[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiterplattenklemmenanordnung gemäß Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1. Derartige Leiterplattenklemmen sind ihrem grundsätzlichen Aufbau
nach bekannt (US 3 904 266). Bei derartigen bekannten Leiterklemmenplattenanordnungen
sind die Anschlußstifte für die elektrische Verbindung zwischen den Bahnen der Leiterplatte
und dem Leiteranschluß in der Klemme für insbesondere Löt-, aber auch Wrap- oder Steckverbindungen
ausgebildet. Der Aufbau ist dadurch relativ kompliziert. Die Montage ist infolge des
Erfordernisses der Verschraubung ebenfalls kompliziert.
[0002] Es ist ferner bei der Befestigung von Steckverbinderleisten auf Leiterplatten bekannt
(DE 84 33 087U1), am Steckverbindergehäuse rückseitig mehrere Flansche mit nach unten
gerichteten Einpreßzapfen vorzusehen, die die mechanische Sicherheit der Verbindung
zwischen Leiterplatte und Steckverbinderleiste erhöhen. An die Ausbildung dieser mechanischen
Verbindung sind keine besonderen Anforderungen zu stellen, da an den Steckverbinderleisten
nach Verbindung mit der Leiterplatte Verdrahtungsarbeiten oder dergleichen nicht zu
erfolgen haben und auch die Tätigung der elektrischen Kontaktierung ohne nennenswerten
Kraftaufwand möglich ist.
[0003] Es ist andererseits in der Leiterplattentechnik bekanntgeworden, durch die sogenannte
Einpreßtechnik lötfrei arbeiten zu können, was die Bestückung der Leiterplatten erleichtert.
Bei der sogenannten Einpreßtechnik haben die anzuschließenden Bauteile als Anschlußstifte
Einpreßstifte, für die die Leiterplatte mit metallisierten Bohrungen versehen ist.
Die Einpreßtechnik findet jedoch bislang ausschließlich in Verbindung mit Steckverbindern
Anwendung (Zeitschrift "Elektronik Journal"17/87). Die Tatsache, daß sich neben einer
guten elektrischer Kontaktierung bei der Einpreßtechnik pro Preßstelle nur eine relativ
geringe mechanische Halterung ergibt, führt bei derartigen Steckverbindungen nicht
zu Problemen, da systembedingt eine erhebliche Vielzahl einzelner Einpreßstifte vorhanden
ist und daraus noch ein ausreichender mechanischer Halt an der Leiterplatte resultiert
und im übrigen nach Anbringung des Steckverbinderteiles auf der Leiterplatte Kraftbeaufschlagungen
bewirkende Arbeiten, insbesondere Verdrahtungsarbeiten nicht auszuführen sind.
[0004] Demgegenüber besteht bei Leiterplattenklemmen der gattungsgemäßen Art, die vielfach
nur einpolig sind, zumindest im Regelfall aber nur eine geringe Polzahl haben, das
Problem, daß durch die Betätigung der Klemmschraube beim Anschließen der Leiter erhebliche
mechanische Kräfte aufgebracht werden, die von der mechanischen Verbindung zwischen
Klemme und Leiterplatte aufgenommen werden müssen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leiterplattenklemmenanordnung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die eine besonders einfache, insbesondere auch
lötfreie oder schraubfreie Montage der Leiterplattenklemmen an der Leiterplatte mit
der erforderlichen elektrischen aber auch hohen mechanischen Sicherheit gewährleistet.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1.
[0007] Da jede Klemme der Anordnung mindestens einen Gehäusezapfen hat, hat beispielsweise
eine einpolige Klemme neben dem als Einpreßstift ausgebildeten Anschlußstift für die
mechanische Verankerung zusätzlich den Gehäusezapfen, der insbesondere die beim Festdrehen
der Klemmschraube beim Anschließen eines Leiters an den Leiteranschluß der Klemme
die auftretenden Kräfte aufnehmen kann. Damit können nunmehr auch in erheblicher Vereinfachung
der Montage die Leiterplattenklemmen in der Einpreßtechnik mit der Leiterplatte verbunden
werden und die Verdrahtungsarbeiten können nachfolgend durchgeführt werden, ohne daß
die Gefahr einer Aufhebung der elektrischen Einpreßverbindung besteht. Da der kontaktierende
Einpreßstift im Inneren des Klemmengehäuses bis hin zum Austritt daraus eng geführt
ist, ist eine einwandfreie Montage auch unter Berücksichtigung der beim Einpreßvorgang
auftretenden verhältnismäßig hohen Kräfte gewährleistet. Da ferner die Gehäusezapfen
weiter über die entsprechende Gehäusefläche der Klemme vorstehen als die Einpreßzone
des oder der Einpreßstifte, setzt die Führung des Gehäusezapfens in der Aufnahmebohrung
der Leiterplatte schon vor dem eigentlichen Einpreßvorgang des Anschlußstiftes ein.
Jegliche die elektrische Einpreßverbindung beeinträchtigende Kippmöglichkeit der Klemme
beim Einpressen ist damit ausgeschaltet.
[0008] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Wird
gemäß bevorzugter Ausgestaltung an jeder Klemme für jeden vorhandenen Einpreßstift
ein Gehäusezapfen vorgesehen, ist gewährleistet, daß auch bei Leiterplattenklemmen
mit etwas größerer Polzahl an jeder Polstelle gefahrlos die späteren Verdrahtungsarbeiten
durchgeführt werden können.
[0009] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist ferner der kontaktierende Einpreßstift
über Rastnase fest mit dem Gehäuse verbunden. Dadurch kann die Krafteinleitung für
den Einpreßvorgang ohne spezielle Zusatzwerkzeuge unmittelbar über die Oberfläche
des Klemmengehäuses erfolgen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel einer Leiterplattenklemmenanordnung gemäß der Erfindung wird
nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen
- Figur 1
- eine Leiterplattenklemme gemäß der Erfindung in Schnittdarstellung,
- Figur 2
- eine Frontansicht der Leiterplattenklemme nach Figur 1,
- Figur 3
- eine Teildraufsicht auf den zur Aufnahme einer Leiterplattenklemme nach den Figuren
1 und 2 bestimmten Bereich einer Leiterplatte.
[0011] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist eine dreipolige Leiterplattenklemme
vorgesehen. Die Leiterplattenklemme könnte auch weniger Pole haben, insbesondere auch
einpolig sein und sie könnte auch noch mehr Pole haben.
[0012] Die Leiterplattenklemme nach den Figuren 1 und 2 hat ein aus isolierend wirkendem
Kunststoff bestehendes Gehäuse 1, in dem sich im dargestellten Ausführungsbeispiel
drei Leiteranschlüsse 2 zum Anschließen der ankommenden elektrischen Leiter befinden.
Die Leiteranschlüsse 2 haben jeweils eine klemmschraube 2a, durch deren Festziehen
der eingelegte Leiter angeschlossen wird. Von jedem Leiteranschluß 2 führt ein Anschlußstift
3 zur Unterseite des Gehäuses 1. Die Anschlußstifte 3 treten aus der Unterseite des
Gehäuses hervor. Sie sind nunmehr als Einpreßstifte ausgebildet und haben auf der
Unterseite des Gehäuses 1 an ihrem freien Ende eine sich verjüngende Einführungszone
4 sowie darüber, angrenzend an die Unterseite des Gehäuses 1, eine Einpreßzone 5.
In der in Figur 3 im Teilbereich dargestellten Leiterplatte 6 befinden sich in entsprechendem
Raster durchgängig metallisierte Löcher 7, in die die Einpreßstifte 3 unter elektrischer
Kontaktierung und Schaffung eines gewissen mechanischen Haltes eingepreßt werden.
[0013] Das Gehäuse 1 der Leiterplattenklemme ist nun unterseitig im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit drei Gehäusezapfen 8 versehen. In diesem Fall ist also pro Leiteranschluß bzw.
Einpreßstift 3 ein zugeordneter Gehäusezapfen 8 vorhanden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
liegen die einander zugeordneten Einpreßstifte und Gehäusezapfen jeweils gemeinsam
in der Mittellängsebene der betroffenen Polstelle, wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich.
Abweichend hiervon wäre es denkbar, beispielsweise bei einer zweipoligen Klemme nur
einen Gehäusezapfen vorzusehen, oder bei einer vierpoligen Klemme nur drei Gehäusezapfen.
[0014] In der Leiterplatte 6 sind in entsprechendem Raster Aufnahmebohrungen 9 für die Gehäusezapfen
8 vorgesehen. Werden nach dem Verbinden der Leiterplattenklemme mit der Leiterplatte
in der Einpreßtechnik Verdrahtungsarbeiten durchgeführt und dabei womöglich an der
jeweiligen Polstelle über die Klemmschraube 2a beim Festlegen des Leiters nicht unbeträchtliche
Kräfte aufgebracht, werden diese Kräfte nunmehr nicht nur über die eingepreßten Einpreßstifte
3, sondern insbesondere auch über die Gehäusezapfen 8 in einer ein Verkanten, Verkippen,
Verdrehen der Leiterplattenklemme oder gar eine Zerstörung im Verbindungsbereich zwischen
Leiterplattenklemme und Leiterplatte verhindernden Weise aufgenommen.
[0015] Die Gehäusezapfen 8 sind nach Form, Länge und Durchmesser auf diese Funktion sowie
darauf ausgelegt, ein Kippen der Klemme beim Eindrücken zu vermeiden. Von daher stehen,
wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich, die Gehäusezapfen 8 jeweils weiter nach
unten über die Gehäuseunterseite hervor, als die Einpreßzonen 5 der Einpreßstifte
3. Dies bedeutet, daß die Führung durch die Gehäusezapfen in den Aufnahmebohrungen
9 der Leiterplatte bereits einsetzt, bevor der eigentliche Einpreßvorgang der Einpreßstifte
3 in deren Einpreßzonen 5 beginnt.
[0016] Die Zapfenführung begleitet den Einpreßvorgang bis zu seinem Ende.
[0017] Da beim Einpressen der Einpreßstifte 3 verhältnismäßig hohe Kräfte auftreten, ist
in zweckmäßiger Ausgestaltung der Einpreßstift in dem Gehäuse 1 der Leiterplattenklemme
bis möglichst nah an die Einpreßzone 5 hin eng geführt. Er ist darüber hinaus jeweils
mit einer Rastnase 10 fest mit dem Gehäuse 1 verbunden. Dank dieser Ausgestaltung
kann die Krafteinleitung für das Einpressen ohne spezielles Zusatzwerkzeug unmittelbar
über die Oberfläche des Gehäuses 1 erfolgen.
[0018] Bei mehrpoligen Klemmen kann in Abweichung von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
die Anzahl der Gehäusezapfen geringer als die der Einpreßstifte sein.
1. Leiterplattenklemmenanordnung mit einer Klemme, die ein Gehäuse (1), mindestens einen
Leiteranschluß (2, 2a) und mindestens einen mit der Leiterplatte (6) verbindbaren
Anschlußstift (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Anschlußstifte (3) als Einpreßstifte für metallisierte Leiterplattenlöcher
(7) ausgebildet sind und die Klemme einen bzw. mehrere dem oder den Leiteranschlüssen
(2, 2a) zugeordnete, in eine Aufnahmebohrung (9) der Leiterplatte (6) einsteckbare
Gehäusezapfen (8) aufweist, wobei der bzw. die Gehäusezapfen (8) weiter über die entsprechende
Gehäusefläche der Klemme vorsteht als die Einpreßzone (5) des bzw. der Einpreßstifte
(3) und der bzw. die Einpreßstifte (3) im Inneren des Klemmengehäuses (1) bis hin
zum Austritt daraus eng geführt sind.
2. Leiterplattenklemmenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemme
pro Einpreßstift (3) einen Gehäusezapfen (8) aufweist.
3. Leiterplattenklemmenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
die Einpreßstifte (3) mit dem Klemmengehäuse (1) über eine Rastnase (10) fest verbunden
sind.
4. Leiterplattenklemmenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrpoligen
Klemmen die Anzahl der Gehäusezapfen geringer als die der Einpreßstifte ist.