[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine zweikanalige Gabellichtschranke in Failsafe-Ausführung
für die Erzeugung einer Schachtinformation beim Eintauchen einer Schaltfahne im Schacht
im Bereich der Türzonen bei Aufzügen zwecks vorzeitigem Einleiten des Türöffnens beim
Einfahren der Aufzugskabine in ein Zielstockwerk.
[0002] Das vorzeitige Einleiten des Türöffnens beim Einfahren einer Aufzugskabine in ein
Zielstockwerk stellt hohe Anforderungen an Einrichtungen und Schaltungen, welche innerhalb
einer Türzone bei den Haltestellen die Tür- und Schlosskontakte in der Endphase der
einfahrenden Aufzugskabine überbrücken. Es gibt Vorschriften und Normen, welche die
Funktion und teilweise die Ausführung solcher Vorrichtungen vorschreiben, bezw. empfehlen.
Baugruppen, welche diesen einschlägigen Sicherheitsbestimmungen entsprechen sind unter
dem Begriff Failsafe-Baugruppe bekannt. Generell werden solche Apparateschaltungen
als ausfallsicher ausgeführt, indem ein Fehler oder eine Kombination von Fehlern für
die zu steuernde Einrichtung, in diesem Falle ein Aufzug, keinen gefährlichen Zustand
verursachen kann.
[0003] Die europäische Patentanmeldung No. 0 357 888 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
für die Erzeugung einer Schachtinformation bei Aufzügen mittels einer Sicherheitslichtschranke.
Schaltungsinterne Testkreise überwachen statisch in der Ruhelage und dynamisch während
der Fahrt des Aufzuges beim Ein- und Austauchen der Lichtschranke in die bezw. aus
den Betätigungsfahnen im Schacht deren korrekte Funktion und geben im Fehlerfalle
entsprechende Fehlersignale ab.
[0004] Das US-Patent No. 3 743 056 beschreibt einen Failsafe-Detektor, der eine ausfallsichere
Schaltung aufweist und insbesondere gegen Fremdlicht und -Reflexe abgesichert ist.
[0005] Beide Schaltungen weisen den Nachteil auf, dass ein Fehler erst entdeckt wird, wenn
die entsprechende Funktion gebraucht wird, und zudem ist letztere nicht redundant
ausgeführt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Failsafe-Lichtschranke
zu schaffen, deren Funktionssicherheit und -Bereitschaft vor jeder Fahrt des Aufzuges
bekannt ist. Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass ein allfälliger Fehler in der Lichtschranke vor Abfahrt des Aufzuges erkannt,
die Fahrt und somit ein Notstop wegen offenem Sicherheitskreis zwischen zwei Stockwerken
aus diesem Grunde verhindert wird.
[0008] In den Zeicnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und es zeigen
- Fig.1
- ein Blockschaltbild der Einrichtung,
- Fig.2
- die Anordnung der Sender und Empfänger in der Gabel-Lichtschranke,
- Fig.3
- ein Signaldiagramm bei ein- und austauchender Schaltfahne,
- Fig.4
- ein Signaldiagramm der zyklisch dynamischen Selbstüberwachung,
- Fig.5
- ein Signaldiagramm der Ueberbrückung Stockwerkfahne,
- Fig.6
- eine Relaisschaltstufe mit Ansteuerung,
- Fig.7
- ein Blockschaltbild der zyklisch dynamischen Selbstüberwachung und
- Fig.8
- ein Signaldiagramm mit Einzelheiten der zyklisch dynamischen Selbstüberwachung.
[0009] In der Fig.1 sind inform eines Blockschaltbildes alle Teile der Einrichtung und ihre
Beziehungen zueinander dargestellt. Mit 1 ist der Schlitz der Gabellichtschranke bezeichnet,
in welchen bei der Fahrt des Aufzuges die nicht dargestellten Schaltfahnen ein- und
austauchen und dabei einen Lichtstrahl 11 unterbrechen. Beim Anhalten des Aufzuges
auf einem Stockwerk ist der Lichtstrahl 11 durch die dort vorhandene Schaltfahne fortwährend
unterbrochen. Mit 7 ist ein Oszillator bezeichnet, der eine impulsmässig betriebene
IR-Sendediode SDA steuert. Diese sendet ihr Licht durch ein Austrittsfenster 1.2 via
den Zwischenraum im Schlitz 1 in ein Eintrittsfenster 1.3, hinter welchem ein Fototransistor
T1 die Lichtpulse in Strompulse umwandelt, die dann in einem Empfänger und Signalverstärker
3 zu einem starken Signal aufbereitet werden. Am Ausgang des Empfängers und Verstärkers
ist ein Messpunkt mit P1A bezeichnet. In einem Integrator 4 werden in der Folge die
Signalpulse, getaktet mit dem Oszillatorsignal, zu einem Dauersignal aufintegriert,
welches dann an einem Messpunkt P2A abgreifbar ist. Nicht mit der Oszillatorfrequenz
konforme und andere allfällige Störsignale werden auf diese Art ausgetastet und eliminiert.
Ein nachfolgender Schmitt-Trigger 5 ist auf bekannte Art für eine saubere Schaltflanke
besorgt, welche an einem Messpunkt P3A verfolgt werden kann. Die nächste Schaltstufe
mit einem Transistor T2 steuert via eine zyklisch dynamische Selbstüberwachung 6 (in
der Folge ZDU 6 genannt) eine Relaisschaltstufe mit einem Transistor T3. Auf der Verbindung
zwischen dem Transistor und einer Relaisspule A befindet sich noch ein Messpunkt P4A.
Die Relaisspule A ist auf übliche Art mit einer Back-Diode beschaltet und betätigt
vier Arbeits- und zwei Ruhekontakte a1 bis a6. Auf der positiven Seite ist die Relaisspule
A via einen Widerstand R1A und einen Ruhekontakt b2 mit einer Speisespannung verbunden,
welche von einem Spannungswandler und Störfilter 9 stammt. Die Relaiskontakte b1 bis
b2 sind Bestandteil des Relais B im analog aufgebauten Kanal B der Failsafe-Lichtschranke.
Die Kontaktkombinationen a4/b4, a5/b5 und a3/b3 präsentieren einenteils Statusinformationen
und anderenteils Teile des Kontakt-Sicherheitskreises in der Aufzugssteuerung. Mit
dem Kontakt a6 wird via einen Widerstand R3A eine LED 10 als optische Zustandskontrolle
angesteuert. Vom Messpunkt P4A führt eine Verbindung zurück zur ZDU 6. Von ZDU 6 selbst
führt ein Ausgang mit einem periodischen Testsignal TSA zu einer Ueberbrückung Stockwerkfahne
8, die ihrerseits einen Eingang Sperrsignal SPS und einen weiteren Eingang mit der
von einer Fotodiode HDA stammenden Oszillatorfequenz aufweist. Von der Ueberbrückung
Stockwerkfahne 8 wird, abhängig von den Eingangssignalen, ein Hilfssender HSA betrieben.
Die von der Sendediode SDA ausgesendeten Lichtpulse beaufschlagen auch die Fotodiode
HDA, deren Pulssignale fortwährend an dem entsprechenden Eingang der Ueberbrückung
Stockwerkfahne 8 anliegen und von dieser beim Eintreffen eines Testpulses TSA oder
eines Sperrsignales SPS an den Hilfssender HSA weitergegeben werden. Dessen Lichtpulse
beaufschlagen dann den Fototransistor T1 (Fig.1), womit der als optischer Kurzschluss
genannte Vorgang abgeschlossen ist.
[0010] Die Fig.2 zeigt die gegenseitige Anordnung der Sender SA und SB und der Empfänger
EA und EB in den Gabelschenkeln 12 und 13 eines Gabelsensorgehäuses 14. Die Lichtstrahlen
11 der beiden Sender SA und SB sind zueinander entgegengesetzt gerichtet, so dass
kein Streulicht eines Senders in einen Empfänger des benachbarten Kanals gelangen
kann.
[0011] Anhand der Fig.3 bis 7 werden in der Folge die Funktionen der Failsafe-Lichtschranke
mit ihrer ZDU 6 beschrieben.
[0012] Mit dem Signaldiagramm in der Fig.3 wird die normale Funktion der Failsafe-Lichtschranke
(in der Folge FS-Lichtschranke genannt) dargestellt. Die erste vertikale, mit "in"
markierte Linie stellt den Zeitpunkt dar, wo soeben eine Schaltfahne im Schacht den
Lichtstrahl 11 in der FS-Lichtschranke unterbricht. Die zweite vertikale, mit "aus"
markierte Linie stellt den Zeitpunkt dar, wo die Schaltfahne im Schacht soeben aus
der FS-Lichtschranke austritt und den Lichtstrahl 11 freigibt. Vor dem Eintauchen
der Schaltfahne links von der "in"-Linie ist am Messpunkt P1A das pulsierende, von
der Sendediode SDA stammende Signal vorhanden. Beim Eintauchen der Schaltfahne verschwindet
das Signal plötzlich und der Integrator 4 (Fig.1) entlädt sich, was am Messpunkt P2A
ersichtlich ist. Nach dem Unterschreiten des unteren Triggerschwellwertes wird P3A
zu Null und in der Folge auch P4A, womit das Relais A an Spannung gelegt wird und
das Relais A nach einer Zeit t an anziehen kann. Das Gleiche passiert natürlich auch
im Kanal B mit dem Relais B. Wenn die beiden Relais A und B innerhalb einer vorgegebenen
Zeit angezogen haben, ist die Funktion ordnungsgemäss abgelaufen, und es können, wenn
der Aufzug beim Einfahren in eine Zielhaltestelle ist, die Steuerbefehle für das vorzeitige
Türöffnen gegeben werden. Das Prinzip der Gleichzeitigkeitsprüfung beim Anziehen der
Relais wird in der zum Stand der Technik erwähnten Anmeldeschrift beschrieben. Die
Relais A und B bleiben so lange angezogen wie der Aufzug auf einem Stockwerk weilt
und der Lichtstrahl 11 durch eine Schaltfahne unterbrochen bleibt. Beim Wegfahren
des Aufzuges aus einem Stockwerk und dem damit verbundenen Austauchen der Schaltfahne
aus der FS-Lichtschranke erscheint das pulsierende Signal an P1A sofort wieder, der
Integrator 4 lädt sich auf, P3A schaltet beim Schwellwert auf Eins, P4A ebenfalls
und das Relais A (und B) fällt ab nach einer Zeit t ab. Bei der Vorbeifahrt des Aufzuges
an den Stockwerken ohne Halt ist es aus verschiedenen Gründen nicht erwünscht, dass
dann jedesmal die Relais A und B anziehen und abfallen beim Ein- und Austauchen der
Schaltfahnen in der FS-Lichtschranke. Aus diesem Grunde wird, beispielsweise vom Steuerungsrechner,
ein Sperrsignal SPS gebildet, welches den bereits beschriebenen (Fig.1) optischen
Kurzschluss herbeiführt und so die für eine Steuerfunktion noch nicht gebrauchten
Schaltfahnen für die FS-Lichtschranke quasi unsichtbar macht. Im Signaldiagramm der
Fig.5 ist der Effekt von SPS ersichtlich. Im Moment wo SPS aktiv wird, wird von der
Ueberbrückung Stockwerkfahne 8 der Hilfssender HSA eingeschaltet und mit diesem der
Fototransistor T1 befeuert. Da die Lichtpulse ihren Ursprung bei der Sendediode SDA
haben und via Fotodiode HDA zur Ueberbrückung Stockwerkfahne 8 rückgeführt werden,
bedeutet es für die nachfolgende Schaltung kein Unterschied zum Originalsignal und
die Relais A und B bleiben abgefallen, beziehungsweise reagieren auf keine Schaltfahne,
solange das Sperrsignal SPS aktiv ist. Diese zusätzlichen Optoelemente sind die Basis
für die Durchführung der ZDU (zyklisch dynamische Selbstüberwachung) für die Fehlererkennung.
Mit dem Begriff dynamisch wird die Funktionsweise der Ueberwachung angesprochen, welche
analog wie eine Betriebsfunktion abläuft, und der Begriff zyklisch ist der Hinweis
auf die periodische Wiederholung der Ueberwachungsfunktion im Sekundenrythmus. Es
geht dabei darum, fehlerhafte Elemente und Fehler in der Funktion jederzeit sorfort
zu erkennen. Im Diagramm der Fig.4 werden die von der ZDU 6 komenden Testsignale TSA
des Kanals A und TSB des Kanals B dargestellt. Die Testsignale TSA und TSB weisen
eine Pulslänge tp auf, welche beispielsweise um die Hälfte kürzer ist als die Relaisabfallzeit
t ab (Fig.3). Ferner sind die Testsignale TSA und TSB zueinander zeitlich versetzt
um eine Zeit tpv (Fig.8). Die Zeitversetzung dient dazu, dass die Ueberwachungsfunktionen
kanalweise völlig separat ablaufen zwecks Vermeidung gegenseitiger Störbeeinflussung.
Mit den Testsignalen TSA und TSB wird ein kurzzeitiges Austauchen aus der Schaltfahne
simuliert, während dem der Aufzug in Ruhe auf dem Stockwerk steht. Die Funktionen
entsprechen im Prinzip jenen wie sie im Diagramm der Figur 3 dargestellt sind mit
dem Unterschied, dass sie invers ablaufen und zeitlich viel kürzer sind. Mit der ZDU
6 werden beim jeweiligen Funktionsdurchlauf alle an der Betriebsfunktion beteiligten
Elemente geprüft. Im Fehlerfall wird der Ueberwachungszyklus unterbrochen, worauf
mindestens ein Relais A oder B abfällt und damit die Sicherheitsschaltung des Aufzuges
anspricht. Die ZDU 6 besteht im wesentlichen aus einer Anzahl voneinander abhängigen
Zeitsignalschaltungen. Die Zeitsignale und -Schaltungen heissen t1A, t2A, t3A und
t4A für den Kanal A und t1B, t2B, t3B, t4B und tVB für den Kanal B (Fig.7). In der
Fig.6 sind die Einzelheiten der Relaisschaltstufe mit dem Schalttransistor T3 und
dessen Ansteuerung mit einem Oder-Gatter dargestellt. Die Eingänge des Oder-Gatters
bilden die Zeitsignale t1A und t3A.
[0013] Das Relais A liegt also an Spannung, wenn einer oder beide Eingänge gleich Eins sind
beziehungsweise liegt nicht an Spannung, wenn beide Eingänge gleich Null sind. Die
ZDU 6 bewirkt nun, dass periodisch beide Eingänge t1A und t3A kurzzeitig Null werden,
ohne dass dabei das Relais A abfällt.
[0014] In Fig.7 sind die Zeitsignale t1A bis t4A beziehungsweise tVB und t1B bis t4B, sowie
die beiden ODER-Tore und ein Flip-Flop QFF als Blöcke mit den entsprechenden Verbindungen
untereinander dargestellt. Die dargestellten Blöcke sind der wesentliche Inhalt des
Blockes ZDU 6 im Blockschaltbild der Fig.1. Der obere Teil des Blockschaltbildes zeigt
die Elemente des A-Kanals und der untere Teil jene des B-Kanals. QFF ist ein gemeinsames
Element und hat eine Synchronisationsaufgabe. Im B-Kanal ist eine zusätzliche Zeitsignalschaltung
tVB vorhanden und mit der Aufgabe betraut, eine Pulsverschiebung zwecks Bildung eines
QFF-Anfangssignal zu verursachen.
[0015] Der zeitliche Ablauf der genannten Signale ist im Diagramm der Fig.8 dargestellt.
Zusätzlich zu den Zeitsignalen sind die Testsignale TSA und TSB, die Messpunkte P4A/B,
die Relais A/B, sowie ein JK-Flip-Flop-Ausgang QFF aufgeführt. Das Zeitsignal t1A
ist ein Ueberbrückungssignal und ist etwa doppelt so lang wie t1B. Die Zeitsignale
t2A und t2B sind kurze Steuersignale für QFF und die Zeitsignale t3A und t3B sind
die eigentlichen zyklusbestimmenden Signale. t3A und t3B werden gemeinsam mit der
fallenden Flanke von QFF gestartet, weisen aber eine um tPV unterschiedliche Länge
auf, wobei t3A < t3B ist. Der Zeitpunkt Null des Diagramms ist mit dem Eintauchen
der Schaltfahne gegeben und mit der oben mit "in" markierten vertikalen Linie definiert.
Als erstes wird t1A, welches identisch ist mit P3A, zu Eins, erzeugt den Schaltpuls
t2A, welcher seinerseits QFF zu Eins macht. Gleichzeitig wird auch via P4A das Relais
A eingeschaltet, welches nach einer Zeit t an anzieht. Im Kanal B wird zuerst das
Zeitsignal tVB gestartet und erst nach dessen Ablauf zum Relais B durchgeschaltet,
wodurch dieses beispielsweise 2ms später Spannung erhält. Das Ende des Zeitsignals
tVB erzeugt den Schaltpuls t2B welcher dann QFF wieder zu Null macht. Die fallende
Flanke von QFF ist nun das, beide Kanäle synchronisierende Startsignal für die Zeitsignale
t3A und t3B. Die Zeitsignale t3A und t3B sind unterschiedlich lang, wobei t3A kürzer
ist als t3B. Die Zeitdifferenz entspricht der Testsignalverzögerungszeit tPV im Diagramm
der Fig.4. Nach Ablauf von t3A beginnt der erste Test im Kanal A, indem via t4A ein
Testsignal TSA gebildet wird und das während seiner Dauer den Messpunkt P4A zu Eins
macht und so für die Relaishaltung ein zeitliches Loch gleicher Dauer entsteht.
[0016] Dessen Dauer ist aber, wie bereits erwähnt nur etwa halb so lang wie die Abfallzeit
des Relais A, so dass dieses nicht abfallen kann. Nach Ablauf von TSA wird wieder
ein Schaltpuls t2A erzeugt, der nun t1A zu Eins macht. t1A hat eine Länge, welche
die Funktion des nachfolgenden Testes im Kanal B zeitlich überdeckt. Der zeitliche
Unterbruch in der Relaishaltung ist also im Effekt eine zeitliche Lücke der beiden
Zeitsignale t1A und t3A (Fig.6). Nach einer Zeit tPV wird nun auch t3B zu Null und
der gleiche Ablauf erzeugt nun den gleich langen Unterbruch in der Relaishaltung von
Kanal B. Da nun aber im Kanal B das Zeitsignal tBV vorhanden ist, muss TSB um dessen
Betrag kürzer sein, um den gleichlangen Unterbruch zu bewirken. Das zeitliche Loch
in der Relaishaltung von Kanal B setzt sich also aus der Dauer von TSB und tVB zusammen.
Am Ende von tVB wird via den Schaltpuls t2B QFF zu Null und startet von neuem die
Zeitsignale t3A und t3B, womit ein neuer Zyklus beginnt. t1A kann nun, nachdem der
Test im Kanal B vorüber ist, ohne Wirkung auslaufen und ist bereit für die nächste
gleiche Funktion. Tritt nun irgend ein Fehler auf in der Schaltung, so muss die Reaktion
auf die sichere Seite gehen, das heisst, ein Relais muss abfallen und dessen Kontakte
die Störung an die Sicherheitskreise melden. Die periodische Untersuchung aller Komponenten
erfasst Unterbrüche, Kurzschlüsse, intermittierende Ausfälle und Driften. Als erstes
Beispiel sei angenommen, dass der Messpunkt P3A auf Null bleibt. Das könnte ein Kurzschluss
im Transistor T2 sein oder ein diesen Effekt erzeugender Fehler in den vorangehenden
Schaltkreisen. Wenn jetzt t3A abgelaufen ist, wird kein neues t1A gestartet, der Messpunkt
P4A wird Eins und das Relais A fällt ab, weil weder t1A noch t3A am ODER-Eingang in
der Schaltstufe vorhanden ist. Genau das gleiche passiert wenn, aus den gleichen Gründen,
beispielsweise der Messpunkt P3A permanent auf Eins bleibt. Dann wird ebenfalls kein
t1A und kein nachfolgendes Zeitsignal mehr gestartet, womit der gleiche Effekt erreicht
wird. Zusammengefasst kann gesagt werden dass irgend eine Störung der Zeitsignalabläufe
zwangsläufig zum Abfallen eines Relais A und/oder B führen. Die ZDU 6 produziert beim
Stillstand des Aufzuges auf einem Stockwerk Schaltabläufe, wie sie auch betriebsmässig
ablaufen. Deshalb handelt es sich hier um eine prophylaktische Fehlererkennung, weil
Fehler in der Schaltung vor ihrer Auswirkung erkannt und so die Folgen gemildert werden.
Denn ein Oeffnen des Sicherheitskreises während der Fahrt hat Notstops und eingeschlossene
Fahrgäste zur Folge. Wird eine Störung erkannt, so wird ein Start des Aufzuges blockiert
und eingestiegene Fahrgäste können die Kabine wieder verlassen. Fallen während der
Fahrt des Aufzuges bei freien Lichtstrecken in der FS-Lichtschranke Komponenten derart
aus, dass beispielsweise die Lichtstrecke des Kanals A trotz vorhandenem Sperrsignal
SPS als unterbrochen simuliert wird, dann zieht Relais A an und aktiviert sofort die
ZDU 6.
[0017] Dann zieht auch Relais B an. Für die Zeitdifferenz, in der die beiden Relais nacheinander
anziehen wird die Antivalenz der abgehenden Relaiskontakte gestört, womit der Fehler
an die Steuerung gemeldet ist. Nach einer Zykluszeit tz fallen beide Relais wieder
ab, weil der gestörte Kanal den vom ZDU 6 gesteuerten Signalwechsel nicht vollzieht.
In dem gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Zeitsignalschaltungen
mittels RC-beschalteten allgemein bekannten monostabilen CMOS-Multivibratoren ausgeführt,
und für die Flip-Flop-Schaltung wurde ein ebenso bekanntes Dual J-K Flip-Flop verwendet.
Die in der Beschreibung erwähnten Messpunkte dienen nur der Funktionserklärung und
werden in der praktischen Ausführung nicht als herausgeführte elektrische Anschlüsse
ausgeführt. Die dargestellte Schaltung und Arbeitsweise der FS-Lichtschranke kann
auch in anderen Bereichen der Technik Anwedung finden wo ausfallsichere Apparate vorgeschrieben
sind wie beispielsweise bei Werkzeugmaschienen, Eisenbahnen, Alarm- und Sicherungsanlagen.
[0018] Die Bauart muss sich nicht auf die Gabelform beschränken; es kann ein entsprechender
Sensor auch als Näherungssensor nach dem Reflexprinzip ausgeführt sein.
1. Zweikanalige Gabellichtschranke in Failsafe-Ausführung für die Erzeugung einer Schachtinformation
beim Eintauchen einer Schaltfahne im Schacht im Bereich der Türzonen bei Aufzügen
zwecks vorzeitigem Einleiten des Türöffnens beim Einfahren der Aufzugskabine in ein
Zielstockwerk,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Failsafe-Lichtschranke mindestens eine,
den echten Betriebsablauf durch simuliertes Austauchen der Schaltfahne aus dem Schlitz
(1) der Failsafe-Lichtschranke auslösende, Komponentenfehler detektierende, zyklisch
dynamische Selbstüberwachungsschaltung ZDU (6) aufweist.
2. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Selbstüberwachungsschaltung ZDU (6) untereinander verbundene, Zeitsignale
erzeugende, sequentiell arbeitende, den simulierten Betriebsablauf steuernde Zeitsignalschaltungen
(t1A..t4A, tVB, t1B..t4B) aufweist.
3. Failsafe-Lichtschranke nach Ansprüche 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Selbstüberwachungsschaltung ZDU (6) eine, für beide Kanäle gemeinsame, eine
Zykluszeit (tz) via Zeitsignalschaltungen (t3A, t3B) startende Flip-Flop-Schaltung
(QFF) aufweist.
4. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Selbstüberwachungsschaltung ZDU (6) einen, die Speisung der Relais (A, B)
für eine Zeit, welche kürzer als deren Abfallzeit (t ab) ist, via betriebsmässige
Funktionsblöcke (3, 4, 5) unterbrechendes, periodisches Testsignal (TSA, TSB) abgebenden
Ausgang aufweist.
5. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zeitsignalschaltung (tVB) in der Selbstüberwachungsschaltung ZDU (6) im Kanal
B der Failsafe-Lichtschranke als eine, eine Pulsverschiebezeit (tPV) erzeugende Zeitschaltung
ausgebildet ist.
6. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zeitsignalschaltungen (t3A, t3B) als voneinander um die Pulsverschiebezeit
(tPV) sich unterscheidende Zeitsignale erzeugende Zeitschaltungen ausgebildet sind.
7. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zeitsignalschaltung (t1A) als eine, ein das Testsignal (TSB) zeitlich überdeckendes
Zeitsignal erzeugende Zeitschaltung ausgebildet ist.
8. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass Lichtstrahlen (11) durch gegenüberliegende Plazierung von Sendedioden (SA, SB)
zueinander entgegengesetzte Richtungen aufweisen.
9. Failsafe-Lichtschranke nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine von Signalen SPS und TSA/TSB und einer Fotodiode HDA/HDB gesteuerte,
einen Hilfssender HSA/HSB steuernde, einen optischen Kurzschluss bewirkende Schaltung
Ueberbrückung Stockwerkfahne (8) vorhanden ist.