[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Kammerplatte für Grabenverbauelemente.
Derartige Grabenverbauelemente dienen zum rollierenden Aushub von Kanalschächten.
Dabei werden die Kammerplatten mit Hilfe von Knebelstreben mit Spindeln in gewünschtem
Abstand gegenüberliegend miteinander verbunden und zwischen die Wandungen der Kammerplatten
Kanaldielen in das Erdreich abgesenkt. Dazu sind zwischen den Wandungen Führungen
vorgesehen, die die mit einem Hutprofil versehenen und einander überlappenden Kanaldielen
gegeneinander ausrichten und führen. Die Dielen selbst werden herkömmlich durch Schläge
in das Erdreich gerammt, um die Kanalwände nach dem Aushub gegen den Erddruck abzustützen.
[0002] Nachteilig ist dabei, daß auf die umgebenden Gebäude die durch das Einrammen entstehenden
Bodenschwingungen übertragen werden und der Umgang mit dem hierzu verwendeten Werkzeug
ein erhebliches Gefährdungspotential darstellt.
[0003] Aus diesem Grunde schlägt die EP 0 075 453 B1 ein Verfahren zum Abstützen von Gräben
vor, bei dem die dort als Stützwandelemente bezeichneten Dielen mit Hilfe von in einem
Rahmen geführten Treibbalken in den Boden gedrückt werden. Dazu besitzen die Stützwandelemente
ein Lochraster, in das Knebel eingeführt werden, über die die Balkenkraft übertragen
wird.
[0004] Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist, daß sie einen zur Gewährleistung der notwendigen
Stabilität hohen konstruktiven Aufwand erfordert, da die Balkenkräfte von insbesondere
den senkrechten Rahmenteilen aufgefangen werden müssen, und beidendig hydraulische
Kraftzylinder erforderlich sind, wobei das gleichmäßige Beaufschlagen der Zylinder
regelungstechnisch aufwendig ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Kammerplatte
für Grabenverbauelemente zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist, die insbesondere
arbeitssicher ist und nur geringen Konstruktions-, Bedienungs- und Kostenaufwand erfordert.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einer Kammerplatte für Grabenverbauelemente
für das hydraulische Einpressen und Ziehen von Kanaldielen mit einer Außenwandung
und einer zum Graben hin angeordneten Innenwandung sowie Führungen für die ein Hutprofil
aufweisenden Kanaldielen, bei welcher erfindungsgemäß vorzugsweise an der Außenwandung
der Kammerplatte eine waagerecht verlaufende Schiene angeordnet ist, auf der Schiene
ein hydraulischer Teleskopzylinder lösbar befestigt ist und die Kanaldielen ein Lochraster
in senkrechter Reihung besitzen, in die ein am Hydraulikzylinder angeordnetes Befestigungsmittel
einbringbar ist.
[0007] Gegenüber einer herkömmlichen, nicht hydraulisch arbeitenden Kammerplatte ist lediglich
eine zusätzliche waagerechte Schiene vorzusehen, an der der hydraulische, auf Druck
und Zug belastbare Teleskopzylinder unterhalb der Lochreihen der Kanaldielen angebracht
werden kann. Dies erfordert nur geringen Konstruktions- und Fertigungsaufwand, da
die Außenwandung der Kammerplatte ohne weiteres in der Lage ist, die zum Einpressen
oder Herausziehen der Dielen notwendigen Kräfte aufzunehmen. Unter dem Ausdruck Schiene
soll daher auch jedes gleich wirkende Befestigungsmittel für den Hydraulikzylinder,
wie etwa eine Reihe von separaten Befestigungsmitteln, verstanden werden.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende.
[0008] Zunächst wird die Kammerplatte an den Ort des beabsichtigten Kanalaushubs gebracht
und über mit Spindeln versehene Knebelstreben mit einer weiteren Kammerplatte, wie
bekannt, zu einem Kammerverbauelement verbunden. Danach werden die Kanaldielen in
die Führungen der Kammerplatten senkrecht stehend eingeführt, wobei die Bestückung
vorzugsweise vollständig und beidseitig erfolgt.
[0009] Die Kanaldielen lehnen an den Kammerplattenwandungen an, wodurch die Kammerplattenlast
auf den Boden wesentlich erhöht wird.
[0010] Der Hydraulikzylinder wird an der vorzugsweise an der Außenwandung befindlichen Schiene
unterhalb des zur Verankerung für die Zugkraft vorgesehenen Loches befestigt und der
Zylinder hydraulisch unter Mitnahme der Diele nach unten bewegt. Sodann wird die Verankerung
gelöst und entweder nach vorherigem Ausfahren des Zylinders das nächst höhere Loch
erfaßt oder der Zylinder zur nächsten Dielen gebracht, um diese in gleicher Weise
in das Erdreich zu drücken. Derart werden alle Dielen nacheinander oder auch mit mehreren
Zylindern, z.B. gegenüberliegend, zeitgleich abgesenkt, der Kanal entsprechend abschnittsweise
vertieft, um die Dielen erneut bis auf das Endmaß abzusenken.
[0011] Beim Herausziehen der Dielen wird umgekehrt verfahren, wozu der Zylinder um sein
Hubmaß ausgefahren und die Diele in angehobener Stellung gegen Herunterrutschen gesichert
wird. Um den Hydraulikzylinder bzw. dessen kopfseitiges Befestigungsmittel in den
Dielenlöchern zu sichern, wird vorgeschlagen, hierzu einen oben und unten geschlitzten,
senkrecht zur Zylinderachse angeordneten Bolzen zu verwenden.
[0012] Eine wesentliche Arbeitserleichterung läßt sich erfindungsgemäß dadurch erreichen,
daß der Hydraulikzylinder verschieblich auf der Schiene angeordnet und schwenkbar
auf dieser gelagert ist, so daß dieser lediglich zur vorgeschlagenen Stelle an der
Diele geschoben, gesichert und zur Diele hin geschwenkt werden muß, um die gewünschte
Hub- oder Senkbewegung durchzuführen.
[0013] Beim Anheben der Kanaldielen sind diese gegen Herabrutschen an der Kammerplatte zu
sichern.
[0014] Da sich aber beim Bedienen des Zylinders dieser vor der Lochreihe befindet, ist der
Zugang in diesem Bereich erschwert. Es müßte daher ein darüber- oder darunterliegendes
Loch zur Sicherung herangezogen werden. Um diesen Sicherungsvorgang zu erleichtern,
wird vorgeschlagen, die Dielen mit mindestens zwei parallelen Reihen von Löchern zu
versehen und diese mit Hilfe von Durchsteckbolzen auf dem oberen Rand der Kammerplatte
zu sichern.
[0015] In besonders bevorzugter Ausführungsform ist die zum Sichern der Hydraulik vorgesehene
Schiene nach oben offen U-förmig ausgebildet, wobei in den Zwischenbereich der U-Schenkel
ein Schwert eingreift, auf dem sich eine Bodenplatte befindet, die den Zylinder trägt.
[0016] U-Schenkel und Schwert weisen dabei Bohrungen auf, in die nach fluchtender Ausrichtung
des Schwertes ein Sicherungsbolzen eingeführt wird. Die Schiene besitzt dabei in gleicher
Weise wie die Dielen ein hier jedoch waagerechtes, nach den Dielenmaßen und den Führungen
ausgerichtetes Lochraster.
[0017] Anstelle der Sicherung zur Aufnahme der Zugkräfte durch Lochung und Bolzen kann die
U-Schiene auch profiliert sein und ein entsprechend gegensinniges Profil des Schwertes
etwa schwalbenschwanzartig übergreifen.
[0018] Nach dem Aushub des durch das Verbauelement festgelegten Kanalabschnittes und Verlegung
oder Reparatur von Rohren oder dergleichen kann dieser unter Bodenverfestigung und
Herausziehen der Dielen aufgefüllt werden, um mit demselben Verbauelement den nächsten
Abschnitt zu bearbeiten. Dazu muß das Verbauelement um seine Länge vorwärtsbewegt
werden. Um dies zu erleichtern wird vorgeschlagen, die Kammerplatte mit Rollen zu
versehen und diese auf daruntergelegten Blechen zu verfahren.
[0019] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung beispielhaft näher
erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Kammerplatte in Stirnansicht
- Figur 2
- zeigt eine Seitenansicht und
- Figur 3
- eine Draufsicht auf eine Kammerplatte
- Figur 4
- erläutert die Befestigung des Hydraulikzylinders.
[0020] In
Figur 1 ist die Frontalansicht einer Kammerplatte für ein Grabenverbauelement dargestellt,
das zum Graben hin gerichtet eine U-Schiene 7 besitzt, in der über Montagebohrungen
15 obere und untere Knebelstreben 16 mit distanzverändernden Spindeln (nicht dargestellt)
befestigt sind, und die zwei derartige Kammerplatten zu einem Kammerelement verbinden.
Die Stirnseiten sind durch Bleche 17 verschlossen.
[0021] Innen hintereinanderliegend ist eine Reihe von Führungen 3 für die Kanaldielen 4
angeordnet, außen befindet sich oben eine Schiene 5, hier ein oben offenes U-Profil
mit Bohrungen 19 zur Befestigung des Teleskopzylinders, darunter sind Lager 18 mit
Rollen 14 angeordnet.
[0022] Figur 2 zeigt diese Anordnung in Seitenansicht. Es ist die Schiene 5 erkennbar, die eine
Reihe von die beiden U-Schenkel durchgreifenden Bohrungen 19 aufweist. Von oben ragt
in diese Schiene 5 ein Schwert 11 hinein, das eine auf der Schiene gleitende Bodenplatte
12 sowie Seitenwangen 13 zur Befestigung des Teleskopzylinders 6 trägt. Dieser ist
um die Achse 20 schwenkbar und besitzt kopfseitig ein Befestigungsmittel 8.
[0023] Die Kanaldielen 4 sind von oben zwischen Außenwand 1 und Innenwand 2 hindurchgeschoben
und um einen nach unten ragenden Bereich in den Boden getrieben. Dazu besitzen die
Dielen eine Lochreihe 10, in die das Befestigungsmittel 8 des Teleskopzylinders eingreift.
Die zweite Reihe 10' dient der Abstützung der Dielen 4 auf der Oberkante der Wandungen
bzw. der Schiene 5.
[0024] Die in den Lagern 18 angeordneten Rollen 14 dienen dem Verschieben des Elementes,
z.B. auf einer untergelegten Blechlaufbahn.
[0025] Zum Hinabbewegen der Dielen 4 wird der Teleskopzylinder zu dieser gebracht und über
die Bohrugen 19 gesichert. Dabei ist der Zylinder 6 um die Achse zurückgeschwenkt.
Sodann wird dieser zur Diele 4 gekippt, das Befestigungsmittel mit einem Loch der
Reihe 10 in Eingriff gebracht und der ausgefahrene Zylinder zurückbewegt.
[0026] In der Draufsicht der
Figur 3 sind Innenwandung 2 und Außenwandung 1 erkennbar, zwischen denen sich die dem Hutprofil
der Kanaldielen angepaßte Führungen 3 befinden, ebenso ist die Schiene 7 mit ihrem
von oben zugänglichen Spalt 24 dargestellt. In der senkrechten U-Schiene 7 liegen
die Knebelstreben 16. Seitlich endet die Kammerplatte an den Stirnblechen 17.
[0027] Figur 4 verdeutlicht die Anbringung des Teleskopzylinders 6 auf der Schiene 5, die vorzugsweise
zwei nach oben gerichtete Schenkel und zwischen diesen einen Spalt 24 aufweist, in
die das Schwert 11 der Zylinderbefestigung eingreift. Die Schenkel der Schiene 5 sind
ebenso wie das Schwert 11 durchbohrt und durch einen Stift 21 festgelegt. Zum leichteren
Einführen ist dieser mit einem Konus 22 versehen.
[0028] Auf den Oberkanten der Schiene 5 ruht die Bodenplatte 12, an die die Seitenwangen
13 anschließen. Über die Achse 20 ist der Teleskopzylinder 6 schwenkbar, wie mit dem
Pfeil angedeutet.
[0029] Kopfseitig ist ein Befestigungsmittel 8 angeordnet, das einen Bolzen 9 trägt, der
einen oberen und einen unteren Schlitz 23 trägt. Dieser Bolzen wird in das Loch 10
der Diele 4 (Figur 2) geschwenkt, wobei die Breite der Schlitze 23 an die Dielenstärke
angepaßt ist und nach dem Eingriff des Bolzens dessen Herausrutschen verhindert.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Außenwand
- 2
- Innenwand
- 3
- Führungen
- 4
- Kanaldielen
- 5
- Schiene
- 6
- Teleskopzylinder
- 7
- U-Schiene
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Bolzen
- 10, 10'
- Lochreihen
- 11
- Schwert
- 12
- Bodenplatte
- 13
- Seitenwangen
- 14
- Rollen
- 15
- Montagebohrungen
- 16
- Knebelstreben
- 17
- Stirnbleche
- 18
- Lager
- 19
- Bohrungen
- 20
- Achse
- 21
- Stift
- 22
- Konus
- 23
- Schlitz
- 24
- Spalt
1. Kammerplatte für Grabenverbauelemente für das hydraulische Einpressen und Ziehen von
Kanaldielen mit einer Außenwandung (1) und einer zum Graben hin angeordneten Innenwandung
(2) sowie Führungen (3) für die ein Hutprofil aufweisenden Kanaldielen (4),
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale
a) vorzugsweise an der Außenwandung (1) der Kammerplatte ist eine waagerecht verlaufende
Schiene (5) angeordnet
b) auf der Schiene (5) ist ein hydraulischer Teleskopzylinder (6) lösbar befestigt
c) die Kanaldielen (4) besitzen Löcher (10) in senkrechter Reihung, in die ein am
Hydraulikzylinder (6) angeordnetes Befestigungsmittel (8) einbringbar ist.
2. Kammerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel (8) ein oben und unten geschlitzter Bolzen (9) ist.
3. Kammerplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (6) schwenkbar und verschieblich auf der Schiene (5) angeordnet
ist.
4. Kammerplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanaldielen (7) mindestens zwei parallele Reihen von Löchern (10, 10') besitzen.
5. Kammerplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (5) U-förmig nach oben offen ausgebildet ist und in diese ein Schwert
(11) festlegbar eingreift, auf dem eine Bodenplatte (12) angeordnet ist, mit der der
Zylinder (6) über Seitenwangen (13) verbunden ist.
6. Kammerplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf Rollen (14) gelagert ist.