(19)
(11) EP 0 483 508 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1992  Patentblatt  1992/19

(21) Anmeldenummer: 91116279.0

(22) Anmeldetag:  25.09.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E03F 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 27.10.1990 DE 9014892 U

(71) Anmelder: PASSAVANT-WERKE AG
D-65322 Aarbergen 7 (DE)

(72) Erfinder:
  • Sehr, Gerhard
    W-5429 Allendorf (DE)
  • Helffenstein, Kurt
    W-6252 Diez (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abscheider für Sink- und/oder Schwimmstoffe


    (57) Der neue Abscheider für Sink- und/oder Schwimmstoffe, wie z.B. Stärke oder Fette, muß nach dem Entsorgen des Abscheiderinhalts mit Frischwasser wiederbefüllt werden. Zur Vermeidung von Rückverseuchungen aus dem Abscheider besitzt der Frischwasserzulauf eine Freifallstrecke (6') mit Auffangtrichter (8). Dieser Trichter (8), der während des Betriebs des Abscheiders nicht gefüllt ist, stellt eine Geruchsquelle dar. Erfindungsgemäß wird deshalb der Frischwasserzulauf mit einem Schlängelgeruchverschluß (11) ausgerüstet, der immer mit Wasser gefüllt bleibt und vorzugsweise die Form eines Doppel-U oder eines Kreisrohres hat und bei Zulauf von Frischwasser eine große Schluckmenge aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung bezieht sich auf einen Abscheider für Sink- und/oder Schwimmstoffe, insbesondere jedoch auf einen Stärke- oder Fettabscheider, wie er in Großküchen und Lebensmittel verarbeitenden Betrieben zum Abscheiden von Fett und Stärke eingesetzt werden muß.

    [0002] Derartige Abscheider, die als im wesentlichen horizontal durchströmtes Beruhigungsbecken ausgebildet sind, besitzen zum Wiederbefüllen nach dem Entsorgen des Abscheiderinhalts einen Frischwasser-Rohranschluß, meist im Bereich der Auslauftauchwand. Um eine Rückverseuchung vom Abscheider aus zu vermeiden, ist vorgeschrieben, in den Frischwasser-Zulauf eine Freifallstrecke einzubauen. Der Rohranschluß endet dann außen offen in Form eines Trichters, der das Füllwasser auffängt. Das Abscheiderinnere hat dann aber neben der vorgeschriebenen Entlüftung über Dach einen offenen Ausgang, durch den üble Gerüche austreten können. Die Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen wird gemäß der Neuerung dadurch gelöst, daß der Frischwasseranschluß nach der Freifallstrecke und dem Auffangtrichter einen Geruchverschluß aufweist. Als Geruchverschluß eignet sich besonders ein vertikal gewundenes Kreisrohr, das bis zum oberen Scheitel gefüllt bleibt, oder ein Doppel-U-Rohr. Diese Rohre haben die Eigenschaft, auf das zulaufende Wasser eine Heberwirkung auszuüben, so daß die Schluckmenge vergrößert und die Füllzeit entsprechend verringert wird. Wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeit des Füllwassers kann sogar ein Spüleffekt erzielt werden, indem der Frischwasserstrahl gezielt auf die auslaufseitige Behälterwand und die Auslauftauchwand gerichtet wird. Hierzu ist eine Leiteinrichtung vorteilhaft, die als offene Rinne mit verjüngten Rinnenzweigen ausgebildet ist.

    [0003] In den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungen der Neuerung dargestellt. Bei der Bauart nach Fig. 1 mündet der Füllanschluß 1 in der Nähe der Auslauftauchwand 2. Er ist als in den Deckel 3 einsetzbare Baueinheit mit Fußplatte 4 ausgebildet. Der mit einem Schließventil 5 versehene Zuflußstutzen 6 wird durch eine auf der Fußplatte befestigte Strebe 7 im richtigen Freifall-Abstand 6' über dem Auffangtrichter 8 gehalten. An das nachfolgende Handsperrventil 9 schließt sich innerhalb des Gehäuses 10 der kreisrohrförmige Geruchverschluß 11 an, dessen Auslauf vertikal nach unten gerichtet ist.

    [0004] Bei der Bauform nach Fig. 2/3 mündet der Zulaustutzen 12 viertelbogenförmig von der Seite in die auslaufseitige Wand 13 des Abscheidergehäuses. Dieser Bogen ist schon Teil des sich innen fortsetzenden Doppel-U-Bogens 14, der noch über dem Klarwasserauslaufschacht 15 endet. Wie aus Fig. 3 (Draufsicht in Fig. 2) zu ersehen ist, schließt sich an den Auslauf des Geruchverschlusses 14 eine Verteilrinne 16 an, die zwei in die Gehäuseecken gerichtete Rinnenzweige 17, 19 und einen gegen die Auslauf-Tauchwand 2 zielenden Abzweig 18 enthält. Die richtige Aufteilung des Spülstrahls wird durch eine entsprechende Neigung der Rinnenabschnitte erreicht.

    [0005] Die Ausrichtung des Spülstrahls in die auslaufseitigen Ecken des Gehäuses hat den Vorteil, daß das Spülwasser auch den ganzen geneigten Boden des Abscheiders erfaßt und diesen von Sinkstoffen freispült.


    Ansprüche

    1. Abscheider für Sink- und/oder Schwimmstoffe, insbesondere Stärkeabscheider, mit einem im wesentlichen horizontal durchströmten Abscheiderbehälter und einem oberen Frischwasseranschluß zum Auffüllen nach dem Entsorgen des Abscheiderinhalts, dadurch gekennzeichnet, daß der Frischwasseranschluß nach der Freifallstrecke (6') und dem Auffangtrichter (8) einen Geruchverschluß ( 11, 12, 14) aufweist.
     
    2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geruchverschluß als vertikal gewundenes Kreisrohr (11) ausgebildet ist.
     
    3. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geruchverschluß als Doppel-U-Rohr (12, 14) ausgebildet ist.
     
    4. Abscheider nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Geruchverschluß (11, 12, 14) innerhalb und die Freifallstrecke (6') mit Auffangtrichter (8) außerhalb des Abscheidegehäuses liegt.
     
    5. Abscheider nach Anspruch 1 bis 4, wobei der Frischwasseranschluß in der Nähe des Klarwasserauslaufs angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Geruchverschluß (12, 14) eine Leiteinrichtung (16) zum Bespülen der auslaufseitigen Gehäusewand (13) und der Auslauf-Tauchwand (2) nachgeordnet ist.
     
    6. Abscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung als offene Rinne (16) mit verjüngten Rinnenzweigen (17. 18, 19) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung