch die Aufgliederung der Gleitschalung 4 in in Achsrichtung gesehen kurze
Ringelemente 20 kann eine gute Kurvengängigkeit gewährleistet werden. Weiters läßt
sich eine derartige Ausbildung einer Gleitschalung in einfacher Weise auch an anders
geartete Schildausführungen ankoppeln.
[0034] Neben einem Vorpressen des Stützrahmens 2 mit dem Schneidschild 3 über die zwischen
der Gleitschalung 4 und dem Stützrahmen 2 vorgesehenen Vortriebspressen bzw. Vortriebszylinder
6 bzw. 22 können auch durch eine zusätzliche Aktivierung bzw. Beaufschlagung der Zylinder
13 der Stirnschalungen 12 auf die gegebenenfalls zumindest teilweise erhärtete Schale
11 zusätzliche Vortriebskräfte auf den Schneidschild 3 ausgeübt werden.
1. Vortriebsschild mit einem im wesentlichen zylindrischen Stützrahmen, an welchem eine
Gleitschalung für die Herstellung einer aus aushärtendem Material, insbesondere Beton,
bestehenden Auskleidung axial verschiebbar gelagert ist, und mit einer die Stirnseite
der Gleitschalung dichtend abschließenden Stirnschalung, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Gleitschalung (4) Schildvortriebspressen (6,22) abgestützt sind.
2. Vortriebsschild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschalung (4)
aus einer Mehrzahl von relativ zueinander in Achsrichtung des Schildes (1) über gesonderte
Antriebe (16,21) verschiebbaren Elementen (20) besteht.
3. Vortriebsschild nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschalung
(4) längs zur Achse (5) paralleler Erzeugender in relativ zueinander nach Art eines
Messerschildes verschiebliche Elemente unterteilt ist.
4. Vortriebsschild nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschalung
(4) aus einer Mehrzahl von in Achsrichtung aneinander anschließenden Ringen (20) besteht,
welche miteinander durch hydraulische Zylinder-Kolbenaggregate (21) verbunden sind.
5. Vortriebsschild nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von Ringen (20) gebildeten
Elemente der Gleitschalung (4) an ihren einander zugewandten Stirnflächen hohlkonische
bzw. konische Ansätze (29,30) aufweisen.
6. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Trennstellen benachbarter Elemente (20) Dichtungen, insbesondere die Trennstellen
übergreifende Abdeckelemente (31) angeordnet sind.
7. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorschubzylinder (6,22) innerhalb des der Ortsbrust benachbarten Bereiches einer doppelwandig
ausgebildeten Gleitschalung angeordnet sind.
8. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnschalung (12) und/oder wenigstens ein der Ortsbrust benachbartes Schalungselement
einen Anschluß (14) für das Einpressen von aushärtendem Material, insbesondere Beton
aufweist.